Motor / Kopf demontiert - gesehenes verstehen

  • Hallo Zusammen,


    nachdem ich im letzten Jahr doch ein paar Kilometer mit meiner SR zurücklegen konnte, ging es nun an die Ursachenanalyse von folgendem Problem:


    Problem:
    - Motor klackerte bei laufendem Motor
    - hoher Ölverbrauch (von ~Max zu Min in 300-400km?!)


    Beobachtungen:
    - Motor läuft ansonsten unauffällig
    - fährt sich sehr schön :ber:


    Bis hierhin gemacht:
    - Ventile eingestellt nach Winkelmethode
    - Steuerkettenspannung kontrolloert und bei betriebswarmen Motor eingestellt
    - vergeblich versucht Kompression zu messen


    Erkenntnisse:
    Ventile einstellen und Steuerkettenspannung einstellen ergaben keine Besserung. Spannungseinstellung war nicht in irgendwelchen Grenzbereichen.
    Kompression messen lies sich nur schwer alleine umsetzen. Drucke war maximal ~8-9 bar und baute relativ schnell ab.


    Daraufhin habe ich nun den Motor demontiert und heute den Ventildeckel und den Zylinderkopf demontiert. Der Zylinder sieht nach meinem Empfinden unauffällig aus, man erkennt noch leicht den Kreuzschliff. Ansinsten sind keine Macken, Kratzer oder Kerben zu erkennen. Der Kolben hat leichte Ablagerungen, da weiß ich jedoch nicht wie schlimm die sind.


    Der Zylinderkopf mit Ventilen sieht etwas wilder aus. Die Ventile haben stärkere Ablagerungen und kleine Aufbauten. Ich habe etwas Benzin in den Brennraum laufen lassen, um zu schauen, wie dicht die Ventile sind. Hierbei ist bei einem Ventil aufgefallen, dass der Schaft ebenfalls benzinfeucht war, demnach schließen sie wohl nicht richtig.


    Die Steuerkette bzw. Gleitschiene kann ich leider nicht einschätzen. Was bedeutet eine "glasharte" Gleitschiene? Wie weiß ich, ob ich eine neue Kette brauche?


    Ich habe von allen genannten Bereichen mal ein Bild angehangen. Wie ich aktuell weiter vorgehen soll, weiß ich leider nicht. Daher bitte ich Euch um Hilfe! :353:


    Lieben Gruß und schönen Abend.

  • Meine Meinung ohne den Fall komplett aufgrund nur von Fotos beurteilen zu können.


    1. Schaftdichtungen kontrollieren, könnten ausgehärtet und dementsprechend undicht sein.


    Ist die Feuchtigkeit am Ventilschaft noch vom Dichtigkeitstest?


    2. Schaftdichtungen runter und Ventilschäfte sowie Führungen komplett ölfrei machen und kontrollieren ob Ventile exzessives Spiel va in Fahrtrichtung haben.
    Ansonsten beim Motoreninstandsetzung kontrollieren bzw messen lassen.


    3. Kurzes kontrollieren der Kolbenringe auf stoßspiel und auch auf vertikale Lauftoleranz in der kolbenringnut kontrollieren.


    4. Kontrollieren ob Bohrung noch hinreichend rund und zylindrisch ist sowie ob Laufspiel noch innerhalb der toleranz wenn ja kurz zur Sicherheit mit mittlerer Körnung Honbild auffrischen lassen.


    Rlg und gutes Gelingen


    Christian

    And I believed in Joe when he said we had to fight
    And I believed in Jimmy when he told us to unite

    Einmal editiert, zuletzt von Hudriwudri ()

  • ...wobei ich finde, dass die Zylinderlauffläche schon arg glänzt, was vermuten lässt, dass die Kombo verschlissen ist.
    Messen hilft.
    Ich denke mit dem nächsten Übermaß lässt sich das Ölproblem fixen, es sei denn, bei der Begutachtung der Ventilführungen kommt noch was fieses zu Tage.


    Herzliche Grüße
    Mambu

  • Kolben und Zylinder, praktisch formuliert:


    Nimm den Zylinder ab und den Kolben, und trag beides zum Zylinderschleifer (Motoreninstandsetzer) Deines Vertrauens. Der kann das messen und beurteilen.


    Gryße!
    Andreas, der motorang

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

    Einmal editiert, zuletzt von motorang ()

  • Guten Morgen Zusammen,


    ich danke Euch für die Zahlreichen Antworten!


    Zitat

    Ist die Feuchtigkeit am Ventilschaft noch vom Dichtigkeitstest?


    - Richtig, die Feuchtigkeit am Schaft ist Benzin vom Dichtigkeitstests


    Demnach würdet Ihr den Kopf nicht als Problem identifizieren? Trotz Benzin am Schaft und Ablagerungen?


    Andere Frage:
    Das klackern des Motorlauf, womit könnte da zu tun haben? Ebenfalls Zylinder / Kolben - Kombination? Oder eher Steuerkette? Auf diese Nachfrage habe ich leider noch keine Antwort. Woher weiß ich, was glashart bedeutet?
    Oder würde es in diesem Zuge (Zylinder honen und Übermaßkolben) auch Sinn machen, Steuerkette und Gleitschienen zu tauschen?


    Weiterer Punkt:

    Zitat

    Nimm den Zylinder ab und den Kolben, und trag beides zum Zylinderschleifer (Motoreninstandsetzer) Deines Vertrauens


    Kann mir jemand einen vertrauenswürdigen Motorinstandsetzer im Raum Odenthal, Rheinisch-Bergischer Kreis, Köln empfehlen? :)


    Besten Dank!

  • Hi Lars,


    wegen dem klackern ...mir fehlt noch eine Beschreibung zum Zustand von Nockenwelle, Kipphebeln und Kipphebelachsen.


    Steuerkette ...kann man messen.


    Gleitschiene ...im Idealfall ist die Laufschicht weich, dann kann man mit dem Fingernagel reindrücken und die Druckstelle "federt" wieder zurück. Weiterer Test ...die Schiene ausbauen und leicht von hinten über den Daumen drücken, wenn sich Risse in der Lauffläche zeigen ist das Teil defekt.


    Spannschiene ...Fingenageltest


    Ölverbrauch ...hast du mal geschaut ob es eventuell aus der Gehäuseentlüftung rausdrückt?


    Teile vermessen / beurteilen ...vier Augen sehen mehr wie zwei, kannst dich gerne melden.


  • Hi Peter,


    danke für die Antwort, schön von Dir zu hören.


    Bezüglich Kipphebel, Nockenwelle und Achse sah alles unauffällig aus. Kipphebel sehen sauber aus, Nochenwelle ebenso, Lager drehen frei und ich habe nur minimales axiales Spiel bei den Kipphebeln auf der Achse feststellen können. Foto kommt...


    Spann- und Gleitschienen sind nach deiner Beschreibung wohl durch. Also mit dem Fingernagel kam ich nicht rein, bzw sehe / spüre keine Druckstellen. Das werde ich ebenfalls nach der Arbeit nochmal verifizieren.


    Die Gehäuseentlüftung war vielleicht etwas feucht, aber ich würde nicht sagen, dass darüber ~1L Öl bei 1000km rausgesuppt sind.


    Vielen Dank für das Angebot zum gemeinsamen Messen und Prüfen. Ich würde mich diesbezüglich ebenfalls später nochmal melden.


    Edit: nun mit Anhang.

  • Hallöchen


    Klackern: Bei meinem Mopett (48T) war es aktuell ein ausgeschlagenes oberes Pleuelauge.


    Ich hatte in den 80ern eine 2J4. Mit der alten originalen Ölleitung brauchte die dann bis zu 1l Öl auf 1000 km. Kipphebel etc. waren verschlissen, Kolben und Zylinder erforderten eine Übergröße, neue Ventile gab es auch aber es klackerte nichts.


    Ulli

  • Nochmal zu den Ventilen:
    Ich hatte einmal hohen Ölverbrauch, der größtenteils durch eine verschlissene Auslassventilführung entstanden ist.

    ---------------------------------------------------------------------------------------------------


    Better Motörhead than dead!

  • Erneut, danke für die zahlreichen Antworten. Ich werde den Motor hoffentlich bald mit oldman anschauen und dann einen Schlachtplan erstellen. :)


    Allem Anschein läuft es aktuell darauf hinaus:
    - Zylinder honen
    - Kolben + Ringe neu (1. Übermaß)
    - Gleit- / Spannschienen neu


    Die Liste ist variabel verlängerbar, je nachdem was festgestellt wird. :)

  • Na wenn er schon mal ausgebaut und geöffnet ist, macht es Sinn wirklich alles was nur annähernd defekt sein könnte auszutauschen. Dann ist bei pfleglichem Umgang wieder fast 100.000 km Ruhe.

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