Original von Silikon&Tape am Datum fehlt
Zitat:
Original von Windenfahrer
Es wäre langweilig ohne bunte Vögel. Und sie haben nie so ganz unrecht
so ist das...
Ich will mal ein bißchen weiter ausholen, damit der Gedankengang etwas klarer wird, wenn ich meinen Senf dazu jetzt auch noch abgebe...
Meine Wochenarbeitszeit bewegt sich seit gut 2 Jahren auf einem echten Schnitt (also Freizeitausgleich und Urlaubstage mitgerechnet) von ungefähr 52 Stunden. Positionsbedingt kann ich mir längere Fehlzeiten nicht erlauben, also laß ich mir seit etwa eineinhalb Jahren jeden Monat 60 Überstunden auszahlen. In Lohnsteuerklasse 1 macht das für mich etwa 7500€ im Jahr, mit denen ich die BRD sponsere, zusätzlich zur "normalen" Steuerbelastung durch direkte und indirekte Steuern. Ich reiß mir sozusagen den Arsch auf, um die vielzitierten "Sozialschmarotzer" zu finanzieren.
Ich rauche nicht, meine Zähne sind o.k., ich feiere nicht krank. Ich zahle trotzdem dieselben Beiträge zur Krankenkasse wie Kettenraucher, Gelber-Schein-Urlauber, Hypochonder und Zahnbürstenvergesser.
Natürlich krieg ich da nen dicken Hals...
ABER:
Was kann der pauschalisierte "faule Sack" dafür, daß er und ggf. seine Familie mit relativ wenig Aufwand vom Staat mit mehr Geld/Leistungen versorgt wird, als einem kleinen Arbeiter auf der Abrechnung übrig bleibt?
Was kann der pauschalisierte "Asylbewerber" dafür, daß ihm die Einwanderung relativ leicht gemacht wird und und er sich dann in die Schlange der "faulen Säcke" einreihen kann?
Was kann der pauschalisierte "Kettenraucher" dafür, daß die Krankenkasse die Kehlkopf-OP voll bezahlt?
Hab ich irgendeine Berechtigung, persönlichen Groll gegen Herrn "F.S.", Familie "A." oder Frau "K." zu hegen?
Moralisch mag es fragwürdig zu sein, das "soziale Netz" so zu strapazieren, aber die Möglichkeit und die Anreize wurden (und werden) an anderer Stelle geschaffen...
Alle drei nutzen nur die ihnen von Seiten der Gesetzgebung eingeräumten Möglichkeiten.
...
Ein bißchen träumt doch jeder ab und an von der Spritztour ohne Helm. Nach der Arbeit kurz zum Baggersee, strahlende Sonne, 35° im Schatten, leichte Brise...
Und jeder verdrängt ein bißchen, daß die Lichter ausgehen, wenn der 40Tonner da vorne an der Kreuzung jetzt doch nicht bremst...
Auch mit Helm...
Etwas mehr Selbstbestimmung allgemein wär doch garnicht schlecht... dazu gehört halt auch etwas Verantwortungsbewußtsein.
Mit den passenden Unfallstudien und Statisiken kann man ALLES belegen, den Helm, der das Genick abschnippt, den Gurt, der stranguliert... BMW hat jetzt sogar eine Unfallsituation simuliert, in der das neue Airbagsystem tatsächlich einen Genickbruch verhindern kann...
Auch für Hetzer steht es (unterstell ich mal...) ausser Frage, daß es mehr Situationen gibt, in denen ein Helm schützt als Situationen, wo er akut gefährdet.
Dennoch obliegt es durch die Ausnahmegenehmigung jetzt ihm (und seinem Verantwortungsbewußtsein), zu entscheiden, welches Risiko für ihn schwerer wiegt. Das ist legitim und m.E. durchaus auch erstrebenswert. Reglementiert wird bei uns beileibe genug.
Für die o.g. Frau "K." ist es in Ordnung, 2 Packungen Kippen am Tag zu oxidieren. Warum soll er dann nicht ohne Helm durch den Stadtverkehr cruisen dürfen?
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Man muß nicht völlig bescheuert sein, aber es hilft...
Nur Tunten fahren verkleidet!