Nochmal Grundsätzliches zu diesen Lagern:
- der Zapfen sollte, wie Hans schon geschrieben hat, ca. 5 Tausendstel im Plus sein. Lt. SKF-Empfehlung wäre die Passung auf den Nockenwellenzapfen 25k5, also 25.002 bis 25.011mm.
- ein C3 Lager der Größe 6005 hat etwa 0.008mm mehr Lagerluft als ein Normallager, welches in dieser Größenordnung etwa 0.005-0.018mm Lagerluft hat
- durch Nitrieren von Nockenwellen können deren Zapfen um bis zu 0.020mm wachsen, also auf bis zu 25.020 oder in absoluten Grenzfall 25.030mm
Was kann passieren?
Wenn man also ein Normallager hernimmt und auf einen unbearbeiteten nitrierten Zapfen hämmert, kann die Lagerluft durch das zwangsläufige Ausdehnen des Innenringes stark reduziert werden - im Extremfall zu Null! Die Lebenszeit des Lagers wird eingeschränkt.
Wie mach ich`s richtig?
Wenn möglich, Zapfen mit Mikrometerbügel vermessen (lassen) und wenn erforderlich, möglichst zylindrisch nachschleifen, z.B. von Hand mit textilem Schmirgelleinen. In Ermangelung eines Meßinstruments kann man auch solange gefühlvoll schleifen, bis das Lager leicht "anschnäbelt".
Dann mit delta t von 40-50°C (z.B. mit Haarfön erwärmen) das warme Lager auf den Zapfen schieben.
Sollte das Lager im kalten Zustand von Hand abziehbar sein, kann es zur Not mit Lagerkleber oder Loctite 638 gesichert werden.
Dazwischen gibt es alle möglichen Spielarten, die mehr oder weniger gut funktionieren.
Meine Empfehlung: auf jeden Fall C3-Lager verwenden.
Ähnliches gilt für alle Lagermontagen, natürlich je nach anwendungsspezifischen Anforderungen.
LG
XTheo