Es kommen immer mehr Überraschungen.
Habe erst noch den kurzen M10 Stehbolzen ausgedreht. Die beiden M8 Stehbolzen wollten nicht raus. Und bevor ich mir damit ein Problem einhandele habe ich zunächst den Zylinder demontiert. Die bekomme ich vermutlich später mit der Schraubstockmethode demontiert.
Als ich den Kolben gezogen habe, habe ich nicht schlecht gestaunt. Der obere Kolbenring ist in viele Teile zerbrochen und die Nut im Kolben teilweise erheblich aufgeweitet. Der untere Kolbenring war an den darüber liegenden aufgeweiteten Stellen eingeklemmt und ließ sich nur schwer demontieren. Der Kolbenbolzen war auf der Lima-Seite mit einem seltsamen „Sicherungsring“ gesichert. Der Kolben hat einen Durchmesser von 87,9mm (~ 4.Übergröße). Und er ist im Vergleich zu einem Originalkolben (den mir ein Freund geschenkt hat) erheblich höher (hochverdichtend) . Ich habe die beiden mal auf einen Kolbenbolzen gesteckt. Kein Wunder, dass ich immer Probleme mit Klingeln hatte.
Ich habe die Einzelteile des zerbrochenen Kolbenrings auf den nicht zerbrochenen gelegt. Den ganzen Umfang habe ich nicht zusammen bekommen. Evtl. ist mir bei der Demontage etwas ins Kurbelgehäuse gefallen. Zu sehen ist nichts. Ich werde danach suchen. Mit einem Magnet?
Die kleinen Bruchstücke des Kolbenrings haben rund verschliffene Kanten an allen 4 Seiten. Evtl. haben die sich in der Nut sogar gedreht.
Verwunderlich, dass der Motor bis zum Sterben der Zylinderkopfdichtung eigentlich gut lief. Und einen bedenklichen Ölverbrauch hatte ich auch nicht.
Ich habe das Motorrad von über 5 Jahren für wirklich ganz kleines Geld gekauft. Historie unbekannt. Da waren echte Murkser am Werk.
Die Kipphebelwellen haben kein Spiel im Zylinderkopfdeckel.
Gruß Klaus