gaaanz lang gestanden

  • Hallo!


    Bei dem Schwiegervater eines Spezls von mir steht eine SR seit ca 25 Jahren unbewegt im Keller (6500km!).


    Jetzt wollen wir das Ding wieder heimlich in Gang bringen und ihm die (eigene :D) Maschine zum 50sten schenken. (mit Ausflug nach Locarno)



    Mit was für Problemchen müssen wir rechnen (Kontaktkorossion, z.B.)?


    Kanns teuer werden?



    gruß+ :350: schon mal.

  • Also.
    Das hängt sowohl am Einmottverfahren als auch an der Atmosphäre des Keller.
    Das kann demzufolge wie bei Dornröschen gehen, oder aber der Versuch des Ritts auf dem toten Pferd. Im positiven Fall reicht es das Öl und den Sprit sowie die Batterie zu tauschen und sie hupft gleich wieder. Im negativen Fall ist die Vergaserzerlegung , sowie der Kauf vieler Teile eine evtl. teure Sache.
    Schaut mal, ob eine IG mit einem begnadeten Schrauber in Eurer Nähe existiert. Da wird die Beurteilung leichter fallen.
    Regards
    Rei97

  • Wenn das ein böse feuchter Keller ist, kann es sein, daß das Ding nur noch aus Rost besteht und auch die Kolbenringe festgerostet sind.


    Ansonsten hier auch ´mal die Suchmaschine bedienen. Da wurden schon öfters solche Fragen gestellt, und es gab immer gute Antworten dazu.

  • Solange das Profil noch gut ist passt es doch... oder bist du Reifenhändler?
    :349:


    Ich denke mal, dass du den Tank säubern und entrosten und den Versager einmal komplett reinigen musst. Eventuell einen satz neue Membrane.


    In den Motor selbst erst mal etwas WD40 reinballern und wirken lassen. Annschliessend vorsichtig den Motor mal drehen.


    Versuch macht kluch!

  • Die Vorratskammer?
    Nette Idee
    Eine SR im Vorrat zu haben ist eine feine Sache :D


    Ansonsten, wie schon erwähnt, kommt drauf an ob sie eingemottet oder nur abgestellt wurde.

    wer keine antwort kennt, sollte wenigstens Verwirrung stiften

  • Ich habe voriges Jahr einen ähnlichen Patienten reanimiert (12000 km, 10 Jahre Standzeit ind trockener Garage), folgendes war zu tun:



    - Vergaser: alle Gehäusedichtungen neu, neue Membranen, Schwimmernadel war aufgrund geringer Laufleistung OK, Vergaser reinigen
    - Tank: neue Benzinhahnmembranen und Dichtungen, Sieb reinigen Tank entrosten
    - Motor: neue Schaftdichtungen, neue Deckeldichtungen, neue Gehäusedichtungen, verbogenes Ventil ersetzt, Ventile neu einschleifen, Ventile einstellen, Steuerkettenspanner zerlegen reinigen einstellen, neues Kerzengewinde, neue Zündkerze, gebrochenen Ölwannendeckel ersetzen, Sieb im Rahmen reinigen, poröse Ölleitung ersetzen
    - Hinterrad: Ruckdämpfer demontieren, inneres reinigen. Bremstrommel reinigen (randvoll mit Bremsstaub), Bremsnocken wieder gängig machen, zusammenbauen, Nabe abschmieren.
    - Neue Ritzel vorn und hinten, neue Kette (alte war aufgrund der jahrelangen Lagerung binnen 500 km völlig hinüber.
    - Vorderrad: Speichen nachziehen, Schlag auszentrieren, neue Bremsbeläge vorne da alte so hart das völlig wirkungslos. Neue Bremsleitung (alte porös) neue Dichtung und Druckausgleichsmembran im Bremsflüssigkeitsbehälter, frische Bremsflüssigkeit
    - Bowdenzüge schmieren
    - Gasgriff zerlegen, reinigen, schmieren
    - alle Kraftstoff und sonstige Schläuche neu
    - Elektrik: alle Kontakte und Verbindungsstellen mit WD40 einnebeln, korridierte Masseverbindung im Scheinwerfer ersetzen, Wackelkontakt beim Abblendlicht durch neue H4 Lampe behoben


    ach ja und natürlich eine neue Bakterie, einen Luftfilter, einen Ölfilter, frisches Öl und neue Reifen, neue Schläuche und...


    ...vieeel vieeel Zuneigung - dann lief sie wieder tadellos...


    :D :D :D


    PS.: VORSICHT bei allen Verschraubungen am Motorblock! Offensichtlich wird das Aluminium mit den Jahren bröselig, so dass die Gewinde schon beim vorgeschriebenen Anzugsmoment mit dem Drehmomentschlüssel ausreissen, z.B Kerzengewinde und Gewinde der Ventileinstelldeckel...


    edit: PPS: Die Materialkosten beliefen sich überschlagsmäßig auf rund 1000 Teuros

    Das einzige unlösbare technische Problem sitzt im Sattel...

    Einmal editiert, zuletzt von kitmm3 ()


  • Das hat aber nichts mit der langen Standzeit zu tun z.B. der Oelwanndendeckel hoert sich nach Gewalteinwirkung an, und anderes ist teilweise normale Wartung, welche wohl etwas vernachlaessigt wurde.


    Zitat


    PS.: VORSICHT bei allen Verschraubungen am Motorblock! Offensichtlich wird das Aluminium mit den Jahren bröselig, so dass die Gewinde schon beim vorgeschriebenen Anzugsmoment mit dem Drehmomentschlüssel ausreissen, z.B Kerzengewinde und Gewinde der Ventileinstelldeckel...


    Da Du beim einschrauben einer Zuendkerze und beim befestigen der Ventildeckel einen Dremo nutzt und die Gewinde zerstoerst, checke mal deinen Dremo.


    Have A Nice Day
    Torsten

  • Also, das ist sicher nicht pauschal zu beantworten, ich hab meine nach 13 Jahren Standzeit reanimiert, davon mehrere Jahre bei Wind und Wetter im Freien:


    Reifen neu,
    Räder neu (Speichen waren total fertig)
    Benzin gewechselt,
    Kerze neu,
    Öl gewechselt,
    Ölfilter neu,
    Kette gereinigt und geschmiert,
    Batterie neu,
    Luftfilter geprüft, war o.k.,
    Gabelöl gewechselt,
    Bremsen hinten gereinigt und Nocke geschmiert,
    Bremsen vone mit neuen Kolben versehen, die waren vorher schon hin...
    Ventile eingestellt,
    Kettenspanner gespannt,
    Schwinge und Ruckdämpfer abgeschmiert.



    Seither habe ich nur noch kosmetische Reparaturen gemacht, gefahren ist sie seither über 20.000 km, ohne dass ich auch nur eine Dichtung im Motor ersetzt hätte. Alle Simmerringe sind alt und dicht und der Motor läuft einwandfrei.


    Die Standzeit ist nicht das Problem, scheint mir, sondern dass man das Motorrad deshalb stehen lässt, weil eigentlich schon einiges repariert gehört, das ist nach so langer Zeit natürlich immer noch kaputt!


    Grüßle,
    Mike McBike

    Ich will fahn fahn fahn auffer Autobahn!

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