Der Stormarn Scrambler

  • Der Stormarn Scrambler,
    wie bereits im „Hallo ich b..“ geschrieben, bin ich mit meinem Scrambler Projekt bereits fertig und möchte nun einige Erfahrungen die ich bei meinem Umbau gemacht habe mit euch teilen. Hier die Themen:
    1. Die Suche und Entscheidung über den Style
    2. Die Absprachen mit dem Tüv
    3. Der Rahmenumbau
    4. Das Pulvern der Teile
    5. Die Alu Räder
    6. Der „unkaputtbare“ Kettenblattträger
    7. Die Sitzbank
    Und damit das alles nicht zu trocken wird hier mal ein Bild von der Basis die ich im Juni 2017 gekauft habe. SR500 48T, BJ 89, 56tkm

  • Die sah doch voll gut aus vor dem Umbau...!

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    Better Motörhead than dead!

  • Ha, und jetzt??? Scrambler fertig aber erst noch nen Fotokurs machen?

  • Immer ruhig Männer, ich muss die Spannung doch hochhalten.

    Ja, in der letzten Zeit scheinen die Scrambler wirklich beliebt zu sein und ich habe auch darüber nachgedacht ob ich was schreiben soll :smi:


    Doch Bilder habe ich ein paar gemacht und Erfahrungen auch, also kommt nun Teil 2.


    Schöne Grüße,
    mcfly

  • Also angefixt hatte mich ein Bild von einer umgebauten 2j4. Die als SR kaum noch zu erkennen war. Schön leicht sah sie aus, also abgespeckt, freies Rahmendreieck, flache Sitzbank und Rahmenloop. :476
    linkes Bild.


    Im laufe der Recherge lernte ich dann die Styles wie Bobber, Tracker und auch Scrambler kennen. Der letztere hatte es mir angetan, da ich die Optik mit Stollenreifen und das crossige Aussehen schon immer cool fand. Zwar nicht wie auf dem Bild, aber das war ja nur der Stein des Anstoßes. Der Sponsor hat sogar Bausätze wie B- und D-track im Programm mit div. Teilen die ich für meinen Umbau nutzen könnte.

    Und dann musste ein Konzept her. Also eine Skizze oder Foto mit der Richtung in die es gehen sollte. Was dabei rauskam könnt Ihr auf dem zweiten Bild sehen, mit der Ausnahme, dass meine Alu Räder bekommen sollte.


    Schöne Grüße,
    mcfly

  • Bei der Recherge für den Umbau wurde klar, dass ich vor dem flexen und schweißen am Rahmen den Herren beim Tüv sprechen sollte, um nicht bei der Abnahme die böse Überraschung zu erleben. Also habe ich mich vorbereitet mit Gutachten und Bildern von Umbauten die abgenommen wurden.
    Bis dahin hatte ich die blaue SR zerlegt und den Rahmen gestrippt. Dann das Teil in den Hänger und auf zum Freundlichen.


    Dort traf ich auf einen kompetenten Mitarbeiter. Er gab mir nützliche Tipps über die Position der Beleuchtung , den Winkel vom Nummernschild, E-Nummern auf Ersatzteilen, Geräuschentwicklung , Abgase und einige Dinge mehr. Er hatte keine Bedenken zum Thema Schweißen, es müsse fachmännisch ausgeführt werden und der Rahmen würde durch das Verbinden der „Heckhörner“ noch steifer werden. Außerdem bot er mir an, dass ich Ihn auf dem Laufenden halten könne und ihn bei Fragen zu kontaktieren.


    Also ran an den Speck, äh Rahmen!

  • Als erstes musste ein Loop her der meinen Anforderungen entsprach und die passenden Maße wie Rohrdurchmesser, Schenkellänge und Abstand hatte. Verbindungsmuffen für die Rohrenden sollten auch dabei sein. Hinweis: Bei Zweisitzern muss die Sitzbanklänge von 650mm eingehalten werden.
    Dann am Rahmen alle überflüssigen Teile und die Schnittkanten markiert und schon konnte das Gemetzel losgehen.
    Danach Schwinge rein und alles provisorisch zusammenstecken (gefühlte 50 mal beim Aufbau). Dabei habe ich dann gemerkt, dass der Loop einen Kick nach oben bekommen muss, damit genug Platz zwischen Hinterrad und Fender ist. Originale Dämpfer (320mm) mussten bleiben, da sonst die Abnahme beim Freundlichen zu aufwendig sein würde. Der untere Kunststofffender sollte bleiben, deswegen musste ein kleines Halteblech an den Rahmen. Dort ist dann auch ein Pin für die hintere Befestigung des li. Seitendeckels angeschweißt.
    Befestigungslaschen für den Sitz, den hinteren Fender und die Blinker angeschweißt. Die offenen Knotenbleche mit dem Rohrrahmen verschweißt und alles schön verputzt. Die Laschen haben Bohrungen für Kabelbinder. Hinweis: Die Blinker dürfen nicht weiter als 300mm hinter der Senkrechten des Hinterrades montiert sein.
    Der Rahmen ging dann zum Sandstrahlen und zum Pulverbeschichten. Vorher musste ich den Öltank spülen und auswaschen, da beim Einbrennen der Beschichtung das Restliche Öl verdunsten würde.
    Das Ergebnis nach dem Pulvern kann sich sehen lassen.


    Schöne Grüße, mcfly

  • Da ich viele Bauteile der SR demontieren, überprüfen/überholen wollte und sie gegen Oxidation Schützen wollte, habe ich mir Gedanken über die Möglichkeiten und Kosten gemacht.
    Das Pulverbeschichten kam mir entgegen, da sich keine Lecknasen bilden, ich die Möglichkeit hatte Teile Sand- uns auch Glas zustrahlen. Einen alten Backofen bekam ich aus der Nachbarschaft. Die Pulverpistole mit Gebläse war zweite Wahl für einen Schnapper zum Reparieren. Eine Kabine mit Absaugung baute ich mir aus Pappe.
    Getested habe ich dann mit den ersten kleinen Teilen. Die Kerntemperatur und Vorbereitung sind entscheidend beim Beschichten. Bis auf den Rahmen und die Aluräder habe ich dann viele Teile nach und nach gepulvert.


    Schöne Grüße,
    mcfly

  • Sehr schöner Bericht.
    Kannst du noch etwas zu genaueres zu deiner Pulverkabine schreiben.
    Vielleicht noch einige Bilder einstellen. Wie Hast du die Absaugung realisiert. Welche Temp. und wie lange im Ofen.
    Hätte Lust mir auch so etwas zu bauen. :bus:

  • Hi Kurve,
    die Pulverkabine ist wie geschreiben aus Pappe. Als ich Sie fertig hatte, habe ich gedacht, dass ich auch ein altes Gehäuse vom Röhrenferseher hätte nehmen können. Also Rechteckiger Kasten mit angesetztem pyramidenförmigen Kasten. Am Ende einen kleinen Ventilator der Zieht. Dahinter einen Staubsauger angeschlossen. Im Strahlraum eine Filtermatte eingestzt. Die kann nach jedem Arbeitsgang ausgesaugt werden.
    Oben an der Kabine habe ich einen Metall-Haken befestigt, der hat eine Verbindung zu einem darüberliegenden Knauf. Damit kann ich die Teile von außen drehen. Außerdem muss an den Metallhaken der Minuspol der Pulverpistole angeschlossen werden.
    Die Teile bei 180 Grad min 20min gebacken. Das hängt allerdings vom Volumen und der Masse des Teils ab. Wie geschreiben, die Kerntemperatur muss erreicht werden. :477:


    Sicherheitshinweis: Das Pulver ist sehr fein. Unbedingt eine Feinstaubmaske beim arbeiten tragen. Auf keinen Fall den Backofen bei euch in der Küche verwenden! Es entstehen Dämpfe und Gase die sich im Backofen sammeln. Ich hatte den Ofen draußen im Schuppen stehen.


    Grüße, mcfly

  • Die SR48T hatte 18“ Speichenräder. Ich hatte mich für die Alu Räder entschieden. Also musste ich mich in der „bucht“ tummeln und habe schließlich ein Hinterrad und ein 18-er Vorderrad von der XS400 gefunden. Beide auf Achsen aufgenommen und Schlag gemessen. Glück gehabt, beide top!
    Hinterrad vorbereitet (davon mehr im 6. Teil) und Vorderrad auch. Doch da kam das böse Erwachen. Die XS hat den Tachoantrieb links und die Bremsscheibe rechts. Soweit nicht schlimm, nur wenn man sich die Möglichkeit den Sattel re. zu montieren abschneidet. Das hatte ich übereifrig gleich am Anfang am re. Tauchrohr entsorgt. Also umdenken und das Alurad umgearbeitet. Ansatz für Bremsscheibe und Gewindebohrungen vom Kumpel auf der CNC einbringen lassen. War möglich, da der Guss symmetrisch ist. Danach die Räder glasperlen gestrahlt und Pulvern lassen. Zum Schluss die Heidenaus K60 aufziehen lassen und die Reifenfreigaben von der Sponsorseite für den TÜV runtergeladen.

    Bemerkung: Es gab trotz der Diskussionen über Reifenfreigaben und Eintragungen keine Probleme bei der Abnahme und der Erstellung der Papiere im Januar diesen Jahres.
    Grüße, mcfly

  • Na sowas!


    Ich hab mir auch einen Satz 18" Yamaha Gußräder in derselben Optik wie deine
    aufbereitet (auch komplett schwarz). Es hieß die seien von der XS400 und da
    hatte das Vorderrad beidseitig Bremsscheibenaufnahmen ... allerdings ist deren
    Abstand etwas geringer als bei der SR.


    Dein TÜV-Prüfer scheint jaa ganz in Ordnung zu sein!

  • Hi Sven
    Das mit dem Abstand stimmt. Ich habe zwischen Bremssattel und Aufnahme 3,5mm Scheiben untergelegt, damit der Sattel mittig über der Scheibe steht. Die Bessere Lösung wäre einen gefertigten Flansch mit Durchgangsbohrungen zwischen Felge und Bremsscheibe einzulegen.
    Grüße, mcfly

  • Bei der Recherge über die Räder hatte ich auch über die Problematik mit dem KBT nachgelesen. Da ich die Räder neu aufbauen wollte, hatte ich mich entschieden den KBT auf die unkaputtbare Version mit zwei Kugellagern um zu bauen. Hierüber gibt es gute Beschreibungen mit Skizzen und Maßen im Netz und Forum.


    Also Kugellager und den Wellendichtring bestellt. Den KBT in der Drehmaschine aufgenommen und ausgedreht. Dann den ersten ALU-Ring (hochfest) eingepresst und Gew. eingebracht und mit Schrauben befestigt. Dann innen kpl. auf Passung ausgedreht. Das fertige Teil abgeklebt, das alte Kettenblatt aufgeschraubt und gepulvert. Nach dem Pulvern die Befestigungsschrauben für das Lagerschild und die Trägerplatte eingeklebt. Die Buchse habe ich aus verschleißfestem Material gedreht, da der WEDI darauf gleitet.


    Den Wellenstupf am Hinterrad habe ich auf der Fräsmaschine entfernt.

    Grüße, mcfly

  • Beim Rahmenumbau hatte sich ergeben, dass ich keine Sitzbank „von der Stange“ verwenden konnte, da der Loop, der Kick im Heck und die Länge speziell waren. Deshalb hatte ich mich entschieden auch die Sitzbank selber zu bauen. Videos im Netz halfen bei der Auswahl der Grundplatte. Eine 10mm dicke, thermisch formbare PU Hartschaumplatte mit Übermaß bestellte ich mir online.
    Dann ein paar Hilfslinien draufgezeichnet und die Vorderkante mit dem Heißluftfön erwärmt bis sie formbar war und auf das Gegenstück gepresst um den Hohlraum für die Tankbefestigung zu erzeugen. Dann den Knick für den Kick gebogen. Für die Sicke des hinteren Fenders musste ich ein Hilfsgestell aus Holz anfertigen. Dann die Platte eingespannt, erwärmt und mit dem alten Feder die Sicke eingedrückt. Später die Kontur des Rahmens abgenommen und die Außenkontur zugeschnitten. Für die Befestigung habe ich dann Bleche mit Einnietmuttern angefertigt und auf der Rückseite der Grundplatte angeklebt. Vorher die Bohrungen für die Muttern eingebracht. Dann die Platte von der Unterseite grundiert und schwarz lackiert.
    Mit dem Sattler hatte ich Kontakt aufgenommen und Ihn von meinem Projekt berichtet. Ein paar Bilder und eine Beschreibung halfen hierbei. Die Kosten konnte ich in Absprache mit Ihm im Rahmen halten. Die Vorarbeit sollte gut sein, d.h. der Schaumstoff musste in Form gebracht werden und den Bezugsstoff beschaffte ich auch. Der Sattler hat am Ende super Arbeit geleistet und mir auch den Reimen für den Tüver, äh ich meine für den Sozius mitgefertigt.
    Grüße, mcfly

  • Jawoll, saubere Arbeit !

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