Die ganze Aktion hat mich drei lange Abende gekostet. Und wenn ich lang sage, dann meine ich das auch.
Es braucht aus meiner Sicht Geduld, Fingerspitzengefühl und Erfahrung, um ein funktionierendes Ergebnis zu erzielen.
Das Lager soll nicht zusammengedrückt werden, denn dann klemmt es. Die seitliche Führung darf so gut wie gar nicht angetastet werden. Man muß symmetrisch von der Trennfuge in die Tiefe arbeiten. Man sollte mMn in der Lage sein, ein Tragbild zu beurteilen.
Ich habe etwas untermaßig bearbeitet, weil ich die Lage so einschätze, daß überstehende Spanspitzen durch den Einbau noch etwas plattgedrückt werden. Und ein wenig Vorspannung darf schon sein. Ängstliche könnten zur Sicherheit noch eine Essenz 638 hinzugeben :). Wenn man aus Versehen "zu groß" geschliffen hat und es noch im vertretbaren Rahmen ist, kann man tatsächlich mit 638 nachhelfen.
Zugegeben, es war viel Aufwand und professionell ist anders, aber ich vertraue auf meine Arbeit und habe den Zylinderkopf "gerettet". Mit 46,97 +/- 0.01 liege ich im Mittel 0.02 bis 0.025 unterhalb des Durchmessers der Nockenwellenlager.
Ich habe zufällig noch den Innenmikrometer herumliegen und im montierten Zustand mit 2mkp vorgespanntem Khg und Kopf die Lagerbohrung mit der Nut am Steuerkettenschacht gemessen.
Etwas ganz Wichtiges zum Schluß: Reinigen der bearbeiteten Teile. Jeder besch... Mikrokrümel, der nicht weggewischt wird, ist die kausale Begründung für spätere Herzattacken. Der Hans sagt es immer wieder: man kann da nicht gründlich genug sein!
Und ich meine nicht die Aluspäne, sondern die Korundpartikel vom Schmirgelleinen.
Ich hoffe, ich konnte in der langen Winterpause etwas Kurzweil bieten.