Natronlauge und Säuren anmischen, aber wie ?

  • moin,
    ich will meinen Rosttank nun auch angehn, als
    erstes mit Natronlauge reinigen, Ätznatron in
    Pulverform ins Wasser aber in welchem
    Verhältnis ?


    bräuchte mal nen Tipp


    Gruß
    Frank

  • Hier Input meiner Holden (CTA):


    Hallo!


    Die Konzentration der Lauge, die zum Entrosten nötig ist, kann ich Dir leider nicht sagen, aber ich kann Dir ein paar Tipps zum Umgang mit Ätznatron und Natronlauge geben:


    Ätznatron ist ein ziemlich gemeines Zeug; beim Lösen in Wasser IMMER!!! mit Schutzbrille arbeiten, sonst riskiert man irreparable Augenschäden. Handschuhe und ein alter Kittel schaden auch nicht. Dasselbe gilt auch beim Arbeiten mit der Laugenlösung!


    Erst die benötigte Menge Wasser in das Mischgefäß geben, am besten noch in ein kühles Wasserbad stellen, dann langsam unter Rühren das Ätznatron zufügen. Ständig rühren, bis sich das Pulver aufgelöst hat, wenn es sich absetzt, kann es sehr heiß werden.
    Die Nase sollte man auch nicht zu dicht drüber halten, es werden stechend riechende Dämpfe frei.


    Liebe Grüßle von Frau Stormir

  • Junge, junge, was ihr euch so "mal eben" traut.


    Also, hier mal die Meinung eines Sicherheitexperten aus der chemischen Industire:


    1: Finger weg! Arbeiten mit agressiven laugen sind wirklich nichts für Laien!


    2: Wenn du die Finger nicht davon lassen kannst: geignete Handschuhe, Schutzbrille (besser noch gesichtsschutz) und schnellausziehbare Überbekleidung ( kittel mit druckknöpfen) sind absolute PFLICHT.


    Du kannst noch so vorsichtig sein. Es bleibt immer ein gewisses, nicht zu unterschätzendes Restrisiko. Mach das bloß nicht allein im stillen Kämmerlein.


    Wenn du Natronlauge ansetzt, ensteht (wie schon vom Vorredner umschrieben) eine exotherme Reaktion. Sprich es wird heiß. So heiß dass das Ätznatron mit dem Behältnis in dem man die Lauge ansetzt wegschmelzen kann.
    Es gibt da einen kleinen Merksatz für Säuren, den du auch auf Laugen beziehen musst: ERST DAS WASSER DANN DIE SÄURE, SONST PASSIERT DAS UNGEHEURE!



    Mein Rat: Überleg dir gut ob du die Lauge selbst ansetzen willst, oder doch lieber fertige Lauge kaufst und "runterverdünnst". das ist immernoch nicht ohne, aber etwas ungefährlicher.

  • Naja, Neusser, deine Vorsicht in allen Ehren.


    Hast natürlich recht, das Zeug ist nicht als ungefährlich zu bezeichnen.
    Aber als Abflussreiniger ist es ohne Begrenzung, weder Menge, noch Abgabealter noch sonstwas einfach so erhältlich.
    Jeder 12-Jährige kann sich nen Karton von dem Zeug kaufen und es in den Abfluss kippen.


    Die Dämpfe etc. die dort frei werden, sind kaum gesunde und die wenigsten Benutzer werden dazu ne Schutzbrille und Chemiekittel benutzen.
    Passieren tut natürlich auch genug, schon klar.


    Also mal keine Panik machen, bitterschön.
    Man kann das Zeugs auch direkt im Tank mischen.
    Tank fast voll machen, Pulver nachschütten, Tank ganz voll machen.
    Das dauert zwar, bis es sich verteilt bzw. löst, aber drin rumquirlen wie ein blöder ist sicher auch nicht ungefährlich.
    Man kann natürlich vorher rumrühren, bevor man den Rest aufgießt.
    Das sollte nur nicht zu viel sein, weil es eben falsch rum gemischt wird.


    Übrigens reinigt die warme Lösung noch ne Ecke besser, deshalb schadet leichte Erwärmung auch nicht.
    Wenn man das ganze vorher lösen will, ums dann flüssig in den Tank zu kippen, sollte man die Löslichkeit beachten.
    Also nicht mehr als 1260gramm pro Liter Wasser lösen (bei 20°C)
    Ich denke, das ist schon viel zu viel für nen Tank.
    Wir haben damals deutlich weniger genommen und lieber noch ein zweites mal spülen.
    Das wirkt effizienter, als einmal mit starker Lösung. (Löslichkeitsprinzip)
    Brauchts aber meiner Erfahrung nach nur bei total verranzten Zweitakter-Tanks.


    Wobei ich da auch ne Schutzbrille/Vollgesichtsschutz und Handschuhe verwenden würde.
    Ich hab beides und benutze es auch...


    Gruß

  • Alles schön und gut - in der Theorie.


    In der Praxis habe ich einfach "Pi mal Daumen" eine Handvoll von dem Zeug in etwas Wasser (halber oder ganzer Liter, keine Ahnung; habe einfach etwas eingefüllt) geworfen und so lange umgerührt, bis sich alles aufgelöst hat. Dabei hin und wieder die Nase wegdrehen müssen, weil die Dämpfe schon ätzend sind (heißt ja schließlich auch "Ätz"-Natron).
    Also ohne jeglichen Sicherheitsschnickschnack. In die Augen bekam ich nichts. Wenn aus Versehen etwas auf die Hände ging, diese schnell abgespült.
    Um Geld zu sparen sollte man allerdings keine Kleidung tragen, die man noch länger behalten will. - Aber das ist beim Umgang mit Batteriesäure genauso, also nichts neues.



    [Das einzige wirklich Leichtsinnige von mir war als junger Bursche das Werfen von einem großen Brocken Natrium in Wasser und von oben dabei zuzuschauen ... (das hat noch sehr lange Geräusche gemacht, wie sich da etwas von der Explosion in meine Haut gefressen hat; - zwei Zentimeter weiter wäre es das Auge gewesen ...).]

  • Schutzkleidung hab ich ausreichend


    das einzige was mir immer noch fehlt sind sinvolle
    Angaben zum Mischungsverhältnis


    Reinigung Natronlauge XX % ??


    Entrosten Salzzsäure 25% ??


    Phosphatieren, da hab ich gewlesen das mehr als 2% kontraproduktiv
    sind, richtig ?


    Gruß
    Frank

  • oh, da hab ich doch was bei Mühli übersehen


    ...gleich nochmal lesen


    Gruß
    Frank

  • Ist halt ne Berufskrankheit. Und wenn du die Unfälle von Leuten mitbekommen würdest ,die mit Laugen und Säuren jeden Tag arbeiten wärest du auch bei dem Thema sensibilisiert, wie es so schön neudeutsch heist.

  • ist ja auch vernünftig darauf hin zu weisen und
    zumindest etwas sensibilisieren einzuwirken


    Gruß
    Frank

  • 1260 g pro Liter Wasser erscheinen mir auch reichlich überzogen....


    ist das ein Dreckfuhler?


    Übrigens: Baumwollklamotten sind gegenüber Laugen recht stabil, die Fasern werden sogar verstärkt (mercerisiert), Mischgewebe allerdings vertragen Lauge nicht; (Batterie-)Säure hingegen zerfrißt Baumwolle, aber interessanterweise meist erst nach dem Waschen.


    Liebe Grüßle von Frau Stormir

  • Hi!


    Ich sehe gerade, dass Wikipedia tatsächlich für eine gesättigte Natriumhydroxid-Lösung 1260 g/l Wasser angibt.


    Hiermit nehme ich die Ausdrücke "überzogen" und "Dreckfuhler" feierlich zurück.


    Liebe Grüßle von Frau Stormir

  • Zum Entrosten empfehle ich Zitronensäure. Die ist nicht so aggressiv gegenüber gesundem Blech wie Salzsäure. Ein Kilo auf eine Tankfüllung, 24h stehen lassen, gelegentlich wenden, gut isses. Danach sehr gut spülen, mit dem Gartenschlauch, und mit dem Fön trocknen.
    Bevor man die Säuren/Laugen in den Ausguss kippt, sollte man sie neutralisieren, da sich sonst in der Kanalisation problematische Salze bilden können.


    Gruß
    Hans

  • kippt ihr alle das Zeug "pi mal Nase" zusammen und
    keiner kennt hier ein sinnvolles Mischungsverhältnis ?


    Natronlauge ?
    Salzsäure ?
    Phosphorsäure ?



    Zitronensäure 10%


    Gruß
    Frank

  • Hallo Frank


    Ich benutze Natriumhydroxid (Ätznatron) zum Enteloxieren von Aluminiumteilen, vornehmlich Felgenringe.
    Eine ausreichend gute Wirkung wird bereits ab einer Konzentration von 100g/Liter (NaOH-Granulat in Wasser) erreicht. Das Bad wird dabei merklich wärmer (+10 bis 15°C) und die Eloxalschicht ist nach etwa 5-10 Minuten abgebaut. Das Bad verbraucht sich natürlich und wird in seiner Wirkung nach mehrmaligem Gebrauch immer schwächer.


    Schönen Gruß
    Oliver

  • danke :)


    dann kann sagen so 10-15 % reichen auch für Tankreinigung ?


    Gruß
    Frank

  • Hallo Frank


    So mit 100g/Liter Natriumhydroxid = 10-15%ige Natronlauge wäre auch mein erster Ansatz, habe bezüglich Rost mit NaOH aber noch keine eigenen Erfahrungen, vor allem nicht mit Tank.
    Normalerweise versuche ich immer erst mechanisch grob zu entrosten wenn ein Sandstrahlen nicht möglich ist (geht beim Tank beides nicht) und dann mache mit Phosphorsäure oder handelsüblichen Rostumwandler (Hauptbestandteil ist Phosphorsäure) weiter. Der wandelt den Rost dann in eine Phosphatschicht mit leichtem Korrosionschutz und guter Haftvermittlung (Konversionsschicht) um. Dies ist für einen weiteren Schichtaufbau (Farbe/Beschichtung) echt wichtig.


    Oliver


    PS: Zitroensäure ist vielleicht wie o.g. eine Alternative. Das Zeug hat echt Power auch wenns so niedlich klingt.

  • hi,
    hab ich meinen fz tank mit gemacht.
    die schleckertante hat schon doof geguckt als ich die zitronensäure auf der palette daraus geschleppt habe.
    lg dirk

    Richtige MÄNNER essen keinen Honig, sie kauen Bienen...

  • Die Löslichkeit bedeutet nur, dass man, wenn man das NaOH vorher lösen will, nicht mehr als die 1260gr/l nehmen kann.


    Wenn man das also komplett löst (was ich nicht empfehlen würde).
    Und diesen einen Liter auf ~12 Liter Tankinhalt verdünnt, hat man die ~10% Lösung.
    Würd ich eben nicht machen, denn das lösen dauert kurz vor der Sättigungsgrenze sehr lange.


    Ich glaube, dass das völlig reicht, wir haben damals etwa ein halbes Kilo genommen, für nen DKW und GS500 Tank.
    Sollte dann ca. 5% Lösung gewesen sein, genau kann ichs aber nicht mehr sagen.


    Man kann einen Tank übrigens schon mechanisch entrosten, mit Schleifkörpern.
    Da gibts spezielle, schaun aus wie kleine Pyramiden. Oder anderes Zeugs wie Split, Glasscherben, Spaxschrauben. Natürlich nachher gut wässern.
    Tank in dicke Decken einwickeln und ab in die Betonmischmaschine.
    Am besten mit Gurten etc. fixieren, sonst gibts Beulen.
    Und auch nicht zu schwere/große Schleifkörper nehmen, sonst gibts Beulen, ebenso, wenn man den Tank nicht ordentlich fixiert.
    Sandstrahlen geht auch, aber wohl nicht mit Hobby-Equipment. Hab da Anzeigen in Zeitschriften gelesen, Tank von innen Sandstrahlen für Do-it-Yourself-Beschichtungs-Geschädigte...


    Gruß

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