Meine erste Tanksanierung, ein Etappenbericht

  • Hallo,


    Ich war im intenet auf viele Ansätze gestoßen, die alle irgendwie plausibel klangen und von den Leuten meist mit Inbrunst verteidigt wurden ("..also ich schwöre seit Jahren auf XYZ.."). Mir waren die Salz- und Phosphosäureaktionen etwas zu teuer, um einfach mal rumzuprobieren und in der Handhabung nicht ganz ohne.


    Mein XS 650-Tank hatte 6 Jahre halb gefüllt in der Ecke gelegen. Als ich ihn letztens für die mittlerweile fertige Maschine wieder rausgeholt hatte rieselte es nur so aus dem Tank.


    Ich denke/lese aus deine Beschreibung heraus, daß der Tank noch zu viel Rost hatte, als daß ein milder Rostumwandler wie Por oder Fertan den ganz wegkriegt. Das MUSS nicht heißen, daß die Mittel komplett untauglich sind; Die Rostumwandler enthalten wohl häufig Phosphorsäure.


    Ich bin wie gesagt kein Profi, aber denke, daß du mit folgender billiger Vorbehandlung nichts kaputt machst und einen Versuch wagen könntest:


    - Zitronensäure (gibt's als Pulver für Kaffeemaschinen) oder
    - Essigsäure (Essigessenz)


    1-2 Päckchen der ersten in (heißem) Wasser auflösen oder 3 Flaschen der zweiten mit selbigem in den Tank gießen bis er randvoll ist, 3 Tage - zur Not ne Woche- stehen lassen.


    Kostet außer der Warterei so gut wie nichts. Jeden Tag mal in den Tank reingucken, bißchen kratzen, ob sich was tut.


    Also ich schwöre auf...Spaß :-)!


    Viele Grüße,


    Achim

  • Hallo und herzlichen dank für Eure zahlreichen Anregungen!


    Zitat

    Ich denke/lese aus deine Beschreibung heraus, daß der Tank noch zu viel Rost hatte, als daß ein milder Rostumwandler wie Por oder Fertan den ganz wegkriegt. Das MUSS nicht heißen, daß die Mittel komplett untauglich sind; Die Rostumwandler enthalten wohl häufig Phosphorsäure.


    Das sehe ich genauso, ich denke ich habe von dem Mittelchen zuviel erwartet, bzw. die Wirkungsfähigkeit überfordert.
    Da ich jetzt (nächste Woche) keine Zeit mehr dafür habe, werde ich mich danach wieder melden, wenn´s weiter geht. Denn das tut´s garantiert!


    Gruß Tobi

  • Hallo allerseits!
    So, nach einer Woche und 2123km auf´m Motorrad bin ich wieder daheim und es kann weitergehen. Ich habe mir heute bei einer Drogeriekette ein Päckchen mit 375gr Citronensäure in Pulverform besorgt. Kann mir jemand was zur Dosierung sagen? Ich neige dazu, alles zu verwenden um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen.
    Der Tank stand jetzt solange in der Werkstatt und ist jetzt richtig übel rostig :bash:
    Gruß Tobi

  • ...das warte ich dann doch noch ab :)
    ich hab mir schon Salzsäure besorgt für die
    Rostentfernung und danach dann Phosphorsäure


    Gruß
    Frank

  • Hallo,


    Hier LINK


    gibt es eine komplette Anleitung, wenn man mit Zitronensäure entrosten möchte. Anschließend neutralisieren die offenbar mit Waschsoda (gibt's billig in Päckchen im Supermarkt, hab ich tatsächlich auch nach der Fertanaktion mal verwendet -hab aber auch schon einfach mit Spüli gut ausgeschwenkt).


    Viele Grüße,


    Achim

  • Ich habe jetzt die gesamte Menge mit heissem Wasser im Tank. Es bilden sich Bläschen an den Roststellen! Da tut sich also was. Jetzt ein paar Tage warten...


    Edit: Danke füe den Link! Nach der Excel Tabelle habe ich also etwas überdosiert, nun gut: Versuch macht kluch. Abflussreiniger muss ich dann noch kaufen :314:

  • Hi,


    da -im Gegensatz zu Fertan- nix schwarz anläuft sollte man mit den Tagen verfolgen können, ob sich das Rostbraun des Untergrunds ändert.


    Da du keine Salzsäure verwendest kann man das Zeugs ruhig bei Bedarf mal nen Tag zwei länger drin lassen.


    Achim

  • Bei so "Do-it-yourself"-Entrostungen sollte der Tank (vor allem bei Zweitakter mit Geschmisch!) innen vorher erst mit Aceton entfettet und dann mit Ätznatron gesäubert werden (man staunt, was da für ein Dreck herauskommt!!!).
    Dann erst mit Säure (Oxalsäure oder Ameisensäure oder Zitronensäure; Salzsäure ist sehr aggressiv und nimmt auch einen Teil des Metalls mit ...) entrosten, gut ausspülen, evtl. neutralisieren und mit einer Ausschwenkung mit Spiritus verhindern, daß sich sofort wieder Flugrost bildet (was vor allem bei Zitronensäure oder gar Salzsäure sofort der Fall ist, allein durch die Luftfeutigkeit). Dann Phosphatieren und evtl. Beschichten.

  • Hallo,
    wie ich schon schrieb, habe ich den ganzen Pack( 375 Gramm) in heissem Wasser aufgelöst und den Tank randvoll gemacht. Es hat eigentlich sofort angefangen zu gasen und zu arbeiten. Flugrost ist bereits jetzt komplett als Flocken abgelöst und zu Boden gesunken, stärkerer Rost ist bereits grau bis schwarz angelaufen. Also insgesamt eine deutlich höhere wirksamkeit als das POR 15 Mittel, welches ich aber für Kleinteile noch aufhebe. Da habe ich wiederrum gute Erfahrungen gemacht.
    Jetzt bleibt das ganze drin min. bis zum Wochenende, falls ich Samstag früh zur Wasserkuppe fahre sogar länger. Dann werde ich es tatsächlich wagen, den Rohrreinigertrick zu testen.
    Mal sehen ob´s geht.
    Bis vielleicht auf der Kuppe.
    Tobi

  • Danke für den Link!
    Allerdings soll laut den Schwalbenschrauber der WC Reiniger ja als Säureegulator dienen um schnellem Flugrost vorzubeugen und nicht als eigentlicher Entroster.

  • Zitat

    als Säureegulator


    dafür hab ich mir jetzt Ätznatron bestellt


    Gruß
    Frank

  • ich will das Zeug sicher nicht mischen :)
    das ist zum neutralisieren um schnellen Flugrost zu vermeiden

  • Der Flugrost kommt durch die Feuchtigkeit (das Eisen reagiert mit dem Sauerstoff darin).
    Einfach nach dem Klarspülen sofort mit Brennspiritus ausspülen. Der "bindet" das Wasser, sodaß Du es damit herausspülen kannst. Der Rest an Alkohol verdampft.
    Dann gleich phosphatieren. Das verhindert dann den Flugrost.

  • Ja, so hab ich das auch schon gemacht.
    Mit Ätznatron reinigen, mit Salzsäure entrosten und mit Phosphorsäure phosphatieren.
    Zwischendrin mit Wasser spülen, am besten den Gartenschlauch rein und dann schnell trocknen, beispielsweise mitm Heißluftfön.
    Kommt drauf an, wie erhaltenswert der Lack noch ist.
    Musste das mal an einem Zweitakt-Tank machen, boah, da ging Dreck raus! Erst mechanisch und mit dem Natron noch deutlich mehr, musste das zweimal machen, weil die Brühe noch soo dreckig war.


    Mechanisch kann man auch gut ran, wenns sehr grob verdreckt ist.
    Ein Betonmischer, Spanngurte und dicke alte Decken sind mehr als praktisch.
    Spaxschrauben rein und ab in die Trommel für paar Stunden.
    Glasscherben und Kies gehen an sich auch, gibt aber ekligen Dreck, da sind die Baumarktspaxen viel besser.


    Wirkt garantiert, ist simpel und effizient.
    Wir haben auch schon diverse Tanks versiegelt und ich muss auch sagen, dass ich mir das nicht nochmal antun werde.
    Erstens kann man damit viel kaputtmachen, zweitens sind die Öffnungen des Tanks immer problematisch, wenns da nicht 100% hält, geht der Mist wieder ab und man hat die Flusen drin rumfliegen...dann wirds richtig hässlich.


    Übrigens: Bei Omikron würd ich nur bestellen, wenns wirklich sein muss.
    Weil man seltene Chemikalien in kleinen Mengen braucht, beispielsweise für Aquarienpflanzendünger.
    Aber so Literware wie Säuren...never ever, da zahlst dich ja tot. Elektrobucht...


    Gruß

  • So, zurück vom Wasserkuppentreffen, habe ich mich entschieden nach der Zitronensäure zu phosphatieren. Damit habe ich an anderen Teilen schon gute Erfahrungen gemacht. Bis ich die Phosphorsäure habe , bleibt die Zitronensäure einfach drin. Oder könnte das problematisch sein?


    Grüße
    Tobi

  • Ich wage mich vor und behaupte, das ist kein Problem.


    Der Kontakt mit der Luft wenn man es rausnimmt,..den würde ich als kritisch sehen.


    Das Liegenlassen, sei es in Zitronen- oder in Essigsäure, war bei mir weder bei Tank noch bei Schraubenkleinkram problematsch. Letzteren hatte ich schon zwei Wochen liegen weil es grad nicht anders ging.


    Achim

  • Hi,
    ich danke Dir, das spiegelt genau meine denke wieder. Eher drin lassen und warten als die nächste Rostschicht züchten.
    Phosphorsäure ist bestellt.


    Es grüßt
    Tobi

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