Gewinde Ausgerissen

  • Zitat

    Original von Kellerkind
    Ich werde mir dann auch demnächst endlich mal nen ordendlichen Dremo kaufen.Das Ding von Louis ist wohl doch eher was für "Landmaschinen-Mechaniker"


    Spar dir die Kohle, was du beschrieben hast, wär dir mit nem teureren Schlüssel genauso passiert, weil die Gewindebohrung 100%ig vorher schon angetötet war.
    Gruß
    Sven

  • Natürlich setzt man bei einem Metaller gewisse Maschinenbaukenntnisse voraus.Aber der Zweck des Forums ist doch wohl die Kommunikation.Manchmal sieht man den Wald halt vor lauter Bäumen nicht ;)
    Gruß vom Kellerkind

    Erstens kommt es anders - und Zweitens als man denkt ;)

  • Hiha

    Zitat

    Man darf nur nicht vergessen, dass durch den bei HeliCoil wesentlich niedrigeren Gewindereibwert das Anzugsdrehmoment niedriger sein muss, um die gleiche Zugspannung zu erreichen.


    Mach mich schlau: WIEVIEL niedriger? Und warum? Gilt das nur für reparierte Alugewinde, oder auch für Stahl?
    Der Klassiker ist ja vernudeltes Alu:
    Wenn ich ein ausgerissenes Gewinde im Motorblock richte, dann ist das alte Dremo für Stahlschraube in Alu. Das neue ist dann für Stahl in Edelstahl (Reibwert), der Einsatz hat aber auch einen größeren Durchmesser als das Originalgewinde und sollte von dem her mehr halten ... (Auszugfestigkeit) ?


    Verdammt!


    THX
    motorang

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

  • Also:
    ein Wort für den Schraubär mit Fingerspitzengefühl.
    Eine Verschraubung hat mehrere Phasen. Z.B. eine M6 begint mit dem überschrauben bis zur Kopfanlage. Wenn man den handelsüblichen L Imbusschlüssel mit der kurzen Seite dreht , dann fühlt man den Beginn des Momentenaufbaues oberhalb 2Nm ganz gut.
    Dreht man den Schlüssel jetzt um 90 ° , dann tut 10Nm am Schlüssel schon ein Bisschen weh. Man merkt aber ganz gut, ob beim Weiterdrehen der Wiederstand also das Moment zunimmt oder ob es sich nicht mehr ändert. Das ist im Falle einer korrekten Auslegung die Steckgrenze. Geht man über sie hinaus macht man Drehwinkel ohne Momentenzunahme, dann längt sich bei korrekter Auslegung die Schraube und reisst im Falle unserer Imbusschaube unter Kopf ab....nächste Schraube. In Alu kann da schonmal was verrutscht sein und das Mutterngweinde macht vorher schlapp. Das ist zwar nicht OK , aber man fühlt den Übergang nach der Streckgrenze genauso. Demzufolge langsam und gefühlvoll anziehen , dann hat man die höchste Vorspannkraft. Momi = überflüssig.
    Regards
    Rei97 :kn:

  • also langsam für laien:


    * drehen bis es schwer geht
    * vorsichtig weiter
    * wenn sich nicht mehr schwerer geht dann gut
    * wenn dann wieder leicht geht dann ab :bash:


    hm das muß man vermutlich trainieren.


    ich habe heute probehalber mal eine a2-70 schraube aus frust mit einer a2-70 mutter zusammengedreht und solange gemacht bis das gewinde aufgab (mit dem dremo). kamen immerhin 40 nm raus ... allerdings habe ich schon eines gelernt dabei: edelstahl hat anscheinend keine fühlbare streckgrenze :a: einfach "knack" und "back" äääh "ab".


    morgen übe ich das mal mit 8.8 stahlschrauben um auch dafür ein gefühl zu bekommen (nein, keine m8x50 :D ).

    Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur leider viel zu selten dazu ... :D

  • Also, ich benötige meine Coil-Sätze recht selten und habe weder nen Reservemotorblock zum Spielen noch viel Lust, zum Üben ein paar Helicoils in irgendwelche Aluteile zu setzen. Bislang hab ich solche Schrauben auch immer nach Gefühl ODER Handbuchwert angezogen und gut wars. Wenn der Hans aber schon mal sagt dass es da für Helicoils eine Regel gibt (?), dann würde ich sie halt gerne wissen.


    Ich schraub jetzt 20 Jahre und hab noch nicht viel Schrauben abgerissen oder Gewinde rausgezogen. Aber wenn dann warens halt eben solche Spezialfälle (Kupferpaste auf Stehbolzengewinde etc).
    Der Teufel ist nun mal ein - sorry Squirrel - Eichhörnchen. :D


    Also entschuldigt meine Neugier, und Gratulation an alle Gefühlsschrauber, die sich die 100+ Euro für einen vernünftigen Drehmomentschlüssel sparen können ...


    Bin ja schon ruhig.
    Aber der Hans hat angefangen ... :lol:


    Cheers
    motorang :20:

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

  • hast ja recht. als ich denke schon daß viele leute da das richtige gefühl im handgelenk haben, ich denke sogar daß in klassischen verschraubungen ich das auch habe, da nehme ich nie einen dremo.


    woran ich verzweifle sind solche exoten wie edelstahl in alu, alu in alu, gefettete schrauben usw. ...


    aber man ist ja trotz hohem alter noch lernfähig :D


    vor 15 jahren habe ich schrauben auch "frei schnauze" angezogen, hatte dabei zwar immer ein schlechtes gefühl für einige zeit aber eigentlich gings immer gut. gewinde gingen selten kaputt.


    das war aber eine zwanzig jahre alte mz, die alugewinde waren da vielleicht noch robuster.


    an der 93-er vom sohnemann getraue ich mir sowas nicht mehr, so filigran wirken da manche teile.


    und wie viele hier im forum haben sich schon die stoßdämpfer-aufhängungsbolzen ruiniert (die sind da dank hutmutter anscheinend besonders anfällig) ?


    vermutlich liegt das optimum "in der mitte". man muß die zusammenhänge kennen und versuchen durch erfahrung dazuzulernen, dazu gehört eben auch öfters schrauben ohne dremo. aber wenns kritisch wird ist der dremo doch eine gute hilfe (und ich habe an der sr500 noch kein einziges gewinde zerwixt :) )

    Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur leider viel zu selten dazu ... :D

  • Zitat

    Original von Kellerkind
    Ich werde mir dann auch demnächst endlich mal nen ordendlichen Dremo kaufen.....


    Moin Kellerkind,


    ich hab' den Microclick 100/s von Proxxon. 25-100 Nm, +/- 2 % Auslösetoleranz. Hat bei mir noch nichts versaut. Kostet bei Louise ca. 75.-, gibt's aber in der Bucht schon für knapp über 60.-. Je nach Knarrenkasten brauchst Du noch einen 3/8" - 1/2" Adapter dazu.


    Und die Time-Sert Buchsen sind wirklich zu empfehlen. Alle XL 500 sind Ölsardinen, nur FPGs nicht :D

  • Schuld, schuld, schuld, ich gestehe. Aber leider kann ich auch nur sagen, dass im Helicoil Datenblattl drinsteht, dass die Gewindereibung auf einen sehr niedrigen Wert absinkt, da die Wendel sehr glatt ist. Ausserdem kann man damit auch nur schwer auf den richtigen Drehmo rechnen, nur niedriger sollte er halt sein.
    Mir ist bei den zu kurzen Helicoils aufgefallen, dass man beim Anziehen immer ein teigiges Gefühl hat, durchgehend bis zum Rausziehen der Wendel.


    Gruss
    Hans

  • Hab noch etwas rumgeschaut und bin bei Böllhoff gelandet. Die haben eine gute Broschüre über Helicoil, dort ist als Beispiel eine Schraubverbindung M8 (Festigkeit 10) in Alulegierung angegeben die mit dem HALBEN Dremo angezogen wird um den gleichen Vorspannwert zu erreichen wie ohne Einsatz ...


    siehe hier (1,6 MB) Diagramme 9a und 9b:
    http://www.boellhoff.de/pdf/files/a0120.pdf


    Uiuiuiuiui ... 8o


    Cheers
    motorang :20:

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

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