Elektrolurch mit "überholtem" Lichtschalter u. Zündschloss

  • Das Eichhörnchen steckt im Detail, wenn's der Teufel ist...


    Prolog


    Ein Gespann ensteht aus einem abgebrochenen Resto-Projekt. Viel und aufwändige Kleinarbeit hat der Vorbesitzer geleistet, entlackt, gestrahlt, beschichtet, lackiert, gelasert...

    Der Aufbau biegt auf die Zielgerade, neben den "groben Arbeiten" wurden Leuchten ausgewählt und angepasst, ein Platz für die Batterie ist gefunden, ein Kabelstrang wurde gestrickt. Funktionsprüfung mit merkwürdigen Ergebnissen. Wo "Blinker links" zu "Blinker re+li vorne" führt lässt sich das mittels vertauschen zweier Stecker leicht lösen. Standlicht brennt jedoch direkt beim Anstecken der Batterie, Abblend- und Fernlichtfaden bleiben aber von der Lichtschalterstellung unbeeindruckt bzw. dunkel.

    Die Kabelage ist trotz einiger unvermeidbarer Farbverschiebungen unverdächtig, das Multimeter liefert astreine Alibis. Verhalten von Lichtschalter und Zündschloss lassen sich allerdings nicht mit den Funktionsdarstellungen im Schaltplan zusammenbringen.


    Der Tragödie erster Teil


    Den Lichtschalter abnehmen und aufmachen bedeutet erstmal Gaszüge aushängen. Auf den ersten Blick sieht das Innenleben sauber aus, da wurde nicht nur aussen frisch lackiert... nachgelötet, aber alles korrekt soweit.



    Nach einigem Hin- und Her-Gedenke, Meditation über Kontakte und ihre Möglichkeiten die Eingebung:



    Die Kontaktplatte im Schieber war verkehrtherum eingebaut... so verlässt der Schieber den stromführenden Kontakt, wenn er eben diesen mit Standlicht bzw. dem Kontakt zum Abblendschalter verbinden soll... von der Rückseite aufbiegen, rausnehmen, 180° drehen, alles zurück auf Anfang.

    Messtechnisch macht der Schalter jetzt auch das, was er laut Schaltplan in den drei Positionen jeweils tun soll.

    Trotzdem bleibt es dunkel in der Lampenschüssel, was uns zum


    Teil zwei des Schauspiels


    bringt. Der Saft zum Lichtschalter kommt planmäßig vom Zündschloss. Irritierende Messergebnisse aber auch hier, Standlicht brennt bei "Zündung aus" und "Parkstellung", also jeweils, wenn sich der Schlüssel abziehen lässt. Die beiden (?!) Stellungen dazwischen führen exakt zu nichts. Kurzer Blick auf die beiden Kabel zur CDI. Der Motor liefe aktuell nur in der Parkstellung... :mo:

    Also auch hier Ausbau und Zerlegung, mit ebenfalls unauffälligem Erstbefund.



    Also erstmal einen Eimer Kaffee...



    Im Fundus gibt es ein schlachtwürdiges Zündschloss, man sieht aber erstmal, dass man nichts sieht, ausser, dass es sicher die gleiche Ausführung ist.



    Wieder ist nähere Betrachtung mit wachem Geiste notwendig. Der "Rotor" mit den Kontaktblechen sitzt auf einer

    Welle, die seitlich abgeflacht ist, zweimal, symmetrisch...



    Setzt man den jetzt RICHTIGHERUM auf, gibt es noch DREI Schaltstellungen, AUS ist auch "aus", EIN bringt Lichtstrom auf den Lichtschalter und nimmt die CDI von der Masse, in Parkstellung gibts Standlicht, die CDI liegt wie bei AUS auf Masse.


    Moral:

    Wenn man Schalter komplett zerlegt, eisstrahlt, neu verlötet, wie im Fall den Zündschlosses sogar teilweise neu verzinkt, lackiert etc. und das naturgemäß länger dauert als sich das Gesehene im Gedächtnis halten lässt - macht euch Fotos von den Details. Von allen, und mit erkennbaren Bezugspunkten, Nuten, Gehäusekanten o.ä. und baut das Elend dann RICHTIG wieder zusammen...



    Epilog:

    Die Blinkerkontrolle im T&T-Tacho blinkt nicht mit, sondern brennt einfach, wenn der Blinker aktiv ist. Mal schauen. Der vordere Bremslichtschalter tut nicht. Auch schauen... Daneben ist es der Funktionalität nicht zuträglich, auf Lack und Beschichtungen zu setzen UND gleichzeitig Massekabel entfallen zu lassen... Der die Arbeit fertigstellende Nachbesitzer wird mehrfach fluchen, nachträglich Kabel einziehen müssen und die Wiederinbetriebnahme weiter verschieben...

    Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer

  • Nachwort


    zu den Zündschlossvarianten.


    2 Stellungen: AUS - EIN gabs bei der XT (nur 76?)

    3 Stellungen: AUS - EIN - AUS & PARKLICHT dürfte der Standard sein

    4 Stellungen: AUS - EIN - AUS & LENKSCHLOSS - AUS & LENKSCHLOSS & PARKLICHT


    Die 4er Variante finde ich in den meisten Schaltplänen. Die beiden oben gezeigten Schlösser/Schalter haben ein passendes Gehäuse, aber weder Schließmechanik noch Bolzen. Mangels Schlüssel für das Schlachtschloss kann ich "3" oder "4" nicht verifizieren. Möglicherweise "verschwimmt" der Übergang 3 auf 4 mit fortschreitendem Verschleiß oder ergibt sich überhaupt erst aus dem Vorhandensein des integrierten Lenkschlosses. Gleiches Gehäuse bei unterschiedlichen Schaltern erscheint mir nicht schlüssig. Vielleicht mach ich noch ein Bild von der Rastscheibe (unter dem "Rotor" mit den Kontaktblechen), das habe ich gestern versäumt.


    Bin auch nicht ganz sicher, ob es eine Variante AUS - EIN - EIN & ABBLENDLICHT - AUS & irgendwas gab (US; CAN; JP?), mit anderem Gasgriff/Killschalter ohne Lichtschalter.

    Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer

  • Das Schlachtschloss, 3 Schaltstellungen, keine Lenkschlossfunktion



    Ansicht von unten, geöffnet, mit Kontaktplatte



    Kontaktplatte und Rotor herausgenommen, der Blechring mit den Raststellungen ist ebenfalls nur eingelegt.



    Rotor gedreht. Man erkennt den Eingriff der Welle und die beiden Schnöpel, die gemeinsam mit dem Blechring für die spürbaren Rastpunkte sorgen. "Gefedert" sind nur die drei Kontaktbleche.



    Die drei Schaltstellungen (der Ring ist über Kopf montiert, deshalb von rechts nach links nummeriert)



    Endanschläge des Schließzylinders und die abgeflachte Welle


    Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer

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  • Maddin65

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    Auf dem Weg nach Immenstadt, über Missen, kurz vorm Ziel: Raststelle mit Blick auf den Alpsee.
  • Schwenker

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    […]

    Das verstehe ich nicht und überzeugt mich nicht. Ist das "Kraftstoffsystem" der Vergaser? Was sollen Ablösungen sein? Hast Du einen Link auf den Artikel/Laborversuch? "Zwei identische Motoren" sind deutlich zu wenig für eine fundierte Aussage.
  • Hausel

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    Auf dem Weg nach Immenstadt, über Missen, kurz vorm Ziel: Raststelle mit Blick auf den Alpsee.
  • Maddin65

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    Wo warst du da? Ortsangaben wären immer klasse für eigene Touren.
    Grüße, Martin
  • Maddin65

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    Heute wieder schönstes Herbstwetter.
  • Tenere1

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    Zum Thema E10.
    Es scheint völlig in Vergessenheit geraten zu sein ,bzw. totgeschwiegen zu werden,dass der ADAC
    vor etlichen Jahren einen Laborversuch mit zwei identischen Motoren durchführen ließ ,wobei einer mit E5 und der andere mit E10
    betrieben wurde.…
  • Hausel

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    Heute wieder schönstes Herbstwetter.
  • Logu69

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    Moin,
    ein leichtes Absacken ist nicht immer ganz zu vermeiden. Daher soll der Ölstand auch nicht vor dem Motorstart kontrolliert werden.
    Eine mögliche Fehlerquelle kann besagtes Ventil im Kupplungsdeckel sein. Aber auch die Wedis der Ölpumpe können für…
  • Wie viele Motorradfahrer/innen gab es wohl 1990 die unter 50 waren und wie viele mögen das heute sein?

    Ich kann mich erinnern am Kesselberg waren massenhaft junge Menschen überall herumgesessen, alte waren da wenige.

    Sicher ein paar BMW Fahrer gab es…
  • aenz

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    Moin!
    Ich fahre auch gerne mit Krallenfußrasten und bei einer HU wurde noch nie danach gefragt.

    Munterhalten!
    aenz

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