motorangs Alljahresdreirad

Aloha
inspiriert vom chrille und seinem Gespannfred hier ein bisserl was zu meinem Dreirad im Wandel der Zeit.

Gekauft hab ich es 1998, gebaut hatte es ein Privatmann in Oberösterreich, Kaufpreis waren so etwa 3000 Euro in heutigem Geld (42.000 Schilling). Ich hatte zwar schon ein MZ-Gespann, aber ein 500 ccm Einzylinder war mein Traum als Gespann.
Der Velorex 700 kam mit Regenverdeck, einen Dreipunktgurt habe ich nachgerüstet. Wegen dem Gespann kam ich hier ins Forum, es lief nämlich nicht ordentlich.
Dann war es lange Zeit vor allem Einkaufswagen, Kindergartentransporter und Schultaxi, mit vereinzelten Touren. Meistens eben mit Sohnemann.

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2007 war mein MZ-Gespann kurzfristig nicht einsatzbereit, so dass ich mit dem SR-Gespann erstmals zum Tauerntreffen anrückte. Mit Avon MK2 und Ketten

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Seit 2011 wurde die SR regelmäßig als Tauerntreffenfahrzeug eingesetzt, und war auch sonst im Winter viel unterwegs, inzwischen mit MZ Lastenboot, auf dem Velorex-Fahrgestell.

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2013 folgte dann eine Lastenplattform mit allerlei Beladung:

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Das Gespann hat inzwischen originale Gussräder (weniger Ärger mit Salzkorrosion als beim Speichenrad) und ein hochgelegtes Enduroschutzplastik, wegen der vorderen Schneekette und damit vorne auch breitere Stollenreifen passen.
Im weißen Köfferchen befinden sich die Schneeketten:

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2014 war richtig viel Schnee, die Lastenplattform hatte neben einer Stahlkiste auch einen alten Einkaufswagen drauf. Und fallweise einen Schi am Beiwagenrad. Rundumleuchte sowieso.

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Der Heimweg stellt immer die Maximalbeladung dar, weil man unvermeidlicherweise auch noch Schnee mit einpackt ... und das alles mit original Velorex-Achse am nur leicht verstärkten Fahrgestell:

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2015 kriegt die Kiste einen Notsitz, von IKEA:

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Inzwischen ist das Schneekettenköfferchen zur wasserdichten Elektrikzentrale geworden, alle Kabel am Gespann sind auf Putz verlegt und so wenig wie möglich irgendwo durchgefädelt oder versteckt, beispielsweise im hinteren Schutzblech. Das Gespann hat eine Pressluftfanfare, Griffheizung, mindestens das dritte Paar Lenkerstulpen, und endlich eine haltbare Beinschilderlösung aus dem Material einer alten Mörtelwanne.

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Kleinere Reparaturen bleiben nicht aus, hier am nachgerüsteten Seitenwagenschutzblech:
2x Beleuchtung von Hella aus dem Anhängerbedarf, Schutzblech von einer MZ TS 250:

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2017 Januar

vorne - Immler Hakaa hart, mit Spikes, mit Option Schneekette
hinten - Immler Nokian ST21, mit Option Schneekette
seite - Bridgestone Trial 18" auf einem Jawa-Rad

Winterübersetzung: 14-48-520

Die vordere Alubox ist in Sekunden abnehmbar, und der Seitenwagensitz schnell draufgeschraubt. Am Tauerntreffen.
Inzwischen ist das Ding halt Zweitwagen:

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Der zweite Treffeneinsatz ist alljährlich das Sölktreffen, stets mit meinem Sohn Paul. Dafür gab es 2011 ein neues altes Sommerboot, Superelastik von MZ.
Das Boot ist nur mit 4 Schrauben am Fahrgestell befestigt. Schutzblech samt Beleuchtung bleibt inzwischen bei Bootswechsel Sommer-Winter fix drauf.

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2014 ging es direkt mit dem Winteroutfit zum Treffen:

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Ebenso 2016:

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Ich hatte da etwas Motorenpech und musste mich mehr um Ersatzmotoren kümmern als um Seitenwagen:

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Weil meinen (bisher drei) SR-Lichtmaschinen auf Dauer die Salzfahrerei nicht bekommen ist und ich alle drei Jahre zur Reparatur schickte (Spulenkerne und Polräder quellen durch Rost auf), werkelt inzwischen eine Powerdynamo-Lichtmaschine mit 180 Watt in der SR.

Zur Federung: fahre immer noch mit vorgespannter Telegabel rum, inzwischen wegen Salzschäden am Tauchrohr mit der zweiten Gabel, mit progressiven Federn und härterem Gabelöl + mehr Füllmenge + Telefix Gabelstabi.
Hinten nach Original und Hagon und XS1100 jetzt mit 360 mm White Power Suspension Renndämpfern (externer Ölbehälter) und Dnepr-Federn (Federrate ca. 37 N/mm)

Es gibt immer was zu tun!

Gryße!
Andreas, der motorang

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Servus,
freut mich dass Euch das Spaß macht!

Das mit den Spikes ist in Österreich eine Grauzone ... Gespanne sind als mehrspurige Kraftfahrzeuge mit den PKW gleichsetzbar (Auslegungssache ...) - es ist nicht ausdrücklich verboten wie in Deutschland, immerhin. Kraftwagen fürfen in A immer mit Spikesreifen rumfahren außer im Sommer:

Quote

Das Fahren mit Spikereifen ist nur in den Sommermonaten Juni, Juli, August und September verboten.

Für Solomotorräder gibt es anscheinend schon ein ausdrückliches Verbot. Aber in A ist ein Motorrad nun mal ein EINSPURIGES Kraftrad, also eines ohne Beiwagen.

Sollte es verboten sein, dann zahl ich lieber ne Strafe als irgendwo nen Hang runter zu kollern mangels Grip. In Ländern, wo es WIRKLICH Schneefahrbahn und Eisstraßen gibt, dürfen Motorräder Spikesreifen fahren. Eigentlich sagt das ja schon alles über die Sinnhaftigkeit der Sache.

Für Mitteleuropa wurden Einschraubspikes erfunden. Falls es obrigenseits Probleme gibt (oder auch für eine lange schneeffreie Anreise) kann man sie rausschrauben. Und bei Bedarf dreht man sie wieder rein. Akkuschrauber reicht, die gibt es ja schon in Miniausführung mit Lithiumantrieb.

In Gegenden, wo es entsprechende winterliche Straßenbedingungen gibt, ist mir hierzulande noch keiner untergekommen, der die Sinnhaftigkeit nicht erkannt hat, und deswegen Schwierigkeiten gemacht hätte. Zum TÜV tritt man so halt nicht an ...

Die Rundumleuchte und die Spikes brauch ich eigentlich nur auf der Tauerntreffenauffahrt und umzu (Privatstraßen, Hüttenzufahrt).

Die Lastenplattform hat vielleicht 15 kg und die Aluboxen zusammen nochmal 10 kg. Unbeladen ist das absolut unfahrbar, sicher 30 kg leichter als mit dem Personenboot.
Und dann kommt es halt drauf an was man zulädt.

Das Gespann ist mit Eigengewicht 248 kg und höchstzulässigem Gesamtgewicht 495 kg zugelassen.

Gryße!
Andreas, der motorang

Seit heute null Uhr hat das Dreirad auch eine funktionierende Feststellbremse, die aufs Hinterrad wirkt. Der (österreichischen) Vorschrift war damals Genüge getan mit einer Feststellbremse am Vorderrad (Hilfssattel). Aber das hält bergauf bei Schneefahrbahn nicht ...

Das Krad mach grad echt gute Laune!

Dort, wo man grad mit der Solo denkt:
da ist es mit dem Gespann:

Gryße!
Andreas, der motorang

Mach ich Dir.

Servus,
zur Bremse:
Ich hab einen Hilfsrahmen für den Seitenwagenanschluss, der unter dem Zentralrohrrahmen der SR verläuft. Da war ein ordentlich dimensioniertes Rundrohr quer verbaut, das ich verwenden konnte.
Darin läuft jetzt eine Pedalwelle.

Links ist das Feststellbremspedal zwischen den Fußrasten angeordnet und wird mit der Ferse runtergedrückt. Die Welle betätigt dann rechts, neben dem Endtopf, einen kleinen Hebel mit einer Metallrolle am Ende. Der wiederum drückt über einen massiven Anschweißwinkel (Edelstahl) den originalen Fußbremshebel nach unten und bleibt in Endstellung eigenhaltend stehen.

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Lösen kann man die Feststellbremse, indem man entweder das Feststell-Bremspedal wieder nach oben holt, oder mal etwas kräftiger ins originale Fußbremspedal steigt - dann wird der Rollenhebel entlastet und kann zurückschnappen (Zugfeder am Feststellbremspedal).

Das ist der Prototyp, speziell am Endanschlag des Feststellbremspedals möchte ich noch was ändern, auch soll eine zusätzliche Feder dran.

So, damit man es auch kapiert, hier zwei Videos:
https://www.flickr.com/gp/124167181@N05/11L9M3
https://www.flickr.com/gp/124167181@N05/nWhKf1

Auf dem Winkel sieht man ein wellenförmig zurechtgeschliffenes Blech, auf dem die Rolle läuft. Über die Form von diesem Blech, die Rollengröße und über die Hebellänge/Form lässt sich die Charakteristik später noch relativ leicht anpassen.
Auf dem zweiten Video sieht man auch den gekürzten Kettenspanner sehr gut.

Jetzt muss sich das mal im täglichen Einsatz bewähren.

Gryße!
Andreas, der motorang