Gabelölwechsel an späten SR500-Modellen

  • Hallo zusammen,


    an meiner 1998er SR sind aus Spargründen (unglaublich, diese betriebsinternen Kalkuatoren!) an den Tauchrohren die Ablassschrauben fürs Gabelöl weggelassen worden. Die Gussstutzen sind optisch vorhanden, aber bei der Fertigung wurden die Bohrungen und Gewinde für die Verschlussschrauben nicht mehr erstellt.


    Wie zum Teufel krieg ich OHNE grossen Aufwand (sprich, OHNE Komplettdemontage der Dämpferinterna) das Gabelöl da raus?
    Reicht einfaches Auf-Den-Kopf-Stellen der geöffneten Gabel oder muss ich mit Spezialwerkzeug die untere Dämperschraube lösen und den ganzen Mist auseinanderlegen?


    Kilometerstand erst 20.000 km, aber die Brühe ist schon seit 1998 drinnen (Erstbefüllung halt). Soll ich da wechseln (Handbuch sagt ja)? Oder kann man bedenkenlos noch einige Kilometer weiterfahren?


    Hat jemand bei diesen "Spar"-Tauchrohren die Ablassschrauben in Eigenarbeit angebracht? Falls ja, liegen die Bohrungen waagrecht nach aussen oder muss schräg gebohrt werden?


    PS: Ich hab schon in meinen Industriezeiten Controler-Massnahmen zum Thema "Kosteneinsparung" in den Konstruktionsabteilungen gehasst. Und ich wusste auch, was man da später den Kunden z.T. für einen Mist bei Wartung und Instandhaltung in der Praxis zugemutet hat. Das Schicksal holt einen doch immer wieder ein.


    Danke für alle Infos.


    Gruss


    Matthias

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    Classic Bike Stammtisch Würzburg http://www.cbst-wue.de/ )


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  • Die Bohrungen sind waagerecht.


    Ob es innen irgendwelche Änderungen gibt weiss ich nicht.
    Mir würde das auch gehörig auf den Sacke gehen, jedesmal
    das Mopped auf den Kopfstellen. :lol:

  • Nabend,


    du musst die Holme nicht auseinanderbauen. Einfach rausmachen, Verschlussschraube inkl. Vorspannhülse, Federteller und Feder raus und rauslaufen lassen. Dann mehrmals (Holme immer noch auf dem Kopf) zusammenschieben und auseinanderziehen. Lass dem Öl etwas Zeit zum rauslaufen. Am besten spülst du den Rest dann mit Reinigungsbenzin raus.


    Gruß, Maddin

  • Hi,
    kann man noch mal so lange mit fahren. Hab ich auch gemacht, und als ich das Öl abließ, hab ich mich geärgert. Es sah immer noch gut aus. Jetzt werden bestimmt einige das Gegenteil behaupten, aber ich sehe Gabelöl als Dauerfüllung an. Deshalb fehlen die Ablaßstopfen.

  • Langen Schlauch und ne dicke Spritze ausser Apotheke gehen auch...
    Sorgfältig alles raussaugen, was warten und den Rest entfernen...
    Ein paar Tropfen des alten können ruhig drin bleiben, bleiben auch mit Ablassschrauben drin...

    Gruss,
    Mika
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    Antwort: "Präservativ Defekt" :D

  • Nu denn, hab das lange Wochenende zum "Tag der Arbeit" neben Gabelölwechsel auch zum Einbau der Faltenbälge (von SR400, Japan lässt grüssen und mein Konto hat einen grossen Fehlbetrag mehr) genutzt. Hat ja SA/SO eh nur geschifft und war ar....kalt.


    Dabei folgende Erkenntnisse angeeignet:


    - das Gabelöl lässt sich durch Ausbau der Holme und Aufschrauben der oberen Verschlussschrauben durch Ablaufenlassen und mehrmaliges Pumpen bezüglich Stand-/Tauchrohr problemlos entsorgen. Zwar nur 20000km Laufleistung, aber von optischem Neuzustand kann beim Öl keine Rede sein: deutlich dunkel verfärbt mit Ablagerungen. War letztendlich doch froh, das Zeug gewechselt zu haben.
    Info: nach Yamaha-Unterlagen wurden je Holm 193ccm mit 10er Viskosität empfohlen. Habe auch andere Infos im Vorfeld gelesen (182 bzw. 188ccm mit 15er Viskosität). Nach den ersten 300-Probe-km kann die erstgenannte Füllung empfohlen werden.
    Zudem Aussage vom Händler: bei neueren Modellen wird ebenso auf Ablassschrauben an den Holmen verzichtet, da die Öle mittlerweile als "For Life"-Füllung vorgesehen sein sollen. Man lernt nie aus.... Ich werde jedenfalls fleissig weiter Öl wechseln, schaden kann das nämlich nie. Basta!


    - Faltenbälge: Die Bestellung über den Yamaha-Händler meines Vertrauens verlief problemlos (2x Faltenbalg SR400 mit "Halterungen" - kleine Witzbezeichnung für die lumpigen Drahtbügelhalter). Bin mal gespannt, wie lange die obere Halterung mit der einseitigen Schraubbefestigung hält. Auch hier ein Beispiel für Primitivkonstruktion unter Beachtung des Rotstiftes. Da gibt es mit Sicherheit bessere konstruktive Lösungen.
    Vom Preis für die Originalteile ganz zu schweigen. Die Teile passen halt von der Optik am besten, andere billigere Faltenbälge haben von Form und Länge immer etwas bescheiden ausgesehen.


    Viele Grüße aus dem Raum WÜ


    Matthias

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