Fehlschliffnocke - Hetzers Bericht

  • Nach Berlin hat es wegen Adreßfehlers etwas länger gedauert; aber jetzt sind sie hier und auch schon für die 2J4-Kippler poliert (Photo unten wird durch Anklicken groß und scharf).
    Sind jetzt im Tiefkühlfach und werden morgen mit neuen Lagern bestückt.

  • Hoffentlich hast Du vorher die Lagerzapfen vermessen, weil oft der Innenring des Lagers seeeehr schwer draufgeht und durch "Un"passung der Innenring möglicherweise aufgeweitet wird.
    Ich messe immer mit der BMS und schleife dann gezielt die Zapfen nach.


    LG
    XTheo

  • Die "Zapfen" (ich nehme an, Du meint die Enden, auf welche die Lager draufkommen) sahen im Gegensatz zum Rest der NW schon etwas "behandelt" aus, als die Dinger von Frank kamen.
    Ich habe sie dann mit dem Drehmelbürstchen nochmals abgebürstet, dann mit Oelstein rundherum abgezogen und mit 1200er-Naßpapier und Oel etwas abgeschliffen, danach poliert.
    Die Lager gingen nicht schwer drauf; von daher glaube ich nicht, daß die Innenringe aufgeweitet sind.
    Lager bewegen sich vom feinsten.

  • Mittlerweile eingebaut und fährt (aus anderen Gründen muß ich aber leider demnächst alles wieder auseinanderbauen ...).
    Habe sie ohne Nachmessen auf grob 2,35° spät eingestellt.
    Ist nicht schlecht; - aber sooo der Brüller, daß ich begeistert Tänze aufführen würde, ist sie dann auch wieder nicht.


    Vielleicht liegt das aber auch daran, daß ich seit Oktober mit der Schrick-Sportnockenwelle in meinem ersten Ersatzmotor (bis es ihn mir vor kurzem auf der Autobahn leider zerhustet hat ...) unterwegs war, die (obwohl ebenfalls auf grob 2,35° spät eingestellt) in der Stadt auch unten´rum sehr gut abging (keine Umgeschliffene, sondern mit riesigem Grundkreis), sodaß ich da einfach etwas "zu verwöhnt" bin.
    Wäre ich seither mit einer Originalnocke gefahren, wäre die Begeisterung über die Fehlschliff sicherlich größer.


    Die Fehlschliff zieht schon einigermaßen gut; richtig lostreckern tut sie bei mir aber erst ab ca. 4500 (hätte ich sie nicht verstellt, würde sie sicherlich früher losziehen; aber ich will ja auch oben´rum noch etwas haben).


    Meine Fahrweise hat sich mit der Fehlschliff aber gravierend geändert, weil ich das Drehmoment auch ständig spüren will. Ich gebe also jetzt immer etwas mehr Gas, um immer schön "auf Drehmoment" zu fahren, d.h. die Nocke auch wirklich zu nutzen (vorher bin ich eher gemächlich gefahren).

  • So, nach etwas über 3000 km habe ich es nun wieder auseinandergebaut.


    Nach Empfehlung hier habe ich ja statt der 2J4-Kippler diesmal die Hartblocker genommen.


    Bei Einbau schön mit Fett versehen und alles vollständig mit Oel geflutet, bevor ich den Motor das erste Mal wieder angeworfen habe.


    Die Hartblocker sehen auch noch wie neu aus (siehe Photo unten; wird durch Anklicken zwar größer, allerdings ist das Gehäuse darunter scharf statt der Kipphebelflächen, weil ich von Photographie keine Ahnung habe).
    Das gleiche gilt für die Auslaßnocke.


    An der Spitze der Einlaßnocke aber sind seltsame Spuren, die sich mit dem Fingernagel auch spüren lassen (siehe Photo unten, wird durch Anklicken größer und schärfer).
    Was kann das sein?


    Kriege ich das mit einem Oelstein wieder weg?


    Kann das zu Schäden führen, wenn ich es wieder einbaue?

  • Das sieht aus als würde sich da die gehärtete Schicht verabschieden.. Man könnte es auch Micro-Pitting nennen. Wenn an den Kipphebeln nichts so sehen ist, dann würde ich das so lassen. Wie war den das Ventilspiel zum Ende hin?

    "Um die Schafe zu beschützen musst du zuerst den Wolf fangen. Und nur ein Wolf fängt einen Wolf!" - Alonso Harris

  • hallo der hetzer...


    täuscht es oder ist die nocke sogar etwas bläulich angelaufen? sollte dem so sein tip ich mal auf minderwertiges xx oder xxmangel. solltest vielleicht mal die pumpe prüfen denn nach nur 3000km ist das schon bedenklich. die spuren auf der nockenspitze würde ich weg polieren!


    gruß aus dem westen :411:

  • Nö, verfärbt ist sie nicht. Ich mußte nur etwas tricksen, damit man auf dem Photo überhaupt etwas sieht (Spiegelung irgendwie mindern); dabei scheint dieser Farbeffekt zustande gekommen sein.


    Oel (z.T. gutes) war genügend da, und die Auslaßnocke ist genau wie die Kipphebelauflageflächen immer noch perfekt.


    Ventilspiel war auch noch perfekt (nach nur 3000 km ja auch nicht verwunderlich; und der "Schaden" auf der Einlaßnockenspitze ist ja nur minimals, d.h. die "Riefen" sind nur mit dem Fingernagel etwas zu spüren, sind aber nicht flächig).

  • "Unknown" hat mir dazu folgendes geschrieben:


    Zitat

    An der Nockenspitze sind es Kavitationsschäden.
    Das Gefüge ist dort extrem hart, hat aber Fehlstellen, an denen das Öl in Microrisse reingedrückt wird und Material rausssprengt.
    Das spricht nicht für den Härter der Nocke, sollte aber der Funktion vorläufig keinen Abbruch tun.
    Die ganze Härterei der Nocken ist halt nicht ganz easy und die SR Nocken, die nachgearbeitet wurden, zeigen sehr unterschiedliche Qualität.


    Also einfach wieder zusammenbauen?



    (Übrigens könnte ´mal jemand die Überschrift dieses Freds hier ändern, damit irgendwie das Wort "Fehlschliffnocke" darin vorkommt?
    Er ist ja von mir so nicht erstellt worden, sondern wurde von jemandem aus einem anderen Fred ausgelagert, der dann diese nicht so themenbezogene Überschrift dafür gewählt hat.
    Selbst kann ich die Überschrift nicht ändern.)


    .

  • Zitat

    Original von Hetzer
    (Übrigens könnte ´mal jemand die Überschrift dieses Freds hier ändern, damit irgendwie das Wort "Fehlschliffnocke" darin vorkommt?
    Er ist ja von mir so nicht erstellt worden, sondern wurde von jemandem aus einem anderen Fred ausgelagert, der dann diese nicht so themenbezogene Überschrift dafür gewählt hat.
    Selbst kann ich die Überschrift nicht ändern.)


    .


    Dein Wunsch ist mir Befehl.

  • Hallo hetzer,


    Ich bin zwar kein metallurge, wuerd aber meinen dass es sich um oberflaechenausbrueche aufgrund lokal fokussierter hertzscher flaechenpressungen handelt.
    Vergesst nicht es handelt sich hier ja um noch dazu 2!!! gekruemmte flaechen!
    Ich bin mir dh net ganz sicher bzgl der kavitationsthese so schluessig sie auch klingen mag.
    Schlussendlich braeuchte man ein sehr starkes mikroskop und einen ebenso starken tribologie experten.
    Ich wuerd meinen andere (va bzgl endkraft) federn bzw auch ein hoeher additivertes oel bzw hoehere viskositaet (zb 20W50) sollten solche spuren verhindern.


    Lg


    Christian

    And I believed in Joe when he said we had to fight
    And I believed in Jimmy when he told us to unite

  • Naja, mich wundert halt, daß es nur auf der Einlaßnocke ist.
    Würde es an Federn (die originalen mit der etwas dünneren Scheibe darunter) oder Oel (teilweise wirklich teures) liegen, müßte doch auch die Auslaßnocke etwas abgekriegt haben, oder? Die ist aber noch top!

  • Zitat

    Original von Hetzer
    Naja, mich wundert halt, daß es nur auf der Einlaßnocke ist.
    Würde es an Federn (die originalen mit der etwas dünneren Scheibe darunter) oder Oel (teilweise wirklich teures) liegen, müßte doch auch die Auslaßnocke etwas abgekriegt haben, oder? Die ist aber noch top!



    Dann wohl eher ein Materialfehler, oder? :sh:

  • Mein Senf:
    Das mit den Kavitationsschäden hat mal vor Jahren wer angemerkt, aber alles Literaturgewälze hat KEINERLEI Hinweise auf sowas gebracht. Das sind Oberflächenausbrüche aufgrund von Überlastung. Ob da jetzt der Grauguss und seine Qualität Schuld sind, oder kurzzeitiger Ölmangel, vilelleicht auch nur während des ersten Inbetriebnehmens, kann man hinterher nur schwer feststellen. Oft reicht ein Bröserl, das irgenwo noch im Motor rumgeschwommen ist, um sowas auszulösen.
    Wie der Christian schon schrieb: Diese Teile sind extrem grenzwertig belastet, besonders bei niedrigen Drehzahlen. Es gibt keinen stabilen Schmierfilm, die Federdrücke sind enorm. Sowas passiert einfach, man sollte es als gegeben hinnehmen. Ich hatte das bei einer meiner ersten Hihanocken, schon nach wenigen Laufstunden. Habs ignoriert, und bin noch Jahrelang damit rumgefahren. Ich glaub in irgendeinem Motor ist die heut noch drin.


    Gruß
    Hans

  • Zitat

    Original von Hiha
    Es gibt keinen stabilen Schmierfilm, ...


    ...das würde doch im Grunde irgendwann das aus für jegliche Nocke und die Hebel bedeuten.



    Hallo Hans,
    und vielleicht auch die Rennfraktion


    Grundvorraussetzung ist ja eine funktionierende Ölpumpe. Der Unterschied einer neu beringten zu einer "alten" war bei mir, dass das Öl im Meßschlauch auf der Entlüftungsschraube vom Filter bis über 2m unter die Garagendecke gestiegen ist. Vorher war's nur gut 1m.



    Könnt ihr vielleicht bitte mal aus der Erfahrung plaudern, mit welchen weiteren Maßnahmen der Schmierfilm stabilisiert, verbessert werden kann. Änderung der Ölkanäle? "besseres" Öl ?


    Ich denke, das würde auch andere hier im Forum interessieren.


    :314:

  • Zitat

    Original von oldman
    ...das würde doch im Grunde irgendwann das aus für jegliche Nocke und die Hebel bedeuten.


    Nein, das ist ein prinzipielles Problem des "tribologischen Systems Nocke-Nockenfolger". Dagegen kann man nicht viel machen, ausser, die richtige Gleitpaarung zu verwenden (Versuch und Irrtum), die das aushält.
    Was die Änderung von Ölkanälen angeht: Klar, könnte man schon, aber ich seh Schwierigkeiten in der Messerei. Wieviel Öl kommt eigentlich unter realistischen Betriebsdingungen wo an, und wie kann ich daran was ändern.


    Gruß
    Hans

  • Zitat

    Original von Hiha
    Ich hatte das bei einer meiner ersten Hihanocken, schon nach wenigen Laufstunden. Habs ignoriert, und bin noch Jahrelang damit rumgefahren. Ich glaub in irgendeinem Motor ist die heut noch drin.


    Danke, soetwas wollte ich lesen ... :]


    Was das Oel angeht, hat Hudri... ja schon an anderer Stelle öfter ´mal geschrieben, daß gutes Oel auch Schäden vermeiden kann.


    Wie ich oben irgendwo schon schrieb, hatte ich bei der Erstinbetriebnahme der Nocke peinlichst genau darauf geachtet, daß da alles von Anfang an gut geschmiert wurde und kein Oelmangel (auch nicht kurzzeitig) entstehen konnte.
    Selbst wenn da ´mal kurz Oel gefehlt hätte (was meiner Ansicht nicht der Fall war), hätte ja auch die Auslaßnocke etwas abkriegen müssen.


    Und Oelfilter war ja drin, sodaß evtl. Kleinstteilchen, die womöglich durch die gleich nach ca. 100 Metern draufgegangenen neuen Kurbelwellenlager durch´s Oel geschwommen sind, ja eigentlich hätten weggefiltert worden sein müssen.

  • Zitat

    Original von Hetzer
    Und Oelfilter war ja drin, sodaß evtl. Kleinstteilchen, die womöglich durch die gleich nach ca. 100 Metern draufgegangenen neuen Kurbelwellenlager durch´s Oel geschwommen sind, ja eigentlich hätten weggefiltert worden sein müssen.


    Genau da KÖNNTE das Problem liegen... :D

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