Mühli is wieder am basteln, heute hab ich eine SR-Gabel zerlegt, die in meinen Cafe-Scrambler reinkommen soll.
Weil ich zu sowas ne gewisse Affinität habe, hab ich mir gedacht, ich schau mir das mit den Federn mal genauer an. Meine bisherige SR is mir auch viel zu weich und ich habe das (damals...) durch Ventil-Feder-Unterlegen verschlimmbessert.
Das kann ich ausdrücklich nicht empfehlen, es ist blödsinnig und macht das ganze noch schlechter als es vorher schon war.
Ich hoffe, dass das ganze was jetzt kommt, auch anderen helfen kann, wenn wieder mal die Federn zu weich sind, und das ganze ein Null-Budget-Projekt ist.
Für den Caferacer werd ich mir einfach härtere Federn kaufen, für den Büllig-Scrambler möcht ich das folgende durchziehen...
Hab mir also eine Personenwaage geschnappt, einen Kabelbinder ums Rohr und dann verschiedene Weg-Kraft-Paare ermittelt.
Federkonstante ist dann Kraftänderung durch Wegänderung.
bsp. von 10mm auf 20mm machts 22 auf 29 Kilo. Ergibt eine Federkonstante von 7N/mm für den Holm.
Das ist nicht nur die Stahlfeder, sondern auch die Luftfeder, die natürlich mitgemessen wird.
Is natürlich nur eine grobe Schätzerei, denn dummerweise kommt auch noch raus, dass der Holm weicher wird (...das ist falsch, denn die Luftfeder wird sicher härter und die progressive Originalfeder auch.)
Jedenfalls hab ich dann noch die Feder vermessen , also über Drahtdurchmesser etc. die Härte ermittelt. Formel gibts auf Wikipedia.
Das klingt realistisch und vernünftig und deckt sich sogar so halbert mit der Kraft-Messung.
Der eng gewickelte Teil der Feder hat bei mir 24 Windungen, mittlerer Federdurchmesser ist 20,35mm (außen 24,3, innen 16,4) Drahtdurchmesser 4,1mm. Macht eine Federhärte von 14,23N/mm
Der enge Teil geht zuerst auf Block. Unbelastet ist er 163mm lang.
Der weit gewickelte Teil hat 31 Windungen, sonst gleich, macht 11,02N/mm.
Weil das eine Reihenschaltung ist haben diese "zwei" Federn 6,21N/mm und zwar so lange, bis der enge Teil auf Block ist.
Dann wirds härter, eben mit den 11,02N/mm (Progressionsknick)
Jedenfalls decken sich die 7N/mm mit den 6,21 (+ Luftfeder)
Dieser weit gewickelte Teil der Feder ist 273mm lang.
In Summe ist die Feder 440mm lang. Müsste ne olle Originalfeder sein.
Hab dann mal weiterspekuliert.
Im Gabelholm sind 480mm freie Länge, dort ist aktuell die 440mm Feder und die 74mm Vorspannhülse untergebracht.
Also um 34mm vorgespannt. Das würde ich auf jeden Fall schonmal korrigieren, ich persönlich bin schwerer als so ein Japonesier...und das Ding fällt schon runter, wenn ich nur drauf sitze.
Um die Feder härter zu kriegen, würd ich sie jetzt gerne kürzen.
Ich würd die Feder mitm Dremel/Flex abzuschneiden und versuchen, sie mit einer kleinen Vorrichtung auf der Hydraulikpresse anzulegen.
Dann planschleifen, wieder Flex oder Bandschleifer, gut kühlen.
Hülse würd ich aus POM machen, das Zeug is billig und leicht.
"Auf Block gehen"...soweit ich im Kopf hab, sollte die SR-Gabel 150mm Hub haben. Das werd ich noch nachmessen, grad vergessen.
Bilder mach ich euch auch!
Die Feder hat laut Berechnung eine Blocklänge von ca. 234mm + Hülse macht 338mm.
Das von der Gesamtlänge in der Gabel (480mm) abgezogen macht einen maximalen Hub von 172mm bis die Feder auf Block wäre (sollte sie nicht...)
Mal angenommen, ich kürze die Feder.
Ich nehme auf der weit gewickelten Seite von den 31 Windungen mal 3 weg, bleiben 28 Windungen und 246 anstatt 277mm übrig.
Um die Differenz in der Länge auszugleichen muss die Hülse um 31mm länger sein, also 105mm haben (+10mm mehr Vorspannung für die dicken Europäer)
Dann hätte die Feder eine Gesamtkonstante von 6,57 (also um 0,36 härter) und nach der nach Blocklänge wärens 12,2N/mm (also um 1,18N/mm härter)
Die Feder würde dann nur noch einen Hub von 153mm erlauben. Sollte also noch klar gehen.
Was haltet ihr davon? Hat das jemand schon ausprobiert?
Gruß