Bremsgriff einstellen nach Leitungs- und Flüssigkeitswechsel?

  • Hallo, ich habe mal wieder eine Frage:


    Nachdem sich der Brems-Druckpunkt meiner 2j4 aufgelöst hat und sich der Bremsgriff bis zum Gasgriff ziehen ließ, habe ich nun endlich die Bremsleitung durch Stahlflex ersetzt und die Bremsflüssigkeit erneuert.


    Das Ergebnis ist zunächst einmal sehr beeindruckend. Kein schwammiges Gefühl mehr beim Bremsen, knallharter Druckpunkt, alles ok.


    Aber: Der Druckpunkt ist nun quasi direkt am Anfang. D.h. man muss die Hand ganz öffnen, um die Bremse zu betätigen. Das ist etwas "unbequem". Kann man das irgendwie einstellen, damit der Druckpunkt wieder etwa auf der Hälfte des Hebelwegs ist?

  • Moin!


    Der Bremshebel wird durch ein Federchen zwischen Hebel und HBZ-Gehäuse ganz nach vorne gedrückt. Siehst du, wenn du den Bremshebel demontierst und dabei die Feder nicht verlierst.
    Der Bremshebel hat außerdem eine Schraube mit Kontermutter, wo sich einstellen lässt, nach wie viel Hebelweg überhaupt erst der Bremskolben berührt und auf ihn Druck aufgebaut wird. Hier könntest du theoretisch einstellen, dass das weiter in Richtung Lenker passiert, sodass auch der Druckpunkt näher am Lenker ist. Durch oben beschriebenes Federchen wird der Hebel aber, wenn unbetätigt, wieder ganz nach vorne wandern. Sodass du, wenn du bremst, den Hebel erstmal ins Leere ziehst, bis dessen Einstellschraube am Kolben anliegt. Was sicherlich nicht wirklich empfehlenswert ist.


    Schön wäre ein einstellbarer Bremshebel, wo man sozusagen die Ruhestellung näher an den Lenker bringen kann, ohne dass sich der Hebelweg etc ändert. Ist mir für die SR allerdings nicht bekannt.


    Aber: dieser knallharte Druckpunkt, den du beschreibst, ist eigentlich gar nicht so toll. Der Geberkolben im HBZ ist nämlich eigentlich zu groß für den Nehmerkolben, mit einer Stahlflexleitung erst recht. Durch den großen Kolben wird pro Hebelweg sehr viel Bremsflüssigkeit bewegt, sodass der Druckpunkt früh und hart anliegt. Die Bremskraft wird dann mehr mit Kraft und weniger mit Hebelweg dosiert. Bei einer kleineren hydraulischen Übersetzung, realisierbar durch einen kleineren Geberkolben, würde der Druckpunkt weicher / breiter und die Bremskraft würde weniger durch Kraft und mehr durch Hebelweg dosiert. Was sicherlich empfehlenswert ist.


    Gängig ist daher der Wechsel auf den kleineren Hauptbremszylinder der 48T. Wie man im Forum aber auch hier und da nachlesen kann, herrscht bei einem noch kleineren HBZ mit 11mm Durchmesser, wie es ihn beispielsweise von Brembo gibt, regelrechte Begeisterung. Dafür gäbe es dann auch noch on top einstellbare Bremshebel.


    Und einen kompetenten Prüfer bräuchte man dafür dann auch. Während sich der 48T HBZ wohl noch einfacher verkaufen lässt, da er eben bei der 48T ja Serie ist und der Nehmerzylinder der gleiche, kommt man mit einem Prüfer, der nur Wörter aus Gutachten abschreiben kann, mit einem ganz fremden Brembo-HBZ wahrscheinlich weniger weit.


    Gruß Maddin

  • Ich werde wohl erstmal versuchen, wie es sich anfühlt, wenn ich die Schraube mit Kontermutter etwas weiter reinschraube, so dass der Druckpunkt näher am Gasgriff liegt.


    So wie es jetzt ist, muss man recht viel Kraft mit den letzten Fingergliedern ausüben...


    So richtig überzeugend ist das alles nicht, oder?


    Was sagt den Kedo? Wäre so ein einstellbarer Bremsgriff nicht ein einfaches aber sinnvolles Zubehörteil?

  • Zitat

    Original von menton
    Was sagt den Kedo? Wäre so ein einstellbarer Bremsgriff nicht ein einfaches aber sinnvolles Zubehörteil?


    Kedo bietet einen alternativen Handbremszylinder mit vierfach einstellbarem Bremshebel an (Artikel 40128).

  • Ich versteh euer Problem nicht so wirklich.
    Die Schraube ist doch zum einstellen da.
    Eine Umdrehung raus, kontern und dann testen...

    Dat is en dampfmaschin


    Nach 30 Jahren hat die Horex endlich gewonnen :yl:

  • Zitat

    Original von menton
    So richtig überzeugend ist das alles nicht, oder?


    Doch, ist es.
    Ich habe seit ein paar Jahren ebenfalls die Stahlflexleitung und bin begeistert.
    Eine deutliche Verbesserung der Bremsleistung.
    Drehe die Schraube etwas raus, dann passt das schon.

  • Zitat

    Original von Maddin


    Und einen kompetenten Prüfer bräuchte man dafür dann auch. Während sich der 48T HBZ wohl noch einfacher verkaufen lässt, da er eben bei der 48T ja Serie ist und der Nehmerzylinder der gleiche, kommt man mit einem Prüfer, der nur Wörter aus Gutachten abschreiben kann, mit einem ganz fremden Brembo-HBZ wahrscheinlich weniger weit.


    Gruß Maddin


    Wenn ich jedes Mal einen Euro bekommen würde, wenn ich Folgendes mal wieder erwähne, dann könnte ich 4x im Jahr innen Urlaub fliegen :411:


    TÜV ist kein Basar, wo man das Beste raushandeln muss, fahrt zu einem Motorradsachverständigen, besprecht VOR dem Umbau alle Maßnahmen und nach dem Umbau wieder zum Gleichen, so wird das was mit der Eintragung!!


    Meinen 11er HBZ hab ich so ohne Beanstandungen eingetragen bekommen, ich bin auch einer derjenigen die hier die Meinung vertreten, dass sich der Umbau lohnt, aber ACHTUNG!!
    Die Bremse wird danach sehr feinfühlig, braucht Eingewöhnung, ein definierter Druckpunkt ist kaum auszumachen, dafür lässt sich die Bremse mit 2 Fingern durchgehend dosieren, Anbremsen bis Block hängt alleine von Deinem Feingefühl in den Fingern ab..
    ICH habe mich mittlerweile dran gewöhnt und will es nicht mehr missen.. :yl:

    Gruss,
    Mika
    ________________________________________


    Sprachkurs Deutsch: "was ist das für ein Fall: "Du hättest nie geboren werden sollen" ?
    Antwort: "Präservativ Defekt" :D

  • Ich kann die Aussage bzgl. des 11er HBZ bestätigen. Einfach sehr schön zu dossieren. ähnlich wie im Auto. Und das mit 2 Fingern.
    Eingetragen ist er nicht und die letzten 2 HUs bei der Dekra verliefen ohne Beanstandung. Die Prüfer haben mich sogar gelobt, da sie der Meinung waren, die Bremse wäre gerade erst überholt (O-Ton:"Alles neu..., Klasse!") worden.

  • Zitat

    Original von mac_73de
    Meinen 11er HBZ hab ich so ohne Beanstandungen eingetragen bekommen, ich bin auch einer derjenigen die hier die Meinung vertreten, dass sich der Umbau lohnt, aber ACHTUNG!!
    Die Bremse wird danach sehr feinfühlig, braucht Eingewöhnung, ein definierter Druckpunkt ist kaum auszumachen, dafür lässt sich die Bremse mit 2 Fingern durchgehend dosieren, Anbremsen bis Block hängt alleine von Deinem Feingefühl in den Fingern ab..
    ICH habe mich mittlerweile dran gewöhnt und will es nicht mehr missen.. :yl:


    Hallo


    Ich klinke mich mal ein:
    Die Beschreibung zum Feeling der Bremse kenne ich von der BMW (Umbau Doppelscheibe und Stahlflex). Ein fantastisches und starkes Bremsen ist möglich, wie von mac beschrieben.


    Bei meiner SR hatte ich auf Doppelscheibe und Stahlflex umgebaut, dabei den 18er HBZ der XS650 verwendet. Mit der Bremse habe ich auch den eingangs beschriebenen nicht richtig fühlbaren Druckpunkt gleich am Anfang.


    Mit der Einstellung an der BMW komm ich viel besser klar, deshalb werde ich den HBZ an der SR ändern.
    Der Sponsor bietet einen 16er HBZ an. Weiss jemand, ob das ausreichend ist oder sollte ein kleinerer HBZ verwendet werden?
    Im alten Wunderlich-Gutachten steht sogar der 16er HBZ drin :)


    Gruss Ralf


    Hab grad im Katalog von Kedo geschaut: es gibt sogar zwei HBZ mit Griffweitenverstellung, aber 14er HBZ und der Preis ist heiss ;)

    SR - Back to the Roots

    Einmal editiert, zuletzt von SRalf ()

  • Ich fahre meine Doppelscheibe mit dem HBZ der 2J4, so wie es auch im Wunderlich-Gutachten drinsteht. Habe den Umbau noch mit Teilen und Gutachten von Wunderlich in den 90igern umgesetzt, als die noch in Sachen SR unterwegs waren. Mit der Leistung der Bremse bin ich mehr als zufrieden. Für kleines Geld sollte man einen gebrauchten HBZ der 2J4 auftreiben und renovieren können.

  • ... ohne den Thread hier vollkommen vom Thema abzubringen.


    Gute Idee mit dem Original HBZ. Den hab ich noch liegen und müsste ich nur überholen. Es ist aber ein 14er HBZ und im Wunderlich-Gutachten habe ich den 16er HBZ stehen.
    Ein Test ist es Wert und sonst kann ich immer noch den vom Sponsor nehmen.


    Danke sr71


    ... und Verzeihung menton, dass ich dein Thread missbrauche

    SR - Back to the Roots

    Einmal editiert, zuletzt von SRalf ()


  • Hatte früher auch mal Doppelscheibe mit 5/8" HBZ (also 16er), die Bremse war MIR viel zu hart und schlecht dosierbar.. (stand aber in dem Gutachten so drin, dass es 5/8" sein müsse, also hatte ich das damals so verbaut, wurde auch so ohne Probleme eingetragen)


    Als ich dann überlegt hatte, was ich ändern könne, wurde mir damals gesagt, Doppelscheibe mit 1/2" HBZ (also 13er) könnte den erwünschten Effekt der besseren Dosierbarkeit bringen, habe das selber aber nicht mehr probiert, weil mir dann der Umbau auf den 11er Brembo HBZ und zurück auf eine Scheibe (aktuell rechts) "dazwischen" kam..
    Seitdem ist es so geblieben und ich bin immer noch begeistert..

    Gruss,
    Mika
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    Hat eine Antwort im Thema Servus aus der Oberpfalz verfasst.
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    War wirklich so. Wäre mir dann zu riskant für den Preis gewesen.

    Deshalb wird es die aus dem Forum :)
  • Logu69

    Hat eine Antwort im Thema Minton verfasst.
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    Asche auf mein Haupt Mambu Asche auf mein Haupt.

    Ich war da vorhin ziemlich falsch. Als Cutaway bezeichnen man den Konischen Teil auf der Luftfilterseite ( wie die Kerbe die man
    bei Bäume fällen raus schneidet )
    Es gibt sogar ( für andere Vergaser )…
  • Hiha

    Beitrag
    Es muss halt sinnvollerweise eine Enumakette dazu gekauft werden.
    Gruß
    Hans
  • guzzimatz

    Beitrag
    Das Schraubschloss ist ja im Prinzip ähnlich wie vernietet. ich würde so ein Teil bedenkenlos einsetzen.

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