Jahrelang den Leerlauf gesucht, nun das...

  • Hallo,


    wenn man sein Motorrad schon mal am Durchsehen ist. Vielleicht sollte man einfach fahren ;) .


    Zur Vorgeschichte:


    Ich habe diese SR (48T, ´89) schon sehr lange im Hause (seit 1998, glaube ich), war immer das Moped meiner Holden.

    Da nach einem unfreiwilligen Bodenkontakt Ihrerseits im kalten Regen im Stadverkehr von Montreux das Mopedfahren nicht mehr zur Debatte stand, hat diese SR ziemlich lang geschlafen (bis auf ein paar Bewegungsfahrten meinerseits).

    Im Frühjahr hatte ich die SR fahrbereit gemacht und wieder zugelassen.

    Hat dieses Jahr dann auch etwa 3000km gesehen.


    Ärgerlich war eigentlich schon immer nur, das die SR nie so gerne ansprang wie meine XT (trotz original mit 6V und Kontakt) und der Leerlauf partout nicht so schön war.

    Zudem überraschte das Moped schon seit Kauf damals immer mal wieder (aber schon eher selten und wenn dann bei hohen Außentemperaturen) mit einem <PUFF> <AUS> an der Ampel. Immer wieder schön.

    In der aktiv genutzten Zeit damals hatte ich da so einiges gemacht (Zündkerzen, CDI, El. Kontakte, Zündspule, Vergaser mehrmals, etc.). Es blieb, wie es blieb.

    Motor war ja angeblich ungeöffnet (bei noch nicht 30tkm damals beim Kauf ja auch glaubwürdig).

    Laufen tat sie eigentlich immer gut- wenn auch nicht so wie die XT, was ich eher auf die dort verbauten 535ccm mit höherer Verdichtung zurückführte.


    Angeregt von einem Artikel aus dem Bucheli- Projekt, und weil ich auf Teile warte, habe ich heute mal die Symmetrie der Steuerzeiten am Polrad angeschaut.

    Uff. Einlass öffnet etwa im OT, Auslaß etliche Grad nach OT. Überschneidung liegt etwa (Schieblehre grob gemessen) 25mm nach OT.

    Also Haube vom Kopf runter genommen.

    Im Zünd- OT liegt der Punkt am NW- Rad weit unter der Kante.


    Kann der Ärger oben von den Steuerzeiten kommen? Und warum stimmen die eigentlich nicht?


    Nu... einfach einstellen und gut ist ? Oder Motor raus und alles kontrollieren ?


    Dann wird's sicher auf etwas mehr Arbeit und Geld hinauslaufen (Kolben, bohren, hohnen, wer weiß wie das Pleuelauge ausschaut,etc.), das war eigentlich nicht so ganz geplant.


    Nockenwelle sieht gut aus, soweit erkennbar.

    Spanner sieht unauffällig aus.


    viele Grüße


    Matthias

  • ....

    Uff. Einlass öffnet etwa im OT, Auslaß etliche Grad nach OT. Überschneidung liegt etwa (Schieblehre grob gemessen) 25mm nach OT.

    Also Haube vom Kopf runter genommen.

    Im Zünd- OT liegt der Punkt am NW- Rad weit unter der Kante.


    Ich täte spontan sagen, hier liegt erstmal ein Meßfehler vor!


    Also Haube vom Kopf runter genommen.

    Ohne Kipphebelgehäusdeckel (oder entsprechendes FixierWerkzeug) geht beim Steuerkette spannen die Nockenwelle hoch, sprich alle Messungen taugen nicht.


    Ich hoffe du weisst wass du machst.

  • Das was Du beschreibst ist eine um einen Zahn falsch aufgelegte Steuerkette. Ohne den Motor zumindest halb auszubauen wirds aber nicht gehen, drum lieber gleich ganz ausbauen, dann gehts leichter.

    ICH würde den Kopf zerlegen, Ventile entkohlen und Schaftdichtungen nebst Kopfdichtung wechseln. Nötig ist das aber möglicherweise nicht...

    oldman Er prüft das im Überschneidungs-OT...

    Gruß

    Hans

  • Ich bin gespannt, was sich zeigen wird. Interessant finde ich, dass das beim fahren selbst mit zwei Personen kaum aufgefallen ist. Wenn ich bei einem mir gut bekannten braven PKW Motor (auch altes Eisen >> 30 Jahre) mal einen Zahn versetzt hatte, war sofort die Leistung weg.


    viele Grüße


    Matthias

  • Wir haben auf der Rennstrecke mal einen Motor mit 2 Zähnen spät gehabt. Und das mit Sportnocke. Lief, aber komisch, und danach erheblich schneller..

    Gruß

    Hans

  • Hallo


    Ich habe mal, um das Gewicht etwas runter zu bekommen und damit meinen leider verschlissenen Rücken zu schonen einiges an Innereien im Vorfeld ausgebaut.

    Schaute alles ziemlich nach noch nicht geöffnet aus. Das Polrad hat mich wie immer geärgert und wollte Hitze.


    Aufgefallen beim Durchschauen der rechten Gehäusehälfte:

    Das hintere kleine Blech der Ausrückers des Kickstarters hatte, in meinem Alter nur mit Lesebrille zu sehen, eine scharfe Macke die in nicht allzu ferner Zeit durch gewesen wäre. Vorderes Blech ohne Befund. Gut dass ich geschaut habe.

    Dabei ist mir aufgefallen, das das Ohr am Sperrklinkenrad heftige Grate vom Guss hat, die hier sicher Ursache waren.


    Kann man diese Grate auch dann vorsichtig egalisieren, wenn das schon fast einen Millimeter heraussteht?

    Sollten die beiden Federn vermessen oder getauscht werden ?


    viele Grüße


    Matthias

  • Gegen dieses Blech schlägt der Kicker wenn er zurückfedert, deshalb heißt es Anschlagblech. Ohne das würde der Anschlag direkt aufs Aluminium des Gehäuses erfolgen mit entsprechenden Folgen

    Real men don´t need instructions - they just need heavy tools

  • den Gussgrad am Sperrklinkenrad kannst/solltest du abschleifen bis eine gerade Anschlagfläche entsteht und anschließend das abgescherte Anschlagblech erneuern. Gängige Praxis und hilft die Lebensdauer des Anschlagblechs zu verlängern.

  • Hallo


    Danke, das ist ein guter Hinweis. Die Bleche sind schon alle neu drin.

    War mir nur beim Ohr unsicher, mit Guss kenne ich mich nicht so gut aus. Aber schlechter kann’s ja eigentlich nicht werden an der Stelle.


    Sonst kann ich bis jetzt ein sehr positives Ergebnis der ersten Prüfungen des Motorzustands vermelden.

    Ich bin noch nicht durch mit allem, aber es scheint außer einem Dichtsatz nicht zwingend Neuteile zu Fordern.

    Natürlich könnte man jetzt auch alles frisch machen. Aber das wird erhebliche Mengen Geld kosten und es würden noch gute Teile nicht Restgenutzt.

    Jetzt darf nur kein Fauxpas meinerseits bei der Reinigung und der Montage passieren.


    Ach ja, die Steuerzeiten:

    Kette hatte einen Zahn Versatz spät.

    Wer oder wann das eingebaut hat/wurde, wird wohl im Dunkeln bleiben. Vorbesitzer ist nahezu auszuschließen.

    Bleibt nur noch Erstbesitzer oder Werkstatt in dessen Auftrag.

    Das ist jetzt aber schon 30 Jahre her.

    Insgesamt macht der Motor nicht den Eindruck, überhaupt schon mal offen gewesen zu sein.


    Unschön an diesem Exemplar sind die ungenaue, schiefe Senkung am Einlass mit dickem Grat links oben und starke Absätze zwischen den Ventilsitzen und den Kanälen.


    Da solche Motor- Arbeiten bei mir schon lang zurück liegen: Gibt’s eine neue, tolle Methode den Belag an Ventilen und Kolben schonend zu beseitigen?


    viele Grüße


    Matthias

  • Hallo,


    ich habe nun ein paar Teile und Dichtungssatz bekommen. Beim Betrachten des Zylinderkopfes fällt mir nun auf, das der auf jeden Fall schon mal geöffnet war: Es ist ein Gewindeeinsatz im Kerzenloch. Vermutlich wurde beim Zusammenbau danach die Steuerkette falsch aufgelegt- und keiner hat's gemerkt. =)


    Was auch auffällt (so im Vergleich zu ein paar Köpfen von genau so alten oder älteren Vierendern):

    Die Qualität dess Gusses ist in den Kanälen schon recht rustikal. Die schiefe Senkung an der Ansaugöffnung hatte ich ja schon erwähnt.

    Ich habe gerade die Passform der ZKD prüfen wollen (passt), dabei fiel mir auf, das der Kopf in dem Bereich außen wie 'eingerollt' geformt ist.

    So etwas habe ich bis dato noch nicht gesehen bei Motoren.


    Ist das eine gewollte Besonderheit der SR/XT- Motoren? Oder hab ich was am Montag produziertes/defektes auf dem Tisch?


    viele Grüße


    Matthias


    (Sorry wegen dem vielen Fragen, aber ich habe speziell bei dieser SR keine große Lust, etwas beim Zusammenbau kaputt zu machen oder zu übersehen)

  • (Sorry wegen dem vielen Fragen, aber ich habe speziell bei dieser SR keine große Lust, etwas beim Zusammenbau kaputt zu machen oder zu übersehen)

    Hallo Matthias, Löcher in den Bauch fragen ist schon ok ;)


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