Ölverlust

  • Hallo alle zusammen,
    also bei meiner SR hab ich nun nen neuen Kolben samt Zylinder und Koprbearbeitung drinne. Nach anfänglichen schwierigkeiten, schadhaften Abstreifring geliefert bekommmen, besteht immer noch ein Ölverlust. Habe heute bei Kedo angerufen weil mein Ficheey ölt. Die sagten das könnte an unterschiedlichen Kopf und Zylinder liegen. Jetzt frag ich mich ob daher auch der Ölverlust und gestank am Hinterteil herkommen können.
    Bin langsam am Verzweifen mit dem Bock. Muß mir glaube ein Moped zum Fahren noch zulegen.

  • @ albatros


    schau doch mal nach "RainerS" hier im Forum, der wohnt in der Gegend von Weimar. Vielleicht kann der Dir helfen.

    Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut!

  • Hallo Gemeinde,
    so hab nu mal den Sontag wieder in der Garage verbracht. Ich hab die Kerze Rausgeschraubt-war verrußt- mit Lampe in den Zylinder geschaut, das sah aus als ob der Kolben feucht war!!
    Also Motor raus.
    Nachgeschaut ob die Schaftdichtung vom Einlassventil i.o. ist. Es war nichts zu sehen.
    Dann hab ich den Motor auseinandergenommen. Folgendes wurde festgestellt:
    für meine Begriffe zu viel Oil im Zylinder.
    Kolbenspiel 0,6mm
    Zylinder oben hat 87,5mm
    unten 87,6mm
    Kolben hat ein gemessenes Maß von 87,00mm
    Auf dem Kolben ist 0,75 eingeschlagen. Der Kolben wurde bei Grobmottoriker als 87,75 (drittes übermaß) bestellt.


    Der Zylinder wurde bei meinem Yamahahändler auf das Kolbenmass geschliefen (Kolben lag bei).
    Danach wurde der Motor von mir Montiert, ölte aber immer noch. Also zum Yamahahändler von ihm Kolben und Bohrung überprüfen lassen. Dabei wurde festgestellt das am Oilabstreifring eine Zacke fehlte (war meiner Meinung nach so geliefert).
    Jetzt meine Schlußfolgerungen.
    Kolben falsch beschriftet und dadurch der Zylinder falsch geschliffen.
    Beim zweiten Stepp wurde der Kolben mit den Zylinder nicht vermessen sondern nur der Oilabstreifring getauscht(es wurde aber alles in Rechnung gestellt). Also ist meine Vermutung richtig das hier der Kolben ein anderes mass hat als Draufsteht???


    ´Kann ich mir einen Kolben der wirklich 87,50 hat einbauen?? Oder wie verhält sich das mit den ganzen Abmassen.



    Albatros

  • Ahh... verlesen...


    Gruß
    ETK


    Edith die 2.: Wie bzw. womit hast du den Zylinder vermessen (und den Kolben)? Hat der die Maße wirklich glatt auf 1/10 mm? Und du hast wirklich 0,6 mm Kolbenspiel?

    Das Problem an langfristiger Planung ist, dass sie sehr kurzfristig über den Haufen geworfen werden kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Eintopfkasper ()

  • Wenn Du einen Kolben mit der Aufschrift 0.75 gekauft hast, hat er 87,75, aber natürlich nicht überall, sondern i.A. 5-7mm über der Unterkante längs zur Fahrtrichtung.
    87.0 hat er allenfalls am Kopf ganz oben quer oder so...
    Vermutlich stimmen Deine Messkünste beim Zylinder auch nicht so Recht, denn ein 87,00er Kolben in einem 87,6er Zylinder, das klappert wie die Mühle am rauschenden Bach, nur schneller....
    Erzähl doch mal womit und wie Du gemessen hast.


    Gruß
    Hans

  • gemessen wurde mit ner Digitalen Messschieber. Und wie schon oben geschrieben ist ein Kolbenspiel von 0,6mm gemessen. Das natürlich mit Fühlerlehre.

  • Also nochmal: oben am Kolben ist der Feuersteg, der hat ca. ein Hauseck
    weniger Durchmesser als das Kolbenhemd, berührt den Zylinder nicht und hat
    mit dem Kolbenspiel nichts zu tun. Interessieren tut der Durchmesser an der
    von hiha beschriebenen Stelle.
    Die Zylinderbohrung hast du falsch gemessen, ein 0,75er Kolben hätte darin
    Festsitz, und zwar ordentlichen.


    Gruß
    Sven

  • Naja...


    mit einem digitalen Messschieber ist totaler Nonsens, weil der gar nicht die erforderliche Genauigkeit erreicht. Du musst den Zylinder schon mit Messuhr vermessen... Den Kolben mit einer µm-Schraube. Dann das ganze auch noch an den richtigen Stellen, wie oben schon angedeutet. Wenn du das passende Messwerkzeug nicht besitzt (weil teuer), dann bring das ganze zu einem qualifizierten Motorinstandsetzer.


    Gruß
    ETK

    Das Problem an langfristiger Planung ist, dass sie sehr kurzfristig über den Haufen geworfen werden kann.

  • Der Digitalmessschieber langt locker, denn 0,02mm Genauigkeit schafft er. Beim Zylinder kann man immerhin die Größenordnung lokalisieren. In diesem Fred ging es bisher um halbe und dreiviertelte MILLIMETER um die es angeblich fehlt.


    Allerdings muss man:
    1. damit umgehen können,
    2. wissen WO man messen muss. (Siehe oben)
    3.Der Messchieber darf nicht allzuoft als Hammer, Flaschenöffner oder Streichmaß benutzt worden sein, er darf weiters
    4. keine lockeren Führungsschrauben haben und er muss
    5. einem gewissen westlichen Standard entprechen. Was ich da schon an Fernost-Schiebern in der Hand hatte, ja Pfiatdigott, da legst Di nieder. Man konnte froh sein, auf mm genau hin zu kommen. Ein hundert Jahre sich im Dauereinsatz befunden habender Maurer-Meterstab ist ein Eichmaß dagegen.


    Gruß
    Hans

  • Naja...


    wenn er wirklich sein Kolbenspiel ermitteln will, sollte er meiner Meinung nach so genau messen, wie mit vertetbarem Aufwand möglich. Den Kolben kann er zwar für eine gute Schätzung an der richtigen Stelle mit dem Messschieber vermessen, den Zylinder aber bestimmt nicht. Denn einen sich über die Länge ändernden Innendurchmesser mit einem Messschieber zu beobachten, geht glaube ich nicht.
    Zumal er Zylinderinnendurchmesser und Kolbenaussendurchmesser braucht, um wirklich das Kolbenspiel herauszufinden, rate ich von einem Messschieber ab. Egal, wie gut der gefertigt ist...
    Auf die Idee mit der Fühlerlehre wäre ich ohnehin nicht gekommen. Die Differenz aus beiden, möglichst genau ermittelten Maßen, ergibt das Kolbenspiel. Fühlerlehren verwendet man m.E. nach für den Abstand annähernd planer Oberflächen bzw. Flächen, die sich so relativ zueineander bewegen lassen, dass die Fühlerlehre geklemmt werden kann.



    Gruß
    ETK

    Das Problem an langfristiger Planung ist, dass sie sehr kurzfristig über den Haufen geworfen werden kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Eintopfkasper ()

  • Du hast natürlich Recht. einen Zylinder kann man mit der Schieblehr weder auf Rundheit noch auf Abweichung von der Zylinderform überprüfen. (Wenn ein frisch gemachter Zylinder mehr als 0,02mm konisch, fassförmig oder unrund ist, ists IMHO sowieso Ausschuss, da muss ich mich aber erstmal auf die Schleiferei verlassen.)
    Das steht aber -wie ich das verstehe- hier auch nicht zur Debatte.


    Der albatros meint, dass man ihm einen Kolben mit falschem Aufdruck geliefert hat, was ich eigentlich total ausschließe, aber man hat ja schon Pferde kotzen sehen...
    Dass ein Spannring vom Ölabstreifer schon kaputt geliefert wurde, ist eigentlich auch abwegig. Dass dann dazu der Zylinder auch noch völlig daneben gebohrt wurde, ist der Funke der das Pulverfass zum überlaufen bringt.


    Darum: Ich muss erstmal davon ausgehen dass der Kolben stimmt, der Zylinder zylindrisch ist und das richtige Laufspiel hat. D.H. der Kolben hat ein Maß von 87,70 (oder 87,75?) und der Zylinder jedenfalls ca.0.05mm mehr. Um das zumindest grössenordnungsmäßig zu überprüfen brauch ich keine Messung mit Laserinterferometer auf zweieinhalb Angström Genauigkeit, da reicht ein guter ANALOGMessschieber. Sonst könnte man ja noch gleich eine Oberflächenrautiefenmessung über die ganze Fläche, und eine Honriefenwinkelmessung vornehmen und ein vergrössertes 3D-Formprofil des Kolbens (was sicher interessant wäre..) Einen Maßunterschied von mehr als einem Zehntel mm kann ich mit einer Genauigkeitsschieblehre einwandfrei feststellen.


    Gruß
    Hans

  • @ Hiha: ich stimme ja mit dir überein...,
    gehe aber davon aus, dass diese Kolbenmaßproblematik erst enstanden ist, als er wegen des hohen Ölverbrauchs das Kolbenspiel ermitteln wollte. Jetzt hat er anscheinend an der falschen Stelle gemessen und erhält ein eher unwahrscheinliches Maß für seinen Kolben (Wobei man, wie Hiha auch schrieb, nicht 100%ig ausschliessen kann, dass der Kolben in der Tat nicht das angegebene Maß (mehr?) hat).
    Er muss das natürlich nicht interferometrisch machen oder auf einen Koordinatenmesstand.
    Ich möchte ihm nur empfehlen, da richtig bei zu gehen... Er hat das Geraffel doch gerade komplett auseinander. :bus:


    Gruß
    ETK

    Das Problem an langfristiger Planung ist, dass sie sehr kurzfristig über den Haufen geworfen werden kann.

  • Nur so am Rande: mit einem digitalen Meßschieber messe ich nen Kolben
    zuverlässig auf 1/100mm. Das reicht für so ziemlich jede Anwendung.
    Der Meßschieber kommt übrigens aus Fernost, weil dort die besten Meßzeuge
    hergestellt werden.


    Gruß
    Sven


  • also ich kenne das problem mit der abgebrochenen "zacke" am ölabstreifer auch. da hat der monteur die ringstöße nicht gegeneinander sondern übereinander gelegt. eingebaut, knack und weg.


    zum schleifmass: eine fachwerkstatt wird dir keinen zylinder aufdrüllern ohne den zu verbauenden kolben vor ort selbst zu vermessen. immerhin sind die ja später für das ergebnis auch irgendwie verantwortlich. wie schnell kommt es da zu missverständnissen.


    ich will damit sagen: kein schlosser, der noch bei trost ist, verlässt sich auf maße, die er nicht überprüfen kann.


    ein kaputter ölabstreifer hat schon gern mal auswirkungen auf den ölverbrauch, respektive den ölanteil im brennraum...



    gruß


    testonalin

    Aus einem verkniffenen Arsch kommt kein fröhlicher Furz!!!

  • Zitat

    Original von testonalin


    also ich kenne das problem mit der abgebrochenen "zacke" am ölabstreifer auch. da hat der monteur die ringstöße nicht gegeneinander sondern übereinander gelegt. eingebaut, knack und weg.


    Richtig!


    Zitat

    zum schleifmass: eine fachwerkstatt wird dir keinen zylinder aufdrüllern ohne den zu verbauenden kolben vor ort selbst zu vermessen.


    Auch richtig! Aber nur, weil die sozuagen ihre Pappenheimer kennen und
    wissen, daß sie auf Kundenangaben über den Kolbendurchmessr nicht
    viel geben brauchen.
    Man könnte ohne weiteres zu ner Schleiferei gehen und sagen bohr mir
    den Zylinder auf d88,00 +-0,005 und sich dann erst nen 88er Woessner
    bestellen. Der hat 87,92 und nachher das richtige Laufspiel sofern die
    Schleiferei korrekt arbeitet.



    Gruß
    Sven

  • Zitat

    Original von sven
    Der Meßschieber kommt übrigens aus Fernost, weil dort die besten Meßzeuge
    hergestellt werden.


    Ich meinte natürlich die BÖSEN Fernostler. :D

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