2 Jahre bin ich, mehr oder weniger coronabedingt nicht zum fahren gekommen.
Es wurde verschoben, dann reicht der Urlaub nicht. Irgendwie war immer was.
Dieses Mal passte der Urlaub...
Nicht passte das der Motor zwar fertig und die Karre in der anderen Klasse angemeldet
war, aber noch nicht auf dem Prüfstand zur Abstimmung war. Da viel Zeit in das Dingen
gegangen war sollte das aber zwingend sein. Mancher wird jetzt denken: Quatsch mach
ich immer vor Ort. Ich mag das nicht.
Leider ist es beim sollte geblieben, Ralf der Prüfstandsfahrer beim Händler meines
Vertrauen war krank und deshalb blieb "nur" der 500er. Schnell noch die Veranstalterin
angerufen und eben telefonisch umgebucht.
Wie immer rächte sich das mal eben.
Wir kommen zu früh an, unsere Box ist von einem Ferrari belegt... also nix mit abrödeln.
Autos sind auch recht lustig anzuschauen, neben dem Pferd in unserer Box liefen auch
welche in der Boxengasse rum. Ein radical gabs auch noch. imho sind die auch in LeMans
gestartet, also dieser Type Auto.
Später sind wir eingezogen und am nächten Tag gas das erste, völlig unterirdische Training.
Ein grausames Rumgeeiere inkl. "passender Zeiten. Kein Vertrauen in die 4 Jahre alten
Reifen, die im Wohnzimmer davon 2 Jahre rumgestanden haben.
Dann gab es noch ein paar unverzeihbare Unzulänglichkeiten die behoben werden mussten.
Im Laufe des ersten Tages ausgemerzt ging es mit ein wenig mehr Vertrauen in den Samstag.
Langsam wurde es besser, aber lange nicht so wie gewünscht. Qualifiziert hatte ich mich auch,
dafür braucht es nur 3 gezeitete Runden, auch unterirdische.
Auf der Suche nach dem Startplatz fällt mir auf das ich immer noch in der 750er Klasse bin.
Das kann korrigiert werden, bedeutet aber das ich von letzten Platz 30 starte. Es treten nur 26
Starter an, die unbesetzten Plätze stehen dann einfach leer. Egal, Hauptsache es passiert was
und es kann sich mit wem gekäbbelt werden.
Es geht ganz brauchbar los und ich kann ein paar Plätze gewinnen, im Rennen steigt mein
Vertrauen ins Gefährt, es geht was (aber immer noch langsamer als vorher) um den Ring.
In den ersten Runden entsteht eine 3er Gruppe aus einer Ducati Pantah, einer Morine 3,5
auf 500 gepumpt und mir. Die Ducati und ich schlüpfen dauernd aneinander vorbei, nahezu jede
Kurvenkombination wechselt die Führung. Mindestens 2 Kurven haben mir schon immer Probleme
bereitet, weniger sind es diesmal nicht geworden. Jürg hat die recht schnell raus und schiebt sich
dann immer dran vorbei. Was mich nicht hindert es ihm gleichzutun und immer als Erster über die
Start-Ziel zu huschen. Was ihn nicht daran hindert am Ende der Start-Ziel sich vor mich zu setzen.
Egal wie sehr ich das Dingen auswringe, immer ist er dann vor. Die leichte Rechts führt er meist. In
der Spitzen Rechts kann ich ihn mir mehr holen, dafür revanchiert er sich in der übernächsten weil
ich keine richtigen Weg durch die folgende Links finde und Schwung verliere.
Was bei meinem Gewicht eher ungünstig, wie das Gewicht selbst natürlich auch, ist.
Die von mir unbemerkte Morini lauert dahinter um von möglichem Unfug zu profitieren.
Was Sie denn irgendwann auch tut und vor Jürg einläuft.
Abgewunken auf 19, mit ständig sinkenden Rundenzeiten geht das Rennen zu Ende. Die letzte Runde
endet mit einer einer niedrigen 2:29. Wir feixen uns eins und freuen uns über das lustige Gerangel.
Sonntagmorgen wird es dann kurz unschön, des Gerät mag nur sehr zögerlich anspringen, in den
Warmlaufrunden im Fahrerlager gewinnen harte, metallisch und hellklingende Töne die Überhand.
Böses ahnend in der Box zurück kontrolliere ich den, vor den samstäglichen Rennen aufgefüllten
Ölstand zu prüfen, der Peilstab steht kurz vor minimum.
Während ich so vor mich hin grübel gibt es eine erschütternde lapidare Bemerkung:
Aus dem Ding da qualmte es eben. Aus dem Dingen war dann der Überlaufbehälter...
Gefunden haben sich so 250 - 300 ml.
Das bedeutete Feierabend und für meinen Endurancepartner eben keinen Partner mehr.
Die Überlegung mit seiner Maschine als One-Bike-Team anzutreten haben wir verworfen.
Eine ungedrehte Schaltung ist im Rennen an etlichen Stellen sehr praktisch, fahre ich aber nicht
um nicht im Strassenverkehr für eine ungewollte Motorbremse zu sorgen. Was hier dann auch
gedroht hätte. Wir sind uns einig das das eben garnix taugt und wir ein Fahrer shanghaien müssen.
Das "Opfer" ist recht schnell ausgemacht.
Charlie, der eigentlich früh nach Hause wollte und bereits gedanklich am Packen war, wurde
zwangsverpflichtet und hat die Endurance sauber gefahren. Als Dritte gabs einen kleinen Pokal.
Charlie, Glückwunsch!! Bitte entschuldige die kurzfristig verpasste Aufregung.
Montag Dienstag ging es zurück, nun muss der 600er rein und auf den Prüfstand.