Hallo, weiter geht´s....
Hiha,
warum soll sich die Kugel leicht drehen, das Ventil dreht sich ja auch nicht leicht. Bei ordentlicher Schmierung und guten Materialien definitiv die haltbarere Variante, auch wenn die bewegten Massen sich erhöhen und eine zusätzliche Kraft darstellen, die bewegt werden muß. Aber hier geht´s ja um eine Erleichterung zur Drehzahlerhöhung und Leistungssteigerung, wen ich nicht irre? Falls es knarzt, gibt´s eine Problem mit der Schmierung im Kopf, schließlich ist das ja fast ein Ölbad.
Und das ein Gelenk Reibung erzeugt, hab ich ja geschrieben. Hätte ich eine Möglichkeit der reibungsfreien Kraftübertragung entdeckt, gäb´s Freibier für alle
Normalerweise soll ja die außermittige Betätigung des Ventilschafts das Ventil drehen, tut es aber nicht, wie Du selber angemerkt hast.
Die meisten Schäfte in den zerlegten Motoren, die ich im Laufe der Jahre zerlegt habe, hatten längsfurchen auf dem Schaft, beginnend bei Ventilöffnung und endend bei max. Hub bezogen auf den Hub der Nocke.
Allerdings ging es am Anfang darum, daß man mit den Elefantenfüßen keinen zusätzlichen Hub "hinzumogeln" kann, bedingt durch das Gelenk, daß einen Teil der "rutschenden" Bewegung des Hebelarms in eine 2. Drehbewegung am Gelenk umwandelt, also einen 2. Kreisbogen darstellt. Natürlich rutscht auch der Elli-Fuß (danke für die Foto´s, man sieht ja die Schleifspur die ), schließlich hört der Hub ja nicht auf, aber ein Großteil der Gleitreibung geht in eine Druckreibung über.
Der Hebelarm ist eine festgelegte Größe und ändert sich nicht hubabhängig. Wenn der Arm 4 cm lang ist, ist es egal, ob 15mm Hub anstehen oder 20mm, der Arm bleibt 4 cm lang. Wegen einer Verlängerung/Verkürzung müßte man den Hebelarm ändern, was genau genommen ja geschieht, da sonst keine Riefen im Schaft wären. Allerdings ist der Hebelarm auf max. Öffnung angelegt und eine vorherige Kraftübertragung wie zum Beispiel der Beginn der Ventilöffnung konstruktionsbedingt, sonst wär´s ein Stößel.
Und das der Hub Nockenwellenabhängig ist, sollte aus dem Namen ersichtlich sein: Nockenhub und nicht Kipphebelhub.
Durch die Kugel wird das Ventil nicht gedreht, sondern durch die Feder. Funktioniert aber nur, wenn keine Riefen am Schaft sind.
Sinnigerweise wurden deshalb auch die Elefantenfüße erfunden und noch weiter weg Schlepphebel, Tassenstößel. Auch hier wirken aber außermittige Kräfte auf das Ventil zur Drehbewegung zur Verschleißminderung und Dichtheit des Sitzes.
Zu Titan sollte noch angemerkt werden, daß es im Gegensatz zu Stahl KEINE Streckgrenze besitzt, es also nicht eine max. Dehnung erreicht und es gut ist! Deshalb werden Titanbauteile wie Pleuel,Ventile turnusmäßig nach einem vorgegebenen Zyklus ausgetauscht, siehe Ventile bei der neuen R1 nach 50TKM oder Pleuel bei z.B. alten Rennboxern nach 80TKM.
Eigentlich wollte ich ja nicht mit meinen Ausführungen so weit ausholen und um jeden Zehntelmillimeter feilschen und auch kein Mechanikerdeutsch verwenden. Hier ging es alleine um eine "einfache" Verständlichmachung um das Thema ,mehr Hub durch Elefantenfüße hinzuzumogeln", was aber hoffentlich nicht alle gelangweilt hat.Auf alle Fälle war es doch sehr aufschlußreich!
@ Hiha, Dich würde ich gerne mal kennenlernen, habe mich leider zu spät wieder mit meiner SR beschäftigt und deshalb viel nicht mitbekommen. Vielleicht meldest Du Dich, wenn Du Lust hast.
Ciao
Stefan