Traboldfilter. Werbegag oder genial?

Haare ziehen geht bei mir eh net, außer vielleicht am Bart

Simma uns also einig, daß die Dinger nix taugen

Dieselross

Verursacher von Diskussionen ist nach meiner Auffassung der Themenstarter, dafür wird ein Thema ja angeschnitten und es soll ja auch zum Meinungsaustausch führen...
Daß meine offene und direkte Art manchem auffe Füße tritt, weiß ich und daß die Friede-Freude-Eierkuchen-Mentalität nicht meine Stärke ist, weißt Du genau...
Zum Thema "Denk mal drüber nach" :

Wieso hat sich der allgemeine Trend durchgesetzt, immer meine Kommentare zu zerrupfen, zu analysieren und zu kommentieren?
Manch durchaus heftigere Beitrag bleibt da unkommentiert.. Komisch oder?
Na ja, wie auch immer... ich werd dann in Zukunft versuchen auf Dinge wie "wer lesen kann" und so verzichten und mehr "nix für ungut", "achtung ironie", "nicht so gemeint" etc einzubringen...

Zitat

Original von arne e
Wer austeilt, muss auch einstecken können.

So seh ich das auch
Den Rest laß ich jetzt unkommentiert, da Gestik , Mimik und Tonfall im geschriebenen Wort nicht zum tragen kommen..

Verstehe nicht, was grundsätzlich an dem Konzept "Feiner Filter" schlecht sein soll. Das Problem von dem Trabold-Teil ist doch nur die esotherische Werbung und der absolut überzogene Preis für das Filtergehäuse und für 'n bischen Zellulose. Im Gegensatz zum magnetischen Wasserentkalker dürfte es aber zumindest irgend einen Effekt haben.

Aber das test-it-yourself-set hat er ja auch im Angebot. 10 Filtereinsätze für 40 euro. So ein ding in ein Alu-Rohr, evtl. noch ein Sieb zum festhalten. Dann beim nächsten Ölwechsel das abgelassene Öl mal da durch und sehen, wies danach aussieht.

jaja: Den Sprit filtert das auch nicht raus. Und die Ölmoleküle wieder zusammenkitten wirds auch nicht. Aber weniger Dreck im Öl ist bestimmt nicht die verkehrteste Sache; könnt ich mir vorstellen. (Kann mir grade viel vorstellen bei der Farbe die mein Öl nach 600km schon wieder hat) Für 25 Euro würd ichs mir überlegen.

bei meiner durchschnittlichen jährlichen Fahrleistung muß ich (nach dem Kostenvergleichsrechner auf ihrer Intenetseite) etwa 5 Jahre und mehr als 100.000 Km
fahren, bevor die anlage sich amortisiert hat.
Und dabei wird nicht miteinberechnet, wieviel Zinsen für das Anlagekapital
mir in dieser Zeit entgehen.
Geschweige von den Kardinalschaden, die ich meinem Motor zufüge.

Dann warum soll ich mir sowas antun?

Ciao

OLa

da kann ich ja mal aus dem Nähkästchen (10 Jahre LKW Markenwerkstatt) plaudern...

Der Trabold- Filter ist ein Nebenstrom- Ölfeinfilter. Er ist so fein, daß selbst ins Öl eingetragene Rußpartikel in hohem Grad ausgefiltert werden. Deshalb bleibt die Schwarzfärbung des Öls aus. Weil er so fein ist, muß natürlich der eigentliche (Hauptstrom-)Ölfilter beibehalten werden. Sonst wäre der Öldurchsatz zu gering, vermutlich würde das Filtermaterial auch nicht standhalten.

Soweit ist das ganze schön und gut. Dummerweise sind halt Abrieb und Ruß nicht alles, mit dem das Öl fertig werden muß.

Neben der schon angesprochenen Scherstabilität und Viskosität durch relativ lange Molekülketten gibt es noch einiges an Additiven, die z.B. das Schäumen des Öls verhindern sollen, solche, die Schmutz in der Schwebe halten und so Ablagerungen vermeiden, oder auch solche, die saure Rückstände aus den Verbrennungsgasen neutralisieren sollen.

Diese Eigenschaften verbrauchen sich mit der Zeit, die Molekülketten werden "zerrissen", das Öl wird dünner und weniger druckstabil, die Schaumblocker verflüchtigen sich, was ein Zusammenbrechen des Öldrucks verursachen kann, die Detergenten sind verbraucht und der Dreck bleibt im Motor, ohne zum Filter gespült zu werden, Säurebinder sind gesättigt und aggressive Substanzen beginnen ihr korossives Werk.

Dünnes Öl kann übrigens auch zu einem erhöhten Ölverbrauch führen...

Neben dem "nachkippen" von Frischöl gibt es tatsächlich die Möglichkeit, ein Additivgemisch nachzuschütten.

Am Rande bemerkt ist das ja ein weiterer Filter, der gewechselt werden muß...

In Ackerschleppern ist das System meines Wissens sogar relativ weit verbreitet.

Von der Belastung des Motors aus betrachtet, kann ich mir vorstellen, daß das Prinzip bei großen, relativ schwachen, aber mechanisch standfesten Motoren funktioniert oder zumindest keinen Schaden anrichtet.
"Moderne" Nutzfahrzeugdiesel sind aber mittlerweilen kapriziöse Hochleistungsaggregate, denen ich persönlich sowas nicht mit gutem Gewissen antuen könnte...
Für PKW-Technik möcht ich garnicht darüber nachdenken müssen....
Da spezifizieren die Hersteller spezielle Öle für einige Motoren, damit überhaupt eine halbwegs marktgerechte Lebensdauer erreicht werden kann, und dann kommt einer und sagt "alles unnötig...."

nun ja...

Bei uns wurden ähnliche Filter vom selben Anbieter auch als zusätzliche Kraftstoffvorfilter für Biodiesel- und Pflanzenölbetrieb eingebaut. Das Ergebnis war ein weit größerer Wartungsaufwand und eine höhere Ausfallquote von Fahrzeugen, weil der feine Filter schneller verstopft, z.B. bei Parrafinabscheidung bei kalter Witterung. Nebenbei kostete die Nachrüstung mit Material und Arbeitszeit rund 1000 Öre je Fahrzeug....

Dennoch scheint es überzeugte Zeitgenossen zu geben, die das ganze für eine sinnvolle Sache erachten... sinnvoll für Herrn Trabolds Geldbeutel scheint es auf jeden Fall zu sein...

aber auf der Seite steht, dass Herr Trabolds das ganze für die Umwelt und die Menschheit
entwickelt hat...
Wem soll ich jetzt glauben?

Ciao
OLa

Herrn Trabold natürlich... dann hilfst du mit, daß es mindestens einem Menschen, nämlich ihm, tatsächlich besser geht...

Zitat

Original von Silikon&Tape
Herrn Trabold natürlich... dann hilfst du mit, daß es mindestens einem Menschen, nämlich ihm, tatsächlich besser geht...

Joah.. Und seiner Umwelt (bzw seinem Umfeld)

Zitat

Original von arne e
o.k. Ich hatte eigentlich auch nichts Anderes erwartet.
... Er selbst hat den Filter seit 160 000 drinn - ohne Wechsel. (VW 2.0 l Benziner) .....

Naja,... vielleicht verbrennt der Motor soviel XX das immer frischöl nachgefüllt werden muss...
Mein "99er Renntransporter" mit 2Liter-VW-Maschine braucht auf jeden Fall ein bisschen mehr Öl als mein seliger Diesel.

Also mein Oel wird schwarz (Rußpartikel).

Ansonsten ist ja schon viel geschrieben worden, was ich auch beitragen wollte (Klanglack u.a.).
Sogar von kompetenter Seite.
Da kann ich natürlich nicht mithalten; doch wie ich das gelesen habe, braucht dieser Feinstfilter Druck. Also unabhängig von Wirkung, Horrorpreise und Größe würde der wohl bei dem Minimalstdruck der SR-Trockensumpfschmierung gar nicht funktionieren, bzw. das Oel käme nicht durch den Filter und Ventiltrieb und Zylinder wären plötzlich ohne Oel ...

Das ist ein Auszug aus einem alten Artikel (1999), aber den Filter gibt es ja auch schon länger:

"Das Umweltbundesamt ließ das System aus diesem Grund auf dem Prüfstand untersuchen. Das beauftragte Testlabor APL in Landau (Pfalz) unterzog drei Motoren, einen davon mit Trabold-Filter, einem 700-Stunden Dauerlauf, entsprechend einer Fahrstrecke von 63 500 Kilometern. Das Ergebnis war allerdings ernüchternd. Nach dem Marathon ohne Ölwechsel monierten die Prüfer eine eindeutige Ermattung der Schmierkraft und die Bildung von Rückständen. Festgeklemmte Kolbenringe werteten sie als "letzte Vorstufe ... zum Motortotalausfall durch Kolbenfresser". Die Umweltbehörde verweigerte daraufhin die Empfehlung für das Trabold-System."

Der gesamte Text: http://www.spiegel.de/auto/werkstatt/0,1518,52461,00.html

Zitat

Galileo wurde auch fast gesteinigt ala er behauptete die Erde sei rund...

hm. ein Satz, zwei (inhaltliche) Fehler.

Heute trifft es den Herrn G (den mit der rund-Erde-Phantasie) noch härter, mit der Benennung soner Fernsehserie nach ihm... In der "durch Leitungen Kälte in Kühlmöbel gebracht wird" und diese gegen einen "Kälteverlust" isoliert werden.

Es gibt überhaupt keine Kälte. Weniger dämlich ist es dort selten und dann gibt es ein tolles Experiment zur Krönung des Ganzen, in dem ein Schweinemagen in einer transparenten Menschnfigur zum Platzen gebracht wird... Woraus grandiose Erkenntnisse gezogen werden ("es ist möglich, zu fressen, bis man platzt!"), ohne die niemand lebensfähig bliebe...

Oder so.

Filter... Tolle Idee, man vermarktet also einfach irgendein Bauteil, das nicht akut gefährlich ist, aber ganz woanders reingehört als Revolution... Wers kauft... Soll meine Sorge nicht sein, wer glaubt, Öl sauberzuhalten reiche aus und das müsse nie neu... Der macht auch irgendwas anderes verkehrt (oder wenigstens ist dies nicht unwahrscheinlich), damit sowieso den Motor kaputt bevor es sich hätte auswirken können, daß er sich den Ölwechsel abgewöhnt hat... Dummheit darf ruhig kosten, wer sich allen Scheiß verkaufen läßt ist selbst schuld...

Zitat

Original von Scheintod

hm. ein Satz, zwei (inhaltliche) Fehler.

[klugscheiß]
sollte es nicht heißen, Galileo wäre fast als Ketzer verbrannt worden, als er behauptete, die Erde drehe sich um die Sonne?
[/klugscheiß]