"Bremszylinder und -Kolben dürfen keine Kratzer aufweisen"

  • ...fordert das Bucheli.


    Kolben sind ja kein Thema, die gibts neu zu kaufen, habe ich nebst Repairkits hier liegen. Aber am Zylinder kann ich nun mal wenig ändern.


    Ich habe hier ingesamt 5 geöffnete Bremssättel. Beim sechsten wirkt noch WD40 auf den bombenfest sitzenden Kolben ein. 3 der bereits geöffneten waren bis vor maximal 2 Jahren noch in Gebrauch, bei den anderen weiß ichs nicht. Jedenfalls haben alle auf der Zylinderoberfläche Kratzer längs, quer (vom Kolbendrehen?), Gammel, Korrosion oder ähnliches. Der "Boden" sieht bei manchen noch ganz passabel aus, aber die "Wände" halt nicht.
    Beim sechsten erwarte ich, zumal da ja der Kolben fest sitzt, auch nichts besseres.


    Gehören die alle weggeschmissen oder gibt es da einen gewissen Toleranzbereich?


    Hier im Forum wurden ja bestimmt schon einige Bremssättel renoviert und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich genau die 5 schlechtesten erwischt habe.


    Gruß, Maddin

  • Hallo Maddin


    Den Kolben kannst du auch mit einer Fettpresse rausdrücken. Anstelle des Bremsschlauchs eiinen Schmiernippel einschrauben. Müßte das gleiche Feingewinde sein wie ein Schmiernippel, wenn nicht bastel ein Adapterstück. Leichte Riefen in der Zylinderfläche sind unkritisch oder können mit feinem Schmiergel geglättet werden. Der Kolben dichtet ja nicht zur Zylinderwand ab sonder nur am Dichtring. Folglich muss der Kolben einwandfrei sein.


    Viel Erfolg


    Karsten

  • Zitat

    Original von Maddin


    Beim sechsten wirkt noch WD40 auf den bombenfest sitzenden Kolben ein.


    Gruß, Maddin



    Ich will nich aufn Keks gehn,aber ich nehme doch an das du die Bremsleitung ab hast und auch von innen WD 40 o Ä. einwirkt.


    Oder du schraubst ne Bremspumpe dran und drückst den Kolben raus.


    Hab auch gradn paar offene Sättel,hat aber mit Druckluft gereicht.Obacht die Kolben können zu Geschossen werden wenn man nicht aufpasst.




    Viel Erfolg wünscht DenTrierer

    Eine von vielen SMS von hier



    22:53
    Wir werden uns nun in illustrer runde ein paar prozente installieren :)


    :D

  • Hmm, das war auch mein Gedanke, dass es ja eigentlich nur zwischen Kolben und Dichtring abdichten muss, und die sind ja beide neu.
    Ich wollte halt trotzdem lieber nachfragen, gerade bei den Bremsen.


    Ich werde wohl dem Gammel so gut es geht mit 000er Stahlwolle oder 1000er Schmirgel zu Leibe rücken, hinter dem Dichtring ist es ja besonders übel. Dann werde ich ohne Dichtring überprüfen, ob der neue Kolben im Zylinder schön leichtgängig rein und rausgeht und am Ende alles mit Bremszylinderpaste zusammenbauen.


    Bei noch zusammengebauten Bremsanlagen habe ich die Kolben rausgepumpt, bei einzelnen Sätteln mit Pressluft. Meinem Daumen gehts inzwischen wieder gut. :tongue: Beim sechsten, wo WD40 innen einwirkt, werd ichs die Tage auch nochmal mit Pressluft probieren, wenns dann nicht geht, muss die Fettpresse ran.


    Vielen Dank für eure Hilfe!


    Gruß, Maddin

  • Na ohne Dichtungen sollte er auf alle fälle leicht rein und raus gehen, er sollte sogar so gut wie durchfallen.
    Ohne Dichtung hast du einen richtigen Spalt, somit bringt der Test eigentlich nichts, na obwohl, du hattest den Kolben dann wenigstens mal ganz im Sattel liegen.

  • Zitat

    Original von Maddin
    ...bei einzelnen Sätteln mit Pressluft. Meinem Daumen gehts inzwischen wieder gut. :tongue:


    Pack ein Handtuch dazwischen, dann fliegt der Bremskolben nicht ziellos durch die Gegend und deine Daumen werden es Dir auch danken.


    Zitat

    ...wo WD40 innen einwirkt...


    Das kann ja nichts werden:-(


    Have A Nice Day
    Torsten

  • Zitat

    Original von Torsten3


    Das kann ja nichts werden:-(


    Wieso nicht? Kannst du konkreter werden? WD40 falsch oder Ort falsch?


    WD40 ist im Zylinder, zwischen Kolben- und Zylinderwand. Meinst du, dass der Kolben durch Gammel von außen festsitzt? Dann wäre das WD40 in der Tat auf der falschen Seite des Dichtrings...
    Stimmt, das würde auch mehr Sinn machen. Dann dreh ich das mal um.


    Gruß, Maddin


    P.S. der Daumen war zwischen einer der beiden "Krallen" gegenüber vom Kolben und dem Handtuch, als es PLOPP gemacht hat. Ich weiß, blöd...

  • WD 40 hat als Rostlöser in einem Test von einer Oldtimer Zeitschrift gar nicht gut abgeschnitten. Leider weiß ich nicht mehr wer der Testsieger war. Vermutlich ein Produkt was nur die Hälfte kostet und dessen Hersteller weniger Werbung betreibt.


    Das mit dem Finger dazwischen haben schon einige erleben dürfen. Der Kolben kommt, dank der Druckluft, wie ein Geschoss aus dem Zylinder. Passiert dir nie wieder!

  • Es reicht wenn du den Dichtringsitz im Zylinder und die Macken mit einem Dremel mit Dratbürstenaufsatz entfernst,damit trägst du am wenigsten Material ab und es geht zügig,einfach und gut.

  • Zitat


    und auch von innen WD 40 o Ä. einwirkt.


    DenTrierer



    AUCH !!!!
    Ich hab vorrausgesetzt das von aussen sowieso gesprüht ist.
    Bei meinen Sätteln war Einer ders auch von innen hätte gebrauchen können.
    :bus:



    Grüße vom trierer

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    22:53
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    :D

  • Hi


    seltsamerweise nimmt man da wo es drauf ankommt ordentliche Rostlöser ... in der Industrie.


    Die Tests kenn ich und unterschreib ich.
    Weil ichs selber ausprobiert habe.


    Aus Neugier hab ich mal so ein Gammelteil nach einer Woche Sprüherei und schlussendlich sehr gewaltsamer Entfernung genauer angesehen.


    Das WD-40 ist kaum 2 mm in die Bohrung eingedrungen. Die rostlösende Wirkung von WD-40 beruht auf dem Trägerstoff Petroleum - diesen Rostlöseeffekt kann man um ein Viertel des Preises haben.


    Gscheite Rostlöser sind extrem kriechfähig ... auf Alkoholbasis oder ähnlich leichtflüchtigem Zeug. Da tropft praktisch nix ab, das wird in einen Spalt direkt reingesaugt.


    Aber jeder wie er mag.


    WD-40 ist genial für fast alles andere :cool:


    Gryße!
    Andreas, der motorang

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

  • Hallo Maddin,
    ich würde den Kolben sicherhaltshalber versuchen mit einer Ölpresse herauszudrücken, dann hast du kein Geschoss.
    Mach Kolben und Zylinder mit 1000er Papier sauber und vor allem die Nut im Zylinder richtig reinigen.Dichtring in den Zylinder rein und etwas Bremsflüüsigkeit an die Dichtlippe und den Kolben schmieren und den Kolben reindrücken. Nach dem Entlüften muß der Kolben, wenn man den Bremshebel losläßt ein kleines Stück "zurückfedern" damit der Bremsbelag nicht dauernd schleift.

  • ... in welcher der Dichtring liegt, war bei meiner Huddel auch mit total fiesem Gammel zugesifft (Die Bremse wurde wohl ca. 25 Jahre lang nie auseinandergenommen)
    Der Dreck sah aus und fühlte sich auch an wie "ausgehärtete Gelatine"....also so richtig schön "verharzt".


    Schnelle Abhilfe war:
    Kleinbohrmaschine (Dremel o.ä.) mit flexibler Welle...., ´ne Nylonbürste rein..., bissi Polierpaste (Autosol) drauf und 5 Minuten im Kreis rum.
    Nach dem Polieren gut auswischen (Fusselfreier Lappen)....und reinigen mit Bremsenreiniger (gut ausdünsten lassen vor´m Wiederzusammenbau)


    Beim Einsetzen des Kolbens benetze ich den üblicherweise nur mit Bremsflüssigkeit (also keine Bremspaste oder womöglich irgendein anderes Schmiermittel, denn innerhalb des Bremssystems hat üblicherweise nur Bremsflüssigkeit was zu suchen).


    Noch´n Tip ....betr. "Zurückdrücken" des Bremskolbens in den Zylinder bei befüllten Systemen (z.B. bei Bremsbelagelag-wechsel):
    Vorm Zurückdrücken des Kolbens die "Balgdichtung außen" (= Staubschutzmanschette) entfernen und den Kolben gut reinigen vorm Zurückdrücken. (Wir wollen ja die Dichtung nicht beschädigen)
    Wenn die Daumen nicht stark genug sind, den Kolben reinzudrücken, kann man das (nachdem man ihn sauber - ohne zu Verkanten- angesetzt hat, diesen auch mit einer kleinen Schraubzwinge reindrücken (dabei den Pegel im Bremsflüssigkeitsvorratsbehälter im Auge behalten, denn der steigt beim Zurückschieben des Kolbens)

  • will ja nicht den miesepetrigen Erbsenzähler mimen, aber mitm Dremel in der Bremszange... ne, rund sollts schon bleiben...


    es gibt für recht kleines Geld verstellbare Honahlen. Damit kann man nach einer gründlichen Reinigung gleichmäßig die gesamte Zylinderwandung überarbeiten.


    [Blockierte Grafik: http://www.tbs-aachen.de/images/product_images/popup_images/2468_0.jpg]


    Dieselkraftstoff ist als Rostlöser mindestens so gut geeignet wie WD40...

  • Hi!


    Hmm, so ne Honahle ist bestimmt für den Zylinder ansich nichts verkehrtes, aber für die Nut (und dafür hatte guckie ja den Dremel vorgeschlagen) hilft sie halt nichts.


    Ich habe jetzt alle Kolben draußen (Nigrin Rostlöser, Bremspumpe + System -->rausgepumpt).


    Ich denke, ich werde mit 000er Stahlwolle anfangen. Sowohl für Zylinder als auch die Nut. Wenn das dann nicht reicht, greife ich zu invasiveren Maßnahmen. Wird schon irgendwie gehen. Ich berichte dann.


    @ S&T: Haste da ne Bezugsquelle?


    Zum Zusammenbauen nehm ich übrigens ATE Bremszylinderpaste.


    Gruß, Maddin

  • Maddin hat´s richtig erkannt..., der Dremel war nur für den Einsatz in der Nut gedacht..., zudem mit einer (nicht sehr abrassiven) Nylonbürste bestückt. Da frisst das Alu eher die Bürste als umgekehrt.
    Und die Polierpaste (autosol) war sicherlich aggressiver zum Alu als die Bürste.
    Auf alle Fälle ging der Gammel-Dreck so weg... und die Bremse ist nach über ´nem Jahr im Betrieb noch dicht und sabbert nicht.
    Dann kann´s soooo verkehrt ja nicht gewesen sein. ;)

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