Hinterradschwinge

  • Hallo Leute,


    bei meiner 83er SR wurde mangels Schmiernippel noch nie die Hinterradschwinge abgeschmiert. Joe und Stephan haben mir bereits zu verstehen gegeben, daß ich mir deswegen Sorgen machen sollte.


    Meine Fragen ans Forum:
    1. Was kann eigentlich schlimmstenfalls passieren, wenn man nicht abschmiert?
    2. Da ich lieber fahre als schraube und auch nicht der begnadete Schrauber bin, kann mir jemand eine Werkstatt oder einen Schrauber im Rhein-Main-Gebiet empfehlen, der für einen fairen Preis meine Schwinge ausbaut und mit einem Schmiernippel versieht? Kann ruhig auch etwas weiter weg sein, hauptsache der Job wird ordentlich erledigt. Vielen Dank schonmal im voraus.


    Bieni aus Wiesbaden

  • Hallo Bieni.


    zu 1) das schlimmste was passieren kann ist, daß Deine Schwingenlager an der Schwingenachse festrotten und du diese dann nicht mehr aubauen kannst (haben wir mal bei einer XV750SE gehabt, ist 'ne scheiß Arbeit).


    zu 2) Keine Ahnung, wer Dir sowas machen könnte, ich persönlich würde es bei meiner selber versuchen, wobei ich mir weder die gewünschte Position genau angesehen habe, noch weis, ob meine 86er bereits mit dem Nippel ausgesattet ist (beim Boardwerkzeug, ist auf alle Fälle ein benutzer Nippel dabei).
    Entweder, wenn die Schwinge genug Material bietet: Loch bohren, Gewinde reinschneiden, Nippel drauf, oder wenn eben nicht: Loch bohren, Mutter drauf schweissen, Nippel drauf.


    gruß,
    JoeBar

  • Hallo Bieni,
    Kauf dir mal die Reparatur-Anleitung von "Bucheli". Da steht genau drin wie du die Schwinge und das Hinterrad rausbekommst. Ist wesentlich einfacher als du dir das vorstellst. Gibt nur dreckige Finger wegen der Kette und so. Habe das ganze erst vor ein paar Tagen auch zum ersten mal gemacht, ohne Probleme. Brauchst allerdings ein minimal Aufgebot an Werkzeug. Maulschlüsselsatz, Hammer...etc. und ab dafür... Wenns nicht klappt kannste immer noch inne Werkstatt.

  • Hallo Bieni,


    wenn sich hier keiner findet, der Dir helfen kann, und Du Dich nicht selbst rantraust, komm zur Mindener Party, dann nehmen wir die Schwinge da mal raus (wenns denn geht).


    Ein Schmiernippel muss nicht dran sein, hilft bei den alten SR´s auch nicht so sehr.
    Wenn Du einmal im Jahr die Achse rausnimmst und abschmierst reicht das auch.


    Gruss


    Stephan

  • Hallo Bieni!
    Ich habe sowas zwar auch noch nie gemacht,schraube aber gerne,und mit Hilfe vun Bucheli und Forum müsste ich es hinkriegen. ;)
    Also, wenn du willst, ich bin nach dem 29.05 aus dem Urlaub zurück
    Gruss Hauni 8)

    wer keine antwort kennt, sollte wenigstens Verwirrung stiften

  • Hallo,


    Wie gesagt, die Schwingachse kann festrotten und das Ganze geht dann eine unangenehm feste Verbindung ein. Um festzustellen, wie die Sache steht, muß man aber natürlich nicht die Schwinge ausbauen. Erstmal die Muttern lose drehen und schauen, ob sich die Achse hin und her bewegen läßt (geht natürlich nicht unbedingt per Hand; Holz unterlegen und sachte mit dem Hammer draufschlagen). Wenn sich dann was rührt hast Du schonmal eine Sorge weniger.
    Ich hab' auch keinen Schmiernippel drin, habe aber sehr gute Erfahrung mit graphitiertem Fett gemacht. Damit flutscht die Sache auch nach längerer Zeit wie von selbst. OK, n' Schmiernippel is' natürlich besser vor allem, weil man von außen ran kann, ohne was zerlegen zu müssen.


    Gruß


    Jürn

  • Hallo .Ich versteh´nicht ganz,was meint ihr mit "Schmiernippel Dran?
    Ich habe auch einen Schmiernippel im Bordwerkzeug.Zum Abschmieren der Schwinge muß ich ihn wechselseitig in die Schwingenachse einschrauben.(Natürlich vorher die beiden Sechskantschräubchen entfernen),
    Ist das bei euch nicht so?
    Gruß Harald

  • Nö... das is nur bei der 48t. Die orginale 2J4 hat ne vollmaterial Schwingenachse. Da is nich mit schmieren.


    MfG Alex

  • Hallo Alex.
    Dann würde ich aber schleunigst umrüsten!
    Beim Ein-und Ausbau leiden die Lager mehr als das Schmieren ihnen gut tut! Die äußeren Drucklager kosten original(was anderes kommt für mich eh nicht in Frage zwecks Qualität)60 Euro das Stück beim Yam Händler.
    Gruß Harald

  • Ne Du man soll ja nich die Lager ausbauen. man muß nur die Wälzstange der Nadellager rauszeihen und da dann neues Fett rein schmieren. mit den Drucklagern hab ich was ganz besonderes gemacht. da diese ja eigentlich bei normaler benutzung ja nicht zu bruch gehen hab ich sie mit benzin ausgewaschen und in en Ölbad gelegt.
    Bei Kedo kosted übrigens en KOMPLETTES Lagerset 140DM


    MfG Alex

  • Halo Alex.Es stimmt,der komplette Lagersatz bei Kedo kostet ca 70 Euro.
    Alllerdings ist die Qualität der Lager nicht mit der Originalqualität vergleichbar,
    Die Drucklager heißen deswegen Drucklager weil sie den Axialdruck der Achsbefestigung aufnehmen müßen.
    Öl als Schmiermittel ist hier gänzlich ungeeignet.
    Übrigenss,bei jeder Demontage und Montage verändert sich die "Flucht" der Achsbefestigung in geringen Maßen.
    Die Drucklager werden also jedesmal geringfügig anders vorgespannt.
    Ein gleichbleibender Verspannungspunkt wäre hier vorteilhafter.
    Gruß Harald

  • Hi
    Das ist alles komplett richtig. Aber in anbetracht der Tatsach das wir hier über ne SR sprechen und nicht über eine technisch hoch gezüchtete Rennmaschine halte ich es für unwarscheinlich das an Teilen wie diesen armseligen und billig konstruierten "Axial Nadellagern" mit nem Blechgehäuse (was an sich ja schon en Witz is) eine der artig von dir beschriebene Präzision benötigt wird. Wenn eine solche Präzision doch von Nöten währe hätten die Herren aus Japan sicher anständige Lager mit anständigen Lagersitzen eingebaut. Ich bin mir sogar ziemlich sicher das es ausreichen würde diese Nadellager durch Gleitlager zu ersetzen. Diese könnte man sogar selber fertigen (2 mal 2 Scheiben, zwei aus Rotguß, zwei aus Stahl) Wer dran kommt könnte sogar Sinterbronze statt Rotguß nehmen.


    MfG Alex

  • Hallo Alex,
    Die Radiallager könnte man durchaus aus "Lagermetall" fertigen.
    Nadellager als Radiallager in einer Schwinge zu verwenden ist allerdings sinniger- und da haben die SR-Macher durchaus keine billige Lösung gewählt wie man anhand von anderen Marken mit Lagerbüchsen und deren Lebensdauerproblemen sieht.Nicht umsonst werden Umrüstsätze auf Nadellager für diese Fälle angeboten.


    Die Drucklager(Axiallager nach DIN 722) in der SR Schwinge sind keine "ärmliche"Konstruktion "sondern hier absolut erforderlich.
    Diese Lager werden mit dem Anziehmoment der Schwingenachse (80Nm!) belastet..Mit Gleitlager(Gleitscheiben?) wie du sie beschrieben hast wäre die Schwinge f e s t .


    Als Alternative zu den Drucklagern wären auch Kegelrollenlager-obwohl nicht für solche Zwecke konstruiert, denkbar.(Beispiel K§J Kastenschwinge)


    Allerdings dürfte man die Achse dann eben bloß soweit anziehen,bis die Kegelrollenlager gerade kein "Spiel" mehr haben,was zu dem Nachteil führt daß die Achse sich durch Lastwechselreaktionen in den "Aufnahmeaugen" des Rahmens hin-und herbewegt und diese dann allmählich ausleiern


    .Außerdem müßte für eine Konterung gesorgt werden.
    Langzeit Fazit-
    die Schwinge hat "Spiel".


    Also-Soo schlecht ist die SR-Schwingenlagerung nicht!
    Gruß Harald

  • Hi Harald.
    1. Von den Radial Nadellager habe ich nie gesprochen.


    2. Die Drucklager sind nie im Leben nach DIN 722 gefertigt. Geh doch bitte mal auf die Seite http://www.knapp-waelzlagertec…produkte/rollenlager.html und schreib dir mal die Typenbezeichnungen der DIN722 ab. dann besorg dir bitte mal en Wälzlagerkatalog und schau dir die Skizzen an und vergleiche die Maße. ein so dünnes Axialzylinderrollenlager gibt es gar nicht. Weil das kein Zylinderrollenlager ist sonder ein AXIAL Nadellager.


    3. Die 80 Nm wirken nicht komplett au die Lager. Ein Teil der Kraft geht durch die Flächenpressung und somit der Reibung der Schraubverbindung verloren, ein anderer Teil geht durch die Rahmenspannung verloren.


    4. Ich bin zwar (noch) kein Ingenieur aber man darf die Wirkung von Gleitlagern nicht unterschätzen.


    5. Bei Kegelrollenlagern ist das einstellen des Lagerspiels genau so erforderlich wie bei unseren "Drucklagern" Ich gehe da jetzt nicht näher drauf ein weil das zu lange dauern würde. Bei Interesse empfehle ich das das Servicehandbuch von SKF zu besorgen. Da steht viel Wissenswertes über Lagermontage und Lagerauswahl drin.


    Übrigens wären Kegelrollenlager an ner SR Schwinge gar nicht so schlecht dann könnte man alle anderen dort ansässigen Lager getrost vergessen.


    MfG Alex

  • Hallo Alex.
    Tja,irgendwie reden wir aneinander vorbei.Ein gewisses Maß an Wissen über Lagerarten und Einsatzmöglichkeiten mußte ich mir aufgrund meines Berufes zwangsläufig aneignen.Allerdings studiere ich nicht täglich Datenbücher über Lager.
    Als Beispiel für eine Möglichkeit wo Gleitlager eingesetzt werden können habe ich die Radiallager der SR-Schwinge genannt.(als Drucklager wären Lagerscheiben absurd s.o.)
    Die DIN Norm 722 habe ich deswegen genannt um die Funktionsweise und den Aufbau des Axialdrucklagers zu verstehen.Ob es sich wirklich um diese spezifische Ausführung handelt ist mir nicht bekannt.


    Kegelrollenlager sind keine Drucklager,d.h. ihr Lagerspiel muß ohne Druck eingestellt werden.


    Eingesetzt werden Kegelrollenlager u.a. in Lenkkopflagern bei Motorrädern oder als Radlager bei Autos mit Trommelbremse hinten.



    Die Schwingenachse soll mit 80Nm Anziehmoment montiert werden.Der Tatsächliche "Druck" den diese Schraubverbindung erzeugt ist um ein vielfaches höher nämlich um die 450Nm/mm2.(Richtwert)
    Der Rahmen mindert diesen Druck fast n i c h t wenn er richtig ausdistanziert ist.(passende Distanzscheiben gibts beim Yam Händler 1/10 mm weise.)Diesen Druck müssen die Drucklager aufnehmen.Da führt kein Weg vorbei!!


    Übrigens,durch falsch ausdistanzierte Schwingenaufnahmen gabs mal Ärger bei den 92er Modellen.Eine Rückrufaktion seites Yamaha schickte mich damals in die Werkstatt zur Kontrolle der Distanzscheiben.Schwingenachsenbrüche durch dynamische Querbelastungen waren die Folge.


    Gruß Harald

  • Hallo Harald,
    - Ich studiere auch nicht täglich Datenbücher über Lager. Aber ich hab mich mal ne Zeitlang etwas intensiver damit beschäftigt.


    -Kegelrollenlager sind Lager welche durch Paarung in X- oder O- Anordnung sehr starke Radial- als auch Axialkräfte aufnehmen können. Das Lagerspiel ist von der Wärmeausdehnung der gelagerten Welle abhängig.


    - Das die Schwingenachse nicht mit 80Nm belastet wir ist doch schon alleine darum nicht umschreibenswert da die Angabe Nm eine DREHmoment Angabe ist wir brauchen also die von dir schon genannte Kraft in Newton pro mm² oder die Gesamtkraft in Newton. (Ich hab mir das Nachrechnen mal erspart)


    - Ich ziehe hier für mich jetzt mal nen Schlußstrich weil es nichts bringt hier weiter zu diskutieren ob es geht oder nicht mit dehn Gleitlagern. Wenn ich mal so viel Zeit haben sollte es aus zu probieren werde ich mich noch mal melden.


    Vielleicht sehen wir uns mal auf irgend nem SR treffen und dann können wir ja bei ner Flasche Bier noch mal drüber reden. :)


    MfG Alex

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