Durch Marokko mit der SR

  • Herzlichen Dank für den Zuspruch und den Tip mit dem Metall auf Metall. Das wird gerne angenommen und umgesetzt, hatte ich natürlich nicht dran gedacht.
    Heute habe ich alle Papiere fertiggestellt, freies Reisen existiert im Moment leider nicht so wirklich. Ich habe tatsächlich etwa 50 Seiten Formulare dabei.
    Reiseapotheke steht auch.
    Blöderweise plagt mich seit gestern der Rücken, ich war dumm genug einem Arbeitskollegen beim Umzug zu helfen. Hoffentlich wird das schnell wieder ansonsten muss ich die Reise mit hochdosiertem Ibuprofen starten. Nicht starten ist keine Option.
    Noch acht Tage…

  • Auf Alu reibt nicht nur Metall, sondern echt alles ... notfalls steck einen Müllbeutel rein bevor Du Deine Sachen in den Alukoffer packst, das hilft schon mehr als nix. Auch schon für die Anfahrt.


    Apotheke:


    Kohletabletten, und was für den Aufbau der Darmflora (Vitasin oder Omnibiotic ...)


    Wundsalbe (Bepanthen plus ist bewährt, zB Nagelbettentzündung oder rissige Finger infolge Trockenheit).


    Was für Sportverletzungen, Prellungen etc (Voltaren, Traumeel ...)


    Das deckt 90% meines medizinischen Fernreisebedarfs ab :-). Dann noch etwas Verbandzeug (inkl. Pinzette) und ein paar Ibu.


    Mehr ist Overkill ... gegen die meisten meiner Unterwegsverletzungen hilft mir izwischen ein paar Leder-Werkstatthandschuhe. Besonders bei Reifenpannen oder was mit Sprit ... und die taugen auch als Notfallhandschuhe wenn man sich die Cross-Handschuhe vernichtet unterwegs.


    Gryße!
    Andreas, der motorang

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

  • Vielen Dank!
    Ganz ehrlich. Eure Tips sind Gold wert!
    Reiseapotheke ist in Arbeit und morgen besorge ich die Vignette für die Schweiz, ist einfach der kürzeste Weg
    Aluboxen sind in Arbeit, wie Ihr sehen könnt. Unten liegt jeweils ein Handtuch drin. Die ersten Ersatzteile fliegen schon wieder raus, weil über den langen Zeitraum des vorbereitens doppelt oder unnötig ( Schliesserzug z.b.)
    Ibuprofen macht seinen Job, ich bin krankgeschrieben.
    Noch sieben Tage....

  • Verschleißteile, die ich daheim neu gemacht hab, nehm ich nicht als Ersatzteil mit.


    zB
    Kettensatz, Seilzüge, Bremsbeläge ... das wird in 10 tkm kaum aufgeben. Kette halt vor der ersten Sandfahrt reinigen und dann nicht mehr fetten bis zur Heimfahrt (alte Zahnbürste oder Druckluft und was zum das Kettenfett entfernen, Diesel funktioniert gut, WD-40 auch).


    Wenn ich daheim die Speichen durchgeklingelt hab, nehm ich maximal 2 innere und 2 äußere für hinten mit. Für Seilzüge muss es ein Repsatz mit Schraubnippeln tun.


    Bei Kettenriss: 2 Ersatz-Clipschlösser und einen Kettentrenner mithaben.


    Die üblichsten Schäden sind an den Reifen (Flickzeug, Reserverschläuche) und Sturzschäden (Knetepoxi, Hebelei .. ich würde da jedenfalls alubewehrte Handschutzbügel nehmen, seitdem hab ich keine Hebel mehr gebraucht).


    Wenns einen Spiegel fängt ist leider die Bremsarmatur kaputt - ich würd für die Wüste entweder den rechten Spiegel daheimlassen oder wegklappende Endurospiegel verwenden. Linke Seite braucht man auf der Straße, kann man in der Wüste ebenfalls abmontieren, oder zumindest den Halter halbwegs locker schrauben damit sich das verdrehen kann.


    Und dann schaut man jeden Tag alle relevanten Schrauben auf Lockerung durch, die nicht gesichert sind. Vor allem Gepäckträger/Kofferbefestigung lockert sich gern mal.


    Zum Reifen wechseln solltest Du das Hinterrad irgendwie in die Luft kriegen, Hauptständer wirst wahrscheinlich keinen haben? Da reicht ein Stück Dachlatte in der richtigen Länge, unter die Schwinge geklemmt plus Seitenständer, oder im Notfall einen Koffer abschrauben und unterstellen.


    Weil ichs grad durchdekliniert hab mit 5 Reifenpannen auf 1000 km, hier meine aktuellen Erkenntnisse (plus ewige Weisheiten).


    - Zu 95% ist das Hinterrad betroffen
    - Bei Wüstentouren fast immer durch eingefahrene Nägel (Ortschaften) oder Dornen (Akazienbüsche).
    - Daheim will man Gewicht sparen, unterwegs beißt man sich in den Hintern wenn man keine Ersatzschläuche mithat ... und keinen Kompressor. Schlauch flicken und von Hand aufpumpen kann man easy abends im Camp, aber unterwegs mittags ohne Schatten ist das echt entbehrlich.


    AKTUELL:


    1) TipTop Reifenflickzeug gibt es inzwischen in zwei Ausführungen, soweit es die Flüssigkeit betrifft!!!


    - Klassische Vulkanisierflüssigkeit, funktioniert sehr gut mit Naturkautschukschläuchen (Heidenau sind solche) aber weniger gut mit Butylschläuchen. Dieser Kleber MUSS 5-6 Minuten ablüften vor Verklebung.


    - Neuere Flüssigkeit ist ein Kleber, hat den Zusatz SVS. Funktioniert angeblich mit Naturkautschuk etwas schlechter, dafür besser mit Butyl - und muss SOFORT verklebt werden, OHNE Ablüften. Sonst klebt das schlecht und es bläst innerhalb von 0-50 km unter dem Flicken raus. Ich hab das leider ausprobiert ...
    Details https://forum.motorang.com/vie…425941&hilit=rema#p425941


    2) Man kann notfalls einen Vorderradschlauch hinten montieren, zumal bei der SR wo die relativ ähnliche Größen haben. Das hält ein paar hundert Kilometer, ich hatte einen 21" in einem 18" Hinterrad, aber das wirft doch irgendwo Falten und wetzt sich dann dort durch.


    3) Wenn man schon merkt dass man einen Platten hat, kann man den Mantel auch langsam weiterfahren bis er ins Tiefbett hüpft. Das spart viel Arbeit bei der Demontage, speziell bei Heidenau K60 ...


    4) Reifendruck und Reifenhalter: Ich würd sehr empfehlen, den Reifen gegen die Felge mit einem Wachsstift zu markieren UND das Ventil nicht gegen die Felge zu kontern. Ein sich über die Zeit schief stellendes Ventil und verschobene Markierungen zeigen, dass der Reifen auf der Felge wandert, was irgendwann das Ventil aus dem Schlauch rupft. Zu zweit kann man (ohne Luft im Reifen) das auch wieder zurückdrehen, ohne das Rad zu demontieren, und dann mit mehr Luftdruck weiterfahren.
    Unterwegs schau ich daher bei jeder längeren Pause nach den Ventilen. Ich hatte da schon wandernde Reifen bis hoch zu 1,6 bar (Vorderrad). Für ein ruhiges Gewissen kann man Reifenhalter montieren die die Verdreherei verhindern, aber Zusatzaufwand bei der Montage und Unwucht bedeuten.
    Ich bin in Island (Vulkansandpiste) und auf der TeT ohne Reifenhalter überall mit 1,5/1,5 bar gut durchgekommen. In der Sahara wo man auch mal abseits der Wege fährt, will man manchmal lieber 1 - 1,2 bar, da wird es ohne Reifenhalter schon "kommt drauf an" ...


    5) Die Radfahrer verwenden stinknormalen Pattex Kontaktkleber, um Schlauchlosreifen bei wenig Luftdruck besser auf der Felge zu halten. Wenn ICH das nächste Mal ohne Reifenhalter ne Schottertour fahre, nehm ich eine kleine Tube mit. Des erhöht die Reibung zwischen Reifenflanke und Felge und sollte das Verdrehen auch bei niedrigerem Reifendruck besser verhindern.


    6) Reifenmontage ist auch unterwegs mit Reifenflutschi (ersatzweise Spüli/Shampoo) einfacher und Schläuche halten länger wenn man sie und den Mantel innen mit Babypuder einstaubt. Ich hab je eine Filmdose voll dabei.


    7) Achtung mit den ganz dicken Crossschläuchen (4-5 mm), die brauchen schon mal 1,2 bar oder mehr, damit sie so groß werden, dass sie sich innen an den Reifen legen und ihn an der Felge halten. Ich nehm nur noch die mitteldicken (2-3 mm) und als Ersatz dünne Standardschläuche mit.


    8) Zur Reifendruckkontrolle (beim Ablassen) ist ein kleiner Manometer hilfreich. Hat man zwar oft auf der Pumpe oder dem Kompressor, verwendet ihn dann aber nicht weil das Zeug irgendwo eingepackt ist ...


    Gryße!
    Andreas, der motorang


    PS: in Algerien hatten wir 1 Platten (Nagel) auf der gesamten Reise, Salzburg-Assekrem - Salzburg.
    In Libyen bei 4 Motorrädern keinen einzigen Platten. Reifen Michelin Desert bzw Pirelli MT21.
    Dafür in Albanien, Rumänien etc praktisch jedesmal innerhalb einer Woche durch eingefahrene Metallteile wie Nieten, Schrauben, Nägel ...

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

    3 Mal editiert, zuletzt von motorang ()

  • Vielen Dank, das ist mal ausführlich.
    Für diejenigen die bei FB sind: Ich habe gerade ein Video gepostet von unserer Himalaya Reise 2017. Wenn ich mir das anschaue und ich mich erinnere was ich da alles fahrtechnisch gelernt habe, dann wird Marokko schon nicht so schwierig.
    Ihr findet mich ganz einfach unter Tobias Hoffmann (der mit dem Africa Logo als Titelbild)
    Wer sich das Video anschauen möchte: Der mit der Warnweste bin ich.


    Der Rücken ist nur mit 600er Ibu zu ertragen.
    Noch sechs Tage....

  • Heute habe ich eine finale Probefahrt im vollbeladenen Zustand gemacht. Wie erwartet ist die Fuhre sehr hecklastig aber noch gut fahrbar. Einzig in schnellen Kurven fühlt es sich nicht so stabil an wie sonst, da ist Körperarbeit gefragt: Mit vorrutschen Richtung Tank wird alles besser, auch wie zu erwarten war.
    Mein hochgelobter Abstützbügel zwischen den Koffern hat sich nicht bewährt. Bewusst ein paar Ackerabschnitte gefahren und gewollt zügig größere Schlaglöcher und Senken durchfahren haben dazu geführt, dass heute Mittag nochmal die Flex und ein altes Stück Flachstahl von einem Trekker das ganze deutlich verstärkt haben.
    Rechts in einem Bild seht Ihr, dass das dazu geführt hat, das der Bügel am Reservekanister scheuert. Nicht gut. Deshalb ist da jetzt eine Metallplatte aufgeklebt, von der ich erwarte sie spätestens in der Schweiz zu verlieren.
    Nichts hält länger als ein gutes Provisorium.
    Noch zwei Tage....
    Ich bin nervös....

  • Ich wünsche dir einen erfolgreichen Start für morgen mit einem hoffentlich schmerzfreien Rücken. Dein Motorrad ist perfekt vorbereitet, der Fahrer auch. Alles Gute. Lass‘ von dir hören.

    Liebe Grüße - Bernd __________________ _ „Frei im Wollen - Frei im Tun - Frei im Genießen“

  • Diese Neopren- Dinger an der Standrohren lagern Dreck in dem Gewebe ein, kenn ich vom MTB.
    Entweder weglassen, oder oft reinigen. Sonst verkratzt die Gleitfläche.

  • Das mit dem Neopren ist bekannt und nicht schlimm, die Dinger fallen eh bald schon ab.
    Ansonsten geht es morgen los , ich habe mittlerweile 38 Formulare ausgedruckt um nach Genua und zurück zu kommen. Da war es deutlich einfacher mal durch die DDR zu tingeln....
    Mal schauen, wie weit ich komm.
    Berichten werde ich an dieser Stelle wohl eher dann im November wenn ich zurück bin und alles gut gelaufen ist.
    Ansonsten wer mag gerne auf Instagram unter tobi_ashoffmann. Das ist mein privater Account. Da wird es während er Reise ab und an mal Bildchen geben.


    So long und danke für gedrückte Daumen.

  • Hallo zusammen!

    Ich bin seit gestern Abend wohlbehalten wieder zurück. Das fühlt sich alles noch etwas strange an.

    Ich werde dann demnächst einen Reisebericht starten im entsprechenden Unterforum.


    Bis dahin

  • Schön, dass du wieder da bist :ber:

    Liebe Grüße - Bernd __________________ _ „Frei im Wollen - Frei im Tun - Frei im Genießen“

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    Hallo Michael,

    Siehe link unten angefügt.
    Ich hab von denen ein Moped aus Norddeutschland holen lasssen. Sehr reelle und zuverlässigen Abwicklung.

    motoguerrilla.de

    Gruss, Peter
  • Karl

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    ...nur die ami-2j2 hatten meines wissens scheibe, die japan-2j2 nicht.
    und nein, ich hätte die auch nicht gekauft, gute entscheidung bei so viel unwägbarkeiten.
  • MartinB

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    Er meinte er hat einen der vorbeikommt, wenn ich sie nicht nehme.
    Denke nicht, dass einer dafür auch nur 800 zahlt.
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    mit dem Verkäufer hatte ich vor einigen Wochen telefoniert. Ich hatte ihm gesagt, für den Haufen mit der obskuren EZ würde ich max. 800 Euro hinlegen. Damals hatte er das Konglomerat noch für 1499 inseriert.
    Er nannte irgendeine Untergrenze,…

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