Metallisches Geräusch beim starken Beschleunigen

  • Guten Abend zusammen,


    habe schon etliche Beiträge hier im Forum gelesen, kann dabei aber keine Lösung für folgendes Problem finden..:


    Meine SR 500, 48T, gibt beim starken Beschleunigen ab ca. 3800 U/Min ein metallisches "Knacken, Knistern" von sich, offensichtlich aus dem Motor. Das Geräusch ist dabei sehr unregelmäßig, tritt auch nicht jedes Mal auf, sorgt aber beim Ignorieren (also weiterem Beschleunigen) für einen andeutenden Kolbenklemmer (Leistung schlagartig weg, starke Motorbremse).
    Auch tritt es nur unter Last auf, fahre ich also mit Motorbremse auf eine Ampel zu und befinde mich um die 4000 U/Min, tritt es nicht auf!


    Unter 3800 U/min ist alles super, auch beim Beschleunigen.



    Vor ca. einem Monat hatte ich einen Kolbenklemmer, in dessen Folge ich den Zylinder habe neu machen lassen (aufgebohrt auf 88mm, gehont, mit passendem Kolben (Wössner) und Ringen versehen).
    In diesem Zuge habe ich auch die Gleitschienen der Steuerkette und die Kette selbst getauscht. Außerdem ist die verbesserte Ölpumpe von Kedo verbaut.


    Nun befinde ich mich gerade in der Einfahrphase und habe nach mittlerweile knapp 400km mit der neuen Garnitur auch mal etwas mehr Gas gegeben (bis max. 4000 U/min) und stärker beschleunigt.
    Besagtes Geräusch taucht leider immer noch auf!


    Sämtliche losen oder klapperden Teile kann ich nahezu ausschließen.
    Öldruck ist auch da, Leitungen sind alle frei.
    Zündung und Zündzeitpunktverstellung funktionieren ebenso tadellos.


    Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Deshalb hoffe ich nun auf euer Wissen und eure Einfälle!


    Eventuell ist ja auch jemand mit entsprechendem Hintergrundwissen in der Nähe (PLZ: 42105, Wuppertal) und würde sich bereit erklären, mal mit mir darüber zu schauen und selbst zu "erfahren", was ich meine..



    Vielen Dank euch schon mal im Voraus und einen angenehmen Sonntagabend!


    Greets
    Joe

  • Was du da beschreibst nennt man "Klingeln" bzw. "Klopfen" und
    es ist höchst ungesund für den Motor. Abhilfe schaffen kannst
    du durch höheroktanigen Sprit, weniger Frühzündung, fettere Be-
    düsung ...


    Gruß
    Sven

  • Hi Sven,


    erstmal vielen Dank für deine Einschätzung und deine Tipps!


    Zum Thema Zündung: der Zündzeitpunkt ist bei der SR doch durch die CDI vorgegeben, richtig?


    Wie genau verstelle ich die Zündung denn in Richtung "weniger früh" ?


    Verzeih mir, falls die Frage jetzt völlig dämlich ist, hab da vlt. auch ein Brett vorm Kopf..


    Greets
    Joe

  • Der vorerst einfachste Schritt wäre erst mal eine fettere bedüsung. Gruß Heiko
    Na ja, höher oktanig tanken ist natürlich noch einfacher :D

    they say you are what you eat. but i dont remember eating a fucking legend.


    Wer im Kreis geht. Spart sich den Rückweg :495:

  • Zitat

    Original von CoffeeMan99
    Zum Thema Zündung: der Zündzeitpunkt ist bei der SR doch durch die CDI vorgegeben, richtig?


    Ja, aber nicht nur. Die unter dem Polrad am Kurbelgehäuse befestigte Stator-
    platte hat Langlöcher, wenn du sie weiter in Drehrichtung der Kurbelwelle (von
    links gesehen also gegen den Unterzeigersinn) befestigst, hast du damit die ge-
    samte Zündkurve entsprechend weiter auf "spät" gestellt.
    Nochmal die Warnung: fahr' nicht in diesem Drehzahl-/Lastbereich, was du hörst
    ist die unkontrollierte, explosionsartige Verbrennung und das dadurch verursachte
    Knirschen der Mechanik. Damit kannst du sehr leicht und schnell gravierende Schäden
    insbesondere an Kolben und Pleuel anrichten.
    Hier kannst du mehr darüber lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Klopfen_(Verbrennungsmotor)


    Viele Grüße und viel Erfolg!
    Sven

  • Ich meine dass nur die frühen Statorplatten Langlöcher haben, könnte man ja wenn nicht vorhanden aber noch machen....


    Jack...

    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.


    Albert Einstein.

  • Luftgemisch mit CO Gerät am Vergaser richtig einstellen. Ist bei einem Einzylinder keine Hexerei, alte Werkstätten haben so ein Gerät rumstehen.
    Oder mit Colortune Kerze selber einstellen.

  • Hi Joe,


    ich tippe auch auf klingeln/klopfen.


    Die Wössner Kolben (der 88er müsste der 8505D100 sein...richtig?) sind schon gut, haben aber auch ein höheres Verdichtungsverhältnis wie original. Kommt da noch eine dünnere Fuß-, Kopfdichtung oder geplante Dichtflächen dazu kann es bereits kritisch werden.


    Ich rate daher nicht mit irgendwelchen Einstellungen der Zündung rumzudocktern sondern gezielt nach der Ursache zu suchen. Damit du weisst wo du bei deinem Motor dran bist täte ich erstmal den Brennraum auslitern und die tatsächliche Verdichtung berechnen.


    Und nimm die Warnung von Sven ernst ...auf Dauer im "Klingelbereich" weiterfahren zieht Folgeschäden nach sich.

  • Moin,


    meine "Erfahrung" dazu:


    das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein "Feind-"Kontakt zwischen Kolben und einem der Ventile.
    Auf keinen Fall weiterfahren. Du riskierst ein krummes Ventil und damit ggf. mehr Schaden, als du jetzt vielleicht noch verhindern kannst!


    Gruß - Ingo

    Wer Fehler im Text findet darf sie behalten. :310:

    2 Mal editiert, zuletzt von rogger ()


  • Moin,


    aber wie kommt dieser Kontakt denn zustande? Denn die Steuerzeiten stimmen, Ventilspiel ebenfalls. Im Leerlauf steht die Zündung genau zwischen den beiden "F-Strichen" auf dem Polrad und wandert bei zunehmender Drehzahl Richtung "Früh".


    Kurbelwelle und Pleuel sind Original und zeigten beim Überprüfen kein zu großes Spiel!


    Falls es tatsächlich einen Kontakt zwischen Kolben und Zylinder gibt, müsste man Spuren am Kolben/Ventil finden, richtig?


    Greets


    Joe

  • Moin.
    Wenn, dann gibt es metallischen Kontakt zwischen Ventil und Kolben.
    Es kann sein, wenn auch unwahrscheinlich, daß ein Ventil genau an die Kante von der Kolbentasche herankommt. Das könnte bei einem Nicht-Serienkolben mal passieren. Wie gesagt, ich halte es zwar für unwahrscheinlich, aber kontrollieren würde ich es.


    ICH tippe auf Klingeln.


    Brennraum auslitern, Verdichtung ausrechnen, Gemisch prüfen, ggf. Motor raus und Kolbenboden/Ventil untersuchen und evtl. dickere Fußdichtung etc.


    Gruß
    XTheo

  • Zitat

    Original von XTheo
    Wenn, dann gibt es metallischen Kontakt zwischen Ventil und Kolben.


    XTheo


    Öhm ja, meinte ich.. :bash: :D




    Zitat

    Original von XTheo
    ICH tippe auf Klingeln.


    Brennraum auslitern, Verdichtung ausrechnen, Gemisch prüfen, ggf. Motor raus und Kolbenboden/Ventil untersuchen und evtl. dickere Fußdichtung etc.


    Gruß
    XTheo


    Okay, dann werde ich das die Tage mal in Angriff nehmen!


    Mir fällt gerade noch ein: es ist auch eine andere Nockenwelle verbaut ("füllige Leistung" von Kedo)...

  • :rolleyes:


    DANN würde ich zusätzlich prüfen, ob sie auch wirklich korrekt in bezug auf die Kurbelwellenstellung eingebaut wurde.


    Das Sicherste ist (so mache ICH es), mit Knetmasse den Freigang zwischen Ventilen und Kolbenboden in Form eines 3D-Abdrucks zu prüfen. 1.5mm (lieber 2mm) halte ich für angemessen und dauerhaft betriebssicher.


    Das mal so in Kürze dahingeworfen...


    Viel Erfolg
    XTheo

  • Zitat

    Original von rogger
    das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein "Feind-"Kontakt zwischen Kolben und einem der Ventile.


    Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist es das nicht, weil es
    dann lastunabhängig auftreten würde. Die Beschreibung ist einfach ein
    Paradebeispiel für klopfende Verbrennung.
    Ich würde den Motor noch nicht zerlegen, schließlich verdichten die Wössner
    bei 88er Bohrung kaum 10:1, das ist gerade noch straßentauglich, wenn
    ansonsten alles passt.
    Hatten nicht die späten 500er (die 24 PS Versionen mit den dicken Kühl-
    rippen mein ich) eine andere Zündkurve, die bis an die 40° früh verstellt?
    Das wäre z.B. eine Erklärung.


    Gruß
    Sven

  • Zitat

    Original von sven


    Hatten nicht die späten 500er (die 24 PS Versionen mit den dicken Kühl-
    rippen mein ich) eine andere Zündkurve, die bis an die 40° früh verstellt?
    Das wäre z.B. eine Erklärung.


    Ich hab die ungedrosselte Version auf 34PS, ehemals 27. Auf meinem Polrad gibt es aber eine 40° Markierung, welche bei ca. 6000 U/Min erreicht werden sollte (lt. Handbuch)


    Greets


    Joe

  • Ich glaub die späten 48T verstellen weniger, nur bis 30°.
    Jedenfalls abblitzen, markieren und die Grade vor OT messen, dazu auslitern. Wenn die Kopfdichtung in den Brennraum ragt, klingelts gern, aber sowas passt man ja an, wenn man einen Motor zerlegt hat.
    Ventilkontakt würde ich nach dieser eindeutigen Beschreibung auch ausschließen.
    Gruß
    Hans

  • Zitat

    Original von CoffeeMan99
    Ich hab die ungedrosselte Version auf 34PS, ehemals 27. Auf meinem Polrad gibt es aber eine 40° Markierung, welche bei ca. 6000 U/Min erreicht werden sollte (lt. Handbuch)


    Und wie weit verstellt sie tatsächlich?
    (40° früh wären abartig viel, max 30° angemessen)


    Gruß
    Sven

  • Bis auf 6000 U/Min kann leider aufgrund der Einfahrphase nicht drehen... bei 4000 U/Min waren es ca. etwas unter 30°..

  • Doch, das kannst du bedenkenlos auch mit frisch zusammengebautem Motor,
    sobald das Öl nicht mehr eiskalt ist. Insbesondere ohne Last beim Zündung ab-
    blitzen.


    Gruß
    sven

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