Zündkerzengewinde

  • die Frage gehört zwar eigentlich nicht wirklich in dieses Forum, aber ich bin mir sicher, dass ihr mir trotzdem helfen werdet :)
    Ich suche gerade eine kleine Enduro. Entweder eine XT 250, eine XL 250 oder eine KL 250.
    Letzteres habe ich jetzt gefunden. Sie steht insgesamt gut da, und läuft, laut Verkäufer, hervorragend. Leider sind die ersten Gänge des Kerzengewindes hinüber, weil der Verkäufer die Kerze leicht schief eingedreht hat. Er ist nicht mehr der Jüngste und sieht nicht mehr gut ...
    Nun zu meiner Frage: Bekommt man das Gewinde mit einegebautem Kopf wieder hin? Oder muss der Kopf ganz runter, weil ansonsten Späne in den Zylinder fallen?
    Der Verkäufer bringt das Moped morgen zu seinem Schrauber. Mich würde trotzdem interessiern, ob man ein Gewinde ohne Einsatz instandsetzten kann, wenn nur der Anfang hinüber ist.

  • Ja, also...Klar geht das. Haben wir bei unseren Mopeds auch immer so gemacht: Lappen in Öl getunkt, dann in den Auslaß und dass gaaaanz vorsichtig mit der Feile. Dann Lappen wieder raus und alles war super. Moped war dann sau schnell und der Motor war auch super. Alles easy!


    Das war aber damals. Da hatten wir eben noch nicht so viel Ahnung, aber sehr viel Meinung.


    Heute: Richtig machen. Dem Alten die Kosten für ein neues Gewinde um die Ohren hauen (natürlich Werkstattpreise!); das Möp günstig mitnehmen und den Kopf in aller Ruhe zu Hause richtig und ohne Spähne im Brennraum reparieren. Ist keine Raketentechnik.


    Ich hätte kein Vertrauen in eine Werkstatt, die ich nicht kenne.....

  • Wenn nur der Ansatz vernudelt ist, kann man das entweder mit der Gewindefeile, oder mit einem speziellen aus einer alten Zündkerze gebauten Werkzeug retten, das man ins Kerzenloch steckt, ins Gewinde aufspreizt und beim Rausschrauben das Gewinde wieder in Form drückt/schabt.


    Gruß
    Hans

  • klar, ich bin in jedem Fall auch Team richtig reparieren. Das Ding ist nur, wenn ich jetzt den Kopf abnehme, muss ich wahrscheinlich auch die Fußdichtung wechseln, oder seh ich das falsch?


    Das Moped ist die Basis für ein Scrambler- Projekt, das ich im Winter realisieren möchte. Ich würde aber auch gerne jetzt ein bisschen damit ins Gelände, und zwar ohne viel zu tun.


    Kann zufällig jemand von euch ein Reperaturset empfehlen?

  • Moin,


    ich habe als Jugendlicher auch schon bei einen D-Kadett, ein Kerzengewinde mit ner Buchse versehen. Wie schon geschrieben: Kolben runter, Lappen rein, und dann den Gewindeschneider für die Buchse mit viel Fett nach jeweils einer 1/4 tel Umdrehung rausgeschraubt, die Späne abgewischt neu gefettet und weiter geschnitten. Danach Augesaugt und Lappen wieder rausgepult (er wurde beim aussaugen des Kerzenlochs ja fast schon mit entfernt, war daher wieder gut greifbar) Ob der kleine Lappen eine gute Idee war oder eine schlechte (ob er einen fallenden Span aufgefangen hat, oder als letztes eher einen Span von der Gewindescheiderspitze gewischt hat) habe ich nie weiter verfolgt. Das Ding lief wieder viele Jahre. Nur die neue Buchse hatte sich nicht so verprassen lassen wie erwartet, kam bei jedem Kerzenwechsel mit raus und musste dann auf die neue Kerze gedreht werden, bevor ich sie einsetzen konnte. Aber damit konnte ich leben…


    Wenn bei der Kawa allerdings wirklich nur die ersten Gänge kaputt sind, würde ich fast meinen, dass man davon ausgehen kann, dass man das auch getrost so lassen kann, da ein Kerzengewinde oftmals sehr lang ist und genügend Gewinde geblieben sein müsste. Ist halt die Frage, wie fummelig das nun ist die Kerze ins „richtige“ Gewinde einzuschrauben…


    viele Grüße,
    Oliver


    PS. sei beim „Preisdrücken“ nicht unfair und versuche irgendwelche Werkstattkosten gegen zu rechnen…

  • Das mit dem "gegenrechnen" wird eh nicht funktionieren, denn das Moped mitnehen und noch ein paar hundert Euro dazu mitzunehmen, wird nicht gehen.

  • Zitat

    Original von JoeBar
    (...)
    Kolben runter, Lappen rein
    (...)


    nach Lappen rein den Kolben hoch drehen und mit schön viel Fett den Zwischenraum zwischen Lappen und Lochunterseite auffüllen.
    Im Fett bleiben dann auch die kleinsten Späne hängen.
    Das muss nur SEHR SORFÄLLTIG am Ende rausgepopelt werden, bevor der Lappen gezogen wird. Den Lappen durch das Zündkerzenloch reinstopfen und rauszuziehen. Dafür muss der Lappenschnipsel vorher richtig zugeschnitten werden!

    Grüße
    Paparenke
    ----------------
    und weiß der Bauer keinen Rat, dann nimmt er einfach ein Stück Draht

    2 Mal editiert, zuletzt von Paparenke ()

  • Moin,


    ich wollte dass die Späne direkt am Schneider hängen bleiben und nicht irgendwo zwischen Kolben und Kopf kleben bleiben, daher hat bei mir nur der Schneider Fett bekommen. (immer wieder nach kurzem Schnitt rausgedreht und gesäubert). Den Rest hatte ich versucht möglichst trocken zu halten (bzw. nicht extra gefettet), damit ich reingefallenes absaugen kann. Der Lappen war als Schutz, falls doch noch ein Span runterfällt, damit dieser nicht ganz in den Brennraum fällt. Die Späne also oben im Brennraum mit Fett sammeln und festhalten zu wollen, war nicht mein Plan. Übers Kerzengewinde Späne dann einzeln rauspulen ging durch die Enge dort eh nicht. Ich hatte kurz drüber nachgedacht, den Motor ein klein wenig weiterzudrehen (nur Auslass geöffnet) und als allerletztes noch mit Druckluft reinzugehen aber irgendwie hatte ich es dann gelassen, da auch der Meister der damaligen Selbsthilfewerkstatt, der meine Aktion beobachet hatte, das für übertrieben hielt...


    Auch war ich der Meinung, dass der Gewindeschneider ganz schön weit in den Brennraum reinschaut wenn man vollständig schneidet. Daher wollte ich den Kolben und Ventile eher aus dem Weg (und damit geschlossen&unten) haben. Keine Ahnung, ob es inzwischen Gewindeschneider gibt, die direkt am ersten Gang schon soweit schneiden, dass dieser dann nicht weit über das Gewindeende hinausschauen braucht...


    So hat halt jeder "seine erprobte" Vorgehensweise. Der Kadett ist damit 3 Jahre gelaufen. Dann bekam er ein ernsthaftes Rostproblem...


    viele Grüße,
    Oliver

  • Ich wollte eigentlich nach soviel "Senf" nicht auch noch meinen hier dazu geben.


    Am Ende bleibt eh nur wieder wie so oft ein Kopfschütteln......


    Es wird davon ausgegangen, dass das Gewinde wirklich unbrauchbar defekt ist.
    Einen etwas angegangenen oberen Gewindegang kann man selbverständlich von außen mit dem richtigen Werkzeug nachschneiden ( siehe obige Ausführungen meiner Vorredner)


    Im Falle eines neu einzubringenden Gewindes mit Rep-Buchse gilt folgendes:


    Punk t1: Eine Reparatur an einem Gerät, welches man hinterher guten Gewissens nutzen möchte läßt man nicht von einem unbekannten zu einer unbekannten Werkstatt oder einem "Kumpel" zur Erbringen einer fragwürdigen
    Dienstleistung verbringen, um dem Verkäufer oder vermeintlich sich selber Geld und/oder Arbeit zu ersparen. Das geht in den meisten Fällen schief, birgt aber zumindest immer ein erhöhtes Risiko für den Käufer.


    Punkt 2: Im Notfall auf Reisen oder wie ich sage, wenn die Taliban (früher warn´s die Russen ) hinter mir her sind, dann kann man solche Operationen von Außen natürlich mit der nötigen Sorgfalt aber auch mit gutem Werkzeug machen. Das ist aber grundsätzlich (und schon gar nicht bei so einem kleinen, handlichen Einzylinder) der fachmännisch, richtige Weg. Warum? Weil das so ist! Wer hier noch mehr Erläuterungen braucht, der sollte sowieso keine Hand an einen Motor legen.


    Punkt 3.: Faulheit ist selten clever. Aber die Hauptursache für Pfuscherei. Und davor möchte ich auf diese zugegeben arrogante Art ausdrücklich warnen.
    Und im konkreten Fall ist es natürlich ganz alleine Sache des Fragestellers und geht mich überhaupt nichts an. also bitte nichts für Ungut.



    Ich wünsche gutes Gelingen und viel Glück
    Gruß und Blues vom Kuntzinger


    PS.: Maschinen sind nicht wie Menschen. Maschinen brauchen Liebe!

  • Zitat

    Original von JoeBar
    (...) noch mit Druckluft reinzugehen (...)


    DAS gibt quer durch die Werkstatt 'nen Hammer ins Kreutz! :402:
    Genauso wie das "Saubermachen" von Drehbank usw. mit Druckluft.


    Späne werden dabei so richtig schön in Ritzen und Ecken gepustet, wo sie sich dann festkanten.

    Grüße
    Paparenke
    ----------------
    und weiß der Bauer keinen Rat, dann nimmt er einfach ein Stück Draht

  • Zitat

    Original von JoeBar
    Keine Ahnung, ob es inzwischen Gewindeschneider gibt, die direkt am ersten Gang
    schon soweit schneiden, dass dieser dann nicht weit über das Gewindeende
    hinausschauen braucht...


    Gibt es nicht (weil die Zähne bzw. der Bohrer die Schnittkraft nicht ertragen würde),
    aber kann man sich natürlich zum Nachschneiden auf Grund sowas selber machen
    (Anschnitt wegschleifen). Aber das ist ja in diesem Fall nicht nötig, mit dem Motor
    im Verdichtungstakt ist da ja mehr als reichlich Platz ...


    Ansonsten ist in jeder professionellen Werkstatt Druckluft das Mittel der Wahl zur
    Entfernung von Spänen.


    Gruß
    Sven

  • Zitat

    Original von sven
    Ansonsten ist in jeder professionellen Werkstatt Druckluft das Mittel der Wahl zur
    Entfernung von Spänen.


    Aber nicht bei Maschinen!
    ... auch auf die Gefahr hin, als penetranter Besserwisser einsortiert zu werden

    Grüße
    Paparenke
    ----------------
    und weiß der Bauer keinen Rat, dann nimmt er einfach ein Stück Draht

  • Auf Maschinen die im Alter >50 sind, (oder bei Billigmaschinen aus Fernost) ist Druckluft zum Putzen tunlichst zu vermeiden. Modernere Maschinen arbeiten teilweise selbst mit Druckluft um sich zu reinigen, und sind deshalb von den Führungsabdichtungen drauf ausgelegt.
    Gruß
    Hans

  • Ich hab in so einem Fall schon mal Saugluft verwendet, durchs Zündkerzenloch. Dann zur Beruhigung mit dem Motorendoskop nachkontrollieren ...


    Gryße!
    Andreas, der motorang

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

  • Zitat

    Original von motorang
    Ich hab in so einem Fall schon mal Saugluft verwendet, durchs Zündkerzenloch. Dann zur Beruhigung mit dem Motorendoskop nachkontrollieren ...


    Gryße!
    Andreas, der motorang


    Wollt ich gerade sagen: Gewindescheider und starker Staubsauger...dabei Auslass auf Durchzug stellen....dann werden Späne direkt abgesaugt...


    Peter

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  • Karl

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    ...nur die ami-2j2 hatten meines wissens scheibe, die japan-2j2 nicht.
    und nein, ich hätte die auch nicht gekauft, gute entscheidung bei so viel unwägbarkeiten.
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  • Martin M

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  • MartinB

    Hat eine Antwort im Thema Servus aus der Oberpfalz verfasst.
    Beitrag
    […]

    War wirklich so. Wäre mir dann zu riskant für den Preis gewesen.

    Deshalb wird es die aus dem Forum :)
  • Logu69

    Hat eine Antwort im Thema Minton verfasst.
    Beitrag

    Asche auf mein Haupt Mambu Asche auf mein Haupt.

    Ich war da vorhin ziemlich falsch. Als Cutaway bezeichnen man den Konischen Teil auf der Luftfilterseite ( wie die Kerbe die man
    bei Bäume fällen raus schneidet )
    Es gibt sogar ( für andere Vergaser )…
  • Hiha

    Beitrag
    Es muss halt sinnvollerweise eine Enumakette dazu gekauft werden.
    Gruß
    Hans
  • guzzimatz

    Beitrag
    Das Schraubschloss ist ja im Prinzip ähnlich wie vernietet. ich würde so ein Teil bedenkenlos einsetzen.

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