Mahlzeit!
Eingedenk der geballten Kompetenz in diesem Forum ausgerüstet mit Werkstatt, Fräse und diversem Halbzeug was man sich passend machen kann, winke ich mal vom anderen Ende. Soll heißen: An die drei Mutlosen die hier noch übrig sind, keine Panik. An die geballte Kompetenz: Respekt, so will ich auch tun können. Später mal
Ich hatte hier seit circa nem Jahr den Wellendichtring für hinters Ritzel und die AirCut-Membran liegen. Wer mein Möpp kennt weiß: Sie ist ein Patinosum erster Kajüte
Letzte Woche flog mir Knete zu, also neue Räder und Reifen organisieren, basteln und ab zum Tüv. Über den Wellendichtring ist schon viel geschrieben worden, unter anderem daß er nicht zerstörungsfrei herauszubekommen wäre, und daß es dauern kann. Richtig:
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Die Sau saß so fest, daß es mir die Zange vom Leatherman verzogen hat. Nein, hier liegen keine Abzieher rum. Die anderen Zangen haben nicht gefasst, genausowenig die vielbeschworenen Spaxe. Und wenn man WEDER die WELLE noch das GEHÄUSE als Abstützung bzw. Hebelpunkt nimmt, braucht man Zeit. Ehrlich. Nicht aufgeben, nur am Ring selber rumprokeln, und die losgerissenen Gummiteile sorgfältig rausholen. Irgendwann seid Ihr an den Blechringen dran. Wenn die verbogen oder durchgebissen werden, wird das Phragma pragmatisch und gibt auf, d.h. es verliert die Spannung. Dann geht's. Vergesst den O-Ring unter der Hülse nicht, der ist allerdings wirklich banal, eher eine Art Dessert nach dem Hauptgang.
Beim Einsetzen des neuen Wellendichtringes die Füßchen nach innen, und in Ermangelung einer Mördernuß Stück für Stück rundum mit einem Durchschlag eintreiben. Das steht aber auch schon woanders. Danke für den Tip
Prima, die ölige Leckage ist beseitigt. Nu muß ich wieder Ketten fetten...
Bleibt noch die am Versager, genauer am AirCut-Ventil.
Wenn sie so
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aussieht stehen die Chancen gut für Rissigkeit und in meinem Fall für mehr Aussetzer als Zündungen jenseits der 100 Km/h. Den Südheiden wird folgendes aus dem letzten Jahr ein Begriff sein:
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Für den Weg nach Hause nehme man ein Stück Tetrapack und säbele die Form der Membran nach. Das Ding kommt dann zwischen Deckel und Membran, fertig. Sprit und Luft gehen wieder ihrer Wege. Nicht ganz so gut zu sehen: Feder und Membran machen aus der Fläche ein Formteil mit deutlichen Markierungen, dat is also nix für die Ewigkeit!
Das gleiche gilt latürnich auch für die Membran selbst, wie man hier sehen kann:
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Oben links die geformte alte, rechts die jungfräuliche. Schräubchen, Scheibchen und Co. werden von alt auf neu umgesteckt, also nach dem Ausbau nicht gleich alles in die Tonne werfen
So darf es aussehen, wenn alles übertragen wurde:
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Am Versager selber klebt nu noch eine Dichtung, die dankenswerterweise mit der Membran neu geliefert wurde. Also runter damit, Dichtflächen saubergemacht und druff mit der Hübschen. Beim zusammenschrauben gibt sich die Membran an den Kanten etwas wellig. Das darf sie auch, da soll ja was schwingen. Wenn alles festgezogen ist muß sie latürnich flach und ohne Knicke liegen, das tut sie aber von alleine.
Nu freut man sich weil hat fertig, ärgert sich weil der Tüv just nu dicht, trinkt ein Bierchen und fährt am nächsten Tag hin. Und dann in die Südheide
Also, an alle maximalbedaumten: ran an die Schlüssel, ran an die Schüssel! Nix is lustiger, als nach ~600km ein nicht siffendes / nicht aussetzendes Gefährt abzustellen und zu sagen: Hah!
Das mußte mal raus.
Grüße,
nig
Is übrigens exemplarisch zu verstehen. Andere Möps, andere Sorgen. Und? Ran!