Moped kaputt (Rätsel)

Zündkerze und Gewinde sind noch fit.

Wie immer, wenn man kein ganzes Stück, sondern nur ein Ersatzteil braucht, ist das im Vergleich zum Gesamtpreis völlig unverhältnismäßig teuer.
Das hatte ich ja schon beim Schwimmernadelventil feststellen müssen.

Der Schieber für den TM (ist für 36 und 40 trotz unterschiedlicher Artikelnummern doch der gleiche) hat sage und schreibe 48,25 Euro gekostet.

Eingebaut ist er (klappert natürlich; aber ich habe mich nicht getraut, die Gußführungen mit der Wasserpumpenzange zusammenzudrücken, wie das ein anderes Forumsmitglied ´mal gemacht hat).

Habe in den letzten Tagen versucht, die Ventile wieder dicht zu kriegen.

Von Hand ging nichts.
Mit dem "Schlauch-Trick" hat es auch nicht so geklappt, weil der trotz Schelle immer wieder abgeflogen ist.
Dann ist mir aufgefallen, daß mein Billigst-Stab, den ich ´mal bei Louis im Angebot für ein paar Euro gekauft habe, ja durchgehend gerade ist und auf beiden Seiten die Gummischnöpel hat. Also einen Schnöpel abgemacht; und - siehe da - der Stab paßt ins Futter meiner Billigst-Bohrmaschine.
Damit konnte ich nun erheblich besser schleifen.

Doch es half nichts. Das Einlaßventil (das ja noch besser aussah als das Auslaßventil) war nicht dichtzukriegen. Es wies auf einer Seite eine Kante auf.

Auch das Auslaßventil war nicht dichtzukriegen.
Beide Schäfte waren noch gerade (beim rollen auf einer Glasplatte). - Aber die Ventile selbst, also unten, da wo sie dichten sollen, sind sie ein klitzekleines Bißchen (man sieht das wirklich kaum) verbogen!
Damit konnte ich die natürlich trotz allen Bohrmaschinenschleifens nicht nichtkriegen. Die sind Schrott, kann ich wegwerfen.
Das wird wohl mit ein Grund für den Kompressionsverlust gewesen sein.

Trotzdem habe ich es ohne weitere finanzielle Ausgaben dicht gekriegt!:

Mein Kumpel wies mich darauf hin, daß ich es ja mit gebrauchten Ventilen versuchen könnte.
Ich hatte das erst gar nicht ernst genommen, weil ich selbst gar nicht auf die Idee gekommen wäre, das mit irgendwelchen alten gebrauchten Ventilen dicht zu kriegen.

Als Messie, der ich offiziell bin, schmeiße ich ja so gut wie nichts weg.
Und die Ventile, die ich mit meinem Kumpel ´mal in stunderlanger "Schlauchtrick"-Orgie auf meinem alten Kopf wieder dichtgekriegt hatte (beim Auslaßventil hatte die Dichtfläche nur noch aus lauter winzigen ausgebrannten Löchlein bestanden gehabt!), lagen ja noch irgendwo herum (bei dem alten Kopf hatte ich die Sitze neu fräsen lassen und neue Ventile gekauft gehabt; Nicht-Messies können nicht nachvollziehen, warum man das alte Zeug nicht wegschmeißt, sondern "sinnlos" hortet).

Da hatte ich am Einlaß mit dem kaputten Ventil nur mit grober Paste geschliffen gehabt, nachdem es vorher auch mit feiner nicht dicht war.
Ich nahm dann das alte Einlaßventil aus dem Schrank und baute es ohne vorher zu schleifen einfach ´mal probehalber ein und füllte Bremsenreiniger ´rein.
Ich wartete 5 Minuten, ich wartete 10, dann 15, schließlich 20 Minuten, - und das in keinster Weise geschliffene alte Ventil aus dem Schrank hielt auf dem mit dem kaputten Ventil geschliffenen Sitz dicht!!!

Ich schliff es vorbeugend doch nochmals.
Dann holte ich das ehemals völlig verbrannte Auslaßventil, das ich auf dem alten Kopf wieder dichtgekriegt hatte, schliff es auf dem jetzigen Kopf und testete: dicht!!!

So habe ich das jetzt mit null Geld und zwei alten "Schrott"-Ventilen aus dem Messie-Schrank wieder dichtgekriegt.
Zylinderfuß ist schon wieder drauf.
Nun werde ich morgen - oder wann ich Zeit habe - wieder neue Schaftdichtungen draufmachen, und dann kann ich den Kopf wieder draufmontieren.

(Nur mit dem Rahmen dauert das leider noch, weshalb mit fahren und testen, wie es mit der Kompression und den Oelverbrauch ist, noch einige Zeit nichts wird.)

Zitat

Original von wolfi
ein Ventil wieder dicht zu bekommen, ist das eine, aber die Breite und die Lage des Ventilsitzes ist auch enorm wichtig!!!

Da habe ich nicht so die Ahnung. Solange das so dicht ist, daß die Kompression wieder da ist, bin ich schon zufrieden.

Als ich diese Ventile damals mit Brachialgewalt im alten Kopf wieder dichtgekriegt hatte, fuhr das Ding anschließend wieder einwandfrei.
Die Breite und die Lage hatten da also keinen Einfluß.
(Ich hatte sie dann nur ´rausgemacht, weil ich den Grund für den ständigen hohen Oelverbrauch nicht herausbekam und dann die Führungen gewechselt habe, bei dieser Gelegenheit dann auch die Sitze nachfräsen ließ und neue Ventile eingebaut hatte.)
Kann natürlich sein, daß es das dünne verbliebene Rändchen wegbrennt.
Ist zwar lästig, diese ständige Motor-Aus-und-wieder-Einbauerei; aber ein Versuch ist es wert.
Wenn es nicht klappt, kann ich immer noch einen anderen Kopf drauf machen (habe ja noch einige, u.a. den alten mit den neuen Ventilen usw.).