Hilfe kein Brief/Unbedenklichkeitsbescheinigung

  • Hallo liebe Huddel-Gemeinde,


    habe mein Moped 2J4 Bj81 jetzt quasi fertig, ohne Brief und Papiere, war ein Scheunenfund der 25 Jahre schlief. Heute eidesstattliche Erklärung vom Notar bekommen, damit zur Zulassungstelle und der Chefe dort sagt mir ich muss noch zwei Jahre warten (erst dann Scheunenfund möglich mit Aufbietung beim KBA Vorschrift von 1962). KBA in Flensburg sagt keine Aufbietung ohne LRA da sie keine übergeordnete Behörde sind und verweisst mich ans Landesverkehrsministerium (in BW innerhalb des Innenministeriums). Die sagen wenn das LRA dass sagt haben die Recht! Ich kotze!!!!!
    Hat sonst noch jemand Erfahrung bei der Wiederbelebung eines Scheunenfundes unter 30anno???


    Grüße aus der Großstadt Bodensee


    verärgerter sushimeister :a:

  • Also:
    Scheunenfund klingt gut, ist es aber nicht.
    Was würde Dein LRA sagen , wenn der Brief zu Deinem 1jährigen Auto durch ein Unglück vernichtet wird ? (Brand,Verlust eines Umzugskatons o.a.)
    Warten Sie 30 Jahre? :409:


    Wenn Du denen mit dem Verlust des Briefes gekommen wärest, dann hätten die was tun müssen. Den Kaufvertrag mit dem VB solltest Du dabei natürlich parat haben.
    Nun wissen die Beamer natürlich von Deinem Scheunenfund....
    Ob deren stop wirklich berechtigt ist, kannst Du von einem Juristen prüfen lassen (wenn Du eine Rechtsschutzversicherung ohne Selbstbehalt hast).
    Ansonsten wäre der einfachere Weg sich einen Rahmen mit Brief von einem Schlachter oder sonstwo zu beschaffen und umzubauen.
    Das könnte btw. der billigste Weg sein...
    Regards
    Rei97

  • Schlage auch Umbauen vor.


    Der Zeitaufwand ist wesentlich geringer, als sich mit diesen Bürokratenärschen ewig rumzuärgern; ausserdem droht dir bei letzterem u.a. eine Einweisung in die Psychiatrie, wenn die Hirnis allzulange mit dir Paragraphenreiten.


    Nobby

    ---------------------------------------------------------------------------------------------------


    Better Motörhead than dead!

  • Zitat

    Original von sushimeister
    Hallo liebe Huddel-Gemeinde,


    habe mein Moped 2J4 Bj81 jetzt quasi fertig, ohne Brief und Papiere, war ein Scheunenfund der 25 Jahre schlief. Heute eidesstattliche Erklärung vom Notar bekommen


    Sind die Eigentumsverhältnisse denn klar? Was ist denn eidesstattlich erklärt worden? Wie sind die zwei Jahre Wartezeit begründet worden?

    Ticking away the moments that make up a dull day...

  • Hi,
    aus meiner Tätigkeit in der Oltimerei :yl: ist das schon bekannt, NIEMALS von einem Scheunenfund sprechen und NIE erzählen man hätte was aus Teilen zusammengebaut (Eigenbau?). Wenn man keinen Kaufvertrag hat wird es natürlich schwer mit dem Eigentumsnachweis. Aber da gibt es ja Möglichkeiten...
    Aber da wäre auch noch eine andere, nicht ganz unwichtige Sache. Kleine Geschichte, wie sie sich vor einiger Zeit im Ruhrbebiet zugetragen hat und durch TV und Presse ging: Ein Oldiefreund kauft in Italien, auf einem Oldtimermarkt, einen alten Benz ohne Papiere (wie meistens) um ihn dahein dann aufwenig zu restaurieren, natürlich hat er vorher beim KBA nachgehakt um nicht an Diebesgut zu geraten. Ein paar Tage, nachdem der stolze Restaurator sein neuen, kostspieliges Schätzchen zugelassen hatte stand plötzlich ein Anwalt vor der Tür, der einen Berliner vertrat, der behauptet das ihm der Wagen gehöre, schließlich konnte er auch die Originalpapiere vorweisen. Seine Erklärung war, das er den Wagen in Italien nur untergestellt habe und er gerade erfahren habe das er gestohlen wurde. Ergbniss der Geschichte, der Berliner hat nun einen wertvollen Oldtimer, frisch restauriert zum Nulltarif bekommen... Ob das nun ein abgekartetes Spiel war, was zu vermuten ist wenn man die zeitliche Abfolge betrachtet. Oder tatsächlich so war, das der Wagen gestohlen wurde. - Das Ergebniss ist in beiden Fällen gleich verheerend für den Käufer.
    Ein denkbares Szenario wäre auch, das man ein hübsches Restaurationsobjekt auftreibt und nach der Anmeldung, eines Tages, der Schützenverein vor der Tür steht und das "Diebesgut" konfesziert. Ausgelöst da irgendwer mal einen nicht entwerteten Brief gefunden hat und einfach mal beim KBA angefragt hat, das Moppet ist derweil durch so viele Hände gegangen das eh nichts mehr nachvollziebar ist. In so einem Fall kann es gut sein, das man das Gute Stück auch los ist.
    Inzwischen bin ich am überlegen ob man wirklich noch Fahrzeuge zulassen sollte für die man keine Papiere hat. Ein Rahmen mit Papieren ist sicher die bessere Lösung.


    Grüße, Marc

    --IG. SR500 OWL--
    3xSR500,MZ ES250/2+Stoye,2xAWO425T,NSU MAX,NSU ZD201,RV125,CZ175,GPZ750,XS750,DB204,USC R60,BMW R75,P601S+jede Menge Scheiss

    Einmal editiert, zuletzt von Marc ()

  • Zitat

    Original von Marc
    Ergbniss der Geschichte, der Berliner hat nun einen wertvollen Oldtimer, frisch restauriert zum Nulltarif bekommen.


    Da muß der Gutgläubige (der sich ja auf die KBA-Aussage verlassen hatte) auf Kostenerstattung klagen. In der Regel bekommt er da von den Gerichten einiges zugesprochen, sodaß die Sache mit dem Nulltarif für den Altbesitzer nicht so stehen bleibt.
    Oft verzichten dann die Altbesitzer, welche diese Summe nicht bezahlen können, auf die Rückgabe ihrer Fahrzeuge und kassieren lediglich einen Betrag für ihr ursprüngliches Schrottgerät.

  • Also, wenn du einen guten Freund hast oder Verwanten, in einem anderen Zulassungskreis oder Bundesland gibst du ihm deinen Kaufvertrag von deinem Verkäufer, der geht zu einem anderen Straßenverkehrsamt und erklärt seine Absicht das Teil anzumelden, sagt aber direkt, dass er keinen Brief oder Schein hat, notfalls auch noch einen Kaufvertrag von dir. Dann gibt es im Normalfall eine Briefaufbietung, dauert ca. 4-6 Wochen, kostet ca. 30,00. Der Freund, meldet das Möpi dann auf seinen Namen an - und du dann drei Tage später auf deinen Namen um. Vllt. kannst du auch direkt mit dem neuen Brief auf deinen Namen anmelden. Wenn es in deinem Zulassungskreis mehrere Anmeldestellen gibt, gehe dann nicht mehr zu der Ersten wo du schon warst.
    Sollte es Probleme geben, kannst du sagen, dass du die Nase voll hattest von dem Behördenkram und das Ding verkauft hast und dem neuen Besitzer war die Vorgeschichte egal.


    So könnte man es machen - aber ich sage dir hier ausdrücklich, das du das nicht darfst!


    Schönen Gruß
    Bernd

  • Liebe Gemeinde erst mal herzlichen Dank für eure Bemühungen. Das Problem ist dass wir momentan keine Briefnummer haben. Eigentumsverhältnisse sind unstrittig, da der Eigentümer mir die Huddel ja vermacht hat, er allerdings keine Unterlagen mehr hat. Nur beweise dass, da nützen auch keine Eide. Das LRA hält Daten nur 7 Jahre nach Abmeldung. Wenn wir die Briefnummer hätten, würde der Chefe vom LRA sofort aufbieten. Wir versuchen jetzt Daten über die Versicherung zu bekommen, aber wie gesagt, nach 25 Jahren ist dies ein größeres Problem oder er findet auf seinen Ländereien doch noch die Papiere und Schlüssel (wahrscheinlich beides sehr ordentlich und sicher aufgeräumt). :bash:

  • Hallo sushimeister,


    also ich habe eine (zwar nicht aus der Scheune) Maschine auch ohne alte Briefnummer wieder angemeldet bekommen. Gar keine Unterlagen mehr. Nur einen Kaufvertrag. Mit dem bin ich zum Kraftfahrtzulassungsstelle, die haben eine Abfrage anhand der Fahrgestellnummer in Flensburg gemacht, online (hat nix gekostet) innerhalb von ein paar Minuten. Dort stand : Keine Treffer zur Fahrgestellnummer. Mit dem Wisch zum Tüver meines Vertrauens, der hat mit ner Kopie des Fahrzeubriefs eines anderen Mopeds desselben Baujahres die Vollabnahme gemacht. Damit wieder zur Zulassungsstelle und einen neuen Brief bekommen. Es gab tatsächlich nix mehr zu der Maschine. Wir wussten zwar, dass die vorher in Kassel gemeldet war, aber die hatten auf Anfrage auch gar nix mehr. Die Maschine war über sieben Jahre nicht angemeldet.
    Also doch eigentlich ein ziemlich gleicher Fall. Die meinten auch, ich brauche nach neuem Recht keine Eidesstattliche Versicherung des Vorbesitzers mehr.


    Grüße
    das Gret

    Aus ner XT wurde ne SR + ne XT (freu) Thoralv, und kipp kein Wasser von oben wenn ich am schraddeln bin ;)
    http://www.ig-kassel.de

    Einmal editiert, zuletzt von gret ()

  • moin,


    dieses vorgehen, wie es die gret beschreibt, scheint noch nicht bis in die letzte amtsstube vorgedrungen zu sein.


    gruß ruffus

  • ....vieleicht wäre das noch eine Möglichkeit:
    Jemand den Du kennst und dem du vertraust versucht es in einem anderen "Landkreis" nochmal. Ohne den Brief,mit Tüvbericht.


    Ich hatte mal ein ähnliches Problem,bin aber an einen sehr verständnissvollen Beamten geraten.


    Jedenfalls viel Glück,
    Dirk

    Motorrad fahren macht unabhängig,SR fahren macht abhängig.

  • Zitat

    Original von sushimeister
    Eigentumsverhältnisse sind unstrittig, da der Eigentümer mir die Huddel ja vermacht hat, er allerdings keine Unterlagen mehr hat. Nur beweise dass, da nützen auch keine Eide. Das LRA hält Daten nur 7 Jahre nach Abmeldung.


    Servus...


    alte Threads zu recyclen ist besser als ständig neue zu starten... :)


    Stehe vor einem ähnlichen Fall.


    Habe letzte Woche eine kleine 125er "entsorgt" bzw. mit Schlüssel geschenkt bekommen (VB hat mir sogar noch geholfen, das Teil auf den Hänger zu wuchten - hinten Felgenschloss ohne Schlüssel und vorne zugerostete Trommelbremse).


    Er meinte, entweder würde er 50eur Entsorgung zahlen müssen oder ich würde sie nehmen.
    Stand lange draussen, aber nach einer Behandlung mit Kaltreiniger und etwas Politur steht der Bock recht gut da... Dafür, dass er BJ 1968 ist und rund 20 Jahre ohne Plane den Elementen ausgesetzt war.


    Brief "müsste er noch irgendwo haben", aber ich will das Teil nun doch nicht herrichten - zuviele andere Projekte, die auch Geld fressen.


    Habe ihm ein Muster für einen kurzen, formlosen, nicht kompromittierenden Kaufvertrag inkl. eidesstattlicher Erklärung gemailt mit der Bitte um Unterschrift. Gut, ist erst fünf Tage her, aber auf alle andere eMails hat er prompt reagiert.


    Habe da jetzt zwei Möglichkeiten...


    In Teilen weiter entsorgen
    oder warten bis er mir den Wisch zuschickt und dann komplett "entsorgen"...


    Soweit ich informiert bin, darf/kann nur der letzte im Brief eingetragene VB die eidesstattliche Erklärung ausstellen, korrekt?
    Wenn ich also diesen Wisch bekomme, bin ich EIGENTLICH auch juristisch Besitzer, korrekt? Dann müsste ich ja den Rahmen bzw. das komplette Bike offiziell mit Kaufvertrag ggf. weiter verticken und der Käufer hätte ggf. selber das Problem, ohne Brief anzumelden. Höchstens eine Kopie der E-Erklärung mitgeben?


    Hatte letztes Jahr schon mal eine Mühle ohne Brief, aber da bekam ich alles vom VB sofort unterschrieben...


    Ach ja, die Mühle war min. 15-20 Jahre nicht angemeldet...


    Bin ich da mit meinen Gedankengängen soweit richtig oder was würdet ihr machen?

  • du willst die kiste verkaufen, seh ich das richtig? dann warte auf den brief und verkauf sie. oder verkauf sie ohne brief, wenn sich das überhaupt lohnt.


    du kommst ja an die papiere bzw. weisst, wo du die erforderlichen papiere herbekommst.


    generell hat der marc ja schon alles gesagt: wer nicht so viel glück hat, muss manchmal nachhelfen. in einem behördenstaat zählt nichts außer papiere. entweder man hat sie, oder man besorgt sie sich. je mehr papiere man hat, desto besser.


    der vermeintlich einfache und direkte weg, man "könne ja mit den behörden reden, die werden mir schon helfen" geht naturgemäß in die hose. die papiere werden die dir auch nicht herbeizaubern und ohne gehts nicht weiter -> also zurück zu schritt 1. man riskiert nur irgendeinen "eintrag" oder so, was das papierebesorgen nur weiter erschwert.


    gruß, kohai

    Racing is the answer! But I don't remember the question...

    Einmal editiert, zuletzt von kohai ()

  • Mark


    Die Benz-Geschichte kenne ich auch.
    Es ist aber nicht richtig, daß der Restaurierer das Fahrzeug gratis abgeben mußte. Der "Eigentümer" des Benz mußte sehr wohl den Mercedes auslösen.
    Ausschlaggebend war eine Fotodokumentation des Istzustandes vor der Restauration und eines abschließenden Istzustandes nach der Restauration.
    Im guten Glauben gekauft bedeutet noch lange nicht, daß man völlig rechtlos ist. Im Benz-Fall wurde der aktuelle Marktwert zugrundegelegt abzüglich des Kaufpreises. Und diesen Betrag hatte der "Eigentümer" zu zahlen. Als Vergleich wurde dem "Eigentümer" ein unrestauriertes Fahrzeug im restauriebaren Zustand mit Brief angeboten.
    Soweit ist mein Kenntnisstand zu dieser Geschichte. Der Benz blieb übrigens beim Restaurierer, der allerdings noch einmal den Betrag für ein unrestauriertes Exemplar an den "Eigentümer" abdrücken mußte.
    Aber vielleicht ist die Geschichte ja weitergegangen, ich habe es dann nicht mehr verfolgt.
    Aus Italien habe ich übrigens in den letzten Jahren mehrere Dutzend Fahrzeuge ohne Papiere mitgebracht, bisher ohne Probleme.
    Für Anfragen in Italien einfach einen Brief an den ACI in Bozen senden unter Angabe der FIN UND des letzten Kennzeichens. Gegen einen Obolus von ca. 30,- bekommt man dann die ganze Gechichte des Fahrzeuges.
    Dauer ca. 3 Wochen.


    Ciao
    Stefan

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