Bremse optimieren

  • Hallo zusammen,
    ich habe vor einiger Zeit vom 2J4-Geber auf einen 11mm-Geber gewechselt.
    Der Unterschied ist sehr deutlich, der Umbau jedem zu empfehlen.
    Aber: Zum Blockieren oder zumindest Pfeifen bekomme ich das VR nicht.
    Scheibe ist neu vom Sponsor, Beläge neue Lucas (natürlich schon eingebremst), Nehmer original (guter Zustand, denke ich), Leitung Stahlflex.
    Anlage ist entlüftet, schöner Druckpunkt (bzw. -Bereich), mit viel Kraft kann ich den Hebel bis an den Griff ziehen.
    Ist das normal, dass der Reifen nicht quietscht?
    Optimierungsbereich sehe ich bei dieser Anlage nur bei den Belägen. Gibt es hier evtl. Empfehlungen?

  • Da kann man natürlich nur mutmaßen...


    Erstens gibt es von Lucas, wie von allen Herstellern, meines Wissens verschiedene Bremsklötze. Einige härter wegen der Lebensdauer, andere weicher...


    Die neue Scheibe ist vermutlich noch glatt wie ein Babypopo, das wird bei der Originalscheibe auch lange so bleiben. Da finde ich die EBC besser.


    Weiterhin kann es lange dauern bis sich die Bremsbeläge an die starre Scheibe angepasst haben. Vielleicht braucht es noch etwas Geduld. Auch da kommt die EBC eher ans Ziel...


    Das der Bremshebel sich bei dem kleinen Geber weiter durchziehen lässt als bei dem dicken 5/8 Teil, ist einleuchtend. Eventuell sind aber auch noch ein paar Bläschen in der Leitung. Hast Du den Bremshebel über Nacht mal mit einem stabilen Strapp so weit wie möglich an den Griff gezogen und so alle Luftreste entfernt?


    Nun noch die Frage: Warum möchtest Du quietschen, pfeifen, blockieren? M. E. wird durch denkleineren Geberzylinder vor allem die Dosierbarkeit drastisch verbessert. Wobei natürlich eine gute bis sehr gute Bremswirkung nicht ausbleiben sollte. Hast Du diese, oder hat sie sich im Vergleich zu vorher verschlechtert?

    Aus einem verkniffenen Arsch kommt kein fröhlicher Furz!!!

  • Danke für deine Antwort.


    Entlüftet ist korrekt, da ist keine Luft mehr drin.
    Scheibe und Beläge sind jetzt ca. 1000km dabei, Tragbild der Beläge ist gut.


    Ich möchte sichergehen, dass meine Bremse optimal funktioniert. Andere bringen ihr VR in dieser Ausführung zum Blockieren, das ist mir nicht möglich.
    Ich will nicht ständig das VR blockieren, ich möchte sicher sein dass die Bremse optimal funktioniert. Deshalb habe ich den 11mm Brembo-Geber montiert, das Ergebnis ist, bezogen auf die max. Verzögerung, nicht optimal. Jedenfalls verglichen mit den Schilderungen hier im Forum.


    Wenn das aber soweit ok ist, so wie es jetzt funktioniert bin ich auch schon weiter.

  • Nun gut, dann würde ich weiter geduldig einbremsen und wenn sich nichts bessert, auf die weichsten noch zugelassenen Beläge wechseln. Vielleicht bringt das die gewünschte Verbesserung.



    Zu den Schilderungen im Forum und allgemein: Das ist alles sehr subjektiv. Beim Blockieren ist immer noch mit entscheidend, aus welcher Geschwindigkeit heraus dies geschieht. Bei Tempi um die 40km/h, also beispielsweise innerorts, tritt dies eher ein als bei hohen Geschwindigkeiten. Ich denke , dass nur die wenigsten SRs bei 130 Knoten zum Blockieren zu bringen sind. Da spielt natürlich auch der Fahrer eine Rolle. Ich bin immer froh, wenn dies nicht passiert, weil es stets mit einem Kontrollverlust an der sensiblen Vorderhand einhergeht...

    Aus einem verkniffenen Arsch kommt kein fröhlicher Furz!!!

  • Zitat

    Original von testonalin
    . Ich bin immer froh, wenn dies nicht passiert, weil es stets mit einem Kontrollverlust an der sensiblen Vorderhand einhergeht...


    Ebend, weil nämlich schlagartig die stabilisierende Kreiselpräzession des gesamten Vorderrades entfällt und zusätzlich aus der Haftreibung Gleitreibung wird.


    Martin: ich habe mal bei einem Kurventraining Folgendes machen müssen, mit dem man sogar ein ABS überlisten kann:
    bei ca. 50km/h Geschwindigkeit den Handbremshebel sehr kurz und extrem ruckartig und voll betätigen, dann quietscht es in der Regel, weil das Rad kurz blockiert.


    Wenn Du das hinbekommst, ist Dein Bremssystem aus meiner Sicht in Ordnung.


    LG
    XTheo

  • Alternativ Brembo P4 und ne 320er scheibe . Adapter müssen aber selbst angefertig werden , Lochkreis von der Scheibe ist gleich ( wurde der bei der SZR660 , Ducati, Cagiva Mito verbaut ) es muss nur ein Distanzring gedreht werden. Sollte bedarf bestehen hab noch einen da .
    Es gibt hier im Forum genug Beiträge zu dem Thema , einfach mal suchen.


    wobei ich sagen muss das ich nie das problem hatte das ich zu wenig Bremskraft hatte, selbt wenn das Teufelchen auf der Schulter nach Gaaaaas schrie ;)



    Gruss



    Micha

    Wer anderen eine Grube gräbt ,hat meist ein Grubengrabgerät


    Skype gaston31sk

  • Zitat

    Original von Martin M
    Optimierungsbereich sehe ich bei dieser Anlage nur bei den Belägen. Gibt es hier evtl. Empfehlungen?


    Die goldfren Beläge vom Sponsor (sind im Katalog glaub ich unter
    "Rennbremsbeläge" gelistet) haben einen wesentlich höheren Reibwert
    als z.B. die alten organischen von Lucas. Fahren auch alle die mit Serien-
    zange auf der Rennstrecke unterwegs sind. Ob die allerdings auch auf
    öffentlichen Straßen legal sind weiß ich nicht, steht aber sicher auch im
    Katalog.


    Gruß
    Sven


  • Ja,


    sind legal, hobeln die Bremsscheiben aber auch 10-20% schneller runter (bei entsprechender Nutzung). ;(


    Gruß
    Peter

  • Hi, an der Bremse der SR habe ich lange gearbeitet. Daher werfe ich jetzt mal meine Erfahrungen ins Rennen.


    Original war 2J4 von 79, Brembeläge nicht orignal, keine Ahnung mehr welche.


    Diverse verschiedene Beläge führten nie zu befriedigenden Ergebnissen, die als gut geltenden Originalbeläge habe ich aber nicht pobiert.


    Der Wechsel auf eine EBC Scheibe hat es ein wenig verbessert, bot sich allerdings auch deshalb an, da ich einen Verzug in der Originalscheibe hatte.


    HBZ der 48T brauchte auch eine Verbesserung, mit der EBC und Lucasbelägen war es im Grunde O.K.


    Stahlflex ist natürlich auch drin. Allerdings halte ich die öfter gehörte Behauptung, dass man dann weniger Kraft brauche, für falsch. Der Druck im System ändert sich durch die Stahflex nicht, nur der Hebelweg, da der Schlauch sich nicht dehnt.


    Da aber immer noch nicht zufrieden, habe ich dann an einem (eingetragenen) Eigenbauadapter eine Zange der TDM montiert (4 Kolben Festsattel). Der Sprung war deutlich!
    Die aktuell mit Sinterbelägen von EBC macht sich problemlos. Das Bemsverhalten ändert sich aber auch hier mit unterschiedlichen Bremsbelägen. SBK3 hatte ich lange drauf, waren sehr neutral. Lucas organisch eher "defensiv", die EBC verhalten sich progressiv, also je schneller das Rad dreht, desto stärker ist die Bremswirkung.


    Die Bewertung der Bremse ist sicherlich objektiv machbar, m. E. aber oft auch sehr subjektiv. Ich hatte nie das Problem, dass die SR nicht angehalten hätte. Auch so wie ich sie gekauft habe, gingen Bremswege aus 100 um die 50m. Allerdings nur mit Kraft und Kraft ruiniert die Dosierung. Und was am Niederrhein O.K. ist, kann im bergigen schnell zu einer schmerzenden Hand führen. Hängt dann aber auch wieder davon ab, ob ich eine kleine Hand habe (für die SR nicht optimal), oder eine große kräftige. Und auch ob man sportlich fahren will oder eher rund macht einen Unterschied in der Bewertung der Bremse. Und eine Bremse ohne viel Handkraft ist eigentlich super, da die Dosierung optmal sein kann. Sollte man dann halt nicht erschrocken reingreifen.


    Die billigste Verbesserung kann die richtige Einstellung des Bremsgriffs sein. Leider kann man die Griffweite bei der SR nicht einstellen, aber immerhin den "Druckpunkt", also ab wann man Bremskraft aufbauen kann.


    Und nur so als Anmerkung am Rande. Ich hatte öfter die Gelegenheit eine Honda CB 450S zu fahren. Auch die ist nun schon älter, die Bremse macht aber deutlich wie es sein kann. Gut zu dosieren und einfach unauffällig. Und da kleinere Scheiben verwendet werden (Doppelscheibe) dürfte sie nicht mal viel schwerer sein, als das Original der SR.
    Die Teile passen aber leider nicht so ohne weiteres an die SR, ich hatte es überlegt.


    Noch ein Hinweis zur EBC-Scheibe. Meine klappert heute nicht nur deutlich (war am Anfang nicht so), sie rostet auch wenn es nur nach Regen aussieht.


    Und bei der Originalzange würde ich eine Stahlflex mit kleinem HBZ empfehlen. Der Sprung von dem der 2J4 zur 48T war deutlich. Ob sich bei einer 48T-Bremspumpe ein weiterer Umbau lohnt, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.


    Und um die SR mal nicht so ganz schlecht aussehen zu lassen. Ich habe rund 20.000 km eine MZ TS 250/1 gefahren. Trommel vorne und hinten, 2-takter und 17 PS. Voller Anker bei 100 = 75 m Bremsweg. Wenn die Bremse kalt war, heiß konnt sie auch von einer Kurve zur anderen mal die Hälfte an Bremsleistung verlieren. Da brauchte man kein ABS, Spaß hat es dennoch gemacht. Und auf kleinen Staßen war ich auch nicht wirklich langsamer unterwegs als mit der SR. Zumindest bei lebensbejahender Fahrweise.


    Viele Grüße
    Torsten

  • Kann jemand was zum Unterschied zwischen Originalscheibe und Original gelocht sagen? Sollte eigentlich etwas bissiger sein...


    Ich hab momentan ne 320er Scheibe mit Brembo P4 drauf. Also auf der SR...fahre aber nicht mehr. An die Scrambler kommt ne Originalanlage, aber eben die genannten Verbesserungen. Eventuell lochen, spart nochmal bisschen Gewicht und schadet wohl nicht.


    Gruß

  • Denke der Hauptunterschied dürfte das schnellere Ansprechen bei Nässe sein. Wenn´s ansonsten mit Löchern besser bremst bin ich auf die physikalische Erklärung gespannt. Meine 48T-Bremse ist allerdings deutlich besser als die der 2J4, was ich hauptsächlich auf das unterschiedliche Übersetzungsverhältnis des Bremszylinders zurückführe.


    Grüße Uli

  • Zitat

    Original von Srsrx
    Denke der Hauptunterschied dürfte das schnellere Ansprechen bei Nässe sein. Wenn´s ansonsten mit Löchern besser bremst bin ich auf die physikalische Erklärung gespannt. Meine 48T-Bremse ist allerdings deutlich besser als die der 2J4, was ich hauptsächlich auf das unterschiedliche Übersetzungsverhältnis des Bremszylinders zurückführe.


    Grüße Uli


    Wenn, dann dienen die Löcher am ehesten der Kühlung der Scheibe. Eine rauhe Oberfläche bringt sicher mehr Bremswirkung als ein gelochtes, hochglänzendes Serienteil.

    Aus einem verkniffenen Arsch kommt kein fröhlicher Furz!!!

  • Durch die Löcher fehlt Fläche, auf der der Belag an die Scheibe angedrückt wird. Somit hat man im restlichen Bereich eine höhere Flächenpressung bei gleichem Druck. Die Belagmasse wird in die Löcher gedrückt. Kompressverhalten des Belags. Bei Nässe sowieso besser.
    Ob man dieses Verhalten merkt...drum frag ich ja


    Gruß

  • Zitat

    Original von Mühli
    Kann jemand was zum Unterschied zwischen Originalscheibe und Original gelocht sagen? Sollte eigentlich etwas bissiger sein...


    Ich hab wirklich viele Löcher drin, aber einen Unterschied merkt man nur bei Nässe.
    Dafür singt sie recht schön beim Anbremsen, "Hiiiiiiiiiiiiiiiiiii", und beim Gasgeben danach kommt ein "Haaaaaaaaaaaaaaa" :D


    Gruß
    Hans

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    ......Und wenn der Tanz in den Mai nicht allzu derb war, ( :ber: ) wird auch das Chapter "Emsland" anrollen. :yl:

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