3800 KM in 5 Tagen
Wuppertal - Gardasee - Toskana und zurück!
Ich bin nicht der große Reiseberichtschreiber, daher muss es dieser auch tun.
Abfahrt am Montag 11.09. nach dem Stammtisch. Mist geht ja schon gut los, ich komme nicht weg, noch zu viel zu erledigen. Also fahre ich erst am Tag darauf Abends gegen 10 Uhr in Wuppertal weg. Jetzt schnell raus aus Deutschland. Für die Hinfahrt nehme ich bis Starnberg die Autobahn. Morgens um halb fünf bin ich am Rand der Alpen. Man war die Fahrt über die Bahn langweilig und außerdem ist es sch.... kalt.
Erst mal warten bis es hell wird. Gaskocher raus und Kaffee gemacht. Eine Pause bis kurz vor 6.00 Uhr. Jetzt ist es hell genug um die weitere Fahrt zu genießen. Ich will Vormittags am Gardasee sein und nehme dafür die alte Brennerlandstraße. Keine besondere Herausforderung, aber eine schöne Strecke. Nach viel, sehr viel Cappuccino und Espresso unterwegs und einen längeren Stop an einer Obstplantage komme ich Mittwoch um 11.30 Uhr am Gardasee an. Die ganze Fahrt Wetter vom feinsten, keine Spur von Regen und 25°. Bis auf einen kleinen Ausflug auf den Monte Baldo an dem Tag, erst mal genießen und nichts weiter gemacht. Am Donnerstag Tagestour mit verschiedenen Seen. Gestartet in Gargagno, über viele Umwege bis zum Idrosee. Von da aus linksrum um den Gardasee über verschiedene Dörfer, mit einigen mal: „Mist da geht es nicht weiter“ Umwegen. Pünktlich zum Abendessen komme ich in Malcesine an und hau mir den Wanst voll. Beim Essen fängt es an zu regnen. Naja also zurück zum Campingplatz. Es wird wieder trocken. In der Bar vom Platz gehe ich mir zum Abschluss des Tages noch ein zwei Bierchen trinken. Ab in die Pofe, will morgens früh raus für eine große Tour und will über verschiedene Pässe zum Monte Pizzon.
Leider wird nichts daraus. In der Nacht Ohren betäubender Lärm. Es gewittert und schüttet aus allen Eimern, die ganze Nacht. Morgens gegen 7.00 Uhr lässt der Regen etwas nach und ich wage mich vor das Zelt, das in der Nacht unterspült wurde. Aber noch ist es dicht.
Dann der Schock. Mein Motorrad das neben dem Zelt steht hat sich gemütlich für die Nacht, an den daneben stehenden Ölivenbaum gelehnt. Der Boden war so aufgeweicht das der Seitenständer völlig eingesunken ist.
Schwein gehabt!
Die Regenpause ist nur von kurzer Dauer und es fängt wieder an zu schütten.
Mist jetzt tropft es im Zelt!!! Ich habe den Kaffee auf, der Himmel sieht scheiße aus und ich entschließe mich hier abzubrechen und fahre schon jetzt, statt wie geplant Sonntags, in die Toskana. In einen Sinnflutartigen Regen packe ich und stopfe das undichte Zelt, so wie es ist, in die Packtasche. Weg damit, da kümmere ich mich zu Hause drum. Ok, ab jetzt sind halt gemauerte Unterkünfte angesagt.
Ohne Frühstück und Kaffee fahre ich ab. Und es regnet immer noch. Nach wenigen Kilometern habe ich so derart nasse Schuhe und Handschuhe, da hätte beides gleich gar nicht anziehen brauchen. Ab Brescia wird es endlich heller und die Sonne kommt raus. Ich fange an zu trocknen. Über kleinere und größere Landstraßen mache ich dann doch noch eine nicht mehr so kleine Tour (vom feinsten) bis Carrara und suche mir dort eine Unterkunft und finde auch eine gute. Die ganze Fahrt war es dann endlich wieder trocken.
Am Samstag dann eine Tour durch die Apuanischen Alpen.
In Pasquilio finde ich dann, auf einen nicht in der Karte verzeichneten Pass, ein Monument aus dem zweiten Weltkrieg, hier haben verschiedene Garnisonen, 5 Amis, 2 Ital. Partisanen und 3 Deutsche gegen einander gekämpft. Unter anderem das berühmte 92te Buffalo der Amis. Wie es ausgegangen ist weis man ja.
Von da aus dem Pass weiter gefolgt und er nimmt kein Ende, fast 3 Stunden unterwegs und ich bin immer noch nicht oben. Über elend viel Kurven und zum Teil extrem schmalen Straßen (meist nur eine Handbreit, breiter als ein Auto, aber hier waren keine) bis zu einem Tunnel. Am Eingang dazu stand ein Schild, auf dem in italienisch zu lesen war. Befahren auf eigenes Risiko. Einsturzgefahr!
Der Tunnel ist ca. 350m lang, kein Licht und auch keine Fahrbahndecke aus Teer, sondern aus Schotter. Im Tunnel regnete das Wasser von der Decke wie aus einer Gießkanne. Ich überlegte ob ich durch soll oder nicht. Naja Augen zu und durch. Und es hat sich gelohnt. Der Pass war der Hammer. Wie auch die Auffahrt war, so ging es wieder runter, nur noch länger bis zum Monte Giovo. Anschließend über Landstraßen zurück zum Meer. ES FING SCHON WIEDER AN ZU REGNEN!!!
Also ab ins Hotel und dann erst mal was zu futtern. In einem kleinen Restaurant in einer Seitenstraße gibt es reichlich Grappa und Bier bis zum abwinken. Wenns drausen regnet darf es auch drinnen nicht trocken bleiben.
Sonntagmorgen immer noch Regen und der Hotelmensch meinte, es würde auch in den nächsten Tagen so bleiben. Ich entschließe mich nach Hause zu fahren. Slovenjia dann halt nicht! Schade! Packe meine Sachen und starte am Sonntagmorgen Richtung Heimat. Über viele Landstraßen fahre ich bis zum Fernpass zur Grenze, wo ich gestern Abend ankomme. Die Fahrt war heftig. Bis auf die Poebene, die ist ja stinklangweilig. Dafür entschädigt das Podelta. Leider war wegen dem Regen nicht viel mit genießen.
Da ich trotz guten Regenzeugs nass bis auf die Knochen bin, entscheide ich mich ab Füssen für die Autobahn und fahre die Nacht durch. Heute morgen um 4.30 Uhr dann wieder zurück in Wuppertal.
Geschafft aber keineswegs enttäuscht. Bis auf die Autobahn haben sich die Kilometer echt gelohnt. (Auf der gesamten Rückfahrt in Deutschland hat es übrigens auch geregnet! Ich hasse Regen)
Die gesamt zurückgelgte Strecke beläuft sich in den fünf Tagen auf 3800 Kilometer, wovon ca. 1400-1600 Kilometer allerdings Autobahn waren.
[Blockierte Grafik: http://www.bicka.de/racPri/unterwegs.jpg]
schöne Tour...
