...oder Shit happens.
Hallo erstmal,
am letzten Wochenende wollte ich mit meiner Liebsten, ihrer Huddel und meinem Mopped das Spätsommerwetter zu einer ausgedehnten Eifeltour nutzen.
In der Garage kam es zu folgendem Dialog mit weitreichenden Folgen:
Sie: Müsste ich nicht mal Öl kontrollieren? Was muss ich denn da machen?
Er: Vorne am Tank den Peilstab rausdrehen, abtrocknen, auflegen und nachsehen, wie weit er voll Öl ist.
Sie: Oh, ist ganz trocken.
Er: Ach, schütten wir etwas nach. Da steht noch ein Rest.
Drei Minuten und ungefähr 0,3 Liter Öl später:
Er: Ach Mist. Es könnte sein, dass das Öl aus dem Tank in den Motor gelaufen ist. Am besten wir starten den Motor erstmal bevor wir zu viel rein schütten.
Einige Kicks und einige Minuten später:
Er: Tatsächlich, das Öl steht ja fast bis zum Verschluss. Am besten, wir holen wieder etwas raus.
Gesagt, getan. Die Spritze liegt noch vom Gabelölwechsel auf der Werkbank.
Schlauch aufsetzen, den Schlauch in den Öltank gehalten.
Schlauch rutscht von der Spritze, sinkt gaaaanz langsam in den Tank, der Sprung zum Werkzeukkasten und zur Spitzzange kommen zu spät. Der Schlauch ist in den Tiefen des Öltanks abgetaucht.
Soviel zum ersten Teil. Bitte erspart mir jetzt Kommentare von der Sorte "Hättest Du doch nicht...."; das hab ich mir schon selbst genug gesagt.
Außerdem kommt es noch besser:
Öl abgelassen, Sieb aus dem Rahmenrohr entfernt, mit allen möglichen Drähten, Bürsten im Rahmenrohr nach dem Schlauch gefahndet. Nichts gefunden.
Blitzgescheit gefolgert: Dann kann das Miststück nur in das Rahmenrohr nach hinten abgetaucht sein.
Die Huddel mit einer Konstruktion aus einer Leiter, Spanngurten und einem Wagenheber hinten etwa einen halben Meter angehoben in der Hoffnung, dass der Schlauch mit dem Restöl wieder nach vorne rutscht.
In der Zwischenzeit ist es Nachmittag, die Aussicht aufs Mopped fahren sinkt, das drückt aufs Gemüt. Da der Schlauch nicht wieder auftaucht beschließe ich, dass 15 cm Schlauch im Tank nicht viel Schaden anrichten können, baue alles wieder zusammen und mit einiger Verspätung geht es in den spätherbstlichen Nachmittag.
Die Huddel rappelt brav, die Gemüter beruhigen sich, eine nette, kleine Ausfahrt. Am Sonntag nach dem Frühstück geht es dann zum zweiten Teil. Die Huddel rappelt brav, Fahrerin und Fahrer freuen sich an den freien Straßen im Westerwald. Eine schöne Tour.
Mittagspause in Hachenburg:
Sie: Oh, da tropft ja Öl.
Er: Verdammt, das ganze Hinterrad ist voll. Eine Ölquelle im Westerwald?
Die Fahrt ist zuende, Huddel mit dem Transporter nach Hause gebracht.
Gestern dann erste Ölquellensuche. Ritzelabdeckung runter, Ritzel abgebaut. Den Schlauch (ja, den vom Vortag; siehe oben) noch halb zwischen Auslasswelle und Simmering zerfetzt wieder gefunden.
Ich erklär mir das so: Nach dem Abstellen lief das Öl vom oberen Rahmenrohr in den Motor zurück. Eigentlich soll das ein Ventil verhindern, aber das ist bei der Huddel schon mal defekt. Da das heiße Öl den Schlauch richtig schön weich gemacht hat wird er einfach mitgeschwemmt. Am nächsten Tag gerät er in die rotierende Antriebswelle und wird zwischen Welle und Simmering nach draußen gedrückt.
Soweit zum Stand der Geschichte. Da noch ca. 1,5 - 2 Liter Restöl im Motor waren gehe ich davon aus, dass der Motor keinen Schaden wegen zu wenig Öl genommen hat. Ansehen werde ich mir noch das Ölsieb in der Ölwanne, den Ölfilter und natürlich den Bereich hinter dem Simmering da der ja sowieso platt ist und raus muss.
Bitte jetzt in eine stille Kammer gehen, Spott und Hähme ablassen, dann zurückkommen und gute Hinweise geben, was ich sonst noch tun sollte um die Huddel wieder zuverlässig rappeln zu lassen.
Grüße, Thomas