Wie ich letztens schon geschrieben hatte, will ich meine SR, die zuletzt durch Wintereinsätze stark gelitten hatte wieder instand setzen. Erste Arbeiten sind, leider immer wieder unterbrochen, im Gange.
Angefangen wurde mit dem vorderen Teil der Maschine, weil der mich so traurig anguckte.
Bild 1
Das Lenkkopflager sollte schon seit langem gewechselt werden. Die Gelegenheit war günstig. Weil die Schalen der Kegelrollenlager schwer demontierbar sind, habe ich mit dem Dremel Material beidseitig unter dem Lagersitz ausgeschliffen. Hier kann später ein Werkzeug angesetzt werden. Schließlich soll die Rüttelplatte ja noch laaaaaaaange gefahren werden.
Bild 2
Die Gabelholme sind ein eigenes Thema. Ich muß zu meiner Schande gestehen, das ich das Öl noch nie gewechselt habe und da ich die Maschine vor 10 Jahren in neuwertigem Zustand gekauft habe, ist wohl noch japanisches Öl in den Holmen. Asche auf mein Haupt. Um in beide Holme die gleiche Menge Öl zu bekommen, benutze ich eine digitale Küchenwaage. Die Ölmenge für den ersten Holm wird in einem geeigneten Gefäß mit Maßteilung möglichst genau eingefüllt. Dann stelle ich das Gefäß auf die Waage und kann später anhand der Anzeige die Menge für den zweiten Holm einfüllen.
Natürlich war die Batterie der Waage leer, deshalb muß der Ölwechsel noch warten. Aber da gibt es noch eine Hürde: der erste Stopfen ging nach anfänglichen Hindernissen mit einem satten Knack auf. Der zweite versagt auch mit 2 Helfern allen Versuchen. Wie eine beleidigte Miesmuschel bleibt er trotz Kriechöl, leichten Schlägen, Wärmeeinwirkung und meterlangen Verlängerungen verstockt. Das Standrohr hat sich in den fest angezogenen Klemmfäusten der Gabelbrücke gedreht!
Jetzt ist der Holm für die nächsten Tage im Schraubstock (natürlich geschützt) eingespannt und wird regelmäßig mit Kriechöl berieselt. Für die Wiedermontage habe ich bei Ebay übrigens feine Stopfen mit Außensechskant und Öffnung zum Öleinfüllen gekauft. Die Teile sind sauber gearbeitet und wurden inzwischen poliert.
Weil es an der Gabel mit der technischen Pflege erstmal nix wird, habe ich mich auf die Optik konzentriert. Schon lange haben mich die beiden unnützen Augen am rechten Holm geärgert. Jetzt war ihre Zeit gekommen, sie wurden abgesägt. Die unschönen Grate längs der Tauchrohre wurden verputzt. So sehen die Gabeln schon weit besser aus. Anschließend sollten beide Tauchrohre eigentlich schwarz lackiert werden. Die Naben sollen auch nächsten Winter in Schwarz glänzen, da passen die Holme dann ganz gut dazu.
Nur war keine Sprühdose mit ausreichendem Inhalt aufzutreiben. Der Teilekauf für die SR hat mein Konto ziemlich malträtiert, da ist auch mit Neukaufen zur Zeit Essig. Zum Glück haben wir aber eine Poliermschine zur alternativen Auffrischung:
Bild 3
Das zweite Tauchrohr ist inzwischen auch blank.
Zwischenzeitlich habe ich auch der Sitzbank ein neues Outfit spendiert. Der Originalbezug war großflächig gerissen und nur notdürftig zugetapet. Obwohl die SR seit anderthalb Jahren trocken steht, war der Schaumstoff noch feucht. Unglaublich, wie lange sich die Feuchtigkeit hält.
Weil der neue Bezug genäht ist, habe ich zwischen Bezug und Schaumstoff stabile Folie eingearbeitet. Ich hoffe, das hält dicht.
Bild 4
Jetzt ist aber erstmal wieder Pause. Am Gespann löst sich das Profil des Hinterreifens nach 1.500 km und bei der Suzuki meiner Holden wollte ich "nur mal eben" einen Simmering im Motordeckel wechseln. Beim Ölablassen stellte ich fest, das irgendein VB das Gewinde in der Ölwanne repariert hat. Scheinbar aber nicht richtig, denn der Gewindeeinsatz liegt jetzt in der Ölwanne! Um die abzuschrauben muß die Auspuffanlage ab. Die Krümmerstehbolzen werden nach 14 Jahren bestimmt mit Freuden abgehen. So oder so.