Hiha-Nocke-Einbauhinweise

So, der erste Schwung ist verschickt, zum Glück gibts nach Feierabend noch die Packstation...

Einbauhinweise für HiHa-Nockenwelle.
Unverbindlich und ohne Gewähr, nach bestem Wissens- und Gewissensstand 21.8.06.

Die Nockenwellen wurden nach dem Schleifen gasnitriert, dadurch
bilden sich auf der Oberfläche Nitridnadeln die wie ein Schleifstein
wirken und die Kipphebelgleitflächen verschleissen können.
Ich hab jeder Nockenwelle ein Stückerl 1000er Schleifpapier
beigefügt, damit kann diese Rauigkeit beseitigt werden.
Vorgehensweise:
Schleifpapier unter der Daumenfläche, Nocke zwischen Daumen
und Zeigefinger nehmen, unter mäßigem Druck die Welle
hin und her drehen bis der ganze Umfang glatter geworden ist,
man spürt dann, dass der Reibungswiderstand gesunken ist, und die
Finger schwarz sind...

Die Nockenwellen sind noch nicht gereinigt, besonders im Gewinde
und den Bohrungen befinden sich teilweise erhebliche Mengen Schmutz,
der muss UNBEDINGT GRÜNDLICHST entfernt werden, z.B. mit einer
Rohrdrahtbürste unter Zuhilfenahmen von Diesel oder Petroleum.
Wenn man da schlampt, kann der gelöste Dreck anständigen Schaden anrichten,
also aufpassen!

Der beigefügte Beutel mit "Camshaft Lubricant" ist für die Erstschmierung gedacht,
ob das was taugt, weiss ich nicht, schaden tut es sicherlich nicht.

Jetzt wünsch ich erfolgreiches Basteln,
und bedank mich für das entgegengebrachte Vertrauen, und die unproblematische
Zahlungsabwicklung! So macht's Spaß!

Gruss
Hans

So, alle Packerl bis auf Eines (wo ich noch kein Feedback/Geld hab, vermutlich Urlaub) sind verschickt, obwohl von deren Drei das Geld noch nicht eingetrudelt ist, aber ich hab ja nahezu unbegrenztes Vertrauen zu Euch.

Falls nächstes Jahr wieder Bedarf besteht, werd ich die Aktionen stückeln, die 53 Wellen erforderten überdurchschnittlichen Aufwand. 15-20 Stück sind deutlich leichter zu handhaben, allein schon wegen des Paketgewichts.

Mit meinem "alten" Schleifer, der Kommunikation und Qualität bin ich wesentlich zufriedener gewesen wie der Schleiferei letztes jahr. Und der freut sich auch über solche Aufträge.

Danke an die Mitwirkenden,

Hans

Ich hab erstens nicht mit dem Schleifer selber reden können, nur mit dem "Inschenör", der sowieso alles besser gewusst hat, aber auf Fragen keine Antworten liefern konnte,
und zweitens war die Oberfläche mancher Nocken nicht eben, als wäre die Schleifscheibe nicht anständig abgezogen worden. Gottseidank gab es keine Reklamationen.
Ich habe für mich damals recht Viele machen lassen, und vielleicht war das ja auch nur bei ein paar von den Meinigen so gschlampert, keine Ahnung. Diesmal hat es mir jedenfalls viel besser gefallen.

Gruss
Hans

Zitat

Original von Silikon&Tape
Die nachzubehandelnde / zu entfernende "Schicht" scheint mir im Bereich der Nocken dünner und gleichmäßig, auf dem Grundkreis dicker und aufgeworfen zu sein.

Die Nocken scheinen Spuren ähnlich denen eines Drehstahls oder Hohnwerkzeugs zu haben, ein feines Rillenmuster über den Umfang.

Das hab ich auch bei ein paar Wellen bemerkt, nicht bei Allen. Schätze der Christian hat Recht. Da am Grundkreis ja mehr Material weggeschliffen wird, kommt man da in die Tiefen des Graugusses, wo das Gefüge gröber ist. Beim Langzeit-gasnitrieren, das ja bei gut 600°C über möglicherweise 48h stattfindet, irgendwas "ausblüht". Bei Grauguss scheidet sich ja durch den hohen Kohlenstoffgehalt von über 5% Grafit im Gefüge aus, und was der bei 600° so macht ...?

Die Rillen sind schön gleichmässig und sehr flach, sie spiegeln die Oberfläche der Schleifscheibe wider. Das ist O.K. solang sie nicht zu tief sind.

Gruss
Hans