Tarnkappenvergaser (BST 34) Probleme

  • Hallo,


    melde mich mal zurück nach langer Abstinenz.


    Gespann fährt zwar immer noch sehr gut, aber seit dem ich vergeblich versucht habe sie zu entdrosseln ruckelt sie so vor sich hin.


    Hatte beim Yamaha Händler einen 2J4 Ansaugstutzen bestellt und auch von ihm eine Düse, hat er nach seinem Gutachten bestellt, war allerdings beides für die 2J4 also nicht passend. Vergaser wieder zusammengebaut.


    Bei der zerlegung habe ich versucht, die HD herauszudrehen, was aber nicht ging, der komplette Düsenstock hat sich im Vergasergehäuse mitgedreht...


    Hab dann alles wieder zusammengesteckt, dabei aber die Leerlaufluftschraube verstellt.


    Motorrad mal gefahren, ging auch ganz gut, nur im oberen Teillastbereich fängst ab und an mal an zu ruckeln.


    Hab auch schon versucht in 1/4 Schritten die Luft zu regulieren, hat aber nichts gebracht. Wollte morgen dann nochmal den Vergaser zerlegen.



    Nun zu meinen eigentlichen Fragen.


    Wie bekomm ich die HD aus dem Düsenstock bzw. ist der Vergaser überhaupt noch zu gebrauchen, wenn der eingepresste Düsenstock sich schon im Gehäuse dreht?


    Weiß jemand die Grundeinstellung der Leerlaufluftschraube? 1 1/4 Umdrehungen raus dachte ich?!



    Könnten die Symptome noch auf was anderes schließen lassen, Motor dreht manachmal nur langsam wieder runter Faschluft sollte ausgeschlossen sein.



    Hoffe ihr könnt mir helfen.


    Gruß


    Lukas

    Singapur?

    Einmal editiert, zuletzt von GTS ()

  • Moin,


    schmeiss die Tarnkappe raus, der zickt bei jeder Gelegenheit rum, scheisse einzustellen was andere Bedüsungen angeht und zum Entdrosseln auch nicht so gut geeignet wegen der Abstimmerei.


    Der VM 34 ( nicht "SS" ) wäre ein guter und sehr preisgünstiger Ersatz.
    Keine Membranen mehr und der Schieber hängt direkt am Seil.


    Gruß


    Joe

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. Walter Röhrl

  • Das entdrosseln hab ich erstmal hinten angestellt, ist ja jetzt alles wieder original drin, geht erstmal nur ums wieder fahrbar machen.


    Gruß


    Lukas

  • Zitat

    schmeiss die Tarnkappe raus, der zickt bei jeder Gelegenheit rum, scheisse einzustellen was andere Bedüsungen angeht und zum Entdrosseln auch nicht so gut geeignet wegen der Abstimmerei.


    Das ist ein weit verbreiteter Glaube.


    Der BST34 ist jedoch ein komplett unkomplizierter Vergaser, bei dem nicht viel falschzumachen ist.
    Vorausgesetzt, auf dem Ansaugweg ist alles dicht.


    Membranen. Na und?
    Die halten ihre 10, 20 Jahre.


    Leerlaufdüse 21/2 raus.


    Hauptdüse bei Ansaugstutzen mit vollem Durchlaß 162,5, bei weitergehenden Entdrosselungen (Nockenwelle) vielleicht wieder 165.


    Die Nadeldüse (Düsenstock) dreht sich eigentlich nicht mit.
    Muß ich mir die Tage mal an meinem Ersatz-BST34 ansehen.
    EDIT: DIe Nadeldüse sitzt in einem grauen Kunststoffteil, das auch für die Führung des Schiebers zustänidg ist.
    Wenn sich die Nadeldüse da nicht festschrauben läßt, wurde das Gweinde in diesem Platikteil beleidigt.
    Das Plastikteil gibts bei Topham. Vielleicht läßt sich das auch reparieren.


    Weitere Verdächtige sind Benzinstand, verschlissenes Schwimmernadelventil, ausgeschlagene Nadeldüse und Düsennadel.


    Ruckeln im "oberen Teillastbereich" könnte zu fette Abstimmung in diesem Bereich sein - Nadelclip ist standardmäßig in der 2. Raste (zweitmagerste Stekllung), das ist manchmal noch zu fett.


    Leerlaufschraube noch komplett mit Spitze, Feder und allen Scheiben?


    Beim Choke alles ok? Dichtung und Dichtfläche mal ansehen.


    EDIT:

    Zitat

    seit dem ich vergeblich versucht habe sie zu entdrosseln ruckelt sie so vor sich hin.


    Was hast Du zur Entdrosselung alles getan?

    Zitat

    Faschluft sollte ausgeschlossen sein.


    Wieso? Hast Du das geprüft?

  • Nix für ungut,


    aber wenn ich schon lese, dass da Düsen in Kunststoff verschraubt sind, da drehen sich mir die Fußnägel hoch.


    Genau das meinte ich mit "anfällig" , da der BST einfach zu viel Plaste- und Gummigeraffel dran und drin hat.


    Ein Vergaser braucht kein Plastik, und dann hält das auch Jahrzehnte ...


    Gruß


    Joe

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. Walter Röhrl

  • Nene der Düsenstock soll in einem Kunststoff sitzen, er selbst ist aus Messing
    Die Leute bei Topham sind klasse, wissen was sie tun und immer freundlich.


    Der BST selbst ist ein guter baulich kleiner, übersichtlicher und durchaus
    wenig störungsanfälliger Vergaser. Es gibt wenige Teile die Ärger machen
    und die gibt es ja nun auch als E-Teile nach. Selbst das graue seitliche
    Platikteil ist kaufbar. Alles geht irgendwann kaputt, bei unsachgemäßer
    Behandlung erst recht. Das passiert nunmal wenn ma sich das erste Mal
    an sowas begiebt. Bei solchen Arbeiten wähle ich mittlerweile die Werkbank.
    Der Bst ist ein guter Vergaser und die Sage vom reagiert nicht so präzise
    auf Gasannahme ist eine der grössten Irrtümer. Der nimmt sich genau
    soviel wie er braucht und manche Karre geht damit richtig gut.


    Abschliessend: BST wenig Gefummel, wenig Verschleißteile, absolut alltagstauglich!


    Zur Abstimmung:


    Wenn es oben herum nicht will und bei Rücknahme des Gases besser geht
    dann gibt es zuviel Sprit, zu fett.


    Zur Entdrosselung kannst du den passenden Satz von Kedo kaufen, gibt es
    auch für die 48T ab 90 o. 91 und der funktioniert gut. Den darfst du auf
    der Strasse natürlich nicht einsetzen, weil das illegal ist :rolleyes:


    edith meint: gebanntes Wort ist nicht legal

    juwi #104

    Einmal editiert, zuletzt von juwi ()

  • Zitat

    und manche Karre geht damit richtig gut.


    Meine zum Beispiel.


    Der BST34 macht seinen Job auch auf einer nach 91er 48T bei vollem Durchlass des Ansaugstutzens mit der kleineren Hauptdüse 162,5 sehr gut.
    Der Satz von KEDO enthält einen Ansaugstutzen mit vollem Durchlass und eben diese 162,5 HD.
    Die Serie hat HD165 (Drosselung durch zu fettes Gemisch) und einen verengten Ansaugstutzen.


    Das ist aber nur ein Teil der Drosselungsmaßnahmen.


    Die Leistungsänderung hat YAMAHA sehr gut gemacht, die SR ab 91 haben 41,5Nm Drehmoment, die SR davor zwischen 35 und 38Nm.

  • Membranen:
    Ein Vergaser ohne Memnranen hat für Extremreisen fern der Zivilisation natürlich Vorteile, da kann einfach weniger kaputt gehen.
    Und die Fehlersuche wird einfacher.


    Bei einem Neukauf würde ich über so einen membranlosen Vergaser nachdenken, beispielsweise VM34 oder VM36 (nicht SS, wie Joe schon schrieb).


    Meistens wird eine Instandsetzung der bessere Weg sein, zu einem neuen Vergaser gehören oft noch neue Züge, neue Stutzen und nach Einbau lange Einstellarbeiten.

  • Gewindeeinsatz für den Düsenstock (die Nadeldüse):
    Der ist normalerweise durrch seine Form gegen Verdrehen im [strike]Plastik[/strike] hochwertigen Chemiewerkstoff gesichert.
    EDIT: Der Gewindeeinsatz ist aus Metall.


    Wenn da was nicht stimmt, kannst Du das vielleicht wieder schweissen, möglicherweise geht auch ein Klebstoff.
    Der müsste aber 100% benzinfest auf Dauer sein, da weiß ich jetzt nichts.


    Das Plastikteil kannst Du rausoperieren, das halten die beiden Spezialschrauben mit Torx und Innenstift, die Du von der Oberseite des Vergasers aus sehen kannst.


    EDIT: Die speziellen Schrauberbits dafür gibts heutzutage in jedem Baumarkt.

  • Ok, kam heute leider nicht dazu bzw. noch nicht dazu, wenn sich der Weltuntergang hier schnell beruhigt dreh ich vielleicht noch mal ein Ründchen.


    Vermute aber, es wird nur die Leerlaufluftschraube sein, aber den Düsenstock muss ich trotzdem mal im Auge behalten.


    Zum Membranenthema, hatte bisher eigentlich noch keinen Motorradvergaser, wo diese wirklich hinüber waren, nichtmal die China 4 Takter Roller. Bei einer Extremreise, wäre aber trotzdem eine mit im Reisegepäck. Anders sind meine Erfahrungen hingegen bei Kleinmaschinen, da hatte ich dieses und letztes Jahr mindestens schon ein Dutzend Membranen ersetzen müssen.



    Gruß


    Lukas

  • Viel Erfolg!


    Wenn tatsächlich die Nadeldüse lose ist, bekommst Du den Vergaser nicht eingestellt.


    Mit Vermutungen kommt man bei so Problemen wie Ruckeln nicht weit, da hilft nur systematisches Vorgehen.

  • moin,


    und das beste am bst 34 ist: das moped springt immer sofort an.
    warm besser als kalt. verbrauch 4L/100 KM. und die leistung verblüfft immer wieder leute, die dann nachschauen und nachfragen welcher vergaser?, welcher sauger? usw.

  • Moin zusammen,


    auch wenn ich meine beiden SR vor mehr als einem Jahr verkauft habe und lange nicht im Forum war, muss ich feststellen, dass sich einige Dinge nie ändern. Damit meine ich das Thema BST34.


    1. Bei der "Leerlaufluftschraube" handelt es sich in Wirklichkeit um eine Leerlaufgemischregulierschraube, was einen wesentlichen Unterschied bei der Einstellung macht.
    In den Ersatzteilisten wird diese Schraube noch immer als Leerlaufluftschraube geführt, das ist falsch, dieses habe ich mir von Yamaha Deutschland bestätigen lassen.


    2. Wichtig, für einen störungsfreien Betrieb, ist die korekte Schwimmereinstellung des BST34. Hierüber gab es in der Vergangenheit unterschiedliche Meinungen. 2 mm unter Trennfuge, gemessen mit der Schlauchmethode (Vorgabe von Yamaha), funktioniert nicht. Aber das wurde schon alles im Forum aufgearbeitet.


    Gruß


    Jan

  • Warum den Fragesteller mit erstmal unwichtigen Informationen belasten?


    Er wollte wissen, was die Grundeinstellung für dieses Dings ist.
    Ob nun eine "Leerlaufluftschraube" oder eine "Leerlaufgemischregulierschraube", ist an dieser Stelle erstmal unwichtig.


    Der Hinweis mit dem Schwimmerstand ist wichtig, mit der Schlauchmethode kann man den gut einstellen.
    Bei Fragen zum BST34 kopier ich normalerweise einen kompletten Textbaustein mit allem wesentlichen zum BST34 rein.


    Es sind oft auch Probleme, die mit allen Vergasern auftreten - Verschmutzung, Verstopfung, Dichtheit der Anschlüsse, Schieber, Membranen, Düsen, Nadel, Schwimmernadel- und Ventil verschlissen, Choke undicht usw.


    Wenn das nicht abgearbeitet wird, kann man eben nicht helfen.


    Einige Dinge ändern sich wohl nie:
    Das Thema Gleichdruckvergaser wird immer dazu reizen, gleich zum Rausrupfen des BST34 und Kauf eines neuen zu raten, bevorzugt TM36.


    Dabei ist das ein guter Vergaser: Motor springt fast immer gut an, warm wie kalt, sparsam, geht ausreichend gut.
    Ich hab damit öfter mal Leute mit ähnlichem Setup und TM36 abgehängt.


    Für Rennen taugen andere Gaser sicher besser, bei den Gleichdrückern steht ja immer noch die Drosselklappe dem Gemisch im Weg.

  • Danke Herr Lehrer,


    für die freundliche Belehrung, bezüglich richtiges Antworten auf Fragen.


    Dieses Forum ist eine feine Sache, nur sollte man lernen Fachwissen von Halbwissen zu unterscheiden, sonst erkennt man plötzlich Probleme wo vorher niemals welche waren.


    Mit anderen Worten, einfach fahren und nur schrauben wenn etwas wirklich nicht funktioniert, nicht verrückt machen lassen von irgendwelchen selbst ernannten Spezialisten.


    BST34 ist eine feine Sache und wenn man die richtigen Einstellparameter gefunden hat, springt die SR tadellos an und läuft ohne Ruckeln.


    Jan

  • Ja, wieso hat keiner auf die eigentliche Frage geantwortet, die da lautet:


    "Weiß jemand die Grundeinstellung der Leerlaufluftschraube? 1 1/4 Umdrehungen raus dachte ich?!"


    Beim BST34 ist die Grundeinstellung 2,5 Umdrehungen auf und es ist, wie beschrieben, eine Leerlaufgemischregulierschraube.


    Gruß


    Jan

  • "Herr Lehrer", "Halbwissen", "selbsternannte Spezialisten"


    Das kannst Du alles aus meinen Beiträgen lesen?


    MannMannMann, das muß doch echt nicht sein.

  • "Herr Lehrer", "Halbwissen", "selbsternannte Spezialisten"


    Das kannst Du alles aus meinen Beiträgen lesen?


    MannMannMann, das muß doch echt nicht sein.



    Entschuldige, das war ein Mißverständnis, bis auf den "Lehrer", war es nicht auf dich bezogen sondern eher eine allgemeine Feststellung die ich in der Vergangenheit gemacht habe. Eben auch im Zusammenhang mit dem besagten BST34.


    Die Erkenntnis daraus ist, je weniger man an dem gesamten Ansaugtrakt einschließlich Vergaser verändert, desto problemloser funktioniert die ganze Geschichte.
    Fängt man an zu basteln, endet es oft mit dem Ergebnis vom verzweifelten und unnötigen Vergasertausch, so wie du es sinngemäß erwähnt hast.


    Gruß


    Jan

  • Ok, da haste natürlich recht.
    Entschuldigung akzeptiert.


    Das mit dem Lehrer höre ich nicht gern.
    Es ging mir gar nciht darum, Dich zu belehren.
    Wie Du auf Fragen antwortest, ist Deine Sache.
    Ich hab erklären wollen, warum ich zur Art der Leerlaufregulierung nichts gesagt habe.
    Kann man als Belehrung verstehen, muß man aber nicht.


    EDIT: Im Forum sind viele Leute unterwegs, die schon lange SR oder XT fahren und sich wirklich gut auskennen, viele haben beruflich mit dem Thema zu tun.
    Da nah ich schon viel lernen können über die SR und allgemein über Motorräder und Technik.
    Ich halte mich auch nicht für einen Spezialisten, weit, sehr weit entfernt davon.



    Wenn ich hier über ein Problem lese, zu dem ich was weiß oder denke, daß ich helfen kann, schreibe ich was, wenn nicht klar ist, was das Problem ist, frage ich.

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