Federn lackierbar?

  • Hallo,
    ich bin mit meinen (damals) neuen Federbeinen mal in eine Salzfahrt kurz nach dem Winter geraten und nun möchte ich mich daranmachen die völlig zusammengerosteten Federn meiner Stößdämpfer zu überarbeiten, falls möglich.
    Meine Frage:
    Braucht man einen speziellen Lack oder macht die Bewegungen ein normaler Lack mit?
    Gruß Tobi

  • tach auch,


    strahlen würde ich auf jeden fall. zum rostschützen taucht evtl. auch ein POR 15-lack. ich selber habe dieses zeug noch nicht getestet - liest sich zumindest gut:


    Alle POR 15 Lacke (Rostverhütungslacke, Decklacke, Motor-Email-Lacke, Krümmerlacke, Pelucid, Tankversiegelung) zeichnen sich durch eine unglaubliche Festigkeit aus: Der Lack ist extrem fest und zäh, sodass Sie die Lackoberfläche kaum zerkratzen oder zerstören können. Gleichzeitig bleiben die Lacke so flexibel (ohne aber weich oder gummiartig zu sein !), dass man damit auch Federn streichen kann, ohne dass der Lack bei Dehnung abplatzt.


    Die Lacke verlaufen auch beim Streichen so glatt, als hätte man sie gespritzt.


    Grundsätzlich kann man die Lacke in drei Gruppen einteilen:


    Rostverhütungslacke (inkl.Tanklack): qualitativ sind dies die besten Lacke. Sie haben die höchste Festigkeit, trocknen am besten und sind 100% öl- und benzinfest. Auch ohne POR Solvent Verdünnung lassen sie sich absolut perfekt streichen. Leider können diese Lacke aber bei langer direkter Sonneneinstrahlung (UV-Licht) vergilben, was aber die Qualität nicht verschlechtert
    Decklacke, dazu gehören die Motorlacke, Chassislacke, Pelucid, Sterling silber und Metal Mask. Diese Lacke vergilben nicht, bieten etwas weniger Schutzwirkung und können nur mit etwa 10-20% POR Solvent Verdünnung vollkommen glatt verpinselt werden
    2-K-Lacke (ebenfalls Decklacke), das sind Hardnose, Glisten PC und Whitecote. Diese Lacke liegen in Ihren Eigenschaften, was Festigkeit und Verarbeitung angeht, zwischen Gruppe eins und zwei, und sind ebenfalls UV-Licht-beständig. Da hier ein Härter beigemischt werden muss sind sie etwas aufwändiger in der Verarbeitung



    die lacke gibts hier: http://www.korrosionsschutz-depot.de


    im gegensatz zu den anderen verfahren müssen die federn beim streichen/spritzen nicht stark erhitzt werden...

  • Ich habe meinen Rahmen mit Por15 angepinselt (da ein Rahmen keine Feder ist, kann ich zu Federn hier nichts mitteilen). Das Zeug gibt es auch bei mir zwei Sträßchen weiter direkt vom Generalimporteur für Europa:
    http://www.hoeseler-por15.com/

  • Vielen Dank erstmal für Eure Postings, schon sehr hilfreich!


    @rei97: Das könnten sogar Kollegen in einer anderen Abteilung meines Brötchengebers, aber ich hätt´s gern schwarz :sm:


    captain-b: Danke, das klingt sehr gut, evtl noch für andere Anwendungen.
    Ha, und schon hat der Hetzer eine andere Anwendung parat! Ich habe mal in den Link reingeklickt: Stimmt das mit dem `direkt auf Rost`? Da bin ich immer extrem skeptisch, deswegen will ich´s auf jeden Fall strahlen lassen.


    Bei mir im Betrieb könnte ich die Teile nasschemisch vorbehandeln, will heissen : phosphatieren, jetzt brauch ich nur noch jemanden, der Kleinteile (Federn, Motorhalterungen, evtl Motorgehäuse ) im Endkundenauftrag strahlt.

  • Naja, ich kann Dir nur sagen, daß der Generalimporteur, in dessen Räumen einige Leute an ihren alten Corvetten schrauben, für seine Sachen eine kleine Sandstrahlkabine hat ...
    Ich mache den Rost auch lieber weg.
    Aber was das Phosphatieren angeht, so wird das mit der Vorbehandlung zu Por15 (mit zwei Mittelchen, die man dazukaufen sollte) automatisch vorher gemacht (ergibt dann eine Zinkphosphat-Schicht).

  • Hallo
    also ich mach das jetzt so:


    sandstrahlen lassen ( Anbieter noch offen) , Nasschemisch vorbehandeln (Heissentfettung+ Ultraschall, Phosphatieren > in der Nachtschicht :411: spart die Zusatzmittel, die Hetzer erwähnt hat), Grundieren mit speziellem Zinklamellenlack ( Basecoat+Topcoat inkl. einbrennen) und dann kommt Por-15.


    Wenn´s dann wieder rostet , dann hat der Rost halt einfach gewonnen :495:

  • Wenn Du nur Por15 nimmst, kann das irgendwann unschön werden, weil dieses Zeug nicht UV-Licht-fest ist.
    Deshalb gibt es da extra noch diese BlackCoat-Deckfarbe, um das Por15 vor Sonneneinstrahlung zu schützen (Teile, die nicht wie die Federn der Sonne ausgesetzt sind, brauchen keinen Decklack).

  • das klingt alles soweit gut und nachvollziehbar ....


    das ganze Material kostet doch auch was denk ich mal und da frag ich mich dann ...


    was spricht gegen ordentliches Abstrahlen und Pulvern in der gewünschten Henry Ford Colour, hm ? kostet sicher nicht mehr, eher weniger und du hast so gut wie selbst keine Arbeit damit.


    nur mein Senf dazu.
    lg
    Thomas

    Schöne Grüße aus Upper Austria


    Thomas
    GTJM

    Einmal editiert, zuletzt von gtjm ()

  • @ Hetzer: Danke für die Zusatzinfo!


    @ Thomas: Ich brauch nur den Por-15 Lack und das UV-Coating, der Rest steht bei meinem Brötchengeber in 5000Liter Kübeln rum, da häng ich das mal mit rein wenn´s keiner sieht :D

  • So, nach meiner Suche nach einem Sandstrahlbetrieb, der auch Kleinmengen für Endkunden macht , habe ich meinen ersten Dämpfer erhalten: verchromte Teile gehen wohl nicht! Sagt zumindest der freundliche Herr am Telefon X(
    Und natürlich sind diese dämlichen Federn verchromt :s:
    Hat jemand schonmal verchromte Teile `entchromt`?
    Ab jetzt fängt´s an, das Thomas recht hat: Der Aufwand würde damit wohl zu hoch.

  • tach tobster,


    so'n quatsch - der freundliche herr hatte wohl keinen bock auf deine teile.


    ich habe schon des öfteren verchromte teile zu meinem strahler gegeben. allerdings mit der ansage, dass der chrom nicht komplett runter soll, sondern nur aufgerauht, da sowieso lackiert wird...

  • Ich habe jetzt mal zwei Strahlbetriebe kontaktiert, beide sagen Chrom entfernen ist nicht, anrauhen ja deckt sich mit der Aussage von captain-b). Inwieweit mein Rostproblem dabei verschwindet käme auf einen Versuch an.

  • der Rost wird definitiv verschwinden, falls er nur oberflächlich da war wird das funzen. Wenn der Rost allerdings schon ordentlich in die Tiefe gewerkt hat wird das Strahlen ihn entfernen, aber dann gibts sicherlich vertiefte Stellen ... du verstehst ?


    Und ja, Chrom ist hartnäckig und kann nicht abgestrahlt werden, chemisch würde er abgehn. Das Abstrahlen reicht um ne rauhere Oberfläche auf der Chromschicht hinzukriegen zum Beschichten oder drauflacken.


    Versuch macht kluch(er) ... nach Jahren wird sich zeigen, ob die Verbindung dauerhaft ist oder halt auch nicht ... ich hab schon beschichtete Teile gehabt, die nach Jahren ihre gemeinsame Verbindung aufgegeben haben ... die Beschichtung kannst dann wie´n Stück Papier abheben ... blöd ... bei einer Feder, die quasi dauernd in Bewegung sein wird könnte sich der Effekt noch früher einstellen ...


    tja ...
    nur mein Senf zum Thema ....
    Gruß
    Thomas

    Schöne Grüße aus Upper Austria


    Thomas
    GTJM

  • Zitat

    Original von gtjm
    ... Und ja, Chrom ist hartnäckig und kann nicht abgestrahlt werden...


    Doch, das geht. Habe beide Schutzbleche auf diese Weise "entchromen" lassen. Sollte also auch mit Federn gehen. Die Frage ist nur, ob das nicht die Festigkeit der Federn negativ beeinflusst ... ?(


    Mit POR15 habe ich uebrigens auch ganz gute Erfahrungen gemacht. Wenn der trocken ist, verhaelt er sich aehnlich wie Kunststoffbeschichtung ...

  • Zitat

    Wenn der Rost allerdings schon ordentlich in die Tiefe gewerkt hat wird das Strahlen ihn entfernen, aber dann gibts sicherlich vertiefte Stellen ... du verstehst ?


    Das sehe ich , glaube ich, erst nach der abrasiven Behandlung. Würde ich dann halt in Kauf nehmen :]
    Ich baue die Federn die nächste Zeit mal aus, und nehme sie dann zum Strahler mit.....
    Der Winter hat ja noch ein paar Tage.

  • Obwohl bei mir am Arbeitsplatz jedes zweite Wort `Abmahnung `oder wahlweise `da sind tausend Leute vor der Tür, die Ihren Job machen können `ist, habe ich immer noch Spass am Leben und das grosse Glück, einen (direkten) Chef zu haben, mit dem es eine gewisse Interressenüberschneidung gibt. Er faehrt ne Z1000 Bj.: letztes Jahrtausend.


    So genug gelabert:
    Ich habe Ihn (Chef) einfach mal angesprochen und es haben sich neue Türchen aufgetan.


    Nach Rücksprache mit einem Galvano-Techniker sei Rost und Chrom wohl sehr simpel mit Salzsäure zu entfernen, dauert nur ein Paar Minuten hiess es.


    Pustekuchen.... Heute im Selbstversuch hat der Rost in 33igprozentiger Salzsäure nur milde gelächelt und das Chrom hat dreckig gelacht!
    Stärkere haben wir leider nicht.


    Mein Chef will nun mal die Federn ins Hauptwerk mitnehmen, dort geht´s dann ans galvanische entfernen. Wie das allerdings geht und was da für Chemie im Einsatz ist kann ich jetzt noch nicht sagen, da ich davon keine Ahnung habe.


    Das nächste Türchen wäre das schwarz-chromatieren (nach Chromentfernung). Galvanisch aufgetragen und hat (fast) nichts mit schwarz verchromen zu tun.
    Darf offiziell aufgrund seiner extremen Giftigkeit (Galvanikbäder) in Deutschland nur noch für Nutzfahrzeuganwendungen verwendet werden.
    Ich nutze meine SR im Sommer zum täglichen Arbeitsweg, also sehe ich diesen Anwendungsfall hier ganz klar gegeben :411:


    Mal sehen was draus wird.......
    to be continued


    Den Rest der Hagons habe ich auch mal zerlegt, dazu mehr demnächst unter "Hagon, eine Analyse"
    (neuer Fred)

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    Text und einige der Bilder sind ein wenig überarbeitet.

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