Erkennungsmerkmale gehärteter Nockenwellen ...

  • sven, harald, rei: eine praktische Frage bevor es zu materialspezifisch wird: lassen sich die Hartblock-Kipphebel der 48T ohne Probleme mit einer 2J4-NW fahren oder ist da unnützer Verschleiß vorprogrammiert?


    P.

  • Hallo,


    Die 48 T Hebel sollen auch mit der 48 T Nocke gefahren werden.


    Mit einer 2j4 Nocke gehts vielleicht auf Dauer schief.


    Gruß Harald

  • Hallo,
    stand vor dem selben Problem wie Pointer,
    unbekannte Drehmoment-Nockenwelle (übrigens totaler Unfug, da bringt nix).
    Habe dann sicherheitshalber Hartblock Kipphebel genommen, nach einem Jahr waren große Stücken aus der Nocken Lauffläche rausgebröselt, die Kipphabel hatten sichtbare Laufspuren.
    @Harald: Ich habe hier eine 48T und 2J4 Nocke, die sehen beide gleich aus, nix mit grau, sind bräunlich schwarz. Ich denke das kommt vom Öl. Allerdings ist die Nocke selber bei der nitrierten etwas dunkler und hat Steifen in Laufrichtung, die Nocken der 2J4 glänzen.
    Man kann die Nocken daran unterscheiden, daß das Ölloch der 2J4 Kipphebel Spuren auf der Nocke hinterlässt, meist einen kleinen Buckel oder Fleck auf der Rampe.


    Grüße, Marc

    --IG. SR500 OWL--
    3xSR500,MZ ES250/2+Stoye,2xAWO425T,NSU MAX,NSU ZD201,RV125,CZ175,GPZ750,XS750,DB204,USC R60,BMW R75,P601S+jede Menge Scheiss

  • Zitat

    Original von Harald
    Hallo,
    48T :
    Doch.


    Nein, nicht jedes harte Metall ist gleich Hartmetall. Die sind tatsächlich aus Hartguß.


    Zitat


    Und geläppt.


    Geschliffen.
    Gruß
    Sven

  • Ich arbeite in einer Firma mit eigenem Analyse-Labor, und die sogenannten "Hartblöcke" sind tatsächlich Einsätze aus Hartmetall! Da wir auch über eine eigene Polierabteilung (technische Polituren) verfügen, kann ich meine riefigen Kipphebel dort aufarbeiten lassen. Nun würde ich gerne noch etwas weitergehen, brauche dazu aber mehr Infos über das Material der Kipphebel. Weiß jemand hier, woraus die sind? Hauptsächlich verdienen wir unser Geld mit dem Aufbringen dünner Hartstoffschichten nach dem PVD-Verfahren, TIN könnte der ein oder andere in dem Zusammenhang schon mal gehört haben. Es gibt da aber noch viel interessantere Beschichtungen, die Verschleißschutz und gute Gleiteigenschaften miteinander kombinieren. Einziger Nachteil des Verfahrens ist, dass die Prozesstemperaturen um 300° C liegen, so dass niedrig angelassene Stähle an Härte verlieren können. Gehe ich also das Risiko ein, meine Kipphebel "weichzukochen"? Da war oben von Hartguss die Rede, wird der durch Wärmebehandlung hart? Ließen sich nämlich Nockenwelle und Kipphebel beschichten (Kosten ca. €140.-), hätte man für den Rest seines SR-Lebens Ruhe, und die letzten Hundertstel PS aus dem Zylinderkopf rausgekitzelt, einschließlich besserer Notlaufeigenschaften bei Schmiermangel.
    Gasnitrieren kann jede Edelstahlhärterei, ist relativ günstig (Kilo-Preis) z.B. Firma Ferrum in Augustdorf. Wen das Thema Hartstoffbeschichtung interessiert, der schaue doch hier mal vorbei:
    http://www.albrecht-schumacher.de
    Wenn jemand noch ein paar alte Kipphebel, auch Reste oder Bruch rumliegen hat, könnte ich die gegen Portoerstattung bekommen? Ich möchte nämlich ungern meine brauchbaren Kipphebel für Versuche verwenden...
    Ansonsten ist das Forum hier hier echt galaktisch, von Xx bis Materialforschung alles dabei, der helle Wahnsinn!!!
    Dank und Gruß,
    Simon

  • Also:
    Die Hauptfragen gelten der Situation:
    alte NW-neue KH
    neue NW-alte KH.
    Wie verhält sich das...
    Das ist die Frage.
    Regards
    Rei97 :kn:

  • Also wenn die hartblöcke angeblich aus Hartmetall sind, warum kann man sie dann mit LEICHTIGKEIT mit dem schleifbock bearbeiten? Warum sehen sie auch noch aus wie hartguss?
    Ich glaub es NICHT, auch wenn der Analysator Deines Vertrauens gegenteiliges behauptet. Der Begriff "Hatrmetall" ist allerdings weitgespannt. Frag doch mal den Analysten was für Karbide mit welcher Matrix denn da versintert/-schmolzen worden sind, das tät mich interessieren.


    Hier noch meine Meinung zur Nockenwellen/Kipphebel materialbetrachtung:
    In vielen Fahrzeugen laufen Hartgussnockenwellen oder Einsatzgehärtete auf Hartgusskipphebeln oder auch Hartverchromten, IMHO ist alles mischbar, die Verschleissunterschiede sieht man wohl erst gaaanz langfristig. (bunt gemischt schon viele 10000km in meinen Mopeds.
    Was die Schmierbohrung in der Hartchromhebeln angeht: Bei niedrigen Drehzahlen, also Leerlauf bis ca.3000/min ist genau an der Stelle wo das Loch ist an der Nockenspitze der Druck am höchsten, er nimmt erst bei höheren Drehzahlen ab. Darum halte ich die Spritzbohrung der Hartgusshebel für die bessere Lösung.


    Gruss
    Hans

  • Hallo Hiha und zimi,


    auf gar keinen Fall sind die Laufplättchen der 48T Kipphebel aus einem Material, das auch nur entfernt ähnlich dem ist, aus dem Hartmetallwerkzeuge wie Fräser oder Schneidplatten sind. Dazu ist es erstens viel zu weich[1], zweitens viel zu leicht[2] und drittens viel zu magnetisch[3]. Die Bruchfläche ist übrigens nicht sehr feinkörnig und hellgrau.
    Was genau es ist und wieviel Kohlenstoff es enthält, ob es wirklich gegossen oder vielleicht doch gesintert ist, kann ich nicht sagen. Die besten Kipphebel haben an dieser Stelle sowieso keine Gleitflächen...


    Gruß
    Sven


    [1] Feilenprobe sagt natürlich erstmal "Hart!", aber schon einem guten Körner widerstehen sie nicht mehr. Von Schleifen ganz zu schweigen...


    [2] Dichte ungefähr wie Stahl, keinesfalls so hoch wie bei "richtigem" Hartmetall.


    [3] Klar ist auch Hartmetall magnetisch, aber eben nur schwach. Unser Material dagegen sehr gut.

  • Asche auf mein Haupt! Wirkliche Analyse ist halt selten zerstörungsfrei möglich. Meine Kipphebel habe ich bei der Motorrevision damals aufpolieren und dann Hartstoff-Gleitbeschichten wollen (s.o.). Die dabei auftretenden Prozess-Temperaturen haben aber leider die Kipphebel weichgemacht. Entgegen der Auskunft eines "Fachmanns" sind diese zwar aus Guss geschmiedet, danach aber auch wärmebehandelt. (Härte: 63 HRC) Nach der Beschichtung waren es dann leider nur noch deren 38... Dadurch war nun der Weg frei zur professionellen Präparation: Querschnitt gemacht quer durch Hartblock und Kipphebel auf Mitte Hartblock, dann den Schnitt auf Hochglanz poliert. Dadurch werden die Gefüge der Werkstoffe "aufgeschnitten" und man kann unter dem Mikroskop sehen, was Sache ist. Ich habe ein Bild angehängt, das zeigt die Schnittfläche mit 200facher Vergrößerung. Die hellen Punkte im Hartblock sind Chromanteile (Schmierwirkung), das dunkle ist Kohlenstoff (Schmierw. und Härtbarkeit). Also: Nix Hartmetall!

  • Äh, das mit dem Bild hat nicht so ganz geklappt, hier der zweite Versuch:
    Interessant auch die Verbindung der zwei Materialien, lässt sich nur schwer ausmachen, scheint jedenfalls nicht hartgelötet zu sein. Ich hoffe, das mit dem Bild hat jetzt mal geklappt, sonst :353:

  • Also, zimi, Bild hängt erstmal keines....


    In einem anderen Thread hab ICH bereits Asche auf MEIN Haupt gestreut, da ich jetzt doch annehme dass es sich um einen sog. Hartstoff handelt, also härtbare Stahlmatrix mit Karbiden/Nitriden, was auch das niedrigere Gewicht und den ferromagnetismus erklärt.
    Auch zum Lötthema hab ich eine Theorie, ich schätze die sind Ultraschallgeschweisst.


    Gruss
    Hans

  • Ja mei, auf die hartklötztl draufschweissen ist eh nix.
    Nachschleifen geht, zumindest solange der Hebel noch keine Anlassfarben zeigt. Ob auch ein zu warm gewordener noch geht, wird heuer ausprobiert.
    Ansonsten werd ich auch mal versuchen, einen harten Klotz aufzulöten. Wobei natürlich der Kipphebel selber hart bleiben sollte.
    Verschlissene Hartchromhebel werden bei Megacycle mit naturhartem Zusatzwerkstoff aufgeschweisst, das werd ich wohl auch mal probieren. Leider ist die Auswahl an Schweisszusatzsstoffen so enorm, dass ich nicht so genau weiss was ich nehmen soll. Der schweisstechnische Berater meines Misstrauens hat da leider auch keine Ahnung. Ich werd wohl Castolin 45303 nehmen, das hat nach dem Schweissen 63HRC. Um tribologische Tests werd ich nicht rum kommen. Mal schaun.


    Gruss
    Hans

  • Jahaaa, mit der Temperatur ist das so eine Sache: Die Teile wurden ja von mir PVD beschichtet mit einer TiAlN+C Beschichtung, also Titanaluminumnitrid mit 1,5 mü reinem Kohlenstoff als Gleitschicht. Die Werkstofftemperatur dürfte dabei so gerade die 300°C erreicht haben, danach waren von 63 HRC nur noch 38 übrig. Deshalb müssten die Kipphebel nach dem Schweissen vergütet worden sein. Oder aber die Japonesen können sooo kalt schweißen...
    Die 63 HRC werden schon ihren Grund haben, ich glaube nicht, dass die Kipphebel auch ohne diesen Härtewert haltbar sind. Habe mir neue gekauft :s:
    Heute kommen meine Kolbenringe, da kann ich am WE vielleicht schon wieder Huddeln!
    Und zum 100.000sten Mal: Das Forum ist DER Hammer! :r:

  • Zitat

    Original von zimi
    Die Werkstofftemperatur dürfte dabei so gerade die 300°C erreicht haben, danach waren von 63 HRC nur noch 38 übrig.


    Dann war es wärmer wie 300°. Es gibt keinen Stahl/-guss, der bei 300° Anlasstemperatur sein Gefüge so weit umwandelt dass von 63HRC nur noch 38 übrig sind. Oder der Härteprüfer hat ein hartes Körndl erwischt. ;)

    Zitat


    Oder aber die Japonesen können sooo kalt schweißen...


    Ja, das können (nicht nur) die. beim Ultraschallschweissen wird das Klötzl mit einem Ultraschallschwinger auf den Hebel gedrückt, wärme entsteht nur im Schweissspalt, sonst nirgends. Das dauert nicht mal 3 sek. pro Kipphebel.


    Und ob die Ausgeglühten halten, werd ich ausprobieren.


    Gruss
    Hans

  • Zitat

    Original von zimi
    Jahaaa, mit der Temperatur ist das so eine Sache: Die Teile wurden ja von mir PVD beschichtet mit einer TiAlN+C Beschichtung, also Titanaluminumnitrid mit 1,5 mü reinem Kohlenstoff als Gleitschicht. Die Werkstofftemperatur dürfte dabei so gerade die 300°C erreicht haben, danach waren von 63 HRC nur noch 38 übrig. Deshalb müssten die Kipphebel nach dem Schweissen vergütet worden sein.


    Versteh' jetzt nicht genau, von welcher Stelle am Kipphebel du sprichst. Die 38/63HRC beziehen sich doch wohl auf die Gleitfläche, oder...?

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  • Tscharlie

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    Ich bin ein wenig verwirrt wegen deiner letzten doch recht kryptischen Beiträge ...aber gut, ist wahrscheinlich mein ganz eigener Betrachtungswinkel.

    […]

    :(

    Sorry ...aber das geht, bis auf deine 20 Forumsjahre, völlig an der Realität…
  • Meister Z

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    Äh... auf den Namen oben kann man draufkliken und der Typ ist echt fähig !!!

    ich wollt ja nur 1&1 helfen und zusammen führen weil der sich auskennt und viel macht... :330:
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  • Meister Z

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    ALSO ICH BIN JETZT FAST 20 Jahre hier im Forum...

    früher ging das flotter mit der Hilfe.. :495:

    wir sind halt alle alt und faul ??? :ko:
  • Meister Z

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    Saarland bin ich eh nie.. :326:
  • Meister Z

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    […]

    Bau den K&N wieder aus... du hast den "überölt"

    kann passieren und muß aber nicht glyklich machen !!!

    Hirn ist immer noch zum denken da !!!
  • Meister Z

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    […]

    Echt jetzt ???

    man bin ich müde !!!
  • Meister Z

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    Die 87er müsste noch den VM34SS haben.. da ist nur die Leerlaufdüse zu...
    der Kedo hat ja auch den Keyster...
    sicher nicht verkehrt...

    Gryzi, M.

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