Wenn der Sattel überholt, gängig und dicht ist und der Hebel trotz entlüften Kontakt zum Lenker sucht bleibt nicht viel...
In der Bremspumpe gibt irgendwann mal die Dichtlippe der eigtl. Manschette (linker Pfeil) auf, dann ist mit Druckaufbau Essig...
Manchmal komplett verschlissen, manchmal beim Entlüften über den vernarbten Bereich kurz vor Anschlag gedrückt, wo sie normalerweise nie hinkommt... manchmal reichts auch einfach nicht mehr, die Ausgleichbohrung zu verschließen...
Ähnlicher Effekt durch Schmutzriefen oder einfach oval verschlissene Bohrung im Zylinder, i.d.R. dann ein Fall fürs Recycling.
Auch gern genommen bei den "hat bis zum Ausbau funktioniert"- Teilen sind vergammelte, rostige, verstopfte Füllscheiben (rechter Pfeil) bzw. die Bohrungen im Kolben dahinter. Füllscheibe ist hier nicht ganz der richtige Begriff, weil die Funktion teils von dem Blechteil, teils von der Manschette/Gummihut (links) erfüllt wird. Hier strömt eigtl. nur Bremsflüssigkeit nach, wenn der Hebel losgelassen / der Kolben von der Feder zurückgedrückt wird. Strömt nix nach, wird entlüften schwierig...
Speziell neue, trockene Stahlflexe sind manchmal schwer zu entlüften, ich nehme an das hängt mit dem kleinen Innendurchmesser, der Oberfläche des Teflonschlauches und der Oberflächenspannung der Bremsflüssigkeit zu tun.
Druck- bzw. Unterdruckbefüllung erleichtert die Sache ungemein. Die oft angebotenen Vakuumpumpen eignen sich dafür, zum Entlüften selbst verwende zumindest ich sie nicht mehr, weil nie ganz klar ist, ob die Luftbläschen noch aus dem System kommen oder von der Pumpe am Schlauch oder Nippelgewinde reingesaugt werden...
Druckbefüllung von unten nach oben geht gut, statt entsprechendem Gerät geht auch eine große Einwegspritze. Aufpassen, dass keine Luft mit reingedrückt wird, sonst nochmal von vorn... Zweite Spritze zum Absaugen bereithalten, wenn der Ausgleichbehälter voll wird... Die Spritzen mögen Bremsflüssigkeit nicht besonders und haben in dem Einsatz nur eine begrenzte Lebensdauer. 