Die Tour 2002 unserer IG-Hannover führte uns über Pfingsten in das Sauerland.
Als Unterkunft wählten wir den sehr schön gelegenen Berggasthof Kemper, auch als Biker-Treff „bei Dieter auf der Alm“ bekannt. Dieser liegt auf einer Bergkuppe nahe dem Flugplatz von Brilon. Dort kann in Betten- oder Matratzenlagern, in Einzel- und Doppelzimmern oder im eigenen Zelt auf einer großen Wiese genächtigt werden. Preise je nach Quartier 10-23 EUR pro Nacht incl. Frühstück.
Die Ansprüche an Service, Bewirtung, Komfort, Verpflegung und Sauberkeit sollten aber sehr bescheiden sein, sonst droht Enttäuschung 
. Am ärgerlichsten dabei war, dass der hauseigene Flyer in dieser Hinsicht erheblich mehr versprochen hat, als der Wirt hinterher bieten konnte. Auch wenn die Preise zunächst human aussehen, das Preis-Leistungsverhältnis stimmte nach unsere Einschätzung nicht.
Wir wollen dem Wirt dabei aber nicht unterstellen, dass er vorsätzlich Abzocke betreibt. Immerhin ist er bemüht, für die spezielle Kundengruppe „Biker“ etwas zu bieten und das Grundkonzept mit Gruppenquartieren, Zeltplatz und rustikalem Drumherum stimmt. Auch die vorhandenen sanitären Anlagen im Gasthof sind zwar nicht üppig, aber prinzipiell OK. Offensichtlich ist es ein Personalproblem, das diese nicht immer sauber waren und in den Zimmern z.B. überhaupt kein Service stattfand. Da könnte man insgesamt mehr draus machen. Gleiches gilt für die Verpflegung 
, denn auch unter Bikern gibt es Menschen, die sich zum Frühstück mehr als ein auf Papptellern portioniertes Sparmenü wünschen.
Zu seiner Entschuldigung kann man vielleicht anführen, dass das Geschäft mit Bikern extrem saison- und wetterabhängig ist und unter dem Strich vielleicht wirklich nicht viel übrigbleibt, wenn man mit den unregelmäßigen Einnahmen die laufenden Kosten decken muss. Aber mit unzufriedenen Gästen, die nicht wiederkommen, wird sich das Problem auch nicht lösen. Also Dieter, künftig ein bisschen mehr Pep und Service, dann kommen wir gerne wieder!
Als Motorrad-Revier für Nordlichter ist das Sauerland aber ansonsten ein guter Tipp 
, da die Anreise z.B. von Hannover aus locker in 3-4 Stunden zu schaffen ist. Die Gegend ist für Bewohner der norddeutschen Tiefebene schon sehr reizvoll und auf den meisten Strecken waren in der recht dünn besiedelten Region selbst am Pfingstwochenende überwiegend Motorräder unterwegs. Eine gute Gelegenheit, die Reifen mal wieder rund zu fahren.
Noch eine Warnung 
: Den Bereich der Möhne-Talsperre sollte man weiträumig umfahren sofern sein Moped nicht 100% legal ist. Der dortige Cop hat offensichtlich nur die Aufgabe der Überwachung des Motorradverkehrs und verfügt über erstaunliches Fachwissen! Während sich jeder durchschnittliche Dorfbüttel mit für ihn verdächtigen Zubehör- oder Eigenbauteilen aufgehalten hätte, wusste dieser Spezi verdammt genau, wonach er suchen musste. Und wenn er gewollt hätte, wären da noch andere Dinge ans Licht gekommen als offene, nicht eingetragene Ansaugstutzen. Aber 80 € Staatseinnahme in 15 Minuten haben ihm gottlob gereicht...
