Warnung Bucheli Band 5228

Hallo,
erstmal ruhig Blut. Habe gerade Deine Sorgen gelesen und mein Tabellenbuch und den (neuen) Bucheli hervorgeholt.Der Verfasser will wohl auf der "sicheren" Seite stehen. Je nach Festigkeit des Materials (8.8;10.9;12.9)und der Gleitreibung (z.B. ob mit Sicherungskleber, Öl oder gar MoS geschmiert) ist da, bei gleichem Matrial, ca. 10-15 Nm mehr drin, ohne das was kaputt geht. Allerdings muß ich zugeben, daß einige Werte arg hoch sind. Ich war noch nicht draußen um die Gewinde auszumessen, aber ich empfehle für solche Dinge das "Tabellenbuch Metall" aus dem Europa Lehrmittelverlag (ISBN 3-8085-1721-2). Da ist auch ein Auszug über die Berechnung von Schraubenverbindungen drin. Nur dafür ist es wohl ziemlich teuer, aber es steht auch sonst ne ganze Menge wichtiges drin. Ich selbst habe damit meine AZUBIs immer für die Prüfung fitt gemacht. Aber bitte immer Finger weg von Schrauben ohne Aufschrift (4.6), die sind weich wie Butter. Ebenso CrNi-Schrauben. Lieber einen Tropfen Schraubenkleber (mittelfest) und etwas weniger "Dampf". Hält sehr gut.
Ich schau mal, ob mir meine Ing's nächste Woche die kompletten Drehmomente ausrechnen (ist ja jede Menge Feingewinde dabei).
Gruß
Der Archäologe

Also:
SU.
Regards
Rei97

Archäologe

Bedenke:

Eine Schraubenverbindung wird dahingehend berechnet daß die erforderliche Klemmkraft der zu verschraubenden Bauteile rechnerisch ermittelt wird.

Die Schraube(n) werden dann nach ihrem Spannungsquerschnitt passend ausgewählt.

Durchaus unterschiedliche Anziehmomente an verschiedenen Bauteilen - verschraubt mit einer M8 Schraube - sind das Resultat.

Also - auch Material und Funktionsabhängig !

"Tabellenwerte" sind zwar grob gültig aber "Handbuchwerte" sind unbedingt einzuhalten !

Die Serite 147 im neuesten Bucheli Band sollte nicht beachtet werden.

Gruß Harald

@ Harald,
Du hast natürlich recht wenn Du vor Tabellenwerten warnst. Ein wenig Gehirnschmalz gehört schon dazu.
daß man z.B. an einem Alu-Gehäuse vorsicht walten lassen sollte, da die Festigkeit des Materials gering ist und die erforderliche Klemmkraft in diesem Fall daher nur so groß sein kann, daß das Innengewinde in unterschiedlichen Betriebssituationen sicher nicht ausreißt ist klar. Der Anzugsmoment z.B. an einem Kettenritzel dient aber eher dem Zweck, die Mutter durch vibrationen nicht zu verlieren, da die Verdrehsicherheit durch die Keilwelle gegeben ist (kann aber ausschlagen, wenn Mutter lose wird).Eine Dehnung der Getriebeausgangswelle findet kaum oder gar nicht statt. In diesem Fall nehmen die Gewindeflanken der (weichen) Mutter die Kraft auf.Bei Konen(?) sieht die Sache wieder ganz anders aus.
Wäre doch mal interessant, zu erfahren warum der Verlag die Werte so verändert hat (Materialänderung bei 48T ?).Die haben doch einen (Fach)Lektor.
Das Tabellenbuch ist aber trotzdem nützlich.
Gruß
Archäologe

Hallo,

Ich bin mir fast sicher daß es sich bei den Drehmomentangaben um einen Druckfehler handelt.

Im Band 5228 steht z.B. auf Seite 147 unter " Motor " und fast zuletzt :

Mutter der Starterrelais - Kabelklemme
5Nm ???

oder - Sicherungsmutter des hinteren Hauptbremszylinders
18Nm.

oder - Befestigungsschraube der Starterkupplung 150Nm.

Da steht noch mehr Unsinn drin.

Also eindeutig für eine andere Maschine gedacht.

sven

Nach irgend was muß sich ein Hobbyschrauber ja richten. Da ich alle 3 Buchelis habe mußte ich nach einem Vergleich der Drehmomentangaben feststellen daß sich die ersten 2 Bände nur um Nuancen unterscheiden. Also unwesentlich.
Und ich krieg jedesmal einen "Hals" wenn ich höre das professionelle Motorradmacher z.B bei Squirrels Schrauben ( Ritzel, Gabel, Lenkopfschraube und Krümmer ) sowieso keinen Drehmomentschlüssel verwenden.
Warum denn um Gottes Willen n i c h t ?

Die Werkstattpreise sind so hoch daß man als Kunde bestmögliche fachmäniche Arbeit erwarten darf !
Also da habe ich absolut kein Verständnis für.

Squirrel

Wenn du eine M8 Schraube ( 8.8 ) mit 35 Nm anziehst reißt die deswegen nicht gleich ab!

Nur es beginnt eine " bleibende Längung " die nicht reversibel ist.
Zu allem Übel setzt sich auch das Alu unter dem Schraubenkopf ( und das Gewinde ) stärker als es bei richtigem Drehmoment der Fall wäre.

D.h die Streckgrenze( reversibler Dehnungsbereich ) könnte überschritten werden.
Die Folge wäre eine sich lockernde Schraubenverbindung da der "70% Bereich" innerhalb der Streckgrenze überschritten wird .

Archäologe
Leider kann man nicht wissen um welches Material es sich bei der Ritzelverschraubung handelt.
Drehmomentangaben für Schraubengrößen in Tabellenbüchern setzen diese Angabe vorraus.

Gruß Harald

Also:
da war doch jemand , der einen offensichtlichen Fehler gesehen hat und es den anderen sagt.:
In meinen Augen dickes Lob.( An Squirrel)

Da sind Anzugsmomente angegeben worden, die zumindest hätten können, aber mir nicht bekannten Problemen geführt haben.
Jeder der nicht das Gefühl im Handgelenk hat die Streckgrenze zu erfühlen, wird eine Hohlschraube abdrehen und froh sein, einen Momentenschlüssel sein Eigen zu nennen.

Nebenbei :
Eine M18x 1 mit Sw32 kann man bei der an der Ritzelwelle vorliegenden Bauhöhe locker bis auf, ca 100Nm anziehen und das bei 4.6 er Qualität Reibwert 0,14 aber man hat 30kN Vorspannung und 20 kN sind mehr als genug , denn beide übertragen nicht das Reibmoment um zu verhindern dass die spielbehaftete Vielkeilwelle das Ritzel in zarte Bewegung versetzt und deshalb ist das Blech drunter und wird nach Anzug umgelegt...wenn es nur nicht so weich wäre, dass es die hohe Vorspannug bei 30kN von allein durch Setzung abbaut bis wieder 20kN anliegen.
Regards
Rei97

Hallo rei97,
hast ja recht, Squirrel hat (leider) einen kapitalen Fehler im Buch entdeckt und uns mitgeteilt.
Ich persönlich werde darufhin die 1. Auflage weiter verwenden (die Neue hat aber bessere Bildchen).
Beim um-sich-werfen Reibungszahlen,Vorspannkräften und Dehnschrauben verzettelt man (ich) sich leicht und verliert den Blick fürs Wesendliche.
Also, danke Squirrel für Deine Entdeckung.
Gruß an alle
Der Archäologe

Also:
Glaubs,,,
es ist nichts passiert.
Regards
Rei97