Beiträge von testonalin

    Nun, ein paar Dinge sind klar:


    Es dürfen, sofern keine Freigaben vorliegen nur die Dimensionen, Traglast- sowie Geschwindigkeitsindizes gefahren werden, die in den Papieren des betreffenden Motorrads stehen.



    Außerdem gilt: Beide Reifen sollen von einem Hersteller stammen. So jedenfalls kenne ich das.


    Bis zu einem Alter von neun Jahren, darf der TÜV sich nur an zu geringer Profiltiefe oder Scäden bzw. Rissen stören. Bei über neun Jahren KANN er die Reifen auch ohne diese Indikatoren bemängeln.


    Zu der Frage, was der Threadstarter nun fahren darf oder auch nicht, kann ich erst etwas sagen, wenn er sich überwindet, die Reifenbezeichnungen aus den Papieren preiszugeben.

    Zitat

    Original von aenz
    Ich war ja schon beeindruckt, als er mich beim Anblick des kaputten Hinterrads - das Gespann hat er gar nicht gesehen - mit den Worten empfing: "Oh, SR Gespann mit Autobereifung, sehr schön, zeig mal her"!


    aenz


    Das hat er wohl einfach schon tausendfach gesehen. Wie ich schon schrieb: Kleine und breite Räder geben einfach sehr viel mehr Kräfte an das Fahrzeug weiter als große, schmale, besonders mit Autobereifung. Darum hat der liebe Gott ja auch die Rohrspeichenräder und ähnliches erfunden. Bei Verwendung solcher leidet lediglich das eine oder andere Radlager. Vielleicht reisst auch der Rahmen, oder die Schwinge bricht, aber kaputte Speichen gibt es hier nicht!


    Will sagen: Speichen können auch Fahrwerksrettende Verschleißteile sein.


    Und Dein Radspanner weiß das.

    Zitat

    Original von aenz


    Auch verstehe ich sehr gut, wenn Forumsmitglieder ihren Haus- und Hoflieferanten gegen üble Nachrede oder schlechte Benotung schützen wollen.


    aenz


    Und genau darum geht es hier nicht.

    Zitat

    Original von aenz
    Moin!
    Wenn die Speichen nach nur 6 Jahren reißen/brechen, ist mein Vertrauen in eine Firma, die ich bis dato nicht kenne, nicht gerade sehr hoch. Wenn mir der Radspanner meines Vertrauens dann noch sagt, dass die Speichen so nicht hätten eingespeicht werden dürfen, erhöht das den Grad des Vertrauens nicht unbedingt.


    Nun, ich habe viele Jahre Gespanne gefahren und gebaut und auch für die Zeitschrift Motorrad-Gespanne getestet. Auch Räder baue ich schon seit dreißig Jahren selbst.


    1. Speichenräder im Gespann sind sehr hohen Querkräften ausgesetzt. Darum wurden z.B. auch Rohrspeichenräder entwickelt. Der TÜV-Sachverständige meines Vertrauens verlangt bei Gespannen mit Speichenrädern stets Stahlfelgen, damit sich die Nippel nicht ins Material einarbeiten.


    2. Je kleiner (und breiter) das Rad, desto heftiger die auftretenden Kräfte.


    Die Geschichte lehrt uns, dass bei Herstellern, deren Maschinen als ausgesprochene Gespannmotorräder galten, die Speichenräder mehrheitlich nicht kleiner als 18" waren UND zumeist KEINE gekröpften Speichen verwendet wurden, dafür aber gerne mehr als nur 36 Stück. Dies gilt für MZ, BMW, Guzzi. Gerade Speichen halten unter Querkräften sehr viel besser und kommen auch noch gut zurecht, wenn sich ihre Spannung partiell verringert hat. Das ist die Situation in der gekröpfte Speichen eigentlich IMMER brechen, und zwar an der Kröpfung.


    Weiterhin kann sich bei Flanschnaben, wie sie bei gekröpften Speichen Verwendung finden, das Loch zur Aufnahme der Speichen im Lauf der Jahre "ovalisieren", was wiederum dazu führt, dass eine ordentliche Speichenspannung gar nicht mehr gewährleistet werden kann.


    Das Material der Speichen wäre auch noch zu beleuchten. Ich weiß, dass wir alle mehrheitlich Edelstahlspeichen verwenden. Auch Uli vertreibt nur solche. Aber nicht alle Nirospeichen sind so elastisch wie gute Stahlspeichen. Es gilt also auch zu klären, ob Uli lediglich die Räder gebaut oder auch die Speichen gestellt hat. Bei angeliefertem Schrott ist der beste Mechaniker machtlos.


    Zum Einspeichen von Innen: Die Außenspeichen der SR werden schon mit 18" Felgen im Hinterrad sehr stark über den Nabenflansch verbogen ind arbeiten sich in selbigen ein. Bei Verwendung von 15" Felgen verstärkt sich dieser Effekt, und die Speichen rubbeln sich noch tiefer in den Nabenflansch ein. Außerdem reiben sie sich selbst mürbe. Aus diesem Grund halte ich es für sinnig, nur Innenspeichen zu verwenden, wenn die Felge so klein ist. Das spart unserem Rad viel Reibung und ist vielleicht der Grund dafür, dass es nicht schon nach zwei Jahren auseinander geflogen ist. Das Zentrieren mit Außenspeichen halte ich in diesem Kontext für fahrlässig.


    Du schreibst, dass Du keine Kenntnisse im Radspannen besitzt, aber dennoch die Speichen regelmäßig nachgespannt hast. Das kommt mir etwas widersprüchlich vor.


    Ich persönlich würde, wie die meisten verständigen (schraubenden) Gespannfahrer, Speichenräder nur bis zu einer minimalen Felgengröße von 18" verwenden. Gespanne mit gekröpften Speichen würde ich nur als Spielzeug benutzen, nicht als Fahrzeug mit den damit verbundenen Belastungen. Es wird hier auch gern die Grenze gezogen zwischen Motorrädern mit Beiwagen und Gespannen. Richtige "Gespanne" sind für den materialzermürbenden Betrieb ausgelegt und kommen mit kleineren sowie breiteren Rädern auf Autoreifen daher. Aber dies sicher nicht mehr mit Drahtspeichen.


    Letztendlich möchte ich darauf hinweisen, dass die Speichen sechs Jahre im Gespannbetrieb gehalten haben. In unserer Werkstatt (HD) beschrauben wir Solomaschinen, die viel häufiger einzelne, gerissene Speichen aufweisen. Da hilft nur regelmäßige Kontrolle...

    Zitat

    Original von aenz


    Bei Walmotec stellen sich bei mir die Nackenhaare auf, auch wenn sie teuer sind. Von da stammen meine Gespannräder in 15". 2011 sind mir hinten auf der Rückfahrt von einem Treffen diverse Speichen gerissen. Kommentar des Einspeichers in Bremen, als ich ihm die Felge vorbeibrachte: Kein Wunder, dass die gebrochen sind, die waren falsch eingespeicht, alle von innen und nicht wechselweise, das macht man nicht, tstststs...


    Munterhalten!
    aenz


    Hast Du Uli denn auch eine Chance gegeben, seine Beweggründe für dieses Werk zu erklären respektive den Schaden zu beheben?

    Zitat

    Original von Hellrat
    Hallo,


    diese englische Breiten verwirren mich
    ein wenig.


    Torsten



    Dass ist gar nicht gut! Nachlesen!


    Aber für alle Fälle: 1" ist 1 Zoll. Dies ist 25,4mm lang. Die Felgen sind auch stets in Zoll bemaßt. Wenn es um "klassisch" gehen soll, kommst Du nicht darum herum, das System zu verstehen. Bis in die 90er hinein haben wir SR-Fahrer uns mit diesen Größen begnügen müssen. Mittlerweile ist das Angebot hier deutlich geschrumpft.


    Du solltest aber nicht denken, dass Größen wie 4.00 und 4.10 Zoll vergleichbar wären. Die auf Null und Fünfzig hinter dem Komma endenden Reifenbreiten werden quer durch den Reifen, also als Sekante gemessen. Die Größen, welche auf Komma Zehn oder Komma Sechzig enden hingegen müssen über den Kreisabschnitt gemessen werden. So kann es kommen, dass ein 4.00er Reifen faktisch breiter ist als ein 4.60er. Aber diese komischen Größen sterben wirklich aus...


    Nö! 5.00-16 ist ein klassisches oldschool Choppermaß gewesen, wobei die richtig schönen, alten Chopper eher mit größeren und auch deutlich schmäleren Rädern bestückt sind. Einziger Vorteil solch breiter Würste ist eine möglicherweise höhere Traglast. Ansonsten sind die (besonders an der SR) ganz doll unangebracht...


    Es wäre noch zu ergänzen, dass die SR wohl eines der Motorräder ist, die sich gar nicht oder nur mit drastischen Rahmenmodifikationen in so etwas wie einen ordentlichen Chopper umbauen lassen. Ich würde für solch ein Projekt ein anderes Motorrad vorziehen und aus der SR lieber etwas bauen, was hinterher nicht aussieht wie gewollt und nicht gekonnt. Das wäre wohl ganz klar: ALLES AUSSER CHOPPER!

    Bei Verwendung einer breiteren Felge werden die Reifen generel etwas straffer und neigen bei niedrigem Luftdruck nicht so leicht zum "Umklappen". Serienmäßig sind ALLE SR mit zu schmalen Felgen für die gängigen 3.50er (100/90) vorn und 4.00er 120/90 hinten. Dies gilt besonders für die extrem zu schmale Hinterradfelge der Speichen-2J4.


    120/90 passt am besten zu 2.75"
    100/90 zu 2.50"
    4.00" zu 2.50"
    3.50" zu 2.15


    1.85" soll idealer Weise gefahren werden mit 3.00" oder 90/90
    2.15" mit 3.25" oder 90/90
    2.50" mit 100/90 oder 110/90 oder 4.00"
    3.00" mit 130/90


    Dies ist nur ein Auszug. Eine Abweichung nach oben oder unten dürfte bei einer Eintragung kein Problem sein. Ich würde dies aber vorher mirt meinem Sachverständigen besprechen.



    Genau so ist es!


    Ich benutze Vorderradfelgen von gängigen Enduros. Da geht eigentlich alles irgendwie...


    Also alles japanische auf jeden Fall...

    Zitat

    Original von Hellrat
    Dachte immer Pulvern wäre Stand der Dinge ?


    Das dachten wir alle mal. Unterm Strich ist das aber ein zu dicker und zu plastikartiger Überzug. Du kannst das in etwa mit der Wachshülle um einen "Babybel"- Käse vergleichen. Alle, die jetzt einen in den 80ern beschichteten Rahmen wieder herrichten müssen, haben erhebliche Probleme dabei. Eine angescheuerte oder abgeschabte Lackierung kann man mit Lack und Pinsel schnell wieder instandsetzen. Das geht bei Plastiküberzug nicht so gut.


    Man muss es halt abwägen...

    Wir alle haben ja in den 80ern die neue Welle des Strahlen und Kunststoffbeschichtens (später dann auch mit Verzinkung im Zwischenschritt) mitgemacht, doch mittlerweile habe ich sehr viel gesehen und bin von dieser Praktik nicht mehr überzeugt. Auch in der Firma verwenden wir für Rahmen und Rahmenteile ausschließlich hochwertige Lackierungen konventioneller Art, ausgeführt vom Fachbetrieb. Hauptargument ist die Adhäsion des Lacks auf dem Rahmen. Beschichtungen halten oft (wenn nicht gut ausgeführt) in weiten Bereichen nur durch Kohäsion. Darunter gibt es kein Halten...

    Zitat

    Original von north
    Ja irgendwas Italienisches nach meiner Recherche, ich werde am WE mal bei gehen und den Vorfall ausbauen, evtl. weiß ich dann mehr.


    Benelli Nabe mit Morini Trommel evtl.


    Beste Grüße
    Martin


    Müsste beides Grimeca sein. Sowas haben die nicht selbst gebaut...

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