SR 500 und Einspritzung...

  • Ich habe vor längerem mal in der Custombike, glaube ich, einen Bericht gelesen über die Firma Scheepers Motorsport, die Vergaserfahrzeuge auf Einspritzung umrüstet mittels Drosselklappenkörpern der GSX-R 1000. Der Erfolg gibt denen Recht. Diese Firma hier bietet das ebenfalls an, auch Einzylinder wurden erfolgreich umgerüstet (http://www.streetmax.nl).


    Ich möchte hier kein Thema eröffnen a la "Ich hab mir nen Drosselklappenkörper vom Schrott geholt, was brauch ich noch, damit die Karre läuft?". Was zu einer funktionierenden Einspritzanlage gehört ist mir wohl bewußt, und daß es machbar ist ebenfalls. Die SR 400 aus Japan fahren seit 2010 auch mit digitalem Motormanagement spazieren.


    Hat jemand eventuell schonmal Erfahrungen gemacht mit dem Thema, speziell in Verbindung mit SR 500? Der Aufwand ist sicher hoch, aber wenn man eine SR erfolgreich umgerüstet hätte, wäre ja alles weitere offen! Ich möchte bitte jetzt nicht von allen Original- und Vergaserheimern hier im Forum gelyncht werden, ich selbst bin Zweiradmechaniker und LIEBE Vergaser, darum geht es mir nicht. Ich finde nur den Gedanken mehr als interessant eine (noch) sparsame(re) SR 500 zu haben, die noch dazu an Leistung und Zuverlässigkeit gewonnen hat . Schreibt doch mal Eure Erfahrungen, Meinungen, Ideen, Anregungen zu dem Thema, es interessiert mich! Ich möchte auf jeden Fall das Thema angehen, und mich eingehend damit befassen. Ich habe einen alten Beitrag dazu gefunden, aber der ist 5 Jahre alt aus 2007. Schönen Sonntag!

  • Was genau meinst Du mit: wäre ja alles weitere offen??


    Was alles zu ner Einspritzung gehört weisst als Mechaniker ja selbst. Kurbelwellensensor, Luftdrucksensor, Temperaturfühler evtl Lambdasonde; Einspritzdüse etc. Dann brauchst n Steuergerät zb Motec und n Mapping (das ist ne Welt für sich...) dazu. Wenn der Geldbeutel gross genug ist kann man alles machen. Nur ob die Fuhre wirklich so viel an Leistung und Zuverlässigkeit gegenüber einer vergaseroptimierten und sauber abgestimmten SR-500 gewinnt wie du Dir erhoffst, bleibt abzuwarten.


    Unmöglich ist es nicht. Ob es Dir den finaziellen Aufwand wert ist musst selbst entscheiden.

  • Ich finde es sehr interessant auch mal Themen anzupacken, an die sich nicht jeder rantraut.


    Das sich das Ganze "rein finanziell" nicht auszahlt dürfte jedem klar sein (sicher auch dem Themenstarter). Aber wie oft geht es einfach nur um das "will ich haben", um die Herausforderung?!


    Ich für meinen Teil finde das Ganze sehr interessant und würde mich freuen, wenn der Umbau irgendwann erfolgreich beendet wird! :r:

    SR500 - BJ 1979 / Hecker K175 - BJ 1951 / TWN B204 - BJ 1938
    Bei Problemen mit Oldtimer-Zündanlagen einfach PN. Stelle auch Original-Vorkriegs-Boschregler ein.
    Gruß Thomas

  • Ich finde es auch sehr interessant, sich damit zu beschäftigen.
    Bitte lass uns alle an deinen Aktivitäten teilhaben...
    Herzliche Grüße, Christian

  • Daß dem Hans seine "SR 500 e.f.i." vor meiner funktionieren wird, ist klar.Ich denke, Du denkst da aber eher an ein Rennsemmerl, oder? ;D


    Ich finde das Thema aus verschiedenen Aspekten recht attraktiv und hätte das ganze hauptsächlich für den Straßenbetrieb und für jeden Tag gedacht. Das schöne daran: Die Sache taugt ja auch ideal für Straße und Rennstrecke! Mappings können frei ersonnen werden,je nach Tuningausbaustufe des Motors!


    Meine Vision ist ein Kit , wie z.B. ein Umrüstkit auf kontaktlose Zündung für die XT 500, oder der 12-V-Kit, der natürlich Geld kosten wird, aber dafür (natürlich nach getaner Entwicklungsphase) so gut wie Plug and Play funktioniert. Ein Mapping zu schaffen ist zwar vermutlich nicht einfach, wenn man keine Erfahrung damit hat...streetmax benötigt nach eigenen Angaben max. 3 h für die Erstellung eines tauglichen Mappings. Ich denke daß auch das lösbar ist, sobald die Hardware steht!


    Ob sich jetzt sowas "rechnet" oder nicht (tut es sicher nicht)...was soll ich dazu sagen: Es gibt hier Leute mit Titanachsen an SR 500, mit getunten Motoren, die vermutlich einen schönen Kleinwagen wert sind, mit Aluminiumtanks, die 1200 € kosten, aber doch einfach nur gut aussehen...ein Pärchen Wilbersfederbeine kostet auch fast 1200€, ein "Rebuild-Motor" von Kedo ab 3.300 €..., eine der letzten Baujahre mit 0 km will auch mit 7000 € bezahlt werden, nur so zum Vergleich, obwohl eine SR 400 in Japan nicht mal die Hälfte kostet! Unsere SR 500 werden auch nicht jünger (die ältesten sind ca. 34 Jahre alt), und ich sehe für die SR 500 EFI (bzw. einen Umrüstkit) schon eine Zukunft, auch im Hinblick darauf, daß Yamaha seine aktuelle Modellpolitik in Europa sicher nicht überdenken wird, also keine SR 500 mehr in Serie bauen wird, die dann natürlich mit einer Einspritzung ausgestattet sein MUSS, um hierzulande zugelassen werden zu können. Leider...ein neues nicht-SR Klassikmodell, das die yamahaeigene Firmen- und Modellgeschichte in sich aufleben lässt ist ebenfalls nicht zu erwarten.


    Selbst Enfield hat es geschafft, seine Traktoren mit digitalem Motormanagement auszurüsten! :D


    Es ist machbar, und es wäre keine Schande an den XT 500 oder SR 500...

  • Gehen tut das schon, einen Nockenwellensensor bräuchte man vermutlich auch noch.
    Viele Eigenbauten/freiprogrammierbare Motormanagements haben nen Elektrostarter, da is das halb so wild.
    Bei uns haben wir aber nur maximal 2 Umdrehungen und dann muss der Kübel laufen.
    Gehen tuts jedenfalls.


    Interessant wäre die Einspritzanlage von der GS650, dafür gibts auch Dynojet-Kits mit der man die einzelnen Bereiche auf unser Moppet abstimmen könnte.


    Gruß


  • Du meinst die BMW-Eintöpfe mit dem Rotaxmotor? Das wäre schonmal vermutlich eine dankbare Basis für Hardwarebeschaffung...zigtausendfach gebaut, gängiges Material...

  • Zitat

    Original von hilde
    Was genau meinst Du mit: wäre ja alles weitere offen??


    Was alles zu ner Einspritzung gehört weisst als Mechaniker ja selbst. Kurbelwellensensor, Luftdrucksensor, Temperaturfühler evtl Lambdasonde; Einspritzdüse etc. Dann brauchst n Steuergerät zb Motec und n Mapping (das ist ne Welt für sich...) dazu. Wenn der Geldbeutel gross genug ist kann man alles machen. Nur ob die Fuhre wirklich so viel an Leistung und Zuverlässigkeit gegenüber einer vergaseroptimierten und sauber abgestimmten SR-500 gewinnt wie du Dir erhoffst, bleibt abzuwarten.


    Unmöglich ist es nicht. Ob es Dir den finaziellen Aufwand wert ist musst selbst entscheiden.


    Mit "für alles offen" meine ich eine Serienproduktion in Form eines Kits...

  • Über das Thema "Einspritzung für Einzylinder" bin ich 1996 ja zum Microcontrollerprogrammieren gekommen. Damals war das noch extrem schwierig für einen "outsider", drum bin ich damit auch nicht fertig geworden. Aber heut macht das keine großen Probleme mehr. Die entprechenden 2T-Trialmopetten (Montesa mit Honda-Motor) mit Einspritzung haben nicht mal mehr eine Batterie.
    Du brauchst weder unbedingt eine Lambdasonde, noch Luftdruck- -temperatursensor. Ein Kurbelwellensensor reicht, ein Nockenwellensensor (oder beim XT-Motor einer auf der Unterbrecherwelle) ist zwar Luxus, aber besser. Drosselklappe mit Einspritzdüse und Poti, Benzinpumpe und gute, stabile Spannungsversorgung,(!) käufliches Motormanagement mit Software, Leistungsprüfstand, und einer der sich damit auskennt.
    Interessant für Supermechaniker wäre eine vollmechanische Einspritzung. Da gibts aber nichtmal Pläne dafür. Eine Herausforderung...


    Gruß
    Hans

  • Vermutlich käme man bei Mechanik mit Kugelfischer weiter...aber schon damals waren die Dinger nicht grad problemlos und heute in der Überholung sehr teuer.


    Und ja, ich meine die Rotax-Eintöpfe, zumindest in den BMWs hatten die eine Einspritzung.


    Gruß

  • kugelfischer ist eine geniale sache, wir haben die vor ca. 20 jahren auf nen vw-16v motor getrickt.
    das problem, es gab damals nur noch ganz wenige mechaniker die sich mit den raumnocken auskannten um die pumpe auf das gewünschte ergebniss einzustellen !


    mal ganz doof gefragt, wie ist es mit einer einzylinder dieselpumpe von einer baumaschine oder was auch immer ?! sollte sich der arbeitsdruck absenken lassen, müßte es doch theoretisch möglich sein, oder braucht die pumpe den diesel zwecks schmierung etc ?

  • Die Uralt-Dieselpumpen haben oft noch eigene Lager mit Ölreservoir, sowas haben die neueren nicht mehr, Kostengründe und es muss ja auch was kaputtgehen können.


    Der Düsenöffnungsdruck lässt sich schon verstellen, mehr weiß ich aber nicht...also nicht, wie weit und ob das adaptierbar ist.


    Unter Megasquirt lässt sich auch viel finden, aber obacht, das ganze ist sehr Try and Error, wobei die Betonung auf Error liegt


    Gruß

  • Die Kugelfischerkonstruktion ist/war sicher genial, aber, wie schon gesagt wurde, nicht mehr praktikabel heutigentages in einer SR (Meine Meinung!)


    Da finde ich das Thema mit den BMW-Bauteilen und deren Dellorto Drosselklappenkörpern schon viel interessanter und auch geeigneter! (Oh Gott, BMW-Bauteile...mich schaudert bei dem Gedanken und es grimmt sich mir der Darm! Hoffentlich ruft das keine allergische Reaktion bei mir und der SR hervor!) Ich habe übrigens bei BMW gelernt, ich weiß warum mich schaudert...aber naja, für die Wissenschaft! Ich lasse das emotionale mal beiseite, denn die Idee ist SEHR GUT!!!!


    Hab grad das noch gefunden beim Forsten: Interessant!


    http://www.trijekt.de/

  • Mechanische Einspritzungen.......nee heute nicht mehr. Ich hab jahrelang mit solchen gearbeitet auf Porsche 911 Rennmotoren. die waren damals leistungsmaessig das top end aber kompliziert und teuer und nicht sehr verbrauchseffizient. Wenn ein Carrera 2,7 (ja der mit dem Entenbuerzel) bei artgerechter Fahrweise unter 22l /100 km brauchte, dann war was kaputt....wir haben spaeter mal fuer einen Franzosen einen solchen Motor mit einer neuen Motronic versehen (eigentlich muss man sagen verschandelt), das Ergebnis waren 4 PS Mehrleistung und der Verbrauch war nicht mehr ueber 16l zu kriegen. Standgas bei den 911ern mussste auf 6% CO eingestellt sein, sonst waren die Uebergaenge beim Schalten und der Zug aus unteren Drehzahlen nicht da...


    Als das zum Thema mechanische Einspritzungen


    Gruss


    Hans

  • kugelfischer ist mit sicherheit geschichte, von der wirtschaftlichkeit mal ganz abgesehen.


    ich liebäugel grade mit der einspritzung einer guzzi und dem management von scheepers und.... meine gedanken gehen momentan auch in die richtung, statt der zweiten zündkerze, warum keine direkteinspritzung und das ganze ev. noch aufladen... :411:


    wäre das machbar, ohne sich gleich einen neuen zylinderkopf gießen zu müssen ?(


    :8o:

    Einmal editiert, zuletzt von Solist ()

  • Zitat

    Original von Solistwarum keine direkteinspritzung und das ganze ev. noch aufladen...


    Aufladen würd ich -wenn überhaupt- nur mit Kompressor.
    Direkteinspritzung ist EXTREMST schwierig, und bedeutet eine völlige Neukonstruktion. Nach vielen Fehlschlägen wird heut im Serienmotor strahlgeführte Direkteinspritzung verwendet. Da ist die Geometrie und Lage der Einzelteile zueinander, die Brennraumform und Einströmung entscheidend, damit es überhaupt funktioniert. Leider.


    Gruß
    Hans

  • Zitat

    Original von Fabster82
    ... obwohl eine SR 400 in Japan nicht mal die Hälfte kostet! ...


    Nicht ganz. Die kostet auch in Japan umgerechnet deutlich über 4.000€.


    Und nach Deutschland wird sie ja nun bekannterweise nicht geliefert.


    Gruß

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