Emil Schwarz

  • So,


    ich hätt jetzt auch gern mal wieder ein Problem!
    Nachdem ich in stundenlanger Frickelei das Gabelöl gewechselt,die Vorspannhülsen durch kürzere Aluteile ersetzt und noch die inneren Ventilfedern dort eingebaut sowie das Lenkkopflager neu justiert habe,stellt sich mir folgende Frage:
    Bringt das Emil-Schwarz-Lager wirklich was?
    Oder bringt ein gutes (Untermaß)-Lager,sauber eingeklebt denselben Effekt?
    Schwarzens Emil macht doch meiner Ansicht nach auch nix anderes,als 1/10 Untermaß einzukleben,oder?
    Bisher bin ich schon ganz zufrieden,aber:
    Geht da noch mehr?


    Gruß


    Joe

  • Sowas! Vor ca. einer Stunde hab' ich so'n Emil Schwarz Lager in den SR Rahmen von einem Freund eingebaut. Die Außenringe hatten ca. 5/100 minus und der untere hatte natürlich keinen Lossitz, sondern mußte immer noch mit etwas Nachdruck in den Sitz geklopft werden. Dafür hat die Kombination oberer Innenring/Nutmutter (der Innenring hat eine größere Bohrung als normal und ist auf einen an der speziellen Einstellmutter angedrehten Bund gepresst)
    immer noch reichlich Luft auf dem Lenkdorn.
    Konnte mich alles nicht wirklich überzeugen.
    Nächstes Mal dreh' ich mir die Außenringe selber ab, so daß sie ein paar Hundertstel Luft in den Sitzen haben, und am Innenring oben hab' ich mit der Sachs Brücke eh keine Probleme.
    Gruß
    Sven

  • Soweit ich weiss, ist das obere "Lagerinnensegment" von ES für die SR eine Einheit mit der Schraube, die von oben auf den "Dorn" geschraubt wird und das ganze Lenkkopflager zusammenhält - das Innenteil des oberen Lagers sitzt somit immer zentrisch auf diesem "Dorn". Das ist wohl mehr, als man mit dem Einkleben der Lagerschalen in den Lenkkopf erreichen kann.


    Soweit ich weiss, ist das Problem beim Lenkkopflager der SR auch nicht so sehr eine (ovale) Passung im Lenkkopf selber, sondern die (labbrige) Passung auf eben diesem "Dorn".


    Mit "Dorn" meine ich die senkrechte "Stange", die nach oben aus der unteren Gabelbrücke rauswächst..:-)


    Mag aber sein, dass ich da was falsch verstanden habe, bei mir steht dieser Job auch noch an..


    Scheinbar haben andere Forumsmitglieder auch gute Erfahrungen mit Standard-Lenkkopf-Kegelrollenlagern gemacht. Nils (2fast4all) z.B. Meine Werkstatt-Leuts schwören allerdings voll auf die geschilderte ES-Lösung.


    Gruß!

  • Danke Sven,


    das wollte ich hören!
    Also selber ein Kegelrollenlager nach der "Einkleb"-Methode reinwurschteln...und zwar genau selbst angepasst.


    Gruß


    Joe

  • Interessant, was Sven schreibt! Scheinbar ist der angebliche Vorteil der ES-Lösung (fest definierter Sitz des oberen Lagerinnensegments auf dem Lenkdorn) in diesem Fall nicht gegeben gewesen.


    Hmm.. Was ich bisher so gehört habe, ist bei der originalen SR-Gabelbrücke (Sven scheint ja bei seiner eigenen SR eine andere Lösung verbaut zu haben) halt gerade hier das Passungsproblem.. Und das bloße Einkleben abgedrehter Untermassschalen kann das ja wohl auch nicht kurieren.


    Naja, ich hör mich weiter um.


    Gruß!!

  • Zitat

    Original von peilator
    ...
    Soweit ich weiss, ist das Problem beim Lenkkopflager der SR auch nicht so sehr eine (ovale) Passung im Lenkkopf selber, sondern die (labbrige) Passung auf eben diesem "Dorn".
    ...


    Sowohl als auch.
    Die dünnen Außenringe der Kegelrollenlager werden in jedem SR Lenkkopf oval gedrückt, und der Lagersitz oben am Lenkdorn hat oft soviel minus, daß sich dann der ganze Dorn spürbar im Innenring bewegen kann. Aber einfacher und besser als die von ES verkaufte Baueinheit Einstellmutter/Innenring wäre es, wenn der ("aufgebohrten") Innenring auf eine Bundbuchse gepresst wäre, die ihrerseits stramm auf den Lagersitz geht. Aber dazu ist wahrscheinlich die Serienstreuung der Sitze zu groß.
    Bleibt also wieder mal nur: selbermachen.
    Gruß
    Sven

  • Hi Peilator,


    ich guck mir das noch mal in Ruhe an und überleg mir was...
    Schlimm finde ich halt immer,wenn Leute Krempelkram für teuer Öre verkaufen,den man auch selbst machen kann,daher meine Frage...


    Gruß


    Joe

  • Das leuchtet ein, was der Sven schreibt! Und Geldmacherei hasse ich auch wie die Pest..:-/


    Ich hatte insgeheim gehofft, dass die "Aufschraublösung" von ES schon für eine saubere Passung auf dem Dorn sorgen würde. Wenn dem nicht so ist, dann hilft wohl in der Tat nur selbermachen.


    Allerdings: man könnte ja testen, wie "stramm" auf dem Lenkdorn der eigenen SR das Oberteil des ES-Lagers sitzt und dieses (falls schlabbrig) einfach wieder zurückschicken! Man hat ja 2 Wochen Rückgaberecht (Schuldrechtsreform etc. sei Dank..;-)..


    Dumm an der Selbermacherei ist halt für meinereiner und Konsorten immer, dass ich keine Drehbank habe, geschweige denn eine bedienen kann..:-))


    Gruß!!

  • @ peilator


    F....
    Das ist auch mein Problem,mit eigener Drehbank wär das Leben einfach schöner...wofür hab ich das denn gelernt?


    Gruß


    Joe

  • Na, siehste, Du könntest wenigstens, wenn man Dich lassen würde.. Ich hab die Dreherei leider nie gelernt..


    Naja, dann komme ich schonmal nicht in Versuchung, mir eine Drehbank zuzulegen, meine Frau konnte schon das mit dem Kompressor nicht so richtig verstehen...;-))


    Gruß!

  • Halt Stop!
    Erstens hab' ich nicht behauptet, daß die ES Lager Krempelkram seien. Die Teile sind eigentlich alle ganz gut gemacht, nur hätte Emil den Außenringen besser noch mehr Minus gegeben, damit sie wirklich in jeden Lagersitz fallen. Loctite 648 ist übrigens vorgesehen für Spalten zwischen 0,05 und 0,25.
    Zweitens ist das mit dem oberen Lagerinnenring auf der Mutter eigentlich eine ganz pfiffige Idee. Wenn man davon ausgeht, daß der Durchmesser des Lagersitzes oben auf dem Lenkdorn wirklich stark streut (was er wahrscheinlich schon aufgrund von "Ausleierung" tut), dann hatte ES eben kein festes Maß für den Innendurchmesser dieses Teils zur Verfügung. Macht er z.B. - 0,1 dann kriegt der Eine das Ding nicht mehr montiert, beim Anderen klapperts immer noch. Deswegen wird der obere Innenring nicht vom Lagersitz selber, sondern via Bundmutter übers Einstellgewinde fixiert. Zwar hat das Gewinde Spiel, aber im Betrieb wird die Einstellmutter ja über die obere Gabelbrücke und die SW22er Schraube gekontert, sitzt also fest bzw. spielfrei auf dem Dorn und mit ihr dann auch der Innenring. Diese Lösung ist zwar nicht ganz so schön wie eine gute Passung oben, funktioniert aber unabhängig vom Ist-Maß des Lagersitzes. Und darauf ist ES ja angewiesen, sonst müßte er ja jeden Lagerkit individuell anpassen.
    Gruß
    Sven

  • was soll ich sagen...


    Kompressoren gibt´s hier wie Sand am Meer,aber in´s Wohnzimmer darf ich mit dem Moped immer noch nicht...
    Da Wäre soooo viel Platz im Wintergarten...


    Joe

  • Auch von mir nochmal Danke an Dich, Sven! Wenn also das nötige Kleingeld da sein sollte, werde ich wohl dann auf jeden Fall die ES-Lösung in die engere Wahl nehmen..;-)


    Gruß!!

  • Moin zusammen,
    Zum Thema Lenkkopflager stellt sich mir dann auch ne Frage. :du:
    Hab letztes Jahr einen Satz Kegelrollenlager eines namhaften Zulieferers verbaut und bin nicht nur sehr gut zufrieden sondern echt begeistert :r: !
    Höre hier heute das erste Mal von einem "ES"Satz,
    Was soll denn an "DIN" Teilen ohne besondere Änderungen weniger gut oder gar schlechter sein als ein einem "ES" Satz?? :du:
    Würde mich interessieren, weil ich weder beim montieren noch beim einstelllen oder auch im Fahrbetrieb keine Verbesserungsmöglichkeiten zu dem Lagerkit sehe.
    Werden die beschriebenen Lager wirklich "abgedreht"?? :a:
    Das sind doch gehärtete Stahllaufringe. :sm:
    Und was soll ein Untermaß bringen?? :du:
    :s: ERLÄRUNGSNOTSTAND! :a:

    M.f.g. Dieselross / Torsten




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    IT´S NOT WHAT YOU BUY; IT´S WHAT YOU BUILD!

    Einmal editiert, zuletzt von Dieselross ()

  • Jo, Jungs, und der Nager muß auch seinen Senf dazugeben: wie lange halten denn die Okinoolen Yamaha Lenkkopflager so durchschnittlich ?
    10.000, 20.000, 50.000 ?

    Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur leider viel zu selten dazu ... :D


  • Hallo Dieselross!
    Also es ist folgendermaßen: Die Lagersitze für die Außenringe im Lenkkopf sind nicht wirklich zylindrisch. Gut, nichts in der Realität ist wirklich zylindrisch, aber in diesem Fall fehlt es sich dann doch schon etwas weiter. Das kommt i.A. daher, daß der Lenkkopf fertig bearbeitet mit dem Rahmen verschweißt wird und sich beim Abkühlen verzieht. Das ist übrigens kein SR typisches Problem, haben andere Motorräder auch.
    Speziell bei der SR und der XT haben die die Kegelrollenlager sehr dünnwandige Außenringe, die im Sitz unrund gedrückt werden. Bei den serienmäßig verwendeten Schrägkugellagern sind die Außenringe sehr viel widerstandsfähiger gegen unrund gedrückt werden, weil ihre Bohrung deutlich kleiner ist, sie also "dickwandiger" sind. Ein weiteres Problem ist, daß die Innenringe oben und unten nur auf etwa der Hälfte ihrer Breite(Höhe?) im eigentlichen Lagersitz stecken, oben, weil der Sitz eine sehr große Fase hat, unten, weil er dort ziemlich tief auf d49 freigedreht ist. Das kann zusätzlich dazu führen, daß der Kegelwinkel der Laufbahn verändert wird. Man kann das am Tragbild des Lagers erkennen, in diesem Fall sieht man, daß der Außenring nur auf halber Breite getragen hat. Naja, die SR/XT ist halt nicht für die Verwendung von Kegelrollenlagern konstruiert worden. Und schließlich hat bei vielen Japanern der Lagersitz oben am Lenkdorn für den Innenring des oberen Lagers zuviel Minus. Man kann dann das Lagerspiel so genau einstellen wie man will, es bleibt Spiel vorhanden, zwar nicht im Lager, aber zwischen Lenkdorn und Lagerinnenring.
    Die beiden ersten Probleme versucht man zu lösen, indem man Außenringe mit Untermaß, die mit ein klein wenig Luft in den Sitz passen, einklebt. Dadurch werden sie nicht verformt.
    Das Spiel am oberen Innenring wird bei den ES Lagern durch die sogenannte Lagertragmutter eliminiert. Grob gesagt ist bei dieser Lösung der Innenring fest mit der Einstellmutter verbunden. Die ganze Chose hat dann immer noch solange Spiel (im Gewinde), bis man die obere Gabelbrücke montiert und die Zentralschraube festgeknallt hat. Dadurch wird ja die Einstellmutter gekontert, und der daran befestigte Innenring sitzt nun fest. Er stützt sich jetzt halt nicht mehr am Lagersitz, sondern am Einstellgewinde ab.
    Die Lagerschalen sind aus (durchgehärtetem) Stahl, meist 105Cr6 oder was ähnlichem. Man kann sie ganz gut mit Hartmetallwerkzeugen bearbeiten, die ES Teile sind aber wohl runtergeschliffen.
    Alles klar?
    Gruß
    Sven

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