Langhub-Zapfen

  • Mahlzeit!
    Weiß einer, ob dieser LanghubHubzapfen, den Kedo anbietet tatsächlich mehr Punch bringt?
    Und was muss (oder sollte) man noch alles verändern, damit der seinen Job machen kann?
    Ganz wichtig: Hält das lange oder zukloppe ich mir damit dann irgendwelche Lager etc. schneller als normal?
    Bitte nur ernstgemeinte Zuschriften!
    Nobby


    edit Zu den Veränderungen: Dass man ne dickere Fußdichtung und ne längere Steuerkette braucht, ist klar.

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    Better Motörhead than dead!

    Einmal editiert, zuletzt von Nobby ()

  • Verbesstert oder ergänzt mich ruhig:


    - KW-Lager werden höher beansprucht
    - KW Auswuchten
    - höhere Verdichtung (vielleicht klopfen)
    - Zylinder wird stärker auf Zug belastet (ich weiss aber nicht, was der so aushält)


    ...



    Gruss
    Jens

  • Zitat

    Original von Frisch
    - KW-Lager werden höher beansprucht
    - KW Auswuchten
    - höhere Verdichtung (vielleicht klopfen)
    - Zylinder wird stärker auf Zug belastet (ich weiss aber nicht, was der so aushält)


    1. Vernachlässigbar.
    2. ebenso.
    3. Die muss man reduzieren.
    4. Da sollte man sowieseo die Zugentlastung hinbauen.


    Probleme seh ich keine, wenn mans ordentlich macht, und das hat sich ja auch schon in vielen SR/XTs bewährt, aber ob der Effekt im richtigen Verhältnis zu den Kosten steht, wage ich zu bezweifeln.
    Selbst wenn man seine Wellen selber zusammenbauen und ausrichten kann, find ich den Zapfen zu teuer.


    Gruss
    Hans

  • Hiha
    kann ich an meiner kurbelwelle das pleuel selber wechseln und falls ja mit was für einer presse (tonnen leistung) müsste ich da arbeiten.
    Bin technisch nicht der dümmste. Mein instandsetzer nervt mich grad tierisch.

  • Hallo Pitou!
    10t sollte die Presse auf jeden Fall können, die gängige Größe ist dann normalerweise eine 25er. Was du zum Auseinanderpressen brauchst und nicht überall rumliegt ist ein geeignetes starkes Blech (ca. 15mm) mit einer U-förmigen Aussparung für den Pleuelfuß, das du zwischen die Hubscheiben legen kannst. Wenn du die Welle nicht zwischen den Hubscheiben abstützen kannst, mußt du den Zapfen komplett durch beide Scheiben gemeinsam pressen, das geht um einiges schwerer und kann dir, wenn du Pech hast, die Bohrungen beschädigen. Unschön ist es auf jeden Fall.
    Wenn sie zerlegt ist, kannst du sehr schön den Schleuderfilter (die Bohrung hinter der M10x1er Madenschraube) reinigen. Und alle möglichen Tuningarbeiten an den Hälften ausführen, jetzt kann man sie ja schön in die Drehbank spannen...
    Beim Zusammenpressen dient dir erwähntes Blech dann als Auflage. Der jeweilige Hauptlagerzapfen liegt dann in der Aussparung. Es ist unmöglich, die Welle mit herkömmlichen Werkstattmitteln so zu verpressen, daß nachher die Zapfen hinreichend gut zueinander laufen, du mußt sie auf jeden Fall prüfen und ausrichten. Dazu mußt du sie entweder, wie im Werkstatthandbuch vorgeschlagen, zwischen Spitzen (was nicht so gut ist), oder auf Prismen(blechen) vermessen (Meßuhr und Stativ brauchst du also auch). Ausgerichtet wird sie dann mit wohldosierter Gewalt (Kupferhammer oder Hackstock mit dicker Aluplatte).
    Gruß
    Sven

  • sven
    danke für die antwort. ich glaub das lass ich bleiben.
    Ich will jetzt endlich meinen motor zusammenbauen :sh: :s:

  • Zitat

    Original von Nobby
    Zu den Veränderungen: Dass man ne dickere Fußdichtung und ne längere Steuerkette braucht, ist klar.


    Hallo Nobby,
    'ne dickere Fußdichtung wär vielleicht nicht schlecht, obwohl ich an deiner Stelle erstmal schauen würde, ob man nicht den Kolben oben am Dom entsprechend anpassen kann.
    Eine längere Steuerkette kannst du dafür definitiv nicht brauchen, weil zwei Rollen mehr gleich viel zu lang sind!
    Gruß
    Sven


    P.S.: Leistung wirst du damit sicher nicht viel holen, aber im Prinzip müßte sich die Drehmomentkurve a) etwas erhöhen und b) etwas Richtung niedrige Drehzahlen verschieben.

  • Zitat

    Original von Frisch
    ... ergänzt mich ruhig:


    O.k.


    Zitat

    - KW-Lager werden höher beansprucht


    ... und das Pleuellager auch, stimmt. Aber bei gleicher Drehzahl verhalten sich die Belastungen zueinander wie der jeweilige Hub, also wie 88 zu 84, d.h. ca. 5% mehr Massenkraft am Pleuel. Das ist noch harmlos, insbesondere dann, wenn du zum Ausgleich etwas (2,3%) niedertouriger fährst, dann ist die Belastung wieder wie serienmäßig.
    Auf den Verschleiß an Kolben und Zylinder wirkt sich der Langhubumbau auch nicht unbedingt günstig aus, zum einen wegen der höheren Kolbengeschwindigkeit und weil sich das Pleuel schräger stellt und damit die Normalkraft vom Kolben an den Zylinder wächst, aber das ist auch nicht so dramatisch, mit Lambda 0,3 fahren auch andere Serienmotoren noch ganz gut...


    Zitat

    - KW Auswuchten


    Stimmt auch, allerdings ändert sich durch den geringfügig verlängerten Hub halt auch der Wuchtfaktor nur wenig. ... Naja, vielleicht doch mehr, als ich vorhin fälschlich gedacht hab', weil ja die rotierenden Massen sich durch den Umbau auf einem größeren Radius bewegen und schon zu deren Ausgleich sich sozusagen das für die osszillierenden Massen übrigbleibende Gegengewicht verkleinert, obwohl es eigentlich größer als original sein müßte, um einen unveränderten Wuchtfaktor zu bewirken...
    Muß ich nachher mal ausrechnen, wieviel das ausmacht.


    Zitat

    - höhere Verdichtung (vielleicht klopfen)


    Stimmt absolut.


    Zitat

    - Zylinder wird stärker auf Zug belastet (ich weiss aber nicht, was der so aushält)


    Also wenn die Verdichtung nicht erhöht wird, dann seh' ich keinen Grund, warum das so sein sollte!?


    Im Übrigen stimme ich dem hiha zu, der Langhubumbau ist gemessen an seiner (zu erwartenden) Wirkung relativ aufwändig und teuer.


    Gruß
    Sven

  • So, wenn ich mich nicht verrechnet habe, gilt Folgendes (mit a Verhältnis neuer:altem Hub, WF ursprünglicher Wuchtfaktor, mo bzw. mr osszillierende bzw. rotierende Masse):
    WF' (sich ergebender neuer Wuchtfaktor) = (WF - (a-1)mr/mo) /a
    Für die SR kann man das mal grob überschlagen mit WF=0,65 a=1,05 mr=500g mo=600g.
    Dann ergäbe sich nach dem Einbau des Excenterzapfens bei ansonsten unveränderter Kurbelwelle ein Wuchtfaktor von ca. 58%.
    Wenn ich mich nicht irre.
    Gruß
    Sven

  • Zitat

    also wie 88 zu 84, d.h. ca. 5% mehr Massenkraft am Pleuel. Das ist noch harmlos,


    Also:
    10% Erhöhung der Belastung ist eine Halbierung der Lebensdauer...
    Das Ganze geht blöderweise hoch 3 .
    Deshalb bin ich froh , ohne Tricks beim Rennerle einen Motor zu haben, der funzt.
    Regards
    Rei97

  • Zitat

    Original von rei97
    Also:
    10% Erhöhung der Belastung ist eine Halbierung der Lebensdauer...
    Das Ganze geht blöderweise hoch 3 .


    Sorry, aber das paßt wohl nicht ganz zusammen, was?
    Mit Exponent 3 verringern 10% (5%) Mehrbelastung die Lebensdauer um 25% (14%). Sprich statt nach 150.000km muß der Kurbeltrieb schon nach 129.000km neu gelagert werden...
    Gruß
    Sven


  • Aha. Ist aber in diesem Fall nicht zutreffend, da uns die Abhängigkeit der Massenkräfte vom Radius und nicht von der Winkelgeschwindigkeit interessiert.
    Erstere ist linear, letztere quadratisch.( -> Newton: F = -m d²x/dt²)
    Gruß
    Sven

  • Zitat

    Original von FPG
    moin,
    ... aber die beschleunigung findet über eine längere strecke statt... daher sind die kräfte ja nicht bei gleicher drehzahl gleich hoch...


    Sag' ich doch. Bei 5% mehr Strecke sprich Hub, ist auch die Beschleunigung und damit die Massenkraft um 5% stärker. Bei gleicher Drehzahl natürlich.


    Zitat

    ...die winkelgeschwindigkeit spielt damit schon eine rolle...


    Ja freilich tut sie das, sogar eine quadratische. Aber hier ging es doch darum, wie sich mehr Hub durch einen Excenterzapfen auswirkt, und um das sinnvoll mit der Serienkurbelwelle vergleichen zu können, wollen wir doch sehen, wie sich die beiden bei ansonsten gleichen Parametern verhalten.


    Zitat

    irgendwie musste ich das mal rechnen... und irgend eine klinke war da...


    Also sofern du dich nur für die erste Ordnung interessierst, ist das relativ einfach. Ohne Haken oder Ösen.
    Komplizierter wird's erst, wenn du die Kolbenbewegung nicht mehr durch einen Sinus abschätzt, sondern sie exakt berechnen willst.


    Gruß
    Sven

  • Also, ich find´s sehr beeindruckend, mit was für Berechnungen und Formeln ihr hier hantiert...also, da versteh´ ich nur Bahnhof.
    Gibt´s denn irgendwelche praktischen Erfahrungen über die Standfestigkeit und auch die Leistungsentfaltung nach dem Umbau auf den egozentr...äh, exzentrischen Hubzapfen?
    Nobby

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    Better Motörhead than dead!

  • Zitat

    Original von Nobby
    Gibt´s denn irgendwelche praktischen Erfahrungen über die Standfestigkeit und auch die Leistungsentfaltung nach dem Umbau auf den egozentr...äh, exzentrischen Hubzapfen?
    Nobby


    Was die Leistung angeht, hab ich nur Berichte in Verbindung mit anderen Tunereien, meistens mit Bohrungsvergrösserung auf 90 bzw 95mm, Kopfbearbeitung und hoppligen Nocken. Man kann da schon Leistung rausholen, und Drehzahlen hält das Zeugl auch gut aus. Haltbarkeit ist gut bis sehr gut, es gibt also keine Auflösungserscheinungen des Hubzapfens oder des Pleuels. Menschen wie der Pami oder Kabro fuhren das Zeugl ja sogar in ihren SoS rennern mit viel Hubraum und es hat Rennanforderungen genügt.


    Ich habe keine Ahnung, wieviel der Einbau des Exzenterzapfens allein bringt, aber viel kann es eigentlich nicht sein, weil der Hubraum ja nur um ca.5% wächst, was einem proportionalen Leistungszuwachs von ca. 1,5PS entspricht.


    Gruss
    Hans

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