Vorspannhülse und Federteller nur optional?

  • Ich hab' heute das erste Mal eine Gabel zerlegt. Vorab… der Thread, der so schön blumig den Duft von Gabelöl beschreibt, hat nicht zuviel versprochen. Die Gabel ist von '83, keine Ahnung wie alt das Öl darin war. Aber ich hätte mich fast bekotzt.


    Also… nachdem ich die total vergammelten Gabelverschlussschrauben mit dem tollen Werkzeug von Tante Luise ausgedreht habe (und mich schon auf die unter Federspannung stehen Teile eingestellt hatte), hatte ich nur folgende Teile:


    1. Verschlussstopfen mit O-Ring
    2. Gabelfeder


    Danach war nichts mehr. Siehe Foto der Teile in der Kiste. Öl abgelassen, gepumpt – rausgefallen ist da nichts. Laut Buchelli müsste aber doch auf der Feder ein Federteller gewesen sein. Und darüber eine Vorspannhülse, oder? Fehlt da was? Ist das nur optional? Und woran erkenne ich, ob die Gabelfedern Original oder Austausch sind? Und ob verschlissen... oder sind die unzerstörbar? Hintergrund ist, dass ich Wilbers Gabelfedern einbauen möchte und die alten dann übrig hab. Da stellt sich natürlich die Frage: Auf den Schrott oder in die Bucht.


    Anbei ein paar Fotos.

  • Wenn Du willst messe ich die Drahtdurchmesser einer Originalfeder mal nach, da hätt ich grad welche offen rumliegen. Vielleicht hast Du ja schon Härtere drin, da brauchts dann keine Vorspannhülse. Und ohne die, auch keinen Teller.


    Gruß
    Hans

  • Ja, das wäre fein. Eine Vorspannhülse nimmt man also nur, wenn man (wie das Wort schon sagt) eine höhere Federvorspannung möchte, diese aber nicht durch eine härtere Feder realisieren kann/möchte?


    Und woran erkenne ich den qualitativen Zustand?

    Das Wort „Motorradsaison“ ist eine Erfindung der Mutlosen.

  • Moin,


    im Bucheli steht glaube ich die Länge die die Feder mind. haben sollte. Die Hülse ist recht lang. Wenn Du also den Stopfen rausgedreht hast und dann bei komplett langgezogener Gabel den Finger bis mind zum 2ten Fingergelenk in die Gabel rein musstest um nach der Feder zu angeln, sollten es die originalen sein... ;)
    Oder anders, ich sehe auf Deinen Bildern ja schon den Wilberskarton. Vergleiche die Federn, wenn die rausgezupften deutlich kürzer sind, sinds originale...

  • Hi!


    Die Feder auf deinem Foto sieht mir stark nach einer nachgerüsteten progressiven aus. Ich mein, da erkennen zu können, dass die oberen ca. 15 cm enger gewickelt sind als der Rest. Ist das so? Such die mal nach nem Aufdruck ab: Bei WP stehts unten, bei Wirth oben, beim Rest weiß ichs nicht.


    Bei WP (und bei den anderen denk ich auch) ist es so, dass die Feder so lang ist wie die originale + Vorspannhülse. Letztere ist also nicht optional, sondern muss bei den originalen Federn mit rein.


    Wenn bei dir keine Hülse drin war und von der Länge her auch gar nicht reinpassen würde, dann sind das definitiv nachgerüstete Federn.


    Gruß, Maddin


    edit: Ach ja, auf dem dritten Bild sieht mans deutlich. Glückwunsch!

  • Es sind auf jedenfall progressive Federn, wenn die nicht Original auch progressiv sind, dann wissen wir bescheid.


    Drauf steht aber nix... d.h. ich schmeiss die hier oder in der Bucht auf den Markt für kleines Geld.

    Das Wort „Motorradsaison“ ist eine Erfindung der Mutlosen.

  • Ich bin ja neugierig und vermutlich leicht masochistisch… deswegen hab' ich auch mal die zweite Gabel zerlegt, die hier noch steht. Mit wesentlich mehr Spannung kam dann auch der Gabelverschluss heraus und danach direkt die Vorspannhülse, sowie der Federteller. Der Unterschied in der Länge ist gar nicht zu übersehen und von progressiver Wicklung keine Spur… wieder was gelernt. Und das Öl in der vollständig originalen Gabel war auch eher dünn wie Wasser. Hat aber nicht minder wenig gestunken ;)


    Die "alten" progressiven Federn sind genau eine Wicklung länger als die Wilbers Federn - Drahtstärke ist bei beiden gleich. Einen Aufdruck hab ich nirgends gefunden. Wenn ich aber überlege, dass Typ/KBA-Nummer genau wie bei den Wilbers Federn nur aussen auf eine Wicklung aufgedruckt ist, kann das wohl kaum die Zeit im Öl überdauert haben.


    Nun gut… jetzt hab ich ein paar Originalfedern und ein paar progressive Federn übrig.


    Vielen Dank an alle für die Tipps :)

  • moin,


    die orginalen sind auch progressiv, dh es ist nicht über die gesammte länge die gleiche windung


    allerdings recht gering der unterschied, wenn man zwei nebeneinander legt und dann eine rumdreht sieht mans aber deutlich

  • Gestern hab ichs nicht mehr in die Garage geschafft, aber vergleich doch mal den Drahtdurchmesser. DER ist entscheidend, was die Härte betrifft. Progressiv sind auch die Originalen.


    Gruß
    Hans

  • Ich hab' mal einen Schieber drangehalten. Die Drahtdicke der Originalfedern ist definitiv dünner als die der Federn, die in der Gabel drin waren. Und jene Drahtdicke im Vergleich zu den neuen Wilbers-Federn scheint identisch. Also scheinen es härtere zu sein, die jemand nach '83 dort verbaut hat. Von der länge her sind diese deutlich länger als die Originalen, aber eine Windung kürzer als die Wilbers-Federn.


    Ausreichend sind die Originalfedern bedingt (habe ich in meiner 48T auch verbaut). Aber wenn Du selbst 95kg Kampfgewicht hast, dann geht bei satt genommenen Kurven oder scharfem Bremsen schon mal die Gabel auf Block. Erst recht im Soziusbetrieb oder mit Gepäck.


    Ich habe mich für die Wilbers Gabelfedern bei meinem neuen Projekt entschieden, weil ich von der Kawasaki ein strafferes Fahrwerk als passender für meinen Fahrstil empfinde. Rückmeldung vom Vorderrad und so. Rennambitionen hingegen habe ich aber keine. Ob es jetzt einfach nur „härteres“ Gabelöl getan hätte… darüber lässt sich bestimmt streiten.

    Das Wort „Motorradsaison“ ist eine Erfindung der Mutlosen.

  • Zitat

    Original von Hiha
    Halt Moerdock: Progessiv sind auch schon die ORIGinalen.


    Ach ja, genau. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man das auch. Da ich aber das erste Mal Originalfedern gesehen habe, schien das irgendwie untergegangen zu sein :411:

    Das Wort „Motorradsaison“ ist eine Erfindung der Mutlosen.

  • Zitat

    Aber wenn Du selbst 95kg Kampfgewicht hast, dann geht bei satt genommenen Kurven oder scharfem Bremsen schon mal die Gabel auf Block.


    ...ich habe seit zwei Jahren leider sogar 111Kg Kampfgewicht(bei 186cm Größe) und meine Gabel geht auch mit den Org. Federn nicht auf Block und wie mein Oma fahre ich ganz bestimmt auch nicht.Allerdings habe ich seit einiger Zeit 10er Gabelöl herinnen,vieleicht liegts auch daran...

    Dieser Küßchen links, Küßchen rechts Scheiß. Im Norden sagt man Moin, bei großer Sympathie folgt ein kurzes Nicken

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