Reifen selbst wechseln - Montiereisen?

  • Ähm, bei mir waren 2 Muttern und so ein Blechtellerchen auf dem Ventil. Hätte das IN die Felge gemusst? 8o


    Ich hab mit dem Blechtellerchen nichts anzufangen gewusst bzw. habs für ne Art Adapter für komische Ventilbohrungen in der Felge gehalten. Also bei mir ist der Schlauch innen jetzt ohne das Ding, geschweige denn noch ne Mutter dazu... schlecht?


    Gruß, Maddin

  • Ja, eigentlich hätte das in die Felge gehört. Da das aber selbst Reifenheinis oft nicht wissen, kann man davon ausgehen, dass mindestens die Hälfte aller dieser Schläuche falsch montiert sind. Im Geländeeinsatz, wo man auch mal mit wenig Luft fährt, ist das relevanter als beim (hoffentlich) immer gut aufgepumpten Straßenmoped.
    Früher war diese Zusammenbauanleitung Bestandteil der Heimatseiten von Michelin, Conti und anderen Schlauchherstellern. Da stand dann auch drin, dass man die äußere Mutter gegen das Ventilkapperl kontert. Da aber sogar der durchschnittliche Tüffprüfer die Mutter dann immer kopfschüttelnd gegen die Felge schraubt, und man mit Streiten auch nicht weiterkommt, wollte ichs neulich mal ausdrucken, finde es aber auf keiner Reifenseite mehr. Mal suchen gehn...


    Hans

  • Dieses Tellerchen ist ja konisch. Korrekterweise gehört das also zuerst aufs Ventil, mit der breiten Seite gegen den Schlauch? Gegen die schmale Seite wird dann die eine Mutter leicht gekontert und das ganze kommt dann in die Felge?


    Also wenn ich die Höhe der beiden Teile von dem aktuell herausstehenden, freien Gewinde des Ventils bei mir abziehe, bleiben noch weniger als 2 mm übrig. Da erkennt ja kaum einer mehr, ob die Außenmutter jetzt gegen die Felge oder gegens Ventil gedreht ist. Aber mit den Reifenheinis scheinst du Recht zu haben, ich hab hier noch 4 Räder stehen. Wenn deren Schläuche nicht deutlich längere Ventile haben, ist das nirgendwo korrekt montiert.


    Was hat das denn eigentlich für einen Zweck? Gerade das mit der inneren Mutter? Da wär ich ja im Leben nicht drauf gekommen.


    Also... so lassen oder... wieder auseinander...?


    Gruß, Maddin

  • Zitat

    Original von Maddin
    Dieses Tellerchen ist ja konisch. Korrekterweise gehört das also zuerst aufs Ventil, mit der breiten Seite gegen den Schlauch? Gegen die schmale Seite wird dann die eine Mutter leicht gekontert und das ganze kommt dann in die Felge?


    Richtig.


    Zitat


    Also wenn ich die Höhe der beiden Teile von dem aktuell herausstehenden, freien Gewinde des Ventils bei mir abziehe, bleiben noch weniger als 2 mm übrig. Da erkennt ja kaum einer mehr, ob die Außenmutter jetzt gegen die Felge oder gegens Ventil gedreht ist.


    Die äußere Mutter wird allgemein von den Reifenherstellern als "Montagehilfe" bezeichnet, die im Betrieb nicht fest gegen die Felge geschraubt sein soll. Das Kontern des Käppchens macht aber auch keinen Sinn, das braucht keine Kontereien. Also einfach locker lassen.


    Zitat

    Was hat das denn eigentlich für einen Zweck? Gerade das mit der inneren Mutter? Da wär ich ja im Leben nicht drauf gekommen.


    Da es mehrere Schlauchersteller so beschrieben haben, mach ich mir um den Zweck jetzt mal keine Sorgen. :) Der festgezogene Blechteller verhindert möglicherweise, dass sich der Gummi rund ums einvulkanisierte Ventil bei seitlicher Belastung vom Metall abzieht.


    Zitat


    Also... so lassen oder... wieder auseinander...?


    Lassen.


    Gruß
    Hans

  • Super, vielen Dank Hans! :bus:



    Zitat

    Original von Hiha
    Der festgezogene Blechteller verhindert möglicherweise, dass sich der Gummi rund ums einvulkanisierte Ventil bei seitlicher Belastung vom Metall abzieht.


    Seitliche Belastung träte also auf, falls der Schlauch im Reifen wandert, weswegen man das Ventil von außen nicht kontert, um dieses Wandern am schrägen Ventil erkennen zu können. Meine ich, mal irgendwo gelesen zu haben. Stimmts?


    Gruß, Maddin

  • Ich habe gerade das erste Mal selbst Reifen aufgezogen.
    Ansich war das ein recht einfaches Unterfangen.


    Hat prima geklappt.


    Nach der Montage habe ich den Reifen einen Überdruck von knapp 4,5 bar gegeben.


    Das hier beschriebene "Mit einen Plopp in die Felge springen" haben der Reifen nicht gemacht.
    Optisch sitzen sie trotzdem optimal auf der Felge.


    Ich würde auch so durchstarten, aber vielleicht kein erfahrener "Reifen-Monteur" mal was dzu schreiben.


    Muss es unbedingt ploppen?


    Die Reifen sind von Avon : Safety Millage Mk-2 und Speedmaster

  • Muss nicht unbedingt ploppen, Hauptsache der Ring hat überall den gleichen Abstand zum Felgenhorn.


    Sicher ploppen tut es nur bei Felgen mit Hump, wie sie immer bei Schlauchlosfelgen, und gelegentlich bei normalen Speichenfelgen vorkommen. (manche XT600 und DR600-Hinterfelgen sind behumpt )
    Gruß
    Hans


  • Der Schlauch "wandert" weil sich der Reifen auf der Felge verdreht, den Schlauch mitdreht und das sieht man dann am krummstehenden Ventil..


    Wenn man das Ventil also kontert, sieht man das Verdrehen nicht, reisst das Ventil ggf plötzlich ab, Luft raus, Reifen platt,springt von der Felge und patsch liegste auffer Schnauze..


    Wie Hans schon sagte, das passiert i.d.R. eher bei Reifen, die extra mit wenig Luftdruck gefahren werden (Gelände), da machen dann sogar extra Reifenhalter ggf noch Sinn..
    Die Ventilkappe zu kontern macht bei den Plastedingern keinen Sinn, jedoch wennde Aluventilkappen hast, kannste die mit so gut gegen Verlust sichern..

    Gruss,
    Mika
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    Sprachkurs Deutsch: "was ist das für ein Fall: "Du hättest nie geboren werden sollen" ?
    Antwort: "Präservativ Defekt" :D

  • Ich kontere trotzdem zur Kappe, weil sonst der nächste Kumpel oder TÜVler meint die Mutter sei locker...

  • Es gibt ne Alternative zum kontern gegen die Kappe: Mit Wachsstift Markierungen auf Felge und Mantel machen. Dann sieht man einen wandernden Mantel schon deutlich früher. Allerdings ist es fallweise erschreckend wieviel sich der Mantel verdreht, und ein guter Grund, Schlauch und Mantel vor der nächsten Montage mit reichlich Talkum bzw Babypuder möglichst reibungsfrei zu machen.


    Gryße!
    Andreas, der motorang

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

  • Genau, ich hatte mir bei so nen Autofritzen nen Eimer Montagepaste (die ich wahrscheinlich nie aufbrauchen werde) und ne Packung Talkum (ebenso) bestellt und beides reichlich verwendet. Dass viel Talkum gut ist, muss man halt irgendwie glauben, aber dass ordentlich Montagepaste gut ist, merkt man sofort. Da hats mich auch nicht gewundert, dass es nicht laut "Plopp" gemacht hat. Der Reifen ist da halt leise reingeflutscht.


    Was zum Felge schonen empfiehlt sich allerdings sehr bei den Gedore Eisen. Ich hab spontan nen alten Bundeswehr Packgurt in 3 Teile geschnitten...


    Gruß, Maddin

  • Schöne Anleitung :314:

    Gruss,
    Mika
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