Erfahrungen nach Membranlosumbau

  • Hallo Forum

    Da die Membranen in meinem Gaser (34SS) nicht mehr so gut aussahen, hatte ich ihn nach der allgemein bekannten Methode auf " Membranlos" umgebaut. Da ich schon vorher gemerkt habe, dass die Wirkung der Beschleunigerpumpe nicht der Rede wert sind, konnte ich mich leicht von dieser trennen.

    Beim ersten Ankicken ist mir aufgefallen, dass die Abgase ziemlich schwarz waren. Also zu fett. Ich also auf die Bahn, um das Mopped schonend warmzufahren. Auf einem Autobahnparkplatz eine ruhige Ecke im Schatten gesucht, die Leerlaufdrehzahl auf 2000 U/min mit der Rändelschraube eingestellt. Dann an der Leerlaufgemischregulierschraube (was für ein Monsterwort) versucht, die optimale Einstellung zu finden. Hat leider nicht so richtig geklappt. Ich habe sie vorsichtig bis zum Anschlag eingedreht. So hatte ich die bestmögliche Drehzahl. Anschließend eine halbe Umdrehung herausgedreht und über die Rändelschraube auf ca. 1200 U/min eingestellt. Dann an der nächsten Ausfahrt wieder von der Bahn runter. An der ersten Ampel dann die Überraschung: Leerlauf ging auf 5000 Dreher hoch. Nach Ampelgrün einen Parkplatz im Schatten gesucht und gefunden. Über die Rändelschraube die Drehzahl auf en vernünftiges Maß einzustellen versucht. Der Leerlauf ließ sich einfach nicht einstellen. Entweder viel zu hoch oder so niedrig, dass sie ausging und sich anschließend nur mit grösstter Mühe zum Anspringen überreden ließ. Leider habe ich kein Smily mit heraushängender Zunge gefunden.

    Hätte ich das vorher gewusst, ich hätte die Finger von dem Umbau gelassen. Es bewahrheitet sich der Spruch:

    Never change a running System :bash: .

    Gruß Werner

  • Hi Werner! Kein Grund zu Panik. Das wird schon. Hab inzwischen drei Vergaser auf membranlos ungebaut und vermisse die Membranen nicht. Die liefen immer auf Anhieb gut. Nur geringe Einsellungsanpassungen notwendig. Ich baue dazu immer eine kleinere LLD ein. 22,5 statt 25. Ansonsten HD300, Nadel clip 3 von oben. Schieberhöhe mit Schieberanschlagschraube auf ca. 1mm. Yamaha Schwimmernadelventil. Chokekolben lass ich immer original drin. (Offener Stutzen, K&N Lufi in original Lufibox. Serienauspuff.) Leerlaufgemischschraube LLGRS ca. 1,5 bis 2 Umdrehungen raus. Soweit mein Rezept für die Standardstardeinstellung. Damit sollte sie wenigstens anspringen. Später konnte ich dann meistens noch etwas magerer gehen und eine kleinere HD nehmen und die Nadel noch etwas tiefer hängen. Bin da im Moment bei 4,2l/100km ohne Klingeln und habe ein schönes Kerzenbild.


    Kann es sein, dass bei dir der Schieber von Anfang an zu hoch stand? Dann kann man die Leerlaufgemischschraube nicht richtig einstellen.


    Versuch mal bei 1,5 Umdrehungen der LLGRS den Schieberanschlag so tief einzustellen, dass du praktisch kein Standgas mehr hast und du sie mit dem Gasgriff am Laufen halten musst. Dann langsam den Schieberanschlag mit der Schieberanschlagschraube höher stellen, bis sie nicht mehr ausgeht. Das sollte bei ca. 1000 U/min liegen.


    Dann erst mal bei laufendem Motor die LLGRS mal zum Testen ganz reindrehen. Geht der Motor dann aus?


    A

    Wenn ja, ist alles normal. Nun wieder LLGRS wieder 1 Umdrehung rausdrehen, Motor starten. LLGRS noch weiter rausdrehen bis die Drehzahl nicht mehr zunimmt. Das sollte nach 1,5 bis 2 Umdrehungen der Fall sein. Wenn nicht, ist die Größe der LLD falsch gewählt.


    B

    Wenn nicht kann das an Nebensprit liegen. Dann in diese Richtung weitersuchen: Benzinhahnmembran undicht? Chokekolben zu kurz? Oder geht er nicht ganz in Nullstellung zurück? ...


    Hoffe, dass dir meine Erfahrungen etwas weiterhelfen, um den Fehler einzugrenzen.


    Cheers


    Axel

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten.

    Die Anleitung für den Membranlosumbau habe ich aus dem Bucheli-Projekt.

    Ich komme leider zur Zeit nicht mehr zum Schrauben.

    Bis bald

    Werner

  • Hallo Forum

    Es hat mir keine Ruhe gelassen. Ich also nochmal beim Vergaser bei. Dabei festgestellt, dass das Aircutventil nicht durch den Umbau verändert wurde. Ich hab` glatt vergessen, dass ich voriges Jahr nur die Beschleunigerpumpenmembran ausgebaut hatte. Sorry.

    Aber mir ist aufgefallen, dass die Membran des Aircut benzinnass war. Da dürfte meiner Meinung nach gar kein Sprit hinkommen. Es wird doch eigentlich nur Luft geregelt. :/

    Als nächstes werde ich den Schwimmerstand und die Membran des Benzinhähnchens kontrollieren. Mal sehen, was dabei herauskommt.


    Bis bald

    Werner

  • OppaWerner: wenn ich die jahrelange Diskussion hier richtig verfolgt habe, wird eher empfohlen das Aircutventil beizubehalten, solange es in Ordnung ist.

    Als besonders anfällig gelten eher die beiden Membrane an der Unterseite. Zu Testzwecken kannst Du das Sicherheitsventil auch mit einem Stück Gummi (Fahrradschluch) stillegen.

    Die Anleitung zur Umgehung der Benzinhahnmembran hast Du im Bucheli-Projekt sicher schon gesehen.


    Erfolgreiches Basteln,


    Christian

  • Hallo Axel, ich habe die Umrüstung auch an Hand Deiner Beschreibung durchgeführt. Vielen Dank für die Details. Beim reindrehen der LLGRS geht die Maschine aus, soweit fein. Nach derzeit etwas frischen Probefahrten bei gerade mal 8 Grad Celsius, habe ich festgestellt, dass sie noch etwas fett läuft, Kerzenbild ist noch etwas schwarz. Ansonsten läuft die sehr sehr gut! Auf welche Hauptdüse bist Du gegangen? Wie tief hast Du die Nadeldüse gehängt? Danke und Grüße Thomas

  • Hi Thomas, wenn ich mich richtig erinnere fahre ich HD300. Nadelclip kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich glaube einen Clip höher als normal wg. Dem kürzeren Rundschieber (Minton Mod)

    Cheers

    Axel

  • ...ist halt so ne relative Sache... :ber:

    Mit einen Clip höher hängen ist die Nadel gemeint...also nicht der Clip, dann stimmts wieder... ;)

    Man sollte immer die Nadel on den Fokus stellen, sonst gibt's da Verwirrungen...


    Herzliche Grüße

    Mambu

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