Nockenwellenlager- und Ölpumpenschaden

  • Moin Leute,


    ich habe einen Nockenwellenlagerschaden und daraufhin sind Späne durch den Motor gewandert. Die Symptome waren ein lautes Geklapper, das Ventilspiel einzustellen hat nichts gebracht und sie hatte zwischendurch manchmal gar keine Kompression, sodass ich beim Antreten 20-30 mal ins Leere getreten habe bis sie plötzlich wieder Kompression hatte.

    Ich ging von ausgeschlagenen Kipphebelachsen aus und wollte heute den Zylinderkopf gegen meinen aufgearbeiteten intakten Zylinderkopf eigentlich nur schnell austauschen.


    Nun sieht die Ölpumpe ziemlich mitgenommen aus, sowohl innen als auch außen, also der Teil in welchem die Ölpumpe im Block läuft hat Riefen.


    Was muss nach solch einem Schaden alles kontrolliert werden? Ist Der Ölpumpenteil im Block eventuell zu retten? Die Ölpumpe läuft mit einem bisschen frischem Öl eigentlich noch rund und ohne zu Hakeln im Block. Ist es denkbar, einfach eine neue Ölpumpe zu nehmen alles zu reinigen und damit ist es gut?


    Grüße,
    Leon

  • so schlimme Riefen sind das janicht, wahrscheinlich hat sich von dem Alu in dem der breite Rotor sich dreht kaum was abgeschliffen, würd ich mal mit feinem Schleifpapier vorsichtig glätten und dann mal mit dem riefigen Rotor schauen ob da viel Spiel ist, glaub ich aber nicht. Auf dem Foto von dem Ölwannendeckel sieht man Späne auch jenseits des Metallsiebes, sind die erst nach dem Ausbau dahin gelangt oder waren die vorher schon da? Falls ja, dann hat die Scavengerpumpe leider die Späne auch ins Getriebe getragen. Die meisten Späne werden im Ölfilter hängengeblieben sein, das Rahmensieb würd ich mir auch mal anschauen, die kleinen Späne rutschen da zwar durch, aber vielleicht gabs ja auch größere. Ich nehme an, daß du den Motor ja jetzt auf der Werkbank hast, da böte es sich ja an ihn vollends zu zerlegen und alles schön sauber zu spülen, insbesondere die Ölkanäle, und bei der Gelegenheit siehst du auch ob die Kolben/Zylinderkombi schaden genommen hat. Riefen in der Laufbuchse/Kolbenhemd wären denkbar. Die anderen Lager können auch Schäden davongetragen haben. Wie sieht denn die Nockenwelle aus?

    Real men don´t need instructions - they just need heavy tools

  • Ich gehe davon aus, dass ich die groben Späne selber noch in der Ölwanne verteilt habe vor dem Fotografieren. Hinter dem Ölsieb waren auf jeden Fall feinere Späne an der magnetischen Ablasschraube. Auch vor dem Ölfilter waren feine Späne.


    Dass die Scavenger Pumpe ins Getriebe fördert ist natürlich ungünstig. Da die Nockenwelle und Kipphebel sehr gut aussehen, habe ich bisher gehofft Glück gehabt zu haben, da ich nicht damit gerechnet hätte, dass ungefiltertes Öl ins Getriebe gepumpt wird.


    Ich habe das ganze heute auch mit einem Motoreninstandsetzer besprochen und die Teile mitgenommen zum Begutachten lassen. Dort wurde mir empfohlen auf keinen Fall im Block zu polieren um das Spiel nicht zu vergrößeren. Dann eine neue oder gute gebrauchte Pumpe einzusetzen und hoffentlich in der Toleranz zu landen. Die richtige bzw. bessere Lösung wäre natürlich die Bearbeitung des Blocks, das möchte ich der Kosten wegen natürlich umgehen.


    Heute Abend gucke ich mir das Rahmensieb an. Als nächstes werde ich dann eine Ölpumpe aus einem Motorrest den ich noch habe ausbauen, um festzustellen ob die besser ist und wie das Spiel mit den unterschiedlichen Pumpen im Block aussieht.


    Es gibt eigentlich keinen sinvollen Weg, um um das Trennen des Blocks herumzukommen, richtig?


    Grüße,

    Leon

  • Hi Leon,


    bei welchem Instandsetzer warst Du denn?

    Im Stadtfeldkamp?


    ICH würde den Motorblock öffnen und alles mit Pinsel und Bürste und geeignetem Reinigungsmittel säubern.

    Damit hast Du auch gleich einen Eindruck vom Gesamtzustand des Aggregates.


    Gruß, XTheo

  • Hi Theo,

    ja genau bei dem, die haben einen ganz kompetenten und angenehmen Eindruck gemacht. Und ich habe auch direkt abgeklärt, dass die mir den Block wieder zusammenbauen würden, falls ich daran scheitern sollte.


    Ich brauche noch ein bisschen mich um damit abzufinden, aber werde den Block dann wohl aufmachen.


    Grüße

    Leon

  • Die Getriebewellen innen spülen. Dazu aus der Abtriebswelle nen Blindstopfen entfernen. Glaub mir, ich weiß warum ich das empfehle...

    Gruß

    Hans

    Ein weiterer Grund den No. 1445 Motor von 1978 nochmal zu öffnen... obwohl der keine 5 Tkm drauf hat...


    Damals gabs noch kein Internet, und es wurde vllt. nicht alles wirklich so gemacht wie es sein sollte... :326:

    Wir waren noch jung und dumm und brauchten das Geld,


    Äh nö anders... wir waren einfach unerfahren und Wunderlich hat noch mit SR und nicht BMW sein Geld verdient... :326:

  • Äh nö anders... wir waren einfach unerfahren

    Zu der Zeit war wegwerfen angesagt. Weil keiner mehr ein Getriebe oder Motor "öffnen"

    bezahlen wollte........ Ich kenne heute noch Kollegen aus meiner Lehrzeit, die noch kein

    Getriebe von innen gesehen haben. Geschweige Lagerschalen einer KW gewechselt haben.

    :du:

    Gruß Eicher

    Heinz Erhard :du: :

    Mit den Menschen ist es wie mit den Autos - Laster sind schwer zu bremsen.

  • Da der SR-Motor ja ganz überwiegend wälzgelagert ist, sehe ich keine allzu hohen Anforderungen an den Öldruck - Ausnahme ist die Nockenwellenlagerung. Deswegen würde ich die Ölpumpe weiter verwenden, denn ich glaube nicht, dass die Riefen wesentlichen Einfluss auf Förderleistung oder Öldruck nehmen

    Mit Motorrädern ist es wie mit Grog:

    Ein Zylinder muss, zwei Zylinder können, mehr Zylinder müssen nicht sein!

  • Oh, oh! Ohne augenscheinliche Begutachtung würde ICH das nicht zu beurteilen wagen. Es gibt ein paar Stellen die auf einen guten Ölfluss angewiesen sind. An der Ölpumpe zu sparen heisst, am falschen Ende zu sparen...

    P.S:

    Die Nockenwelle ist übrigens auch wälzgelagert :)

    Gruß

    Hans

  • So es gibt neue Erkenntnisse. Am Rahmensieb habe ich einige wenige Späne entdeckt, allerdings waren das leider auch keine besonders kleinen.


    Der Zylinder und Kolben sehen unbeschädigt aus, das obere Pleuelauge hat keine Riefen, das untere Pleuellager lässt sich frei drehen ohne irgendwelche Geräusche. Ich glaube da kamen keine Späne an.

    Im oberen Pleuelauge ist die Kupferschicht teilweise weg, das habe ich bisher noch nicht weiter geprüft. Aufgefallen ist mir, dass der Kolbenbolzen im Pleuel leicht lief, im Kolben aber nicht, um ihn auszubauen musste ich ihn leicht rausklopfen.


    Zu den Lagern gibt es auch unerfreuliches: die beiden Hauptlager haben minimal Spiel, bei eingebauter Kurbelwelle war weder radial noch axial etwas zu spüren. Auch das Getriebeeingangslager hat Spiel.

    Das Spiel der Lager ist jedoch unterschiedlich stark, weshalb ich mal davon ausgehe, dass es nicht die Lagerluft sein kann. Und am Getriebeausgangslager ist für mich gar kein Spiel fühlbar, also sind die anderen wohl fällig.


    So und nun zum Getriebe:

    Ich gehe mal davon aus, dass dieser Stopfen der von Hans angesprochene Blindstopfen ist, richtig? Wie bekomme ich den raus und wie bekomme ich die Welle später wieder verschlossen?


    Der vierte Gang sieht gar nicht mal so gut aus, das kann ich so nicht weiternutzen, richtig? Wird ein Zahnrad zwingend als Paar getauscht?

    Das Pitting ist nur an etwa 5 Zähnen so schlimm wie auf dem Foto zu sehen, der Rest sieht gut aus.

    Der vierte Gang auf der abtriebswelle hat ein gleichförmiges Muster, mit dem Fingernagel fühlen sich die Zahnflanken glatt an.



    Was ist denn ein zum Spülen geeignetes Mittel? Diesel hätte ich jetzt genommen, aber am liebsten würde ich etwas weniger riechendes nehmen, da meine Schraubereien in der Wohnung stattfinden müssen.


    Und ich muss ja irgendwie sicherstellen, dass im Öltank keine Späne sind. Wie stelle ich das denn am geschicktesten an, ohne alles vom Rahmen abzubauen damit ich ihn leicht heben und schütteln kann?


    Ich habe einiges zum Schleudersumpf gelesen und frage mich jetzt, wie ich sicherstellen kann, bei der Reinigung keine Brösel zu lösen, die dann erst recht zum Pleuel wandern. Die Kurbelwelle will ich eigentlich nicht zerlegen, da ich die ziemlich sicher nicht selber wieder montieren kann.


    Vor einiger Zeit habe ich mal einen halb zerlegten Motor gekauft um ihn als Ersatzmotor aufzubauen, den zerlege ich morgen und hoffe auf einen brauchbaren vierten Gang und eine gute Ölpumpe zu stoßen.


    Grüße

    Leon

  • Kurz angeschaut und durchgelesen: Das Pleuel bzw den Pleuelsatz würde ich nicht mehr verwenden, die Hauptlager sollte man eh tauschen wenn man so weit ist, wobei Spiel bei den Lagern Pflicht ist, auch wenn sie neu sind den Stöpsel kriegt man manchmal mit Pressluft, mit Öl und Schmierpresse oder mit einer Spax raus. Ich hab mir immer neuen Ersatz aus Alu gedreht und eingeklebt, den alten Stöpsel kann man u.U. wiederverwenden.

    Unterm Strich kommts auf die zunkünftige Kilometerleistung an. Wenn als Restlebensstrecke bis zur nächsten Motoröffnung 10-15.000km angesetzt sind, kannst Du normalerweise sogar den 4. Gang weiterverwenden. Ansonsten würd ich auch mal den Zylinder genauer in Augenschein nehmen und den Kopf überholen. Also: Fotos von der Zylinderlaufbahn, Ventilen und -sitzen hättmer noch gern :)

    Zum Spülen hab ich zuletzt immer Aspen4-Benzin genommen, das riecht kaum. Petroleum geht auch, ansonsten sucht man eine Werkstatt die einen mal an die Spülmaschine lässt.

    Gruß

    Hans

  • Ich nehms in selten bewegten Motoren, da lagerfähig, und in meinem historischen Benzinkocher und Lötlampe, da die Düse nicht so verklebt wie mit aktuellem Tankstellenbenzin.

    Gruß

    Hans

  • Gut, als erstes mal der alte Kopf und Nockenwelle, zerlegt habe ich den nicht weiter, da ich den ja eigentlich nur schnell gegen einen überholten austauschen wollte. Es sieht so aus als hätte das in Fahrtrichtung linke Lager mal im Sitz gedreht.

    Auf den folgenden Bildern erkennt gut das leicht erhöhte Lagerspiel :ko:

    und diesen Kopf will ich wieder nutzen. Bei dem wurden die Ventile vom Instandsetzer überprüft und das neue eingeschliffen und ich habe die Ventile nur mit neuen Schaftdichtungen wieder eingebaut.


    Der Kolben und Zylinder haben auf den zweiten Blick doch mehr abbekommen als zunächst gedacht, da sind doch ein paar Riefen zu sehen.

  • Ein Lichtblick ist, dass der Motor, den ich als Teilespender nutzen wollte innen deutlich besser aussieht, als er von außen wirkt:


    Bei dem Ersatzmotor hat sich das linke Hauptlager ziemlich leicht aus dem Block gelöst und blieb auf der Kurbelwelle hängen:

    Außerdem wackelt bei diesem Block das Getriebeausgangslager im Sitz obwohl die Platte, welche das Lager über den Ring im Block festklemmen soll, korrekt angezogen ist. Das Getriebe hat an zwei Gängen Pitting, dafür nicht so stark wie im ursprünglichen Motor


    Insgesamt macht es auf mich den Eindruck als wäre der Ersatzmotor der bessere.


    Grüße,

    Leon

  • Hmm, nicht schön. Die ersten Kipphebel sind durch, im Kolbenhemd stecken feine Splitter, typisch für Dreck im Motor. Der Zylinder ist stark riefig und hat viele Kilometer mit Dreck. Der zweite schaut deutlich besser aus. Nockenwelle und Kipphebel nicht untereinander tauschen.

    Gruß

    Hans

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