Pulverbeschichtung die 396.

  • Moin alle zusammen,


    ich habe nun meinen 1979er Rahmen beim Pulverbeschichter gehabt und wollte kurz Bericht erstatten:
    Nach dem Zerlegen habe ich den Rahmen grob blank gemacht und zwar mit einer Zopfbürste und nem Winkelschleifer. Das war auch gut so, denn ich habe so einen kleinen Rahmenbruch am rechten Ausleger der Soziusfußraste gefunden und geschweißt.
    Danach habe ich alle Gewinde nachgeschnitten und in die Innengewinde jeweils eine Schraube gedreht. Größere Führungen und den Rahmenkopf habe ich Schrauber-Otto sei Dank mit Gewindestäben, Unterlegscheiben bzw. den Rahmenkopf mit Holzscheiben abgedichtet. Die Außengewinde und die Lenkkopfseitige Lageraufnahme habe ich mit Krepppapier abgeklebt.
    Sodann habe ich den Rahmen, Lenkkopf, Schwinge, Motorhalter, Ständer, Batteriekasten, Instrumentenhalter und Lampenhalter zum Beschichter gebracht.
    Meine Auswahl fiel auf die Firma Benken Pulverbeschichtung in Oldenburg. Der Chef selber hat mich zunächst durch den Betrieb geführt :r: und mir gezeigt wie das eigendlich gemacht wird. Dann haben wir uns den Rahmen angeschaut und er meinte, um ausfließendes Fett zu vermeiden wäre es besser den Rahmen und die Schwinge erst mal im Ofen aufzuheizen, dann zu strahlen und erst dann zu Beschichten. :ber:
    Auf meine Frage, wann alles fertig wäre, sagte mir Herr Benken: "Morgen kannst du alles Abhohlen"! :e::e::e:


    Absolut irre!!! :r:


    Das Ergebnis für 150 Euronen ist supi endgeil.
    Absolut empfehlenswert! Ich hab schon ein Dutzend Mopedrahmen lackiert, aber so geil krieg ich das mit der Spritzpistole nicht hin. Hut ab!


    Steff

  • Yep,


    und dann lies mal Maria´s Beitrag weiter oben zu dem Thema...
    Ich will Dir die Freude an dem schönen Rahmen nicht nehmen,aber ich halte generell auch nix von dem Plaste-Zeugs...


    Gruß


    Joe

  • Joe


    welches Thema weiter oben???????? ?(?(?(


    Also, ich dachte, es wird immer wieder danach gefragt und deshalb habe ich einfach mal beschrieben was, wo ich mit meinem Projekt gemacht habe (in Bezug auf die Beschichtung).
    Ich treibe mich nun seit 20 Jahren in der Schrauberscene herum und du kannst mir glauben, dass fast jeder eine eigene Weisheit zum wie, warum, weshalb und überhaupt hat. Ich für meinen Teil habe aufgehört auf andere zu hören und angefangen anderen zuzuhören.
    Ich glaube, wenn ich meine bisherigen Erfahrungen zusammenzähle, daß hier im Forum bis auf einen kleinen sehr toleranten Kreis immer mehr Leute einfach nur versuchen Punkte zu sammeln. ?(
    Joe, nix für Ungut, da hab ich einen Spruch:
    Wer gackert, der muß dat Ei auch legen.
    Oder füs Hochdeutsche konstruktiv nicht destruktiv :ber:


    Steff, der sich hier in den vergangenen Wochen und bei seinen Oldtimerschrauberkollegen versucht hat intensiv zum Thema Pulverbeschichtung zu informieren.


    :a::a:

  • Moin!


    Das Problem bei Pulverbeschichtung ist, dass es sich um einen recht zähen Werkstoff handelt. Das heisst, dass er auch Risse und Rostlöcher noch eine ganze Weile ordentlich verdeckt. Und wenn die Möhre von aussen zwar pulverbeschichtet ist, von innen bei den Rohren aber nix passiert ist, dann stehen die Chancen ganz gut, dass der Laden von innen nach aussen durchgammelt, ohne dass mans merkt.


    Ich fand pulvern früher auch geil. Heute finde ich Lack noch geiler (oder einfach nicht mehr putzen; das konserviert auch gut :D )


    Grüße!


    B.

    Lieber fünf Minuten feige als ein ganzes Leben tot...

  • Also:
    Rost ist die Schönheit , die von innen kommt.. ;(
    Da gibt es für den Büchsenbereich seit geraumer Zeit Wachs zur Innenraumkonservierung. Kleines Löchlein bohren, reinsprühen, fettich. :D Bitte nicht im XX Reservoir bohren :bash:
    Regards
    Rei97 :kn:

  • Hi Steff,bei der Beschichtung mach ichmir sorge
    um das Anzugsmoment der schwinge:80 nM
    hält das die beschch.- aus,oder haste das auch
    bedingt gedeckelt.boscho hatt mit seinem einwurf
    rostunterwanderung bedingt auch recht.Wird das
    vom Benutzer nicht an allen relevanten Teilen be-
    rücksichtigt,könnte man eine Rostunterwanderung
    kriegen.Sicherlich `ne Sache der Vorbereitung.

  • Beschichten oder nicht, das ist hier die Frage, ob's edler im Gemüt, das fragte Hamlet ....


    Beschichtungen haben alle Schwächen. Das Problem liegt darin, wie gut der Beschichter ist und ob er einen um die Schwächen der Behandlung aufklärt 8o


    Mein Gott, jetzt schreib ich schon wie rei :duell:


    Der Sr-Rahmen ist an sich sehr haltbar, es sei denn man sieht den Rost nicht. Bei Pulverbeschichtungen sieht man es erst, wenn es zu spät ist. Einem gelackten Rahmen sieht man seine Macken an und kann sie bekämpfen/ -handeln.


    Wenn schon pulver, dann auch Lecks mit Hohlraumkonservierung behandeln


    dasm Helferlein

    Die besten Schweißnähte macht man mit der Flex!

  • ich würde es wie rei machen: sandstrahlen, flammverzinken, dann pulver drauf.


    der eigentliche korrosionsschutz kommt dann vom zink und wenn´s irgendwo mal schäden in der lackschicht gibt dann kann es nicht unbemerkt darunter weitergammeln.


    ich hielt kürzlich einen pulverbeschichteten seitengepäckträger für die mz in der hand, der außer ein paar kratzern noch ganz passabel aussah. ich also flux den rost abgeschmirgelt zwecks nachlackierung in schwarz und dabei festgestellt daß die wunderschön aussehende pulverlackschicht praktisch das einzige tragende element war, weil es die komplett verrotteten rohre darinnen zusammenhielt :a: also einfach schrott.


    seitdem habe ich einen heidenrespekt vor pulverbeschichtungen. von außen hat man nix gesehen !


    ich würde also sagen: als oberflächenschutz und als optisches element ist pulver ganz nett, aber als korrosionsschutz ungeeignet. da muß zink oder sowas drauf.

    Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur leider viel zu selten dazu ... :D

  • ich hab jetzt beim motorausbau festgestellt, dass der pulverbeschichtete rahmen vom gespann noch schlimmer vergammelt ist, als ich gedacht hab. bislang hatte ich das ja nur im bereich des lenkkopfes am unterzug bemerkt. ist aber überall, wo schweissnähte sind. und da, wo die klemmschellen vom hilfsrahmen sitzen.
    man kann mittlerweile quadratzentimetergrosse teile von dem plastikkram mit dem fingernagel abpulen, dadrunter sieht's aus wie eine mondlandschaft.
    dummerweise brauch ich die karre ende februar, also muss ich sie so nochmal zusammenbauen.
    über'n sommer wollte ich sie sowieso restaurieren ( nein, joe, nicht polieren ;) )...

  • Bei der Kunststoffbeschichtung an Motorradrahmen ist die Rostschutzbehandlung das Entscheidende.
    Ich habe selber einen verhundsten beschichteten Rahmen zuhause rumliegen.
    Flammspritzen ist da sicher eine Möglichkeit, Verzinken geht leider nicht (Galvanisch kann die Schweißnähte angreifen, Feuerverzinken verwandelt aufgrund der Hohen Temperaturen den Rahmen wahrscheinlich in eine Haufen krummen Rohrgekröses).
    Phosphatieren wäre sicher eine Lösung, aber wer macht sowas?
    Da bei mir auch demnächst eine Rahmenlackierung (oder doch Beschichtung?) ansteht, wollte ich mich auch nochmal zu diesem Thema schlau machen.

  • Also:
    Da mir so ziemlich alle möglichen Beschichtungen auch irgendwie zugänglich sind, habe ich ziemlich lange hin und her überlegt, wo und wie ich es am Rahmen machen lasse. Erfahrungen lagen noch von der R26 vor. Da wurde auch gestrahlt , Zink flammgespritzt, aber dann mir 2K PKW Lack in feuerrot lackiert.
    Der Lackierer hatte danach eine wunderbar rote Spritzkabine und nur 10% der bezahlten 2 ltr waren auf Rahmen, Schwingen und Ständer.
    Alle wässrigen Verfahren habe ich gekickt, weil es sehr teuer ist , ein halbes Bad stundenlang exklusiv zu belegen, der Rahmen ist halt sehr sperrig. Chemisch Ni wäre schon toll , aber s.o.. Ausserdem ist das Abdichten der Hohlräume ungleich aufwändiger wie beim Flammverzinken und Pulvern. Dort reichen alte Schrauben und ein paar Korken mit Lassoband..
    Tauchverzinken ist wegen Verzug und Dichtproblemen , sowie dem enormen Gewichtszuwachs nicht empfehlenswert. Zinklamellenlackierungen sind zwar sehr resistent gegen Korrosion, aber so toll ist das Dekor nicht. Das Versagen von Pulverlackierungen ist m.E. vorwiegend auf ungenügende Vorbehandlung zurückzuführen. Manchmal wird da beim Strahlen schon gesündigt, weil eine so hochreaktive Oberfläche einen temporären Schutz bis zum Lackieren haben muss, sonst reicht die Luftfeuchte binnen Minuten Flugrost zu erzeugen.
    Entdecke die Möglichkeiten.
    Regards
    Rei97 :kn:

  • Moin zusammen,
    nun muß ich auch mal was sagen:
    Ich habe das glück, das ich bei uns in der firma ab und zu mal ein Teil von meinem Hobel pulvern kann. Ich habe vor drei Jahren den Ramen unserem Entlacker mitgegeben - Säurebad - und einen schönen, lacklosen Rahemn wiederbekommen. anschließend haben wir den Ramen phosphatiert. Dann alle Bohrungen mit Gumminippeln abgedichtet und Aussengewinde abgeklebt. Besser geht es nicht. Man sollte nur drauf achten, das die Anlagestellen, wo Ramenteile aufeinander liegen, keine Pulverlack ist. Da dies meist im nicht sichtbaren Bereichen ist, kann man hier gut konventionell lacklieren.
    Alo, ich habe gute Erfahreungen gemacht.

  • Kann mich da nur Anschliessen!


    Pulvern ist wenn es vernünftig gemacht wird ne wirklich feine Sache, vor allem weil das Zeug deutlich mehr (Steinschlag etc.) auhällt als normaler Lack.


    Zudem sieht es recht edel aus, je nach Beschichtungstyp.


    Vor allem merkt man wie gut das Zeug hällt wenn man denn nun eine Gewindebohrung oder schlimmer nen Aussengewinde vergessen hat und das mühsamm freijuchteln muss! (Ich doof ich) *gg*


    Gruss


    AYGOR

    ***********************************
    "Boah Alter! Wir müssen uns echt nicht alle lieb haben! Und jetzt tanz deinen Namen und schleich dich Du Walldorf-Schüler!"

  • Dann buddel ich das hier mal wieder aus – man möge mir verzeihen ;)


    Rahmen also am besten Strahlen und/oder Säurebad, Feuerverzinken und dann Pulvern lassen?

    Das Wort „Motorradsaison“ ist eine Erfindung der Mutlosen.

  • Einen neuen Fred wollte ich nicht aufmachen :sm:


    …und ansonsten war ja das Fazit der 396 Threads, dass man halt beides machen kann, sofern es vernünftig ist. Was letzen Endes, muß jeder selbst wissen. Aber trotzdem nochmals Danke für die Gnade :D

    Das Wort „Motorradsaison“ ist eine Erfindung der Mutlosen.

  • Zitat

    Original von Yves
    Dann buddel ich das hier mal wieder aus – man möge mir verzeihen ;)


    Rahmen also am besten Strahlen und/oder Säurebad, Feuerverzinken und dann Pulvern lassen?



    Moin!


    Nix Flammenverzinken!
    Wenn dann Elektrolyse-Verzinkung im Tauchbad!


    Gruss


    AYG

    ***********************************
    "Boah Alter! Wir müssen uns echt nicht alle lieb haben! Und jetzt tanz deinen Namen und schleich dich Du Walldorf-Schüler!"

  • Zitat

    Original von AYGOR
    Verzinkung im Tauchbad!


    Nö, nicht den Rahmen. Den verzieht es wohl dabei.
    Ich habe meinen Lichtbogen-Spritzverzinken lassen. Dabei wird per Lichtbogen und dazugeblasenem Zinkpulver eine hauchdünne Zinkschicht aufgebracht. Der Rahmen wird dabei (im Gegensatz zum Flamm-/Feuerverzinken) nur 30°C warm, weil der Lichtbogen immer nur auf einem kleinen Punkt ist. So verzieht sich da nichts.
    Kleinteile im Tauchbad verzinken; da kann sich nichts verziehen.

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