Moped kaputt (Rätsel)

So, habe Kopf und Zylinder abgebaut und Ventile ausgebaut und alles photographiert.
Muß jetzt erst ´mal die Bilder bearbeiten, dann melde ich mich hier wieder (also weiterhin Spannung ...).

Ja, das mit den Bildern dauert halt.

Hatte also zuerst den Kopfdeckel abgemacht und mich gefreut, daß meine zweite Hiha-Nocke (die erste hatte es ja zerhackt) immer noch prima aussieht.
Sie hat lediglich auf jeder Nocke den üblichen Punkt von den 2J4-Kipphebeln.
Letzere haben nur die übliche graue Farbe auf den Laufflächen, sehen ansonsten auch noch gut aus.
Auch die Schrauben gehen noch.
Die Dekompressionsmechanik funktioniert auch einwandfrei.

Also den Kopf abgemacht.
Hier nun die ersten Photos (werden durch Anklicken größer und schärfer) :

Das Stückchen Schieber war also in Bröckelchen immer noch im Brennraum.

Sehr positiv für mich: Was ich durch das Kerzenloch als zerhackten Kolben angesehen hatte, ist lediglich zerhackte Oelkohle auf dem Kolben.
Der Kolben selbst hat das ziemlich gut überstanden. Lediglich an der Spitze der vorderen Tasche hat er ein ganz winziges Bißchen etwas abgekriegt; doch das kann ich mit dem Drehmel wieder glätten.

Die Lauffläche hat nur ganz minimal etwas abgekriegt, d.h. eine kleine Riefe, die aber nicht tief ist.
Da ich kein Perfektionist bin, kann ich damit leben und werde den Zylinder so weiterfahren.

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Da ich leider oder zum Glück immer noch nichts gefunden hatte, weshalb meine Kompression fehlt, habe ich den Zylinder ´runtergemacht (obwohl ich diese verdammten Hülsenmuttern nur mit dem ganz normalen Drehmoment angezogen hatte, habe ich sie kaum mehr aufgekriegt!).
Am Zylinder habe ich nichts weiter gefunden.

Zum Glück hat auch der Kolben praktisch nichts abgekriegt, ebenso die Ringe (das Photo täuscht hier; die Kompressionsringe sind noch einwandfrei).

Die Ventile sahen noch schön zu aus.
Als ich sie mit Bremsenreiniger testete, waren sie zwar beide undicht; doch nicht so extrem, daß das für mich den Kompressionsverlust erklären könnte.

Ich habe also die Ventile auch noch ´rausgemacht um zu sehen, wie Dichtflächen und Sitze aussehen.

Aber auch da konnte ich zum Glück nichts übermäßig auffälliges feststellen.

Es bleibt für mich also weiterhin ein Rätsel, wieso da keine Kompression mehr war.

Auf der anderen Seite bin ich natürlich froh, daß ich keinen bösen Kolben-/Ventilsalat vorgefunden habe.

Ich werde den Kolbenboden von den Resten der Oelkohle befreien und die kleine Stelle an der Tasche vorne glätten, die Antiklopfrillen säubern.
Dann baue ich den Zylinder so wieder drauf.

Brennraum werde ich ebenfalls von den Resten der Oelkohle befreien und die Ventile ebenfalls von den Rückständen der Verbrennerei.
Dann schleife ich die Ventile so lange wieder ein, bis sie wieder dicht sind (viel braucht es dazu nicht; denn so schnell kam der Bremsenreiniger nicht durch).
Dann alles wieder zusammenbauen.

Sobald Topham den neuen Schieber an den Yamaha-Händler liefert (so spare ich die Versandkosten ...) und ich irgendwann meinen Rahmen fertig habe, werde ich das Moped wieder zusammenbauen und hoffe, daß dann wieder Kompression da ist ...

Zitat

Original von Jever
die Schieberbröckchen hat sie anscheinend nach hinten rausgehustet,
oder hast Du noch was gefunden ?

Nö, die meisten sind noch da und auch auf den Photos zu sehen. Der Rest wurde wohl zu klein gehackt, sodaß er hinausgehustet wurde (nach vorne; denn hinten ist der Lufi).

Fahren dauert noch, weil die Eisenschweine den Hof voller Kundenmopeds haben und erst in ca. zwei Wochen dazu kommen, mir den Rahmen abzudichten. Danach muß ich ihn zum Strahlen und Verzinken geben, dann anmalen. Erst wenn er fertig ist, kann ich daran gehen, das Moped wieder zusammenzubauen.
Bis dahin werde ich mit dem Motor sicherlich fertig sein (bei mir dauert das immer, weil das immer davon abhängt, wie ich gerade motiviert bin; - so habe ich es seit bestimmt zwei Jahren noch nicht geschafft, mein breiteres Vorderrad herzurichten oder meine dritte EGU-Blase).

Wenn das mit der "provisorischen" Wiederherrichtung des Motors nicht hinhauen sollte, muß ich ihn halt wieder ausbauen. Dann mache ich einen anderen Zylinder und anderen Kopf drauf (habe ich zum Glück herumliegen).

Ventile sehen noch gut aus (ich kann sie ja ´mal über eine Glasplatte rollen, ob sie noch 100%ig gerade sind). Und wenn ich sie dicht kriege (auch wenn sie sich drehen), bleiben die drin.

Ich mache nur vorbeugend neue Schaftdichtungen drauf (obwohl die ja nur ca. ein Jahr sind und aufgeklebt); denn irgendwoher muß die viele Oelkohle auf Kolben und Brennraum (die jetzt von den Schieberteilchen punktförmig weggeschlagen wurde) ja gekommen sein. Der Kolben mit Ringen war auch neu und ist gerade ca. ein Jahr alt, von daher können es die Abstreifringe ja nicht sein.

Im Zylinder ist es nur die eine dicke Riefe, die auch solche bezeichnet werden kann. Die anderen sind nur optisch. Aber selbst diese dicke ist nicht so tief, daß ich sie mit dem Fingernagel spüren könnte.
Von daher teste ich das einfach ´mal weiter. Sollte es scheiße fahren oder zu viel Oel brauchen, kann ich ja immer noch einen anderen Zylinder drauf machen.

Zitat

Original von dreistimmgabeln
könnte es nicht sein, daß sich so ein Stückchen von dem Vergaser zwischen Ventil und Ventilsitz verklemmt hat und jetzt beim Zerlegen rausgerutscht ist?

Nö, die Ventile waren beim Ausbau des Kopfes völlig zu.